Schrottelektrik II und Folgen

  • Hallo Kälbchentreiber!


    Wie in Thread 'Schrottelektrik' (eins) schon mal gepostet geht es mit den gleichen Fehlern weiter. Austausch-Versuche und Kontrolle der Einzelkomponenten beseitigen die (den) Fehler nicht.


    War jetzt gerade für etwa vier Wochen und 6000km in S-Frankreich, Spanien und Andorra über Italien. Bei der Heimfahrt in den letzten Tagen ist es vor allem im Stadtverkehr (Stop and go) immer wieder passiert: Motor geht auf Stopp; Starten nur mit Leerlauf oder halb ausgefahrenem Seitenständer. Kommentar meines Freundes: "Ich kann Dir zum Festkleben des Seitenständers mein Panzerband leihen!" Dann sind wir in Ligurien einen "Waldcampingplatz" angefahren. Bin mit dem Ersten (wahrscheinlich auch etwas schnell!) die zugewiesene Zufahrt raufgeprescht, so ca. 18-20% Steigung hatte sie, und mit dem Vorderrad in eins der vielen Schlaglöcher gedonnert. Die Zufahrt ist ein Gemisch von Teerstreifen, Zementbahnen und losem Schotter, mit dem die Löcher ausgefüllt sind. Die hecklastige Maschine steigt vorne kurz auf, ich mache den Schieber zu, bremse hinten kurz an und möchte weiter nach oben zum Stellplatz. "PLOPP" Maschine steht und geht unhaltbar über die Vorderradbremse rückwärts, wenn ich die Kupplung ziehe. Ich werfe mich nach links und gehe auf die Hinterradbremse. Stehe mit der linken Fussspitze gerade noch so, dass die Maschine nicht umkippt. Jetzt hätte ich meinen Freund gebraucht, der mir den Seitenständer halb ausfährt, damit ich im Ersten wieder starten kann, aber der flirtet mit dem Mädchen an der Rezeption ( die hat keine Ahnung, dass er verheiratet und einen Sack voll Kinder zuhause hat :) ). Zuerst dachte ich - das sitze ich aus und warte - als aber meine Zehenspitze anfing wegzurutschen, habe ich meinen Allerwertesten auf der Sitzbank Richtung links verschoben für besseren Stand. Hat geklappt. Jetzt nur noch fein justieren in Mittellage und dann ganz schnell mit Links den Seitenständer raus. Der Gang hält die Fuhre. Meisterstück! Ich kann sie nach links ablegen und verlasse sie zum Erstenmal über den Seitenständer. Er ist nicht abgebrochen trotz meiner hohen Kugel-Zuladung hinter dem Gürtel. Ich versuche durch gezieltes Rückrollen den Leerlauf zu ertasten; es schlägt aber fehl. Ich öffne die Zurrgurte ganz und nehme das 5kg Zelt von rechts ab und lege es an die Seite des ca. 3.50 m breiten Weges ab. Drehe mich wieder um, um den Rest des notwendigen Gerödels abzunehmen und sehe noch, wie die Fuhre über den Seitenständer und das Hinterrad auf dem Asphalt nach hinten schiebt. Das Hinterrad taucht in das oben beschriebene Schlagloch und es kommt, wie es kommen muss. Es gibt keine Haltegriffe zum Zupacken - das Vorderrad steigt in die Luft und die Fuhre geht über die Linie Hinterrad Seitenständer in die Kipprichtung auf den linken Seitendeckel. Ein hässliches Geräusch von knitterndem Plastik und dann rollen schon die Packsäcke den Hang runter. Mein Freund ist immer noch nicht da. Nehme den rechten Seitenkoffer ab und klemme hinten in das Bremspedal einen Kieselsplitt zum Blockieren des Hinterrades. Nehme noch den Tankrucksack ab und drehe die 650-ger etwas hangparallel. Dann richte ich die Maschine auf, - stelle die Zündung an ( das grüne Leerlauflichtlein brennt wieder, also ist irgendwie der erste wieder draussen) und starte mit dem aufgeplatzten Weiswurstkoffer und den austretenden Gedärmen in Form von in Klarsichthüllen verpackten Kleidungsstücken in die höheren Regionen mit einem sicheren Standplatz für die Mistkarre. Mache die Zündung aus und drucke innerlich die fristlose Kündigung mit dreifachem Durchschlag. Da kommt auch schon mein Freund mit einem der Packsäcke und schaut etwas verwundert. Den Koffer konnte ich problemlos wieder ineinanderschieben nach Öffnen der sechs Schrauben. Der Alu-Seitendeckel ist allerdings fällig und der Schönheit wegen reparaturbedürftig.


    Vierzehn Tage habe ich jetzt gegoogelt und die Händler ausspioniert und mir letztendlich vorgestern eine neue Zweizylinder Kardan-Reisemaschine gekauft mit einem Motor, der schon über Jahre fast unverändert im Programm ist. Sie steht in der Halle und wartet auf meine Zulassung. ( Es soll Firmen geben, die bei gezogener Kupplung das Starten eines Motors zulassen egal ob jetzt ein Gang eingelegt ist, oder ob der Seitenständer ausgefahren ist - spielt alles keine Rolle - der Motor lässt sich starten. Von dieser Fa. habe ich noch einen Roller in der Garage und einen herrlichen Motor im Gespann für den Winter; außerdem habe ich das Gefühl, dass die Maschinen besser sind als die Endkontrolle).


    Ja , liebe F-ler, das war mein Vertrauen in eine weis-blaue Firma. Jetzt habe ich ihr den Rücken gekehrt und hoffe mit der Neuen ein besseres Verhältnis zu haben; Geländeeskapaden sind zwar nicht mehr drin - doch sie verspricht ein gutes Zugpferd für die noch anstehenden Reisen zu sein. Mein Alter sagt auch, dass es Zeit ist jeglichen Humbug im Gelände sein zu lassen und das geruhsame Dahingleiten als Standard anzusehen.


    Mit freundlichen Grüßen Euer OnkelHj

  • Hallo Onkel HJ, Deine Erlebnisse konnte ich richtig mitfühlen, und irgendwann wäre auch für mich der Punkt für Veränderungen gekommen, denn ein Urlaub läßt sich nicht genießen, wenn man immer mit Aussetzern des Moppeds rechnen muß. Ich hoffe mal, daß deine Erfahrungen der BMW-typische "Einzelfall" sind, ansonsten komme ich auch in eine Vertrauenskrise.


    Jetzt wünsche ich Dir auf jeden Fall viel Freude mit dem neuen Mopped. Ich tippe mal auf Yamaha Bulldog.


    Weiterhin Gute Fahrt


    Wolfgang

    Alle Dinge, die man gegen sein Gefühl und gegen sein inneres Wissen tut, anderen zuliebe, sind nicht gut und müssen früher oder später teuer bezahlt werden.
    Hermann Hesse

  • YEAH! [ HONDA NT700V/VA ] ( Deauville )


    Sie steht schon im Carport. Man kann es kaum glauben, aber es sind Welten dazwischen. Jedem sein spezielles Spinnerle.


    Gruß Hansjörg

  • Herzlichen Glückwunsch zum neuen Möpi! So weit bin ich noch nicht, denn mir ist der Abschied von meiner Kleinen schon ziemlich schwer gefallen. Und zu ihrer Verteidigung muss ich sagen, dass sie nie solche Elektronik-Aussetzer hatte. Allerdings hatte ich eine echt antike Software-Version und mit der war alles prima.


    Als mir der Freundliche unfreundlicherweise ungefragt mal eine neuere Version drauf gespielt hatte, mochte meine kleine Zicke nicht mehr. Sie zog nicht mehr, fraß um so mehr Sprit, hatte Aussetzer und ging unvermittelt aus.


    Deshalb wird mein nächstes Mopped auch japanisch sprechen, ein japanisches Getriebe (herrlich!) und mindestens zwei Zylinder haben.


    Die Frage ist nur, wann ;)

  • HalO Leute!


    Also auch auf die Gefahr, dass ich mich jetzt unbeliebt mache:


    1. Ich habe jetzt problemlos (!!!) fast 40000 km mit drei F hinter mir!


    2. Meine R 1100 GS habe ich bei 65000 km mit Getriebeproblemen verkauft. Der Käufer hat sie selbst für 1500 Märker repariert und inzwischen über 100000 km drauf


    Dagegen steht folgendes:


    Kawasaki KLR 250: Nach 3000 km hat der Freilaufmechanismus ein Loch


    ins Motorgehäuse geschlagen: Wartezeit 6 Wochen.


    Kawasaki KLR 600 E: Bei 15000 km Riss im Zylinder mit Ölaustritt. Ich


    habe sie dann so verkauft!


    Suzuki DR 650: Nach ca. 1500 km hat sie gepumpt wie ein Maikäfer,


    weil das Lager der Ausgleichswelle gebrochen war! Ich habe drei Wochen


    darauf gewartet.


    Kawasaki W 650: Im Alter von drei Jahren habe ich beim Abstellen auf


    den Hauptständer bemerkt, dass beide Reifen noch Bodenkontakt haben.


    Fazit: Rahmenbruch! Der Fall ist bei Kawasaki bekannt. Ich habe einen


    neuen Rahmen bekommen!


    Gleiches Modell, Thema Vergaservereisung: Bei hoher Luftfeuchtigkeit und selbst mittleren Temperaturen kam plötzlich nix mehr. Nach 10 Minuten Wartezeit ging's weiter


    Triumph Thunderbird Sport: Die bin ich nur ca. 6000 km gefahren und habe zwei neue Zündspulen gebraucht.


    Honda XBR 500: Irgendwann habe ich Öl neben der Zündkerze bemerkt.


    der Radialzylinderkopf hatte einen Riss. Honda: Das Problem ist


    bekannt!


    Die beiden KLR, die DR 650 und die Triumph habe ich beim offiziellen


    Händler gekauft. Das hat mir aber nichts genutzt. Ein Ersatzmopped


    gab`s trotz teilweise langen Wartezeiten auf die Teile nicht.


    Die KLR 250 und die DR mussten sogar noch einmal in die Werkstatt!


    Hat aber dort keinem Bauchschmerzen bereitet.


    Ich kann also nachvollziehen, wie das ist wenn man mit einem Motorrad


    und/oder der Werkstatt unzufrieden ist!


    Zur Ehrenrettung aller Japaner:


    Folgende Mopeds liefen ebenso problemlos wie die BMW


    Honda CX 500 C, VT 500 C, SLR 650 und noch eine XBR


    Kawasaki Estrella, GPZ 500, noch zwei KLR 250, EN 500, Zephyr 550


    Suzuki LS 650


    Yamaha DT 175, TDM 900


    Abschließend komme ich nicht umhin anzumerken, dass wir darauf achten


    sollten, Produkte zu kaufen die Arbeitsplätze in Deutschland (!)


    oder wenigstens in der EU sichern.


    Und an alle, die jetzt mit Schuhen und Strümpfen über mich herfallen


    wollen: Pause machen und drüber nachdenken! Alle Beiträge die in


    der nächsten halben Stunde eingehen, zählen nicht ;-P!


    Einen schönen Abend und viele Grüße


    thomasH

  • Hey Tom,


    respekt: Du hast ja schon jede Menge unterschiedliche 2Räder besessen.


    Mein Kommentar: entweder man hat Pech oder Glück mit einem Kauf (frei nach Radio Eriwan) - Meine alte F läuft auch schon über 50Tkm ohne ernsthafte Probleme (sogar wenn sie halb ex ist - wie auch schon geschehen)


    Fazit: Hoffentlich hast Du mehr Glück mit Deiner Deauville, OnkelHJ ich drück die Daumen


    Grüße


    Uwe

  • hallo Thomas,


    deinen Gedanken punkto Arbeitsplätzen in Europa hab ich vor knapp 7 Jahren auch mal geteilt und hab mir damals mein erstes fabrikneues Auto gekauft.Einen Golf IV. Und damit fing das Elend an. In den ersten 1,5 Jahren war ich 14!!!! mal in der Werkstatt, weil irgend was gesponnen hat oder defekt war. Ich hab den Wagen immernoch, da ich beim Verkauf viel Geld in den Sand gesetzt hätte. Die Reparaturanfäligkeit und laufenden Kosten sind aber im Vergleich zum Toyota meines Bruders, Suzuki meiner Mutter, Subaru meines Vaters oder Mazda meines Partners erheblich unwirtschaftlicher. Und am allerbesten hat bis heute meine XBR 500 von Honda abgeschnitten. Zuverlässig, genügsam und solide seit fast 20 Jahren. Sorry, auch mein Arbeitsplatz ist von der Kaufkraft der Mitmenschen um mich rum abhängig. Wenn die alle keinen Arbeitsplatz mehr haben, kann ich meinen auch an den Nagel hängen. Dennoch hab ich beschlossen, daß das nächste Fahrzeug für mich auch aus Japan kommen wird, denn sonst arbeite ich, solange ich nen Job hab , fast nur noch für mein Fahrzeug. Gruß mototine


    P.S. in meiner Branche sind die chinesischen Produktionsstätten auch schon ein echtes Problem. Billiger, aber NOCH nicht gleich gut

  • Hi,


    na Ihr seid drauf, is ja geil aber solche Leutz wie Ihr seid die ersten die uf der Strasse stehen und maulen weil eure Arbeitsplätze flöten gehen oder.


    Zum Thema Golf IV kann ich nur eins sagen jeder einzelne Auto Hersteller hat seine Probleme mit den Fahrzeugen das liegt aber auch daran das die Entwicklungszeit rapide abnimmt, grund dafür weil es immer wieder solche Fuzzis wie euch gibt die heulen sie wollen mal wieder was neues auf dem Markt haben und dann kommt so ein neues Fahrzeug und es sind viele Mängel die noch nicht aufgetreten sind und dann erwischt es halt den ein oder anderen was wollt ihr neue Fahrzeuge mit null Mängel.


    Schaut euch doch die Reiskocher an alle miteinander glaubt ihr die Entwickeln immer neu meint aber auch nur Ihr klar sind die dann in der Pannenstatistik die besten.


    Mann wenn ich euch so höre wird mir schlecht


    Gruß


    noogie

  • Zitat

    Abschließend komme ich nicht umhin anzumerken, dass wir darauf achten
    sollten, Produkte zu kaufen die Arbeitsplätze in Deutschland (!)
    oder wenigstens in der EU sichern.


    Diese Gedanken finde ich toll, nur wie erkenne ich wieviel % des Fzg noch in EU hergestellt werden? Die meisten Teile in der Automotive Branche kommen ja aus Ungarn, Portugal, Spanien, Mexico, Brasilien und leider neuerdings auch China.

  • @noogie


    sorry, daß ich dir den Appetit verdorben habe. Eine derartige, ehrlich gemeinte Äußerung ist in einem BMW??-Forum natürlich nicht ganz ohne Rüge loszuwerden. Doch zähle ich mich ganz und gar nicht zu denen, die ständig nach was Neuem schreien. Wenn was gut ist und zuverlässig, dann bleib ich gern dabei. Genau wie die meisten Kälbchen-Treiber hier. Wenn´s bei Euch rund läuft, bleibt ihr treu. Wenn nicht, wirds ´ne Q, oder halt einfach ein Mopped, das mehr verspricht. Trotzdem eine schönen Abend noch!

  • Also eines verstehe ich bei Deiner langen, absatzlosen Geschichte nicht: der Motor läßt sich nicht starten, wenn


    Gang drin und


    Seitenständer eingeklappt und


    Kupplung gezogen?


    Ist mir absolut neu, kenne die F650GS(Dakar) aber nicht so genau. Aber meine meiner F650 (Baujahr 96) hat noch nicht einmal eine Seitenständerschalter, weil der Seitenständer von alleine einklappt. Bei eingelegtem Gang ziehe ich die Kupplung, und der E-Starter legt los.


    Meinen Eintopf habe ich mit plötzlich zugemachtem Gas auch schon aus bekommen. Ganz ohne Elektronik!

  • Hi Ulf!


    Siehste - genau das ist das Problem. Ein Motorrad sollte sich IMMER bei gezogener Kupplung starten lassen ( BMW hat da eine eigene 'philosophi', wann ein Motor starten darf). Nur meine hatte eben manchmal keine Lust, wenn plötzlich der Gasschieber zugeht. Ich hatte in der Stadt Pforzheim mehrmals das Vergnügen nach Stillstand einen Leerlauf zu finden (ohne grüne Kontrollleuchte) - das Motorrad an die Seite zu schieben - die Zündung an und aus zu machen - und dann wieder zu starten, als wäre der Motor niemals zum Stillstand gekommen. Wenn ich zuvor mit dem Messgerät die Masse zum Leerlaufschalter durchgemessen habe, war Masseschluss bis zum Seitenständerschalter da, aber keine grüne Lampe. D.h. die Elektronik der Motorsteuerung hat nicht durchgeschaltet.