Batterieproblem (Spannung - Elektronik)

  • Hallo Forum,


    meine Freundin hat eine BMW F 650 GS, Baujahr 2001. Seit ca. 2 Jahren hat haben wir nun wohl die 3. Batterie drin. Anfang des Jahres mussten wir die Batterie mit destiliertem Wasser nachfüllen und laden, weil das Motorrad lange stand ==> alles kein Problem. Maschine lief.


    Vor einer Wochen haben wir eine kleine Tour gemacht ==> kein Problem. Am nächsten Morgen normal nach zur Arbeit gefahren und einen Zwischenstop beim Bäcker gemacht. Maximal 5 Minuten gestanden.


    Zündigung auf AN ==> NICHTS! Keine Lämpchen leuchteten.


    Wir haben die Batterie dann ausgebaut und einem Bekannten gegeben. Der hat sie im Geschäft nochmal aufgefüllt (weil 2 Zellen etwas unter Minimum waren) und geladen. ==> Danach hatte die Batterie 14V.


    Eingebaut, Zündung auf AN aber die Kontrollleuchten "glimmten" nur langsam auf (und auch nicht mit "voller Stärke").


    Start ==> Höre nur ein kurzes "Zucken" (von der Spannung) sonst NICHTS.


    Heute Batterie nochmal gemessen (eingebaut). 12,5V


    Zündung auf AN, Leuchten glimmen langsam auf => START => nichts passiert.


    So. Massekabel abgeklemmt und mit Amperemeter zwischen Minuspol der Batterie und Massekabel "Kriechstrom" gemessen (Die Anleitung stammte allerdings von einer Suzuku V-Strom). Naja...auf jeden Fall hatte ich ca. 50 mA gemessen, was (ebenfalls nach der V-Strom Anleitung) etwa das 13-fache des erlaubten Wertes wären!!! Ich habe aber zu den max. Kriechströmen für die 650 GS nichts gefunden. Ein Tip wäre hier nett.


    So weiter...Batterie wieder eingebaut und mit meinem Motorrad überbrückt. ==> Maschine springt einwandfrei an :)


    So...nach ca. 3 Minuten ziehe ich das Überbrückungskabel vom Motorblock ab und die Maschine geht sofort aus!


    Äh...was geht hier??


    Nochmal überbrückt und diesmal 5 Minuten laufen lassen. Während dessen die Spannung gemessen => 14V. Nach 5 Minuten wieder das Kabel vom Motorblock abgenommen und Motor geht wieder sofort aus!


    Dann - ohne Überbrückung - nochmal Spannung gemessen => 10.8V


    Was könnte hier der Fehler sein? Kann mir nicht vorstellen, dass es "normal" ist, dass das Motorrad nach einer Überbrückung ausgeht, wenn man die Kabel trennt, oder?


    Jede Hilfe wird dankend angenommen...


    Gruß
    pasche

  • Hallo Pasche,


    die Batterie ist hin. Unter Last bricht die Spannung zusammen. Das erklärt auch, dass Du ohne Last 12,xx Volt messen kannst.


    >> "So...nach ca. 3 Minuten ziehe ich das Überbrückungskabel vom Motorblock ab und die Maschine geht sofort aus!" <<
    Durch den Defekt der Batterie passt der Innenwiderstand nicht mehr. Die Batterie selbst zieht sofort soviel Strom, dass die Systemspannung zusammenbricht.


    Wenn Du in zwei Jahren bereits die dritte Batterie drin hast, dann stimmt etwas mit dem Laderegler nicht.


    Gruß
    Jörg

    Nicht eilen - wir kommen früh genug zu spät.

  • Hi Sharpshooter,


    ok. Das die Batterie hin ist, dass dachte ich mir schon. Aber die eigentliche Ursache habe ich ja bisher noch nicht gefunden. Den Tipp mit dem Laderegler werde ich nachgehen. Dafür schon mal "Danke!".


    Hast du auch zufällig auch eine Empfehlung für eine Batterie für diese Maschine? Kann hier auch evtl. eine wartungsfreie Gel-Batterie eingebaut werden?


    EDIT:


    Kannst du mir erklären, wie ich den Laderegler selbst testen kann? Bin nicht gerade der Bastler....zumindest noch nicht ;)


    Danke für die Hinweise.


    Gruß
    pasche

    Einmal editiert, zuletzt von pasche () aus folgendem Grund: Nachtrag!

  • Hallo Pasche,


    hier eine einfache Möglichkeit, den Laderegler zu überprüfen:


    Dazu benötigst Du ein Multimeter.


    Die neue Batterie vor dem Einbau mit einem geeigneten Ladegerät vollständig laden.
    Nach dem Einbauen Mulitmeter auf Spannungsmessung schalten und direkt an der Batterie anschließen.
    Motor starten.
    Die gemessene Spannung sollte jetzt zwischen 12,5 und 14,5 V liegen.
    Drehzahl mal erhöhen, ob dann die Spannung aus der Toleranz herausläuft.
    Sollte die Spannung über 14,5 V steigen, sofort Motor aus.


    Nach Deiner Fehlerbeschreibung vermute ich, dass der Laderegler Überspannung produziert.


    Melde Dich mal, wenn Ergebnisse vorliegen.


    Gruß
    Jörg

    Nicht eilen - wir kommen früh genug zu spät.

  • Hallo Sharpshooter,


    danke für die Hinweise. Werde mich melden, sobald ich was Neues habe.


    Gruß
    pasche

  • Hallo,


    was mich noch so wundert das ein 50 mA Strom (Verbrauch) gemessen wurde, könnte mir da auch ein durchgescheuertes kabel oder so vorstellen.
    Das der Laderegler oder sogar die Lichtmaschine eine Macke hat würde ich aber auch vermuten, wäre es denn auch möglich das zu wenig Ladestrom zum Akku ankommt bzw. gar keiner, und die Zündfunkenversorgung bei der Überbrückung nur von der Fremdbatterie kam (solange sie noch Leistung hatte).
    Es könnten auch die Kohlen (oder nur eine) der Lichtmaschiene abgenutzt sein, aber bei dem Alter deines Möppis eher unwahrscheinlich.


    Bin sehr gespannt, was es war, wenn der Fehler behoben wurde.


    Gruß Herci

  • Hallo,


    also....hatte die Maschine jetzt in der Werkstatt bei einem Bekannten. Der hat alles durchgemessen und gesagt, dass alles normal ist. Bei diesem Modell ist das ein typisches "BMW Problem". Wenn diese Maschine mal 14 Tage steht, dann sollte sie auf jeden Fall an ein "Frischhaltegerät" angeschlossen werden.


    Wir hatten zuvor eine neue Batterie gekauft, weil wir uns schon dachten, dass die zuvor eingebaute einen Knacks hat. Mit der neuen sprang die Maschine sofort an.


    Naja...also...entweder häufiger fahren oder ans Ladegerät.


    Gruß und nochmal Danke für die Hilfe.


    pasche

  • Dann hat Dein Bekannter keine Ahnung von der F650GS --> Die kann auch 3 Monate stehen und springt dann noch an.
    Wichtig ist genug Flüssigkeit in der Batterie und eine "gute" Batterie verwenden die auch ein wennig Wärme verträgt.
    Ich hatte an beiden F650GS die ich habe noch nie ein Startproblem selbst wenn sie im Winter 5 Monate gestanden sind (ohne Zwischenladen).


    Also prüfe nochmal alles, entweder laufend scheiss Batterien verwendet oder noch ein problem mit der Elektrik.

    Einmal editiert, zuletzt von hanuta ()

  • Die CS meiner Frau stand gut 4 Monate ohne Lade- oder Frischhaltegerät in der Garage. :crying:
    Sprang ohne zu murren an. :clap1:
    Also an ein generelles Problem bei den F kann ich nicht glauben.


    Gruß :wave:
    Bernhard

    Gruß aus GarbSen :wave:
    Bernhard


    Lebe lang und in Frieden

  • Glaube ich auch nicht das das alleine die Standzeit das Problem ist, evtl. ist ein Kriechstrom vorhanden?


    Naja, wäre ja super wenn es so leicht behoben werden konnte, würde trotzdem noch mal Messungen durchfüren, wenn das Möppi abgestellt wurde.


    Gruß Herci :wave:

  • Dann hat Dein Bekannter keine Ahnung von der F650GS --> Die kann auch 3 Monate stehen und springt dann noch an.
    Wichtig ist genug Flüssigkeit in der Batterie und eine "gute" Batterie verwenden die auch ein wennig Wärme verträgt.
    Ich hatte an beiden F650GS die ich habe noch nie ein Startproblem selbst wenn sie im Winter 5 Monate gestanden sind (ohne Zwischenladen).


    Also prüfe nochmal alles, entweder laufend scheiss Batterien verwendet oder noch ein problem mit der Elektrik.


    Das sehe ich auch so. Es gibt gute und schlechte Batterien. Und es gibt mehr und weniger hitzeempfindliche Batterien.



    Glaube ich auch nicht das das alleine die Standzeit das Problem ist, evtl. ist ein Kriechstrom vorhanden?


    Naja, wäre ja super wenn es so leicht behoben werden konnte, würde trotzdem noch mal Messungen durchfüren, wenn das Möppi abgestellt wurde.


    Gruß Herci :wave:


    50 mA - ich bin kein Elektriker aber ich glaube dass läppert sich...


    ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Hallöle,


    habe bei meinen Mopeds auch nach längeren Standzeiten bisher keine Probleme :thumbsup2: Die erst Batterie habe ich nach 8 Jahren wechseln müssen. Es


    war noch die allereste, die nächste - eine günstige Zweitmarke vom örtlichen Händler musste ich dann 3 Monate später unterwegs im Bayrischen Wald vom ADAC wechseln lassen müssen :wacko: Zudem mussten wir die defekte Batterie wegen der Garantieansprüche den restlichen Urlaub im Tankrucksack mitschleppen :thumbdown:


    Bei der Dakar ist noch immer die erste drinne (Baujahr 2005) :smile:


    Also ich sehe das ähnlich wie Hanuta: Die Motorradbatterien taugen nichts, die Billigbatterien taugen überhauptgarnix :wink:


    Gruß aus dem kalten und verregneten Hessen
    Frank

  • Hallo zusammen,


    ich belebe diesen Thread mal wieder (sollte das nicht erwünscht sein, dann schon mal vorab "Entschuldigung!"), da die Fehlerbeschreibung im Eröffnungspost perfekt auf mein Problem zutrifft. Meine Maschine verhält sich genauso wie oben beschrieben. Ich habe auch ähnliche Werte gemessen und mir daraufhin eine neue Batterie bestellt, die ich gestern einbauen wollte. Problem dabei: Nachdem der Pluspol angeschlossen war,versuchte ich den Massepol an die Batterie zu klemmen. Sobald Kontakt vorhanden ist funkt es dabei aber ordentlich. Das deutet ja eigentlich eindeutig auf eine Verbraucher hin, nicht? Die Zündung ist ausgeschalten. Darf da trotzdem etwas fließen, so dass es bei Anschluss funkt? Bei Einbau der alten Batterie nach Überwinterung hatte ich das Problem nicht, daher gehe ich mal stark davon aus, dass das nicht normal ist.
    Was kann ich tun um den Verbraucher auszumachen? Gibt es noch einen anderen Grund für das beschriebene Verhalten? Welche Möglichkeiten zur Überprüfung habe ich denn?


    Über Hilfe wäre ich extrem dankbar, da ich mir einen Werkstattbesuch (als Stundent) nur schwer leisten kann und das Problem gerne selbst lösen möchte!


    Vorab vielen Dank für eure Hilfe!


    Viele Grüße


    Ecki

  • Ein Funken beim anschliesen kann druchaus sein. Bei Zündschloss AUS wird trotzdem noch ein Teil der Elektronik mit Strom versorgt (sonnst wäre zB laufend Deine Uhrzeit im Cockpit auf 00:00)

  • Danke erstmal für die Antwort. Soll heissen, ich soll einfach mal anschließen und dann beachten wie sich die Maschine respektive die Batterie verhält? In welchem Rahmen wäre Stromfluss denn akzeptabel?


    Danke schon mal für weitere Antworten.

  • Bei voller Batterie und ohne "Parklicht" sollte die Batterie schon ein paar Monate die Spannung halten so dass es zum Starten reicht

  • Na ja, auf jeden Fall sollten keine 50mA fließen wie beim Fred-Starter :wink:


    Messe einfach mal den Strom bei Zündung aus, nehmen wir mal an, bei dir sind es auch 50mA, dann würde ich jetzt jeden möglichen Verbraucher abklemmen, die Meisten sind ja mit einem Stecker verbunden.


    Benzinpumpe, ABS -Einheit, Lüfter, evtl. Steuergerät und was es sonst noch gibt. Ich würde auch, solange der Fehler nicht gefunden ist, die Batterie jedesmal wieder abklemmen bei Arbeitsende, sonst ist Sie auch bald tiefentladen.

  • Gewissheit hast du nur, wenn du einen Multimeter dazwischenschaltest und misst, wieviel Strom fliesst. Auf das Funken würd ich nix geben - das ist keine geeignete "Messgröße". Wer weiss, ob da im Cockpit oder sonst wo ein paar Kondensatoren sind, die auch im ausgeschalteten Zustand unter Spannung stehen und nach der stromlosen Zeit kurz mal ansaugen.


    Falls tatsächlich Strom fliesst, würde ich den Verbraucher auf die Schnelle so suchen: Einfach eine Sicherung nach der anderen raus und wieder rein. Bei irgendeiner sollte der Stromverbrauch dann runter, ausser, es handelt sich tatsächlich irgendwo um einen Kriechstrom im Kabelbaum, der vor einer Sicherung sitzt. Aber dann ist man eh der Ge....strafte.