Kupplung Leerlauf Kupplungsspiel

  • Hallo zusammen!
    Ich fahre meine GS nun schon ca. 6000km und hatte bisher nie Probleme, den Leerlauf zu "erwischen". Seit ca. 200km wurde es immer schwieriger, den Leelauf einzulegen, bis es dann unmöglich war, wenn das Motorrad stand. Ich habe dann festgestellt, dass ich viel zu viel Kupplungsspiel hatte (fast 1cm beim Maßpunkt B laut Reparaturanleitung Seite 00.26), sodass die Kupplung nicht ordentlich getrennt hat. Nach der Neujustierung mit den Stellschrauben am Kupplungshebel funktioniert alles wieder. Nun frage ich mich aber, wie dieses Kupplungsspiel zustande gekommen ist. Wird das Kupplungsspiel größer oder kleiner, wenn sich die Kupplung abnutzt ? Ich dachte nämlich, dass das Spiel kleiner wird, bei Abnutzung der Kupplung.


    Grüße


    Andreas

  • Hallo,


    also da hast du aber auch erst um 5 vor 12 reagiert oder? So etwas merkt man doch schon vorher und schaut mal genauer nach! Aber ich will dich nicht maßregeln, sondern dir nur einen Tip für die Zukunft geben.


    Durch den Verschleiß der Beläge erhälst du nie 1 cm zusätzliches Spiel. Die Ursache für das größere Spiel liegt zu 99% an deinem Kupplungszug, der sich über die Zeit natürlich etwas längt. Allerdings auch keinen cm. Ich vemute und bin mir fast sicher, wenn die 1 cm stimmen, dass dein Kupplungszug im Begriff ist, irgendwo zu reißen. Und so längen sich dann die restlichen dünnen Drähte wesentlich mehr - bevor sie ganz abreißen.


    Schau mal genau nach !!


    Gruß ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Hi ULI!


    Dazu müsste ich den Kupplungszug ganz ausbauen, oder ? Das Kupplungsseil wäre zumindest eine Erklärung, warum das Leerlaufproblem nicht schleichend, sondern relativ schnell aufgetreten ist. Bleibt noch meine Frage, wegen der Abnutzung. Wird das Kupplungsspiel bei Abnutzung der Lamellem größer oder kleiner bei der F650GS.


    Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas,

    Seit ca. 200km wurde es immer schwieriger, den Leelauf einzulegen, bis es dann unmöglich war, wenn das Motorrad stand. Ich habe dann festgestellt, dass ich viel zu viel Kupplungsspiel hatte ... Nach der Neujustierung mit den Stellschrauben am Kupplungshebel funktioniert alles wieder. Nun frage ich mich aber, wie dieses Kupplungsspiel zustande gekommen ist.

    Ich habe einmal miterlebt, wie bei einem Motorrad - nicht meinem und es war nicht mal eine BMW - sich das Kupplungsspiel innerhalb nur weniger Kilometer stark vergrößert hatte, auch mit der Folge, dass sich die Gänge nicht mehr richtig schalten ließen. Nachstellen hatte das Problem nur vorübergehend gelöst, bis sich das Problem so verschlimmert hatte, dass es eben noch im Mofatempo möglich war, eine nahegelegene Motorradwerkstatt zu erreichen. Dort wurde dann die Kupplung repariert. Was es genau war, ist nicht überliefert, normaler Verschleiß war es aber nicht.


    Das relativ schnelle Ansteigen des Kupplungsspiel als Vorbote eines Seilrisses habe ich bei früheren Motorrädern selbst schon erlebt, mit der F650 hatte ich diesbezüglich noch keine Probleme. Meist treten Risse nahe den Enden auf, eine Kontrolle wäre dringend angeraten, wenn es keine anderen Hinweise auf Ursachen gibt.


    Was vielleicht noch sein könnte, aber beim Nachstellen auffallen sollte: Wenn die Kontermutter am Verstellmechanismus nicht angezogen war, könnte sich die Einstellung durch Vibrationen und die Belastung bei der Betätigung selbst verstellt haben.


    Eckart


  • ich hatte bisher zwei gerissene Kupplungszüge. Jedesmal ging eine massive Längung unmittelbar vorher voraus. Das hat mit BMW oder nicht BMW gar nichts zu tun.



    Mein Rat: sofort den Seilzug wechseln. Aber mit einem der mindestens Erstausrüsterqualität hat! Ich hatte einmal den Fehler gemacht und einen 'Billigen' aus dem Zubehör verbaut. Der originale riss nach 61.000 Km, der billige hielt keine 15.000 Km. Zunächst kostete er ca. die Hälfte des originalen von Honda, im nachhinein betrachtet war er der Teurere.



    Lorenz

  • ..... wird, nach Auskunft beim :) , bei Abnutzung der Kupplung, kleiner. Ich habe die sichtbaren Teile des Zuges kontrolliert und da ist nichts Auffälliges zu sehen. Der Mechaniker vom :) hat mir auch gesagt, dass die Kupplungszüge normalerweise an den sichtbaren Teilen reissen und nicht irgendwo im ummantelten Bereich.


    Ich werde daher den alten Kupplungszug ausbauen und einen Neuen (€29) von BMW reinhängen. Beim alten Zug werde ich das Stahlseil aus der Ummantelung rausziehen und nochmal inspizieren, vielleicht ist es ja doch irgendwo gerissen. Ich hoffe eigentlich, dass der alte Zug beschädigt ist, weil man im anderen Fall die Kupplung zerlegen müsste, um sicher zu gehen, dass nicht ein Bauteil der Kupplung beschädigt ist, der dann noch weitere Schäden am Motor verursacht, bzw. einen Sturz (laut Auskunft vom :) ).


    Grüße,




    Andreas

  • Hallo!


    Ja, so eine hydraulische Kupplungsbetätigung - die hat was! ;) Ich habe inzwischen auch das "Problem" der leicht zunehmenden Längung des Kupplungszuges. An den entsprechenden Stellen (Handhebel und Ausrückhebel) ist aktuell aber nichts zu erkennen. Für den Notfall habe ich mir bei der Louise so ein Bowdenzugset (2 unterschiedlich dicke Bowdenzüge nebst einem umfangreichen Sortiment an Schraubnippeln) unter die Sitzbank gelegt, so dass ich mir im Notfall selbst helfen kann, denn ein kpl. Originalzug von BMW ist m.W. nur als untrennbares "Ganzes" (also Zug plus Hülle) zu bekommen.


    Ich habe die besten Erfahrungen gemacht, wenn man das Kupplungsspiel bei absolut kaltem Motor auf den Minimalwert von 1 mm einstellt. Ist das Mopped danach mal warmgefahren, bleibt das Kupplungsspeil unter Berücksichtigung des Wärmeausdehnungskoeffizienten :D ;) immer noch im grünen Bereich bis max. 2 mm.


    CU!


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Habe den alten Zug jetzt ausgetauscht. Ich hoffe, ich habe den Neuen richtig eingezogen, das werde ich noch beobachten müssen.
    Der alte Zug wurde offensichtlich manchmal beim Abstellen, wenn der Lenker ganz nach links eingeschlagen war (Lenkersperre), eingeklemmt.
    Die Ummantelung hatte dort einen Knick und genau dort waren auch 2 Drähte gerissen, siehe Bilder:
    Kupplungszug1.jpg
    Kupplungszug2.jpg
    Im Bereich des Knickes (mittig, dort wo er an der Gabel vorbei geht) war der alte Zug eher weich. Der neue Zug ist anders ummantelt, weniger fest an den Enden, aber durchgehend gleich fest.
    Vielen Dank für Eure Tipps,
    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    na geht doch. Vernünftige Ursachenforschung ist die halbe Reparatur...


    Wenn du jetzt noch den Zug so optimal verlegst, dass in Zukunft nichts mehr eingeklemmt wird, dann wars das sicher für lange Zeit.


    Gruß ULI

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