Quietschen am Zylinderkopf

  • Hallo liebe Community,

    Nachdem ich heute nach Hause gekommen bin ist mir aufgefallen dass von meiner Maschine ein hochtöniges quietschen kommt. Das war vorm losfahren nicht da, bin ich mir ziemlich sicher.


    Ich bin eigentlich ganz normal gefahren, hab die Maschine im Stand so etwa 10 min warmlaufen lassen. Auf den Weg runter von einem Berg, von dem ich das Motorrad immer im Leerlauf runterrollen lasse, ich glaube diesmal hab ich aber im 2. die Kupplung gezogen, und hab den Motor ausgekoppelt kurz abgestellt, weil ich Dreharbeiten nicht stören wollte. Bin dann gemütlich mit erst 60, dann 80, und zuletzt 100 bis 120 nach Hause, etwa 15km.


    Vor der Arbeit bin ich den direkten Weg über ein paar Schotterwege gefahren und bin durch ziemlich Tiefe pfützen.


    Stell ich das Motorrad vor die Garage und hör auf einmal ein hochtöniges Geräusch, fast wie ein Quietschen. Es scheint aus der Gegend des Zylinderkopf zu kommen, kann das geräusch nicht genau orten. Ich hab Crashbars, ein Alu Motorschutz, der dafür bekannt ist ein ähnliches Geräusch zu machen, was ich aber eigentlich mit Gummimuffen gelöst hatte, und ein Alu Kühlerschutz verbaut.


    Beim genauen Hinhören mit einen Schraubenzieher am Ohr konnt ich im Zylinderkopf auch nichts hören. Aber ich höre es nur da oben. Kann der Schall von der Verkleidung abprallen?


    Ich stehe irgendwie vor einem Rätsel.



    Jeder Tipp oder Ratschlag ist willkommen.


    Herzlichen Dank im voraus

  • Moin, ich habe den Zylinderkopf jetzt aufgemacht und reingeschaut.


    Ich sehe Anzeichen für Verschleiß an den Nockenwellen, was sich aber noch in Grenzen zu halten scheint, auch wenn man eine Riefe schon ganz klar merkt mit den Finger.

    Meine Vermutung ist zu niedriger Öldruck.


    Ich fahr erstmal weiter und messe bei nächster Gelegenheit mal nach.


    Außerdem ist mir aufgefallen dass das Ventilspiel des rechten Auslass wieder zu groß ist, wobei ich das erst korrigiert habe vor 4tkm.

  • Ich sehe Anzeichen für Verschleiß an den Nockenwellen

    Ich nicht, denn auf Deinen Bildern sind nur deren Lagerböcke zu sehen...

    Meine Vermutung ist zu niedriger Öldruck.


    Ich fahr erstmal weiter und messe bei nächster Gelegenheit mal nach.

    Wenn ich Anlass zu dieser Vermutung hätte, würde ich es genau umgekehrt machen: Erst den Druck messen, und nur weiterfahren, wenn dieser ok ist :bangin:

    Außerdem ist mir aufgefallen dass das Ventilspiel des rechten Auslass wieder zu groß ist, wobei ich das erst korrigiert habe vor 4tkm.

    Am (in Fahrtrichtung) rechten Auslassventil sitzt der Dekompressionshebel. Wurde bei der Kontrolle beachtet, dass dieser zur korrekten Spielmessung deaktiviert werden muss weil sich sonst falsche Messergebnisse einstellen?

  • Am (in Fahrtrichtung) rechten Auslassventil sitzt der Dekompressionshebel. Wurde bei der Kontrolle beachtet, dass dieser zur korrekten Spielmessung deaktiviert werden muss weil sich sonst falsche Messergebnisse einstellen?

    habe ich beachtet. Die Nockenwellen standen auf der richtigen Position zum messen, aber rumgefummelt habe ich am dekompressionshebel nicht.

  • Die Nockenwellen standen auf der richtigen Position zum messen

    Das ist zwar Voraussetzung, um das Ventilspiel messen zu können, aber nicht allein ausreichend! Deswegen habe ich geschrieben:

    Am (in Fahrtrichtung) rechten Auslassventil sitzt der Dekompressionshebel. Wurde bei der Kontrolle beachtet, dass dieser zur korrekten Spielmessung deaktiviert werden muss weil sich sonst falsche Messergebnisse einstellen?

    Wenn Du da nicht dran 'rumgefummelt' hast ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Dekohebel noch auf den Tassenstössel gedrückt und somit ein zu großes Ventilspiel nur suggeriert hat. Der muss - wenn er nicht frei beweglich ist - mit einem Schraubenzieher o.Ä. vom Tassenstössel weggedrückt werden, sonst wir das nichts vernünftiges mit dem Messen!

