Rätselhafter Kühler

  • Da ich mein Kälbchen jetzt nicht nur als Genussfahrzeug, sondern als Alltagsfahrzeug benutze fahre ich naturgemäß mehr. Dabei fiel mir Mittwoch abend auf das es bei warmen Motor, im Stand bei roter Ampel,rechts aus der Verkleidung "dampfte". Zu hause hab ich aber nichts gefunden.
    Am Donnerstag fiel mir auf das es ziemlich warm (heiß) am Rahmen rechts, leicht über Knie, wird. Wieder nichts gefunden.
    Freitag nachmittag wurde geputzt - Heute sah ich folgendes:



    Der Kühlmittelstand schien aber nicht abgesunken zu sein!!!
    Da ich zum nächsten Freundlichen mindestens 40km habe und nächste Woche mein Moped brauche hab ich mir kurzerhand Kühlerdichtmittel besorgt.
    Ca. 125ml Kühlflüssigkeit rausgenommen - ca. 125ml Dichtmittel rein - Moter ca. 25min. warm laufen lassen - Motor abkühlen lassen -
    DIE ENTNOMMENEN 125ml WIEDER DAZUGEGEBEN, weil der Pegelstand abgesunken war - es tropfte aber nirgends raus!


    WO SIND DIE ZUSÄTZLICHEN 125ml HINGEKOMMEN ???? :crying:
    Hab jetzt Pegelstand wie zuvor, allerdings ist jetzt zusätzlich ca. 125ml Dichtmittel drinnen ?


    Nach ca. 1h hab ich nochmals kontrolliert - nix tropft oder schwitzt - auch nach neuerlichem Warmlaufen lassen und Abkühlen.
    Jetzt dürfte er dicht sein :victory:

  • Kühlerdichtmittel ist nur eine Notlösung, sollte es wieder undicht werden, benutze es nicht noch mal, bei meinem Auto hatte es damals auch noch andere kleine Kühlwasserkanäle dicht gemacht und das für immer, letztendlich war der Zylinderkopf hin, habe allerdings das Zeug drei oder viermal benutzt.
    Abgesehen davon hatte es bei mir immer nur für ca. einen Monat dicht gehalten, dann fing es langsam wieder an zu tropfen.


    PS: dein Bild ist so klein, das ich eigentlich nichts erkennen kann oder ist das nur bei mir so?

  • Ich betrachte es ebenfalls nur als Notlösung - werd diese Woche mal fragen was ein neuer Kühler kostet.
    Den Einbau kann ich hoffentlich mit Reparaturanleitung selbst machen.

  • Die Frage die sich stellt ist, ob ich den gleichen wiederbekomme oder ob sich in der Qualität etwas geändert hat, zwischen den 2003 verbauten Kühlern und denjenigen die BMW jetzt für mein Modell als Ersatzteil verkauft?
    Wenns qualitativ der gleiche ist, dann rechne ich mit Lebensdauer, wie beim Alten - d.h. ca. 22.000km.

  • Ich würd mir den alten Kühler erstmal anschauen was kaputt ist. Von sovielen defekten Kühlern habe ich hier noch nicht gehört.

  • Da möchte ich mich doch auch direkt mal zu Wort melden - mein Kühler leckte derweilen auch...


    Sollte er wieder lecken, wovon ich ehrlich gesagt ausgehe, dann bau ihn am besten wirklich erstmal aus. Das geht recht einfach und schnell. Anschließend abdrücken und nach dem Leck suchen. Ich bilde mir ein, daß der Druck im Kühlsystem zwischen 1,1 und 1,5bar liegen sollte (hat jemand genauere Angaben?).


    Aus eigener Erfahrung heraus - Flüssigmetall & co sind zur Reparatur nur bedingt zu empfehlen. Den Kühler mit markierter Stelle lieber gleich zu jemandem bringen, der gut Hartlöten kann.


    Viel Erfolg!


  • Aus eigener Erfahrung heraus - Flüssigmetall & co sind zur Reparatur nur bedingt zu empfehlen. Den Kühler mit markierter Stelle lieber gleich zu jemandem bringen, der gut Hartlöten kann.


    So würde ich es auch machen! Zum Heizungsbauer gehen und fragen, ob er den Kühler reparieren kann... .


    Neben einigen anderen Mängeln an der F scheint dies ein typischer solcher zu sein. Ich habe bei meiner auch son komisches Gefühl: vor 2tkm war der Ausgleichsbehälter komplett leer. Die Gelegenheit habe ich genutzt, um die Flüssigkeit komplett zu wechseln. Heute war der Stand schon wieder unter Minimum . Ein Undichtigkeit (außen und innen) konnte ich aber noch nicht feststellen... .

  • also der Druck im Kühler wird wohl nicht höher als 0,5 bar :wink: eher weniger, sonst ist der Deckel defekt. Mal abgesehen vom offenen Ausgleichbehälter, wenn bei 1,5bar, erst der Kühlerdeckel öffnet und das bei mindestens 100°C, ne nicht vorstellen, ich sach nur 15m Wassersäule 8o (theoretisch)

  • also der Druck im Kühler wird wohl nicht höher als 0,5 bar :wink: eher weniger, sonst ist der Deckel defekt.


    das ist korrekt, da hätte ich wohl richtigerweise "maximaler überdruck" verwenden sollen, was zumindest im geschlossenen auto-system die regel sein sollte. würde mich dennoch mal interessieren, was nun genau bei der kleinen GS anliegt, bzw ob schon mal jemand ne messung diesbezüglich durchgeführt hat.


    Kühler löten???? Wie soll das denn gehen, bei den Aluteilen mit Plastikgehäuse???


    wo sind denn bei den kühlrippen und lamellen plastikteile?

  • Also ich hab voriges Wochenende Samstag Kühlerdichtmittel reingetan - habe dabei leider übersehen dass die Dose für ca. 10l ausreicht und habe fast die halbe Dose reingeleert - ca. 125ml - d.h. sollte für ca. 5l Kühler ausreichen.
    Sonntag hat er noch immer leicht "geschwitzt".
    Bin seitdem ca. 400km gefahren und habe regelmäßig beobachtet - bin seit Dienstag STAUBTROCKEN :clap1:


    Also dürfte das Dichtmittel doch was bringen!
    € 8,99 statt neuen Kühler kann man nehmen :dance1:


    lg
    Christian

  • Hi Leute, da ich mehr als 10 Jahre in diesem Metier tätig war, hierzu folgendes.
    Mit dem richtigen Material läßt sich Aluminium ganz gut löten.

    Zum Hartlöten empfehle ich eine Lötlegierung gem. L-AlSi12 (88 % Aluminium, 12 % Silizium). Das Lot fließt in einem Temperaturbereich zwischen 577 und 582 ° C.


    Man kann Aluminium aber auch weich löten, wobei die Schmelztemperatur dieses Lotes (98 % Zink, 2 % Aluminium) bei ca. 400 ° liegt.


    Die Lötung erfolgt mittels Flamme (gescheiter Propangas-Lötbrenner oder Autogenschweissdüse mit weicher Flamme).


    Das Flussmittel (muss speziell für die jeweilige Lötlegierung geeignet sein!) wird zuvor auf die Lötstelle gepinselt. Sobald das milchige Flussmittel beginnt glasig zu werden, ist die korrekte Arbeitstemperatur erreicht und das Lot kann zugeschoben werden.


    Dennoch Vorsicht! Dem Aluminium sieht man die Temperatur nicht an! Bei Erreichen von 650 ° C ist Ende der Fahnenstange und es entsteht ein Loch. Es ist in jedem Fall eine kritische Arbeit, die neben Fingerspitzengefühl auch Erfahrung erfordert.


    Die Materialien (Lot + Flussmittel) gibt es beim Schweissfachhandel.


    Viel Erfolg!


    Rolf :wave:

  • Das Problem mit dem Kühler ist bei den ersten Baujahren der F650 GS und Dakar (ich glaube bis 2003) durchaus bekannt. Ab Baujahr 2004 wurde ein geänderter Kühler mit verstärkten Aufhängungen verbaut.
    Meist reißen einige Lamellen an den Querstegen ab und es bilden sich Haarrisse an diesen Stellen. Nach meiner Erfahrung passiert dies häufig im Bereich der oberen Aufhängungen des Kühlers auf der linken sowie auch auf der rechten Seite.
    Der Wasserverlust ist am Anfang über einen längeren Zeitraum meist sehr gering (bei mir ca. 1ml/km über ca. 3000km, F650 GS Dakar Bj. 2000 bei ca. 36tkm), so das die Temperaturanzeige nicht anschlug. Auch feuchte Stellen oder Tropfstellen waren bei mir anfangs nicht zu sehen, da erst bei Betriebstemperatur und etwas Druck im Kühlkreislauf Wasser austrat und diese geringe Menge sofort verdampfte.
    Anfangs schob ich es darauf das meine Dakar bei den regelmäßigen Geländefahrten auch mehr oder weniger regelmäßig mal im Dreck liegt und dabei ja Wasser auslaufen kann. Daher kontrolliere ich öfter und füllte regelmäßig ca. 0,3Liter nach.
    Erst nach ca. 3000km mit häufigem Nachfüllen kam an einem heißen Tag mal die Temperaturanzeige und ich mußte 0,5Liter auffüllen. Erst jetzt konnte ich bei einer genaueren Sichtkontrolle Reste des bläulich/grünlichen Frostschutzmittels in den Kühlerlamellen an der betreffenden Stelle entdecken.
    Ich habe am defekten Kühler die Lamellen an der entsprechenden Stelle entfernt und mit Hylomix (Knetmetall) ausgefüllt, 3h härten lassen und dann den Kühler abgedrückt, er war dicht, allerdings nur für ca. 1000km. Danach spritzte es richtig heraus an dieser Stelle. Vermutlich ist das Hylomix Knetmetall zu hart und reißt wieder an der Verbindung zum Aluminium des Kühlers.
    Der gleiche Defekt trat an der F650 GS Bj.2000 meines Sohnes ebenfalls auf, allerdings einige km später da er mehr Straße fährt.
    Da ich auch längere Touren fahre habe ich zur Sicherheit nach dem mißglückten Reparaturversuch einen neuen Kühler eingebaut. Gekauft bei Pevec in Berlin Spandau für 221,22 EURO.


    Gruß Heiko


    PS: übrigens hatten wir an der 2. F auch das Problem das Wasser fehlte obwohl der Ausgleichsbehälter voll war, also bitte auch den Wasserstand im Kühler kontrollieren

    Gruß Heiko


    F650 GS Dakar Bj.2000 , KTM EXC 450 Bj. 2004

  • Also dürfte das Dichtmittel doch was bringen!
    € 8,99 statt neuen Kühler kann man nehmen

    Ja klar, aber wahrscheinlich nicht lange. Außer dem könnte es Flocken bilden oder Kanäle verstopfen. Besonders bei der Menge die Du reingekippt hast. Was das dann heißt brauch ich Dir wahrscheinlich nicht sagen. Vielleicht geht ja auch alles gut :wink:
    Gruß Sandro

  • Jetzt hat mich der defekte Kühler auch erwischt. GS 650 (2006 /23.000 km)). :angry: Ich habe garnicht so richtig die Temperaturleuchte ernstgenommen, da ich sehr in Eile war. Dann fiel mir jedoch ein ungewohnt starkes Zylinderkklopfen auf, sodass ich erstmal angehalten habe und dann mit abgekühltem Motor noch ca. 10 km nach hause gefahren bin ( wieder mit Klopfen). Hier sind eh noch 35°!! Da hab ich dann gesehen, dass alles Kühlmittel ausgelaufen war. Gestern hab ich dann den Kühler ausgebaut (awrgarnicht so schwer obwohl ich kaum Schraubererfahrung habe - mit dem anleitungsbuch) und doch einige frisch zerdetsche Lamellen gesehen. die Maschine war gerade in einer Motorradwerkstatt (nicht BMW, sondern ne Mofaschraube!!) und ich habe so den verdacht, dass die da irgendwie gegengeballert haben könnten, aber wird sich wohl nicht nachweisen lassen können. :cursing:
    Was ich bisher so gelesen habe, lohnt sich das flicken wohl nicht so richtig, brauche das Motorrad jeden Tag und will nicht mehr dauernd auf dieses Problem zurückkommen muessen , deshalb werd ich wohl direkt einen neuen kaufen.
    Hat jemand mal den aktuellen deutsche Händlerpreis?? ich nehme an, es wird hier in Spanien eher teurer sein und dann lass ich ihn mir evtl. schicken.
    2. frage: haelt der Kuehler mit so einem touratechsieb vorne dran wirklich laenger, oder bringt das nichts?? fahre eigentlich nicht wirklich so viel im Gelände und wenn nur langsam.
    3. frage :popcorn: : muss ich davon ausgehen, dass der Zylinder was abbekommen hat?? Wie kann ich das feststellen??
    :thanx:

  • Na, das mit dem Ignorieren der Warnleuchte war eine tolle Leistung. :bangin: Wenn es sowieso nur 2 Warnlampen gibt, sind die schon ernstzunehmen. Sind ja schliesslich keine Warnleuchten wie beim Auto, dass bald das Wischwasser ausgeht. Wenn mans wirklich eilig hat, ruft man in so einem Fall ggf. ein Taxi und fährt mit dem weiter. Kommt allemal billiger als ein Motorschaden.


    Kannst du den Begriff "Zylinderklopfen" umschreiben, so dass man sich was darunter vorstellen kann? Ist das Motorgeräusch noch da, wenn du sie jetzt wieder anstartest? (Anschl. aber sofort wieder ausmachen!!!!) Wenn das Geräusch noch da ist, hast du was beim Motor ruiniert. Im besten Fall ist die Zylinderkopfdichtung ex gegangen.