Kettenspanner abgerissen

  • Wir waren gerade draussen und haben kontrolliert... die Mutter ist fest! Achse sitzt fest!

    Wahrscheinlich hat sie sich verkantet und deswegen sitzt sie fest. Wie sieht denn die andere Seite vom Kettenspanner aus und bei welcher Ziffer sind beide Markierungen von den Kettenspanner?

  • Wir waren gerade draussen und haben kontrolliert... die Mutter ist fest! Achse sitzt fest!


    Was heist das? Du weist nur, dass sie fest sitzt, wenn du mindestens das 1,2 bis 1,3 fache angegebene Drehmoment aufbringen mußt, um die Mutter zu bewegen. Ansonsten heist fest leider garnix. Die Haftreibung ist mindestens um 50% höher als die Gleitreibung (zur Erklärung für den Faktor).


    Fest heißt entweder, du lockest die Mutter etwas und drehst sie dann in einem Zug ohne Anzuhalten mit dem vorgeschriebenen Drehmoment (oder 5 - 10% mehr) an. Oder - du nimmst einen normalen 27er Ringschlüssel und stellst dich mit einem Bein drauf bis er sich nicht mehr bewegt - dann ist es fest....


    ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

    Einmal editiert, zuletzt von Uli_Ddorf ()

  • Kontrolliere die "Anzeige" des linken und rechten Kettenspanners anhand der Zahlenreihe auf Gleichstand,.........Setze an der Achsmutter einen Drehmo an der auf 110NM eingestellt ist,....... knackt er, dann ist alles oki......... alles andere ist "Spekulation" :wave:

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Also, kurz gesagt. Der Kettenspanner macht das, was die Steckachse macht. Wenn die Steckachse nicht richtig festgezogen ist, bewegt sie sich bei irgendwelchen "zurrenden/ruckelnden" Fahrkräften nach hinten/vorne.
    Das Ergebnis ist dann das, was auf meinem Foto zu sehen ist, b.z.w. Gesa's Kette.....


    1,5 fache Drehmoment.... das wusste ich nicht... also mit einem Dremo das 1,5 fache wie vorgeschrieben, da ich ja nicht die Mutter durchgehend anknalle,sondern Stück für Stück immer fester. Hab' ich das so richtig verstanden?


    Edit: oder doch nur mit 110 anknallen, wie ich grad gelesen habe?
    Oh, Mann :huh1:

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen


  • Was heist das? Du weist nur, dass sie fest sitzt, wenn du mindestens das 1,5 fache angegebene Drehmoment aufbringen mußt, um die Mutter zu bewegen. Ansonsten heist fest leider garnix. Die Haftreibung ist mindestens um 50% höher als die Gleitreibung (zur Erklärung für den Faktor).


    Fest heißt entweder, du lockest die Mutter etwas und drehst sie dann in einem Zug ohne Anzuhalten mit dem vorgeschriebenen Drehmoment (oder 5 - 10% mehr) an. Oder - du nimmst einen normalen 27er Ringschlüssel und stellst dich mit einem Bein drauf bis er sich nicht mehr bewegt - dann ist es fest....


    ULI

    Ok, danke Uli, ich werde es beherzigen :wave: ! Bin für Ratschläge immer dankbar!
    LG Gesa

    Die einen kennen mich - die anderen können mich ! ( K. Adenauer)


    Ich werde mir die Gelassenheit eines Stuhls anschaffen, der muss auch mit jedem A**** fertig werden !

  • Ähm, sorry , danke natürlich auch euch anderen, ich glaube ich lade euch am WE zum Schrauben an Else ein, für Kaffee und Kuchen ist gesorgt :victory: !


    War`n Scherz.... :whistling:
    LG Gesa

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  • Hallo Jürgen,


    Nein, du hast das nicht ganz verstanden. Das 1,5 fache Moment bezog sich nur auf das Prüfen einer bereits festgezogenen Schraube und was nur ein "ganz grober Anhaltswert". Ich habe den jetzt auch mal etwas korrigiert.


    Man unterscheidet bei der Coulombschen Reibung zwischen Haftreibung und Gleitreibung. Haftreibung ist die Reibung, die du überwinden musst, um eine festsitzende Schraube zum Drehen zu bewegen. Gleitreibung ist dann die Reibung welche du überwinden musst, um die Schraube kontinuierlich weiter zu drehen. Dir Reibung µ ist ein einheitsloser Wert und beträgt bei einer Schraube ganz grob zwischen 0,05 und 0,2, je nach Materialpaarung und Schmierung. Bei 0,1 bedeutet es, dass du 10% des Drehmomentes nur zur Überwindung der Reibung aufwenden musst. Und der der Unterschied von Haftreibung und Gleitreibung beträgt 50 - 100%. Das heißt, bei Gleitreibung 10% des Momentes, aber um die Schraube erst mal zu bewegen ca. 20%. Falls die Schraube schon einige Zeit fest sitzt, kann es eventuell sogar mehr sein.


    Laut BMW soll die Steckachse ja mit 100 Nm angezogen werden. der Wert gilt immer für ungeschmierte Schrauben. Rein theoretisch bedeutet das, wenn du Gewinde, Mutter und Scheibe fettest (was du auch machen solltest), reduzierst du die Reibung von ca. 10% auf ca. 5%. Das heißt dein Moment müsste jetzt auf 95 Nm reduziert werden. Bei dem Gewinde der Achse ist das jedoch total egal. Aus Sicherheitsgründen ziehe ich die Achse mit 115 Nm an und fertig. Anziehen bedeutet, Schraube bis auf ca. 70 - 80 Nm fest ziehen und dann in einem Rutsch bis zum Nennmoment fest drehen OHNE Anzuhalten.


    So ich hoffe, die "kleine Schraubenkunde" hat die Sache jetzt etwas geklärt. Mit dem Überhöhen der angegebenen Drehmomente sollte man jedoch bei Schrauben von M6 und kleiner vorsichtig sein, die sind schnell abgerissen. Daher nutze ich bei kleinen Schrauben fast nie einen Drehmomentschlüssen sondern viel Gefühl.


    Gruß ULI

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  • Wahrscheinlich hat sie sich verkantet und deswegen sitzt sie fest. Wie sieht denn die andere Seite vom Kettenspanner aus und bei welcher Ziffer sind beide Markierungen von den Kettenspanner?

    Habe mal eben nach den Markierungen geschaut... *räusper*... da ist ein gewisser Unterschied... schreibe jetzt nicht wieviel, nicht dass ich hier gesteinigt werde :love: .
    LG Gesa

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  • Guten Morgen @ all
    :blush: Ich hab' auch mal auf die Skala geschaut und ich hab' auch einen Unterschied gesehen :blush: :blush:
    Die Schraube ist total vebogen, ich denke ein Bild dieser Schraube muss ich jetzt nicht reinstellen.
    War gerade im Bauhaus und hab' eine neue rostfreie Schraube mit Muter gekauft, allerdings keine Torx.
    Jetzt ist Schraubpause und geh' zum Nachbar Kaffee trinken.


    Jürgen :blush:

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • schreibe jetzt nicht wieviel, nicht dass ich hier gesteinigt werde :love: .

    Gesteinigt wird hier keine (r). Im Gegenteil wir versuchen gerade die Steine aus dem Weg zu räumen. :biggrin:
    Wenn die Achse "soweit" reingezogen worden ist, war sie entweder nicht richtig fest und hat den Kettenspanner nach innen gezogen oder gewaltige Kräfte waren am Werk. Warum das passiert ist, müsste noch geklärt werden.
    Gruß Sandro

  • OK, dann Stand der Dinge nach dem Desaster...


    li. : 4,5
    re.: 7
    ... aber wie es vorher war kann ich nicht sagen, jedesmal gucke ich nun wirklich nicht drauf ( eher immer dann wenn Reifendruckkontrolle fällig ist und ich auf die Schwinge gucken muss wieviel denn nochmal :whistling: ).
    LG Gesa

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    Ich werde mir die Gelassenheit eines Stuhls anschaffen, der muss auch mit jedem A**** fertig werden !

  • Was vergessen, möchte mich ganz herzlich für eure Hilfe und Unterstützung bedanken :wave: !
    Hoffe den einen /die andere mal persönlich kennenzulernen!


    LG Gesa

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    Ich werde mir die Gelassenheit eines Stuhls anschaffen, der muss auch mit jedem A**** fertig werden !

  • Und ich bin mir recht sicher, dass ich die Steckachse "gerade" hatte, als ich mit dem Kettensatz soweit fertig war. Da habe ich mehrmals darauf geachtet! Und dann erst die Achsmutter festgezogen. Auf beiden Seiten nochmal die Skala kontrolliert.
    Habe aber später noch einmal die Achsmutter gelöst, um die Kette nachzuspannen, dann wieder festgezogen, allerdings jetzt nicht mit dem Drehmo, sondern mit dem Bordwerkzeug.


    Werd' jetzt weiter Schrauben.

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Hm, Vermutung: Kette war zu viel gespannt. Und an der Baustelle hats dann nicht mehr gereicht. Wäre zumindest eine Möglichkeit. Zweite Möglichkeit: Achse nicht ganz fest und durch das Gas geben ein ruckeln, plopp. Was denkt ihr?

    Einmal editiert, zuletzt von VonDrago ()

  • Letzteres denke ich.
    In der Regel, wenn ich nachspanne, dann nicht viel. Da ich häufiger auf Wald-/Feldwegen unterwegs bin, brauch' ich minimal mehr Spiel.
    Ich werde mir nun angewöhnen, dass wenn ich die Achsmutter festgezogen habe, nocheinmal die Spannschrauben anzuziehen.


    Die Bauhausschraube (Sechskannt 13er)ist nur die Notlösung, fahre gleich zum :smile: und order eine Torx.
    Die Beule an der Seite habe ich wieder zurückgekloppt.... geht so :shrug: Nur die Abdeckplatte ist an eine Ecke rausgebrochen, kommt auch neu.


    Jürgen

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen


  • Die Bauhausschraube (Sechskannt 13er)ist nur die Notlösung, fahre gleich zum :smile: und order eine Torx.


    Ich würde hier wie bei den alten Vergaser-F's auf INBUS umrüsten. Ein TORX-Bit oder Schlüssel gibt erfahrungsgemäß eher seinen Geist auf, falls die Schraube innendrin wirklich mal festgegammelt sein sollte.


    Btw., ich versteh den Sinn der Touratechteile nicht. Kann mir das mal jemand erklären? Wo bzw. wie werden die verbaut?


    Andi

  • Btw., ich versteh den Sinn der Touratechteile nicht. Kann mir das mal jemand erklären? Wo bzw. wie werden die verbaut?

    Hi Andi,
    Die Teile werden von außen an der Schwinge angeschraubt, damit sie nich rausfallen können.
    Dafür müssen aber Löcher von außen in die Schwinge gebohrt werden. Schau die mal auf Touratech die Anleitung die es zum Download gibt, da sieht man die Platten an der Schwinge. Nur leider erlicht die Betriebserlaubnis, aber wer kontrolliert das schon so genau. denke mal der TÜV hat da kein Problem damit. (Meine Meinung)


    Gruß


    Der Daalbock

    Schöne Grüße aus dem Herzen des Pfälzer Waldes....

    "Der Daalbock"

  • Ah ja, hab nur das kleine Bild angeschaut, und da hab ich die Löcher für die Einstellschrauben nicht gesehen. Ich find das Unsinn und pure Geldmacherei. Im Normalfall passieren solche Sachen nicht. Wie hier alle schreiben, war wohl die Achse nicht fest. Vielleicht wurde ja selbst geschraubt (hab den Thread net komplett studiert