  • rumgefummelt habe ich am dekompressionshebel nicht.

    vom Tassenstössel weggedrückt werden,

    Genau normalerweise macht das die Fliehkraft

    Außerdem ist mir aufgefallen dass das Ventilspiel des rechten Auslass wieder zu groß ist, wobei ich das erst korrigiert habe vor 4tkm.

    Schau dir das unbedingt noch mal an und zwar ohne Druck vom Dekohebel nicht das dir das Ventil im Sitzbereich verbrennt.

    Oder liege ich hier jetzt falsch :g:

  • Oder liege ich hier jetzt falsch :g:

    Hallo Torsten,


    nein, da liegst Du nicht falsch. Das Spiel, was dann gemessen wird ist nur bis ~Anlasserdrehzahl in dem Maße vorhanden. Wenn der Motor läuft, klappt wie Du schon sagst der Hebel durch die Fliehkraft weg und das Spiel wird kleiner - im Extremfall so klein oder es verschwindet völlig, dass das Ventil tatsächlich auch verbrennen kann. Es sitzt dann zu kurz oder nicht vollständig auf dem Sitzring auf und kann die Wärme dadurch nicht ausreichend in den Zylinderkopf ableiten. Diese Gefahr sehe ich jetzt aber bei ShockwaveRider nicht unbedingt, weil er ja aktuell ein zu großes Spiel feststellt.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Merkwürdig ist es trotzdem, weil Ventilspiel idr. Kleiner werden sollte.


    Ich habe extra drauf geachtet dass der Dekohebel nicht aufs Ventil drückt, weil es mir beim ersten Messen aufgefallen ist, das ich die Fühlerleere nicht ganz unter der Nocke durchziehen kann.


    Aber gut zu wissen das zu viel besser ist als zu wenig

  • Ich verstehe nicht so ganz, wie das zusammenpassen soll:

    Ich habe extra drauf geachtet dass der Dekohebel nicht aufs Ventil drückt, weil es mir beim ersten Messen aufgefallen ist, das ich die Fühlerleere nicht ganz unter der Nocke durchziehen kann.

    rumgefummelt habe ich am dekompressionshebel nicht.

    Bei korrekter Nockenwellenposition musste ich nämlich bisher immer den Dekohebel vom Tassenstössel wegdrücken. Vermute bei Dir nicht eine Veränderung des Ventilspieles (dafür ist der Rotax auch überhaupt nicht bekannt, schon gar nicht innerhalb von 4.000 Km), sondern eher Meßfehler.

  • Ich verstehe nicht so ganz, wie das zusammenpassen soll:

    Bei der ersten Messung war der Motor nicht auf TDC Im Kompressionstakt, ich hab den Motor dann auf die richtige Stellung gedreht.


    Meßfehler

    Darauf hoffe ich. Fehler haben manchmal diese nervige Eigenschaft, dass man sie selbst nicht bemerkt.

    Ich habe jetzt aber auch nicht vor der Sache weiter nachzugehen.

  • Dachte bisher, dass ich mich mit Viertakt-Verbrennungsmotoren einigermaßen gut auskenne - aber was bedeutet TDC :confused:

    Gerd

    Mir werde glaub langsam alt und reif fürd Rente

    Top Dead Center,auch oberer Totpunkt auf deutsch übersetzt ( TDC )

    die Juchend und ihr Luschd am abkürzen selbst von Anglizismen..Wenn Ich ned zuflätig zwosprachig uffgewachse wäre

    Komm mir bald vor wie verlade von gen-Z fuzzis ;)

  • Top Dead Center

    Aha, danke für die Aufklärung. Warum schreibt man das in D dann nicht auch allgemeinverständlich auf Deutsch? Oberer Totpunkt - oder abgekürzt OT würde ja sogar noch ein Buchstabe eingespart :wink2:


    Bei der ersten Messung war der Motor nicht auf TDC Im Kompressionstakt, ich hab den Motor dann auf die richtige Stellung gedreht.

    In dieser Stellung drückt der Dekohebel aber auf den Tassenstössel - man misst also (wenn der Hebel nicht weggedrückt wird) ein zu großes Spiel, welches später beim Motorlauf nicht mehr vorhanden ist.

  • Oberer Totpunkt - oder abgekürzt OT würde ja sogar noch ein Buchstabe eingespart :wink2:

    Das ned so Cool

    Hipp biste nur wennste Anglizismen abkürzen kannst

    Blöd wirds nur für den Hippster,wenn ich den Rest der conversation dann auch im breitesten Slang aus Amiland fortsetze,garniert mit tech and business vocals