F650GS hat KTM-Motor ???

  • Hallo zusammen,
    mir wurde jetzt gesagt, dass die F650GS keinen BMW-Motor, sondern einen KTM-Motor habe. Ist das so? :confused:
    Wenn ja, betrifft dieses auch die Neue Twin, ab Bj.2008, mit 800 ccm Motor? :confused:
    Wer hat hier eindeutige Infos. :smartass:

  • Rotax. Die F650GS hat einen Rotax-Motor. Auch die neue Zweizylinder.


    Rotax hat früher für KTM die Motoren geliefert. Aber schon vor 20 Jahren hat KTM langsam auf eigene Motoren umgestellt. Heute verbaut KTM nur noch eigene Entwicklungen und BMW läßt die Einzylinder (G-Modelle) in China und Taiwan fertigen. Nur die Zweizylinder-Fs kommen noch von Rotax aus Österreich.

  • Zitat

    Original von FastFreddie
    Rotax. Die F650GS hat einen Rotax-Motor. Auch die neue Zweizylinder.


    :g: Sorry, aber blicke da nicht ganz durch. Also kein Motor von BMW, sondern von Rotax. :confused:
    Oder doch BMW-Motor, wird nur von Rotax gebaut. :confused:
    Kenne mich da nicht aus, könnt Ihr es mir mal näher erklären, danke.

  • Einer von den BMW-Heinis aus München wird Dir vermutlich erzählen, daß die Motoren der F650, Eintopf-F650GS, Zweiylinder-F650GS und F800 eine BMW-Entwicklung seien und Rotax diese lediglich herstelle.


    Ich vermute eher, Rotax in Gunskirchen (Oberösterreich) hat bei allen Motoren den Löwenanteil der Entwicklung geleistet. Rotax wird aus Interesse an einer guten Geschäftsbeziehung eine Darstellung seitens BMW mit Sicherheit niemals korrigieren, auch wenn sich BMW mit fremden Lorbeeren schmückt. BMW ist Fahrzeughersteller, kein Motorenspezialist. Rotax ist Motorenspezialist, aber kein Fahrzeughersteller.

  • Zitat

    Original von Ulf
    .....t. BMW ist Fahrzeughersteller, kein Motorenspezialist. Rotax ist Motorenspezialist, aber kein Fahrzeughersteller.


    Das klingt logisch. Beziehst Du Dich da nur auf die F650GS oder auch auf andere BMW- Modelle?
    Generell kein Motorspezialist ? Autos / Formel 1 / BMW-Motoren ? :g:

  • Hi!
    Nun, ich vermute mal, dass Rotax tatsächlich den Löwenanteil bei der Entwicklung gehabt hat. Motor in sich war schon bei der alten f650 (baugleich mit Aprilia Pegaso) verbaut. Die neuere GS (Einzylinder) unterscheidet sich hauptsächlich durch Aufbau des Brennraums+Zylinderkopfes (Technik von BMW M3!) und elektronischer Einspritzanlage nebst Motorsteuerung. Also nix KTM!!!
    Was die neuen Paralleltwins angeht, kenne ich mich nicht soooo aus, aber habe noch keine KTM mit Reihentwin gesehen.
    Grüße, Adam
    P.S. Wie der Name schon sagt:Bayerische Motoren Werke...
    astreine Automotoren, ja schon fast Triebwerke, Boxermotoren die schon zur Legende worden, aber um die Entwicklungs-/Herstellungskosten zu senken (da kaum Einzylindererfahrung), werden die Motoren bei Spezies gebaut-meine bescheidene Meinung.

    2 Mal editiert, zuletzt von noergl ()

  • Klugscheissermodus an ;):
    Der Urgroßvater unseres Motors wurde in einer luftgekühlten Version tatsächlich von KTM verbaut.


    http://www.rallye-tenere.net/ktm.html
    (siehe: Ganz alte Modelle)


    Die Pegaso hatte einen Fünfventilkopf und der Motor war erheblich durstiger als der der Vergaser-F. Außerdem war dieser Motor, im Gegensatz zum BMW-Pendant, Rollengelagert.
    Klugscheissermodus aus :cool:.


    Gruß,


    Armin

  • Zitat

    Boxermotoren die schon zur Legende worden


    Naja, bei Leuten die von Motorenbau nicht viel Ahnung haben vielleicht?
    Bis zur 1200er waren die ziemlich grottig.


    Zitat

    Technik von BMW M3!


    Ja, vom ersten M3, also dem S14. Stand der Technik frühe 90er Jahre.
    Danach Serientechnik bei allen M41/42 Motoren, also 318is.
    Heute in jedem BMW-PKW-Motor Serie.
    Nicht schlecht, aber nix spektakuläres.

  • Zitat

    Außerdem war dieser Motor, im Gegensatz zum BMW-Pendant, Rollengelagert.


    Bist du da ganz sicher?


    Ich glaub das so nicht ganz :g:

  • Zitat

    Original von Melkus
    Naja, bei Leuten die von Motorenbau nicht viel Ahnung haben vielleicht?
    Bis zur 1200er waren die ziemlich grottig.


    Also, dazu muss ich sagen, dass der Motor meiner 11er S alles andere als grottig ist, wenn er sauber eingestellt ist.


    Vieleicht hast Du ja andere Erfahrungen :D.

  • Zitat

    Die neuere GS (Einzylinder) unterscheidet sich hauptsächlich durch Aufbau des Brennraums+Zylinderkopfes (Technik von BMW M3!)


    Das ist das BMW-Marketinggeblubber, was einfach nicht stimmt. Da kommt nix vom M3. Nicht alles, was in BMW-Hochglanprospekten steht, stimmt.

  • Ich beziehe mich in erster Linie auf die Eintöpfe und die Reihenzweizylinder. Die sind von Rotax.


    Ich halte BMW aber auch sonst nicht für einen Motorenspezialist. Bei Kleinmotoren (also Motorradmotoren) nicht. Bei Autos nicht. Und bei der Formel 1 spielt Geld eh keine Rolle. Die Forderung, einen Motor alltagstauglich *und* massenproduktionstauglich zu machen, ist eine völlig andere Welt, als die Formel 1. Die wiederum scheint auch völlig abgekapselt vom Rest zu arbeiten. Zum Teil aus Geheimhaltungsgründen, vielleicht auch aus Wichtigtuerei. Transfer kann da nicht wirklich stattfinden, sofern es überhaupt Ideen gibt, die für die Serienproduktion geeignet sind.


    Formel 1 ist Image, Werbung. Wie das M3-Geblubber im Prospekt der Eintopf-F650GS.

  • Zitat

    Vieleicht hast Du ja andere Erfahrungen


    Allerdings. Meine 11er hab ich nach 6 Monaten und 6.000 KM entnervt wieder verkauft.
    Mit Abstand das miserabelst zusammen geschusterte Motorrad, das ich je neu gekauft habe.


    Zitat

    Ich hoffe das reicht smile


    Naja, die Zeitschrift Motorrad ist für technische Informationen nicht gerade als zuverlässige Quelle bekannt.
    Mit deren Blüten und Enten der letzten 20 Jahre lassen sich ganze Ordner füllen :laugh:


    Das der Rotax auch als Rollengelagert produziert wurde halte ich für ein Gerücht, aber ich forsch da nochmal nach...


    Zitat

    Das ist das BMW-Marketinggeblubber, was einfach nicht stimmt.


    Hmm, BMW labert zwar viel Mist in seinen Prospekten, da hast du Recht, aber der Single-Spark weisst auf den ersten Blick schon eine Besonderheit der S14-Konstruktion auf: den Steuerkettenspanner im Kopf. Das kenn ich so von keinem anderen Motor.

  • Moin zuammen,


    eine Frage an Ulf: Sind die Beteiligungen an eigenen Entwicklungen von Motoren im Hause BMW wirklich so gering? Ist der neue leistungstarke Vierzylinder auch ein Fremdprodukt?


    Spätestens mit der Wirtschaftskrise und dem damit verbundenen Geschrei aus der KFZ-Industrie sollte jedem deutlich geworden sein, dass jedes Serien-Motorrad aus Zulieferteilen zusammen geschraubt ist. Leere ich dazu mein Gehirn aus fallen mir so eben mal ein:


    Felgen: Marchesini, Excel
    Fahrwerk: Showa, Öhlins, Marzocchi, Paioli, WP, Sachs
    Beleuchtung: Hella
    Elektronik/Motorsteuerung: Bosch, Weber, Siemens, Magneti Marelli, Sagem
    Rahmen: Verlicchi
    Bremsen: Brembo, Nissin
    Leitungen: Spiegler
    Lager: SKF, Koyo, FAG


    Und die Motörchen werden doch wohl auch aus vielen kleinen Zuliefererteilchen zusammen gesteckt. Wo die alle herkommen, wissen unsere Maschinenbauer hier sicher.


    Viel interessanter erscheint mir indes die Frage warum die Frage nach der Herkunft des Motors als so wichtig erachtet wird. Schließlich haben wir es ja nicht mit edlen Zigarren zu tun, die auf verschwitzen Oberschenkeln dunkelhäutiger Kubanerinnen handgerollt werden. Und doch scheint einem Motor ein geradezu anthropologischer Rang zugemessen zu sein: Das Triebwerk, das Herz, das Zentrum der Maschine, ohne den die gesamte Peripherie nicht funktionieren kann.
    In diesem Zusammenhang ist es wohl wünschenswert, dass wenigstens das Herz aus dem Leib der Konzernmutter gebiert, während Abstammung von Armen, Beinen, Augen und Anus untergeordnete Bedeutung haben. Und wenn man schon ein Spenderherz implantieren muss - ob mit oder ohne M3-Kolbenrückholfeder - dann doch lieber vom sprachverwandten europäischen Nachbarn als aus fernöstlichen Bleiküchen.
    Besonders für uns Deutsche mit Vollkasko-Mentalität ist Haltbarkeit ein wesentliches Kriterium: Im Hinblick auf Motorenbau stattet man beispielsweise den Boxer gerne mit Attributen wie zuverlässig, ausgereift, bewährt oder gar legendär aus. Aus antropologischer Sicht verständlich: Ein "Herz", das lange hält, muss gut sein. Punkt!
    Aber aus maschinenbautechnischer Sicht kann der Boxer ebenso berechtigt als veraltet und beinahe bis zur Karikatur überzüchtet betrachtet werden. Ein fitgespritzter Opa, der auf seine alten Tage hochverdichtet und mit verstärktem Ventiltrieb zeitgeistige PS-Erwartungen halbwegs erfüllt. Wer das Legendäre des Boxers im besten Sinne erfahren möchte, drehe eine Runde mit einer russischen Ural, deren Maschinerie bekanntlich auf dem Wehrmachtsboxer basiert, d.h. 40 PS aus 750 ccm. Ähnlich rund und sauber läuft auch der nicht mehr erhältliche 850er mit 70 PS. Doch je größer der Hubraum und je höher die bewegten Massen desto schwieriger ist es, eine erträgliche Laufkultur zu erzielen. Und doch bewegt BMW die Massen wie auch ein hinreichend bekannter Hersteller aus den USA, der museale Stoßstangen-Motoren liefert (liefern muss). Und dann wären da ja noch die rot Lackierten aus Bologna mit ihrer antiquierten desmodromischen Ventilsteuerung, von der keiner so recht weiß, wie sie funktioniert, aber die dennoch jeder Markenfan unbedingt haben muss und auch bekommt, um der Firmen-Pleite vorzubeugen.
    Doch was macht es, ob die Herzchen aus Bayernland oder Ösireich kommen, solange wir uns an die letzten Mythen des traditionellen Maschinenbaus klammern und uns dabei - mit dem BMW Lieblingswort gesagt - innovativ fühlen dürfen. Tradiertes und Trends sind wohl kaum trennbar, oder warum vertilgt der moderne Mensch mal fette Schweinshaxen und dann wieder klebriges Sushi? Sorgen machen müssen wir uns erst, wenn einer fragt, ob man eine Königswelle essen kann.


    meint der gast

  • Hallo Gast,


    du hast ja soo Recht und gut geschrieben.... Als Maschinenbauer muss ich dir da ziemlich in allem zustimmen. Aber, was ist den dann die rein sachliche auf vernünftige und fortschrittliche Technik konzentrierte Konsequenz deiner Aussage? Wir müssten alle auf japanische Bikes mit modernen 2 Zylindermotoren und max. 400 bis 500 ccm und max. 150 bis 160 Kg umsteigen. Mehr braucht es eigentlich nicht, um toll Motorrad zu fahren.


    Aber Motorräder sind, wie vieles heutzutage, ja in erster Linie große Spielzeuge und in zweiter Linie eine – heute ganz wichtig gewordene - Imageaussage. Das geht ja schon bei der Webung für Babywindeln und Zahnprothesenreinigern los… :idiot:


    Und für ein Spielzeug kann man die Grenzen natürlich schon etwas weiter ziehen – nur verlässlich funktionieren sollten sie meiner Meinung nach. Wenn ich da, wie letztlich in einem Beitrag irgendwo über die nicht billigen G650X Modelle lese „…also meine G650X hatte erst 2 Ausfälle, 1x Elektrik Kabelbaum (oder so etwas war es) und 1x Batterie, sie ist aber auch schon 4.500 Km gelaufen. Also ich bin ganz zufrieden…“, da packe ich mich an den Kopf. Das wäre für mich genug, um das Ding zurück zu geben und ein anderes Motorrad zu kaufen. Was denken die Leute (Kunden / BMW) eigentlich dabei?


    Gruß ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Die neuen K-Motoren sind auch nicht extra erfunden worden, sondern stammen im Kern aus dem Mini.

  • Zitat

    Außerdem war dieser Motor, im Gegensatz zum BMW-Pendant, Rollengelagert.


    Hossa, da hast du vermutlich Recht!!!


    Der Rotax ist wohl als Rollengelagert konstruiert worden und nur für die F650 auf Gleitlagerung "umgestrickt" worden...


    Sowas hab ich noch nie gesehen, aber auf den Zeichnungen bei Maxmotorcycles wirds offensichtlich...