Spätbremser

  • ..."bremse erst, wenn Du Gott siehst", hat Kevin Schwantz in seiner aktiven Zeit gesagt.


    Mit dem ABS ist das "problemlos" möglich.


    Habe gestern auf dem Grimsel - Pass viele Supersportler beim Bergabfahren vor den Haarnadel - Kurven ausgebremst...und das ganz souverän und cool, während sie wild schlingernd, mit Augen so gross wie Spiegeleier, ihre ach so tollen Bremsen verfluchten.


    Ich will damit niemanden zum riskanten Fahren verleiten, ich sage nur, Ihr werdet erstaunt sein, wie spät man bremsen kann, ohne überhaupt erst in den Regelbereich zu kommen. Sollte es doch einmal knapp werden, kann man sich auf das ABS verlassen. Schliesslich ist ein Ueberbremsen, vor dem sich auch die Supersportler fürchten, ausgeschlossen.


    Grenzen können also beim Bremsen dank des ABS gefahrloser ausgelotet werden...und das ist für mich halt auch ein Teil des Fahrspasses.


    Gruss


    Schilli

  • Das geht übrigens nicht nur auf der Bremse. Wenn man beherzt am rechten Griff drehen kann, und es sich um eine kurvige Strecke handelt, dann läßt sich auch so manches Rindvieh, sprich Q, überholen. Das tut auch richtig gut. Wie sagte mal einer hier so schön: It´s not the bike, it´s the driver !


    In diesem Sinne, Wolfgang

    Alle Dinge, die man gegen sein Gefühl und gegen sein inneres Wissen tut, anderen zuliebe, sind nicht gut und müssen früher oder später teuer bezahlt werden.
    Hermann Hesse

  • Hi Schilli,


    das ABS aber den Bremsweg nicht verkürzt sondern sogar verlängert , da ist dir schon klar?


    Okay , bei den Meisten ist es eine Verkürzung , weil sie nicht max bremsen, aus Angst, da hilft natürlich ABS.


    Aber die Bremse allein macht es nicht.


    Ich bin mit meiner Dakar auf einer kurvenreichen Strecke auch schneller unterwegs, wie mit meiner 122 PS Kawa, die dummerweise etwas unhandlicher ist,läppische 50 Kilo schwerere und der 180 Hinterreifen trägt auch nicht gerade zum Kurvenhandling bei.


    und vor allem :


    Ist die F zu langsam , hat die Strecke zu wenig Kurven.


    Gruß


    Harald

  • Klar weiss ich, das ABS den Bremsweg verlängert!


    Aber das auch nur bei Profis wie Valentino Rossi!


    Und selbst der überbremst sich noch manchmal...


    Ich finde es halt einfach lustig, dass man bei Pässen mit langen Geraden bergauf auch mit fahrerischem Können keine Chance hat...aber dann bei der Abfahrt zurückschlagen kann.


    Schliesslich geht es doch bein Motorradfahren auch um Adrenalin, oder?


    So, bitte werft die grossen Steine zuerst.


    Gruss


    Guido


  • __________________________________________________________________


    Felsblock...kullerkullerkuller.....Fommpp!


    Einerseits bewundernswert, ein heisser Reifen beim Pässe rasieren.


    Andererseits ist selbst mit ABS ein Schräglagen-Polster ganz gut.


    Du weisst ja: Am Limit ist keine Kurskorrektur mehr drin.


    Egal, ob Sand, Öl, Gegenverkehr oder ein unaufmerksames Kind.


    Beim Abflug ist es dann wieder Wurst, ob mit oder ohne ABS.


    Man könnte zwar sagen, ein bissl Schwund gibts immer,


    um so manchen wurde trotzdem so manche Träne vergossen.


    Aber für mich sind diese Fragen ohnehin akademisch.


    Mit montierten Mefo Stonemaster-Stollenprofil ist ein Pässewetzen


    nur auf wesentlich niedrigerem Niveau möglich.



    Aber Adrenalin kann man auch mit 40km/h haben.


    Kommt nur auf den Weg drauf an...


    Ray

  • Hi Guido,


    Steine, Steine, Steine ;)


    Ich meine zwar schon, dass ABS wesentlich mehr Sicherheit gibt und die F' s auf jeden Fall aufgrund der Wendigkeit Vorteile haben aber letztlich liegt es doch bei Pässen am Fahrer und daran, ob er die Strecke kennt und zu welchem Risiko er bereit ist.


    Die meisten Supersportlerfahrer (usw.) beherrschen ihr Gerät doch einfach nicht wirklich und dann ist es meist einfach, die abzuledern. Wenn Du aber mal an einen gerätst, der wirklich fahren kann und die Strecke kennt, hast Du m.E. auch mittels Spätbremsen mit der F keine Chance mehr.


    Ich wundere mich oft, wie gut ich selbst mit der 1150er an den Sportlern dran bleibe bzw. sogar überholen kann (egal ob bergauf oder bergab), finde aber auch immer wieder welche, bei denen ich allein motormäßig keine Chance habe. Auch gibt es genug, die risikofreudiger sind, als ich. Die lasse ich übrigens mit Blinker nach rechts vorbei !!!


    Also: Jeder findet seinen Meister und hoffentlich ist's nicht der Gegenverkehr, der Baum oder die Leitplanke...


    P.S.: Ich ärgere mich sehr über solche, die mich auf der Geraden abhängen und mich dann in der nächsten Kurve ausbremsen, da kann ich dann nicht garantieren, dass ich die nochmal vorbeilasse, wenn ich sie in der nächsten Kurve überholt habe... So nun auch Steine für mich ;)




    Gruß


    Alex

  • Keine Steine, Alex, Du hast doch recht. Uns hat mal auf dem Weg zum La Bonnette ein schweizer Gespannfahrer, solo unterwegs, nicht mal ansatzweise in die Nähe kommen lassen. Vor so viel fahrerischem Können haben wir neidlos den Hut gezogen und ihm unseren Respekt auf der Paßhöhe auch rübergebracht.


    Die Geradeausfahrer dagegen gehen mir auch auf den Sack.


    Gruß Wolfgang

    Alle Dinge, die man gegen sein Gefühl und gegen sein inneres Wissen tut, anderen zuliebe, sind nicht gut und müssen früher oder später teuer bezahlt werden.
    Hermann Hesse

  • Hi,


    wenn jemand so fährt, wie es bei deiner Beschreibung rüberkommt, ist es wesentlich (!) sicherer ein Motorrad OHNE ABS zu verwenden.


    Mit ABS fliegt sojemand genauso auf die Fresse, nur bei höherer Geschwindigkeit.


    Das Ausnutzen der zusätzliche Sicherheit durch ABS mittels gewagteren Fahrstils als fahrerisches Können zu bezeichen, halte ich für fragwürdig.


    Gruß


    Chris

  • Nur mal so an die Experten die meinen ABS verlängert den Bremsweg:


    Prinzip:


    ABS baut auf der physikalischen Erkenntnis auf, dass eine maximale Bremsverzögerung kurz vor dem Blockieren erreicht wird, wenn also die Radreifen gerade eben noch auf der Fahrbahn haften. Wenn diese Grenze überschritten wird, die Räder also nicht mehr abrollen, sondern auf der Fahrbahn gleiten (Schlupf), dann wird das Fahrzeug nur mehr über die Gleitreibung abgebremst, die typischerweise um 15 bis 20 Prozent unter der Haftreibung (je nach Reifentyp) liegt. Überdies kommt es beim Blockieren zu einseitigem Abrieb am Reifen (Bremsplatten), das Fahrzeug ist kaum noch steuerbar, und ungeübte Fahrer reagieren in dieser Situation selten richtig (richtig wäre, die Bremskraft unverzüglich zu reduzieren, bis die Räder wieder mitdrehen). Die maximale Bremswirkung stellt sich bei 10 bis 30 Prozent Schlupf (je nach Reifen und Fahrbahnzustand) ein. Das ABS reguliert die Bremskraft an jedem Rad so, dass der Schlupf während des Bremsvorganges jederzeit möglichst nahe an dieser optimalen Grenze bleibt. Übersteigt der Schlupf 30 Prozent, sinkt die Bremswirkung wieder ab. Das Fahrzeug bleibt beim Bremsen am besten steuerbar (verhält sich neutral), wenn die Bremskraft an allen Rädern gleichermaßen nach diesem Prinzip geregelt wird. Es gibt einige Fahrbahnkonstellationen, bei denen ABS zu Bremswegverlängerungen führen kann. Dies sind Fahrbahnen mit losem Untergrund wie z. B. Sand, Tiefschnee oder Schotter, bedingt durch eine fehlende Keilbildung vor dem blockierenden Rad durch das rollende ABS-geregelte Rad. Hier bleibt jedoch der klare Vorteil der Lenkbarkeit des Fahrzeuges.




    Übrigens von Wikipedia.


    Fazit: ABS kann den Bremsweg verkürzen aber auch verlängern.


    Im Idealfall verkürzt es.

  • Hallo!


    Wenn ich das hier so lese, bin ich richtig froh dass ich


    a) noch vernünftig fahre - meistens jedenfalls... ;)


    b) offensichtlich nicht "richtig" Motorrad fahren kann - weil ich mich noch nicht "abgelegt", also die physikalische Grenze ausgelotet habe


    Wer getreu des Mottos: "Wer später bremst, ist länger schnell" fährt, soll das bitteschön auf der Rennstrecke tun. Es gibt im öffentlichen Straßenverkehr schon genug Bekloppte, die alles dafür tun, dass das Motorradfahrerimage im negativen Bereich bleibt, und dass deswegen (und aufgrund des stark erhöhten Unfallrisikos) immer mehr "Rennstrecken" gesperrt werden oder bleiben, worunter v.a. diejenigen leiden, die sich "vernünftig" verhalten haben.


    Wer sich ständig über die lahmen Krücken vor einem ärgert, der sollte sich eine andere (Renn-)Strecke suchen oder zu einer anderen Tageszeit losfahren.


    Macht Euch doch bitte auch einmal Gedanken darüber, ob es nicht besser ist, Euren Ersthelfern den bisweilen wenig erquickenden Anblick zu ersparen, wenn Ihr Euch im Kampf um die berühmten Zehntel doch einmal verschätzt haben solltet... Ich weiß, wovon ich rede - und ich kenne (kannte) selbst 2 Motorradfahrer, die ihr Hobby aufgeben mussten, weil es im Himmel keine Motorräder gibt.


    Übrigens: wer in Schräglage die Bremszangen bis zum Einsetzen des ABS zukneift (weil er, als es noch geradeaus ging, die Geschwindigkeit eben nicht hinreichend reduziert hat), wird sich ebenso auf den Allerwertesten setzen, als wenn er das ABS nicht gehabt hätte. ABS verhindert nicht das Blockieren der Räder schlechthin, sondern nur das "dauerhafte" Blockieren. Und in Schräglage kann auch ein vom ABS nicht zu verhinderndes Blockieren des Rades im Zehntelsekundenberich schon zu viel sein.


    In diesem Sinne - CU!


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Haben wir das nötig Diese Blösse geben und uns mit "Supersportlern" messen? Ich weiss, das ich ein toller Typ bin und eine tolle Maschine fahre muss ich deswegen jedem Stümper auf billigen "Supersportlern" darauf hinweisen.


    Stecken wir in der Midlifekrise?


    Haben wir einen der letzten überlebenden ProblemMantafahrer unter uns?


    Oder gerade aus der 125ccm Klasse aufgestiegen?


    Wer einen Scheissbock fährt muss halt spät bremsen um aufzufallen, das wir doch nicht nötig.


    ABS macht aus Kurve keine Geraden, macht aus Eichen keine Gummibäume, Phasert keine Hindernisse weg. Wie die Erfinder des ABS hier http://download.stern.de/_stre…i_scan_64A94748AE3CD026=1


    bewiesen haben machen ABS und alle anderen Systeme einen nicht Unverwundbar.


    Lass es! Du könntest arme, unbedarfte "Supersportler" mit deinem Verhalten gefährden. Rettet die Menschheit vor ABS-Fanatikern.


    Nix für Ungut

  • gib dir keine mühe.....uns rettet da niemand


    gibt leider mopedfahrer, für die fährt nur gut, wer dauernd am limit fährt und alle anderen "verbläst"


    die diskussion darüber ist genauso sinnlos, wie z.b. eine diskussion über sicherheitsabstand, geschwindkeitsbegrenzungen, regeln bei gruppenfahrten, sicherheitsbekleidung.


    da werden die vernünftigen, langsamen, defensiven, leisen fahrer immer drunter leiden. sei es nun durch streckensperrungen, höhere kfz-versicherungsbeiträge, höhere kosten für kranken- und unfallversicherung etc......


    ich hoffe immer, dass ich nie ersthelfer sein muss, bei jemandem, der mich vorher an einer unübersichtlichen stelle oder mit gegenverkehr überholt hat. ich glaub, ich würd demjenigen erst noch eins zusätzlich in die fresse hauen.....


    gruss


    angela

  • @ Martin & Angela


    Ihr habt sicher in vielen Bereichen Recht, aber zügige Fahrer als überwiegendes Übel für Unfälle anzuprangern ist falsch. Man muß hier sicher differenziert vorgehen. Ich habe immer mal wieder Gelegenheit, mit motorradfahrenden Rettungsassistenten über Unfallstrecken und Unfallursachen im Hochschwarzwald zu sprechen. Da gibt es zum einen tatsächlich als vermutete Ursache überhöhte Geschwindigkeit, aber wesentlich häufiger Kollisionen zwischen Pkw und Motorrad, und zwar in Kurven, wenn Autofahrer Motorradfahrer überholen und die die Spur nicht halten können. Das hat mich sprachlos gemacht.


    Gruß Wolfgang


    p.s. Von Gletsch den Grimsel rauf habe ich noch mit meinem Boxer einen Porsche Klub aufgeschnupft. Den Präsi mit seinem GT 2 habe ich nach mehreren Anläufen auch nur auf der Bremse gekriegt, und oben haben wir uns beide angestrahlt, denn es war fair und sportlich.

    Alle Dinge, die man gegen sein Gefühl und gegen sein inneres Wissen tut, anderen zuliebe, sind nicht gut und müssen früher oder später teuer bezahlt werden.
    Hermann Hesse

  • @trabellju


    wenn andere fehler machen, hab ich im ernstfall pech gehabt.


    da ich aber gerne gesund bleiben möchte, reduziere ich mein risiko zumindest da, wo ich es selbst beeinflussen kann, also mit gemäßigter fahrweise und schutzbekleidung


    und rennen auf ner öffentlichen straße, und wenns noch so fair und sportlich war, finde ich zum kotzen


    aber was solls, ich muss mit dir nicht fahren und hoffe, dass mich nie so jemand wie du übern haufen fährt.


    wenn du dich auf die schnauze legst, drück ich dir die daumen, dass nicht allzu viel passiert (weder dir noch jemand anderem) aber mitleid fürs kaputte ego und/oder moped such dir dann bitte woanders.


    blümchenpflückergrüsse


    angela

  • Also, so ganz jung bin ich nicht mehr, und auf die Fresse gefallen bin ich 1983, als mir auf dem Mendelpass ein herrenloser Hund ins Motorrad gelaufen ist. Erfahrung macht viel aus. Und es ist ein Unterschied, ob ich die Erfahrung in den Bergen oder eher im Flachland gewonnen habe. Was dann für den einen suizidgefährdet aussieht, ist für den anderen möglicherweise nur ein guter Tag.


    Und die für mich guten Strecken fahre ich am Wochenende ab 10 Uhr eigentlich nicht mehr, um eben auch nicht abgeschossen zu werden.


    Denn eigentlich wandere ich viel lieber mit der F. Aber manchmal juckt die rechte Hand eben doch mal........


    Gruß Wolfgang

    Alle Dinge, die man gegen sein Gefühl und gegen sein inneres Wissen tut, anderen zuliebe, sind nicht gut und müssen früher oder später teuer bezahlt werden.
    Hermann Hesse

  • Moin Wolfgang,


    wir haben bei vielen Dingen die gleiche Wellenlänge ;)


    Leider wird es immer so bleiben. Leute, die vermeintlich am Limit fahren, halten alle anderen, die "noch" schneller fahren i.d.R. für hirnlose Heizer. Dass sie aber lediglich 50% der Möglichkeiten ausschöpfen, und wir vielleicht 70%, bekommt man dort nicht verkauft :(


    Aber diese Diskussionen haben im Forum keinen Zweck. Die führt man besser mal abends beim Treffen ;)


    Gruß


    Pitter

  • Soll jetzt nicht die Antwort auf alle Freds sein. Ich fahre Motorrad um Spass zu haben. Wenn andere auf der Passfahrt lieber dem Paarungsverhalten der Murmeltiere beiwohnen, ist das denen ihre Sache. Viel Spass!! Ich brauch neben Fahrrädern, Wohnmobilen, Bussen, PKW-Fahrern nördlich der Donau angesiedelt, und anderen Verkehrshindernissen, nicht auch noch Mopped-Fahrer, die den Verkehr behindern. Oft schon erlebt! Wer Sightseeing machen will soll Eisenbahn fahren, oder Platz machen. Wir haben es zwar nicht nötig, die Potentzersatze aus Japan in die Schranken zu weisen, Spass machts trotzdem.


    Zu diesen "vernünftigen" Bikern, die NIE zu schnell sind, NIE zu dicht auffahren und NIE nix ans Bike ranschrauben würden, was ungesetzlich wäre; macht weiter so!! Aber, Gusch!!! Kommt hier nicht mit Ersthelfersyndromen, Streckensperrungen und schlechtem Ansehen der Biker! Es ging hier primär, vom Fred her, über den Spass eine 650er zu fahren und zu zeigen, was sie kann!


    @schnuppes:


    Mich hat vor 2Jahren am Flüela auch einer überholt; zwei Kurven später haben wir dann für ihn die Rettung gerufen. (Glück gehabt: unter der Leitplanke durch, Schlüsselbein und 'ne geschrottete Duc). Hab Ihm nix in die Fresse gehaun!




    Fazit: Habt Spass am Biken und behindert keinen!!


    P.S.: Wem's nicht passt kann ja Felsen schmeissen, oder anderweitig dumpflabern! Werde mich aber trotz eventueller Antworten von Andi und YingYang nicht beleidigt abmelden. ;)


    Gruß Jürgen

  • Isarflimmern:


    - Sehr schön, den Moralaposteln hast Du es aber gegeben!


    :)


    So redet ein Mann, mit dem ich gerne ein Bier trinken würde!


    Gruss


    Schilli