Garmin Navi Reparatur

  • Hab mal bei YT gesucht und in einem Video wird der B-7000 Kleber benutzt

    Das Video stammt ja von dem Anbieter, auf den ich in diesem Beitrag weiter oben verwiesen hatte, von dem ich auch das Reparaturset für mein Montana 650 hatte.

    Seine Videos hat er auch auf seiner Homepage verlinkt.

    Auf seiner Homepage wird der Name des mitgelieferten Klebers nicht genannt, aber die Flasche ist abgebildet, auf der man die Aufschtrift Cyan-Acrylat-Kleber lesen kann ... und das sind gemeinhin Sekundenkleber, auch wen nicht alle in einer Sekunde kleben. Welchen ich damals bekommen hatte, kann ich jetzt nicht mehr feststellen, aber falsch kann der Hinweis von Franz jedenfalls nicht sein.

    Die dort lesbare Bezeichnung führt zu folgendem Produkt:

    Contact VA 1401 Cyanacrylat-Klebstoff | WEICON
    WEICON Contact VA 1401 ist ein mittelviskoser, schnellaushärtender Sekundenkleber für Papier, Karton, Metall, Kunststoffe und Gummi mit NSF-Zulassung.
    www.weicon.de

    Dort ist auch ein Datenblatt verlinkt.

    Wenn man es genau liest, wird Sekundenkleber relativ, denn die volle Festigkeit hat er erst nach 24 Stunden.

    Ich weiß noch, dass die Ersatzleiste nach dem ersten Klebeversuch nicht sehr lange gehalten hatte, erst nach einer später wiederholten Klebung ist es nun dauerhafter.

    Ich bin nicht sicher, ob sich die Reparaturhinweise für die bestimmten Navi-Modelle auf alle übertragen lassen, habe aber keine bessere Idee. Versuch macht klug. Viel Erfolg und berichte mal.

    ein normaler Superkleber soll da gänzlich falsch sein ( ich vermute, der löst das Gummi an oder auf

    Was ist denn ein "normaler Superkleber" ? Vielfach versteht man Sekundenkleber darunter. Und: Normales Kleben beruht auf Adhäsion, nicht auf einer Veränderung der geklebten Materialien.

    Wenn es rein um das KLeben von Gummi ginge, wäre ein Anlösen (kein Auflösen) ja eigentlich gar nicht falsch, sowas passiert ja beim Flicken von Reifen. Aber das funktioniert nur bei Gummi auf Gummi, aber nicht beim Kleben auf andere Materialien wie Kunststoffgehäuse und ist daher meist keine Alternative.

    Auch wenn alle Sekundenkleber nach dem gleichen Prinzip arbeiten, dürften sie sich in Zusatzstoffen unterscheiden, die die Härtung beeinflussen, die Konsistenz des festen Klebers und nicht zuletzzt das Haftvermögen auf unterschiedlichen Materialien. Was ist da schon normal ?

    Nach dieser Recherche muss ich natürlich auch die in meinem o. g. Beitrag geäußerte Skepsis relativieren in Sekundenkleber ja, aber vielleicht eignet sich nicht jeder.

  • Meines Erachtens steht und fällt das Klebeergebnis mit der vorherigen Oberflächenbehandlung, man mag es kaum glauben wie porös Gummi sein kann nach dem Abtrag...

    Ich habe den von mir genannten Kleber sehr dünn aufgetragen, da der Schalter ja wirklich so klein ist..., und im Anschluss nochmals oben eine Schicht auf die Nahtstelle gelegt.

    Der Gummiknopf macht einen sehr guten Eindruck, lediglich auf der Rückseite war ich ein wenig sparsam beim Materialabtrag, dennoch bin ich zuversichtlich, dass der Kleber ein paar 1.000 Kilometer hält und werde berichten.

  • porös wäre ja nicht verkehrt fürs kleben, es sind eher die vielen kleinen, sehr kleinen und losen Rückständen auf der Oberfläche

    Porös ist ja nicht gleich porös. Porös vergrößert zwar die Oberfläche, was für das Kleben gut ist, aber nur soweit, wie die für den Kleber spezifizierte maximale Spaltdicke nicht überschritten wird, d. h. es geht eher um fein porös für einen solchen Kleber. Festes Andrücken verringert ja den Spalt und damit die Dicke der Klebeschicht. Für grob poröse Materialien gibt es andere Kleber mit füllendem Charakter, z. B. Zweikomponentenkleber.

    im Anschluss nochmals oben eine Schicht auf die Nahtstelle gelegt

    Aufgrund der geringen Spaltdicke laut dem genannten Datenblatt dürfte die Nahtstelle so gut wie gar nicht zur Klebefläche beitragen. Allerdings hatte ich bei meiner ersten Klebung die Erfahrung gemacht, dass sich das angeklebte Teil vom Rand aus ablöst. Von daher ist es wichtig, den Kleber wirklich bis ganz zum Rand aufzutragen und für Klebekontakt ganz bis zum Rand zu sorgen. Wegen der kurzen Verarbeitungszeit ist für Tunings da leider sehr wenig Zeit, d. h. man riskiert, dass es schlecht klebt, wenn man sich zuviel Zeit nimmt. Beim zweiten Versuch ist mir das besser gelungen. An den Rändern ausgetretenen Kleber habe ich entfernt.


    20240723_111058.jpgDas Ergebnis meiner inzwischen mehrere Jahre alten Klebung zeigt das Bild. Das Ersatzteil für das Garmin Montana ist kleiner als für viele andere Navis und deckt nur den Bereich um die Taste herum ab. Die Kante sieht angeknabbert aus, weil ich sie mit einem Messer nachbearbeitet habe, um sie etwas abzurunden, um die Angriffsflächen für ein Ablösen zu verkleinern. In der Vergrößerung sieht das nicht sehr elegant aus, inzwischen hat sich das aber mehrere Jahre bewährt. Das muss aber nicht unbedingt auf andere Navis übertragbar sein. So hat das Montana ein in weiten Bereichen gummertes Gehäuse, diese Gummierung darf man natürlich nicht abreißen.


    Leider hatte ich keine Bilder während der Arbeit gemacht, geschweige denn Videos, aber das zu tun wäre vielleicht eine Anregung für die, die es noch tun.

  • Vollzug.

    Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

    Der gelieferte "Gummiknopf" ist sehr gut gemacht, passt exakt und perfekt in jede Nut.... mal sehen wie lange.

    Ich hab mich für den Kleber "Contact VA 100" der Firma Waico entschieden, flüssig und schnell trocknend.


    Vielen Dank allen für eure Beteiligung und Tipps :thumbsup2:


    Edith:

    Hilfsmittel war ein Einweg-Skalpell, um das Gummi am Navi samt Reste zu entfernen.