Kette im Eimer? Felge auch?

  • Hallo Jens,


    isch hab den McCoi ist ganz ok selbst die alte Version. Wenn Du nicht löten willst, schau mal beim CLS200 vorbei, da gibts oft Aktionen incl. Einbau (vielleicht wieder auf dem F-Treffen??). Wenn ich nicht schon den McCoi hätte wäre das wohl meine Wahl gewesen.


    CU Uwe

  • Hallo,


    Zitat

    Original von Uwe
    Es wird geschrieben, dass die ungleiche Längung der Ketten am Eizylinderkonstruktionsprinzip liegt.


    Scherz genehmigt, aber jetzt ist Ostern vorbei:
    Sicher belastet ein Einzylinder die Kette etwas stärker als ein Mehrzylinder, aber die ungleiche Kettenlängung ist keine Spezialität von Einzylindern, wie ich aus eigener Erfahrung mit anderen Motorrädern weiß. Die Erklärung wurde ja schon gegeben.


    Aus eigener Kettenerfahrung mit der F650GS kann ich beisteuern:


    Erreicht der Durchhang einen Wert, dass die Kette gelegentlich die Schwinge berührt, ist die Gefahr des Abspringens gegeben. Der Durchhang einer verschlissenen Kette kann ja wegen der ungleichmäßigen Längung nicht mehr genug verringert werden.


    Das Abspringen tritt besonders gern bei Schräglagenwechsel während des Beschleunigens auf, da dann Querkräfte auf die Kette wirken, die sie seitlich verbiegen; eine verschlissene Kette ist unabhängig vom Durchhang nicht mehr ganz so starr. So fanden meine Absprünge statt beim Anfahren vom Straßenrand und beim Abbiegen.


    Auch wenn das Ritzel nicht Ursache war, kann es an einer abgesprungenen Kette als Folgeschaden leiden.


    In der Bedienungsanleitung ist beschrieben, wie man Ketten prüft.


    Eckart

  • Genau wie Eckard das beschrieben hat ist mir das auch ergangen :


    Um ne Kurve rum, Drehzahl runter, dann aus ca.2000 Umdrehungen beschleunigt - romms.


    Zweimal ist mir das passiert, eigentlich sollte ich ja nach dem ersten Mal gelernt haben, dass ne Kette kurz vor Ende sich nicht mit niedrigen Drehzahlen verträgt ... und sogar fast an der gleichen Stelle.


    Immerhin brauchte ich beim zweiten Mal nicht den Landmaschinenhändler, sondern hab's ganz lässig mit Bordwerkzeug reparieren können - das ist doch schon ne Verbesserung.


    Und noch obendrein kennengelernt, das die Menschheit doch nicht sooo schlecht ist - von 8 Motorrädern hat eins angehalten, von 4-5 Autos eins. :dance1:


    Ich sah aber erkennbar NICHT nach Pause aus (Jacke über'n Leitpfosten gehängt, Sitzbank danebengelehnt. :help:


    Jens

  • Hallo,


    ich sehe hier herscht noch Erklärungsbedarf. Ich habe mal etwas verfasst um einigen Leuten zu erklären wie so eine Kette überhaupt funktioniert, wie sie arbeitet und wie man sie pflegen sollte.


    Hier der Text:Eine Motorradkette ist vielschichtig aufgebaut. Der Kettenbolzen bildet den Kern der Kette. Auf dem Bolzen sitzt die nächste Schicht, die Kettenwalze. Zwischen Walze und Bolzen ist eine Fettfüllung eingearbeitet, die nach außen durch die Dichtringe (O, X, Z...) abgedichtet wird.


    Dadurch schmiert sich die Kette selbst. Auf der Walze läuft aber noch die Kettenrolle. Da dichtet keine Dichtung etwas ab. Zur Seite hin bilden die Kettenlaschen den Abschluss. Die Rolle läuft, wenn die Kette sich dreht, auf der Walze und erzeugt Reibung. Durch die Reibung entsteht Wärme. Die Wärme führt dazu, dass die Fettfüllung zwischen der Walze und dem Bolzen sich ausdehnt und sogar flüssig wird. Irgendwann können auch die besten Dichtringe die Füllung nicht daran hindern, nach außen zu gelangen. Das Fett ist weg, der Verschleiß in der Kette rapide nimmt zu. Der Bolzen und die Hülsen, reiben aneinander und bekommen Spiel. Das Kettenglied wird sehr heiß, der O-Ring wird spröde und Wasser gelangt in die Kette. Da rostet der Stahl erst unsichtbar vor sich hin, bis erneut Wasser den Rost mit nach außen spült. Die Kette hat sich gelängt, die Gelenke der Kette sind also ausgeschlagen. Eine Kette wird nicht durch das Auseinanderziehen des Stahls gelängt. Das Kettenglied bekommt Spiel, dass ist Kettenlängung.


    Schmiert man die Rolle und insbesondere unter der Rolle ... wird die Reibung minimiert und der beschriebene Effekt stark abgeschwächt. Wobei Öl wesentlich besser schmiert als Fett oder Teflon. Schmieren muss man also hauptsächlich die Rolle und vor allem unter der Rolle. Der Schmierstoff muss unter die Rolle gelangen, um die Reibung zu minimieren. Das heißt, der Schmierstoff sollte zwischen Steg und Rolle aufgetragen werden und eigentlich nicht auf die Dichtringe.


    Ich sehe öfters, dass der Schmierstoff auf die O-Ringe gesprüht wird, das ist sinnlos. Der Dichtring benötigt nur minimalste Schmierstoffmengen, gerade soviel, dass er nicht spröde wird.


    Fett hat den Vorteil, dass es nach Ablüften des Flussmittels relativ gut haftet. Der Nachteil ist: es bindet Schmutz. Der Schmutz bildet dann eine Schmirgelpaste, welche die Kette aufreibt. Das führt zu Reibung - Wärme - Längung.


    Teflon hat den Vorteil, keinen Schmutz zu binden, ist aber ohne Korrosionsschutz und nicht wasserfest. Außerdem muss man relativ oft nachsprühen und man sieht nicht ob noch Schmierstoff auf der Kette ist oder nicht.


    Öl hat den Vorteil, fast keinen Schmutz zu binden, am besten zu schmieren und sich einfach entfernen zu lassen. Nachteil: es muss öfters aufgetragen werden.


    Hier greifen dann die Vorteile eines Kettenölers. Er versorgt die Kette permanent mit minimalen Ölmengen. Das frische Öl ersetzt das durch die Scherkräfte in der Kette verbrauchte Öl und die Kette hält sich durch den Öltausch auch sauber. Wenn der Öler richtig eingestellt ist, bleibt das Motorrad sauberer als bei der Verwendung von Kettenfett. Durch die permanente, gleichmäßige Schmierung (Kühlung) verschleißt die Kette wesentlich langsamer als bei der herkömmlichen Spraymethode.


    Ich habe vor ein paar Jahren auf der Intermot in München mal eine Umfrage über Kettenpflege gemacht. 100 Motorradfahrer haben einen Fragebogen ausgefüllt. Eine Frage war die durchschnittliche Lebensdauer der Kette, Ergebnis: 6.000 bis 45.000 km. Die breite Masse lag zwischen 18.000 und 22.000 km. Mit Öler kommt man zwischen 50.000 und 100.000 km mit einer Kette. Das ist abhängig von dem Öler selbst, der Kettenqualität (da gibt es enorme Unterschiede), der richtigen Kettenspannung, einem in der Flucht eingebautem Hinterrad und auch aber nur sehr begrenzt von der Fahrweise.



    Allzeit gute Fahrt


    Heiko

  • Zitat

    Ich hab halt die Führung von TT- montiert. Nicht billig aber für mich wichtig, gerade bei der Dakar.


    @Daniel


    Hast du dann zu dieser Führung auich den TT Kettenschutz montiert? Lt. TT geht das nur in Verbindung. Ich möchte mir den aber eigentlich ersparen.

  • Salü Schlork


    Ja den Kettenschutz habe ich auch verbaut. Ich kann aber am Wochenende die GS meiner Frau mal genauer anschauen, ob da mit aussägen was zu machen ist.


    Gruss Daniel

  • Danke Daniel!


    Obwohl ich mir überlegt habe das Geld vielleicht doch auch noch zu setzen, bevor ich sägen anfange. Die Frage ist allerdings, ob dieser TT kettenschutz in Deutschland eintragungspflichtig ist?

  • Salü Klaus


    Eine sehr schöne Ur-Dakar hast du!
    Eintragen glaub ich nicht, aber frag doch mal bei TT nach.
    Es geht nur um ein paar mm die auszusägen sind. Kaum merkbar.
    Du hast ein Mail mit Bild.


    Gruss Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von swissgs ()

  • der kettenschutz ist bei uns bislang immer ohne probleme durch den tüv gegangen
    eingetragen ist da nix....


    gruss
    angela

  • @ Angela


    Danke für die Auskunft :)


    @ Daniel


    Danke für das Kompliment! Habe mein ursprüngliches Vorhaben 1200GS zurückgestellt, dafür aber beschlossen die DAKAR nach meinen Wünschen zu modifizieren.
    Renthal Lenker, Handschutz Acerbis, Auspuff Hattech, 12 Volt Steckdose im Cockpit ebenso Rammount Halter, aber am Meisten glücklich macht mich der günstig ersteigerte Heckträger der neuen Modelle. Weil das ist bei den Modellen bis 2002 der grösste Mist.
    Jetzt hätte ich eben noch gerne den Ritzelschutz und die Führung von TT, wobei es vom Ritzelschutz jetzt zwei Verschiedene gibt. Der Ritzelschutz Rallye F650GS
    scheint mir eindeutig der Bessere zu sein, bei gleichem Preis (Wer hat Erfahrungen?)
    Jetzt zum Aussägen: Ich weiß nicht, ob es ganz so einfach ist. Der Original Kettenschutz ist ungefähr an der Stelle wo die Kettenführung hin soll, noch unten an der Schwinge befestigt (da ist ne angeschweisste Lasche)
    Dann habe ich auch noch die Frage, warum der V2A Kettenschutz aus der Bucht nur für Modelle ab 2002 sein soll? http://cgi.ebay.de/Kettenschut…ZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem


    Gruß
    Klaus

  • Ja das Vorhaben mit dem Boxer hatte ich auch schon mal. Ich hab den aber nach ein paar Monaten gegen die Dakar getauscht. Ist ned mein Ding. :pfeiffen:
    So richtig weterhelfen kann ich da wohl auch ned.


    Gruss Daniel