Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?

  • ich hatte die Befürchtung, dass es auf "halber Strecke" nicht mehr weiter geht und die neue Welle hinüber wäre. Vermutlich war die Sorge unbegründet, aber wollte es nicht riskiere

    wolltest du nicht von der Pumpenrad Seite aus montieren ?


    Ich hatte dich ja darauf hingewiesen, es kann eng werden, gut zu wissen , dass bei einigen die Buchse schwer auf die Welle geht - etwas strammer war bei mir nur bei der neuen Welle ,

    bei 3 alten Wellen mit Wärme / Kälte keine Probleme. Die Buchse musste ich dafür auch nicht aufbohren :g:


    Genau, das war meine Überlegung. Nachdem aber an der defekten Welle das Pumpenrad recht schwer abging und ich auch keinen neuen Stift bekommen hatte war mir das ganze alles zu heikel angesichts der neuen Welle ;) Wenn die alte Welle nicht an beiden Stellen eingelaufen wäre hätte ich hier das Sleeve montiert, so blieb mir aber nur die neue Übrig.

    Daher möchte ich das jetzt nachholen, sobald ich eine "defekte" Welle aufgetrieben habe. Vieleicht hält die orignale Welle auch diesmal länger als 30.000 km :wave:

  • Übrigens, der Viton-Wedi, der zur Problemlösung gelobt wird, hält laut Datenblatt 0,5 bar Druck stand. Einen Vergleichswert vom gedichteten Rillenkugellager habe ich noch nicht. Wenn aber ca. 1 bar Druck herrscht, ist mir schon klar, dass ein Wedi an dieser Stelle versagt. Warum kommt es überhaupt zu so hohem Druck? Ist der Strömungswiderstand des Kühlsystems derart hoch?

  • Übrigens, der Viton-Wedi, der zur Problemlösung gelobt wird, hält laut Datenblatt 0,5 bar Druck stand. Einen Vergleichswert vom gedichteten Rillenkugellager habe ich noch nicht. Wenn aber ca. 1 bar Druck herrscht, ist mir schon klar, dass ein Wedi an dieser Stelle versagt. Warum kommt es überhaupt zu so hohem Druck? Ist der Strömungswiderstand des Kühlsystems derart hoch?

    um Missverständnisse zu vermeiden;) , diese Druckangabe gilt für fast alle ( viele ) WeDis auf dem Markt vor allem in dieser Größenordnung , diskutiert warum das so ist haben wir hier im Thread,

    der Prüfdruck ( Systemprüfung ) sind 1 Bar nicht der Betriebsdruck.


    :wave:


    Mac

  • o.k., dann sieht das ganze schon anders aus und möchte mich an dieser Stelle entschuldigen, dass ich nicht alles zu diesem Thema hier geschriebene verinnerlicht habe. 21 Seiten sind ja schon recht umfangreich. Erst neulich habe ich irgendwo in der Mitte wieder angefangen zu lesen.

  • Hallo Rolf,


    kein Problem ;) - du liegst ja auch nicht ganz falsch , 0.5 bar ist zwar nicht wenig und nach Rücksprache mit Ingenieuren aus der Dichtungstechnik hält ein Wedi ( im Betrieb ) auch "kurzfristig" höhere Drücke aus,

    d.h. die Lippen des Dichtringes pressen sich dann stärker an die Welle , aber hier könnte leider auch der Hase im Pfeffer liegen.:whistle:


    Bei meinen Beobachtungen war es bisher so , dass die Wasserpumpen IMMER nach längeren Autobahnetappen / extreme Belastungen bei heißem Wetter irgendwann undicht wurden.


    Es könnte Zufall sein , ich vermute aber eher , dass durch den länger anhaltenden, höheren Druck der "Fräsvorgang" der Nut in die leider zu weiche Welle

    immer weiter ( unterschiedlich schnell ) fortschreitet, bis irgendwann der WeDi das nicht mehr kompensieren kann - dann tropft es halt.


    Ob hier im Kühlkreislauf, begünstigt durch andere ( fehlerhafte ) Umstände dieser überhöhte Druck irgendwie "plötzlich" entsteht , z.B. durch die hier oft defekten

    ( zu spät öffnenden ) Kühlerdeckel ( Mechanik ) ,weiß ich noch nicht.


    Dieses Verhalten wird eventuell zusätzlich noch begünstigt durch z.B. längere Verwendung von ungeeignetem Kühlmittel, falsches Mischungsverhältnis / Beimischung > Wasserqualität,

    Ablagerungen im Kühlkreislauf / Motor ausgelöst durch Wartungsfehler usw.


    Muss alles nicht sein - klingt ( für mich ) aber leider durchaus plausibel.


    Fakt ist , die Welle ist zu weich und der "Anpressdruck "des WeDi + Rotation + Hitze + fehlende Schmierung führt zu diesem Verschleiß.


    :wave:


    Mac

  • Hallo Rolf,


    Ich hab's schon mal gesagt aber nur für den Fall, dass du das nicht gelesen hast noch ein letztes Mal: das abgedichtete Kugellager ist gegen Spritzwasser geschützt und nicht als Dichtring geeignet.

    A) wird beim konstanten Wasserdruck von der Pumpe die Abdichtung vermutlich irgendwann undicht und b) sind die sehr kleinen Spalte zwischen Welle und Lager-Innenring bzw Gehäuse und Lager-Außenring überhaupt nicht abgedichtet. Ich bin mir 100% sicher, dass das abgedichtete Kugellager sehr schnell sehr viel Kühlflüssigkeit in die Freiheit entlässt


    Warum dort Druck ist: zum einen sitzt die Pumpe direkt gegenüber, die naturgemäß Druck erzeugt und zum anderen stehen moderne Kühlsysteme immer unter Druck, um die Siedetemperarur der Kühlflüssigkeit zu erhöhen

  • Servus beinand,


    zum Zwecke der Umrüstung auf eine sorglose stabile Lösung der Wasserpumpenwelle habe ich mir nun einen schönen Seitendeckel besorgt. Nach der Reinigung desselben und dem Ausbau der Wapuwe. entdeckte ich diese Laufspuren des Flügelrades am Deckel. Ist das normal?

    Sehen eure Deckel auch ähnlich aus?

    Offensichtlich kommt es aufgrund axial wirkender Kräfte und einem beträchtlichen Axialspiel (auf jeden Fall mindestens 1 mm) zu einer Bewegung der Welle. Es sieht so aus als das der wahre Grund für die Abnutzung der Welle sein könnte, denn wenn sie nicht nur eine Rotation ausübt, sonder auch im Loch hin und her bewegt wird

    ist die Abnutzun deutlich höher


    Der Spendermotor, der geschlachtet wurde, hatte ca. 30.000 km runtrer


    LG Rolf

  • ja genau das hatte ich hier im Thread schon mal angemerkt, dass dieses axiale Spiel schön dazu beiträgt diese Nut zu fräsen :whistle: und die Schleifspuren des Pumpenrades habe ich auch und bisher schon an vielen Deckeln im Netz so gesehen, ob es Sinn macht dieses Spiel mechanisch zu minimieren ?

    ( Ausdistanzieren )


    Man muss auch die Temperaturen und die Ausdehnung der unterschiedlichen Materialien im Betrieb im Auge haben:g:


    Kannst Du deinen Testdeckel mit komplett montierter Pumpe nicht mal auf 80 °C bringen ( Backofen ) und prüfen ob das Spiel sich verringert ?


    :wave:


    Mac


    Edit : daher kam auch mal meine Vermutung , dass extrem langes Wapu Leben mit hohen Laufleistungen auf einen präziseren Deckel schließen lässt ( wenig Spiel )

    allerdings wurde dies ja hier durch etwas widerlegt ( Fotos )


    Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?

  • Ja, ich habe da auch ordentliche Anlaufspuren. Die Welle ist wie gesagt axial überhaupt nicht gelagert. Entweder stößt das Pumpenrad irgendwann am Kupplungsdeckel an oder die Welle innen am Motorgehäuse. Eine richtige axiale Lagerung hat die Welle nicht

  • Überschlagsweise Berechnung der Materialausdehnung ergibt, dass der Gehäusedeckel bei einer angenommenen Dicke von 2cm sich bei einer Erwärmung um 80 °K und das Stück der Wasserpumpenwelle zwischen den beiden Bohrungen sich etwa gleich ausdehnt. Dabei handelt es sich um Größenordnungen um 0,05 mm.


    Irgendwann, wenn ich demnächst Zeit habe, mache ich dann mal einen Test mit erwärmen. Allerdings ist die Messung des Axialspiels mit der Schieblehre nicht ganz aussagekräftig, kann jedoch ein Richtwert sein.


    LG Rolf

  • Genau betrachtet müsste die Welle kippen, damit der äußere Bereich des Flügelrades die Oberfläche des Pumpengehäuses berühren kann.

    Verursacht könnte das durch Massenträgheit des Zahnradantriebs werden, sozusagen wenn das kleine Zahnrad dem großen der Ausgleichswelle bei Drehzahländerungen des Motors tangential ausweicht.

    Oder auf das Flügelrad wirken durch den hydraulischen Druck, der in der Wasserpumpe aufgebaut wird, resultierend aus der Verringerung des Abstandes zwischen Flügelrad und Pumpengehäuse, Kräfte im rechten Winkel zur Rotationsachse. So wird um die Achse gekippt.

  • Wenn ich mich richtig erinnere steckt die Welle am anderen Ende noch in einer Bohrung im Motorgehäuse drin. Allzu viel Kippbewegung dürfte da eigentlich nicht übrig bleiben


    Edith: schau dir mal hier das verlinkte PDF Dokument an


    Reparatur der Wasserpumpe incl. der beiden Antriebsritzel


    Das 1. Bild auf Seite 3

    Neben dem Zahnrad siehst du da die Bohrung, in die die Pumpenwelle eingreift.


    Ich glaube eigentlich nicht, dass die Welle kippen muss, damit das Pumpenrad da schleift. Das muss doch nur weit genug axial in Richtung Motorinneres verschoben werden

  • So, jetzt habe ich mal gemessen.


    Eine alte Welle hat in meinem Ersatzdeckel zwischen Unterkante des Stahlstifts und Gehäuseebene 2,85 mm.


    Eine mittelalterliche Welle hat 2,1 mm.


    Die nagelneue vom Rep.Kit hat 2,65 mm.


    Die Anlaufscheibe hat 1,1 mm und das Antriebszahnradl ist mit seiner gehäusezugewandten Fläche noch 0,5 mm näher am Gehäuse als der Stahlstift.


    Somit ergibt sich ein Axialspiel von

    0,5 mm bis 1,25 mm.

    Diese Streuung hier alleine bei meinen 3 Wellen. Unglaublich!

    Man könnte annehmen, dass die neue Welle das geringste Spiel hat, da das Flügelrad auf der gehäusezugewandten Seite nicht abgewetzt ist. Dieses hat sich bei mir nicht bestätigt. Da die Farben der Flügelräder jeweils andere sind, vermute ich, dass die Toleranzen dieser auch fertigungsbedingt streuen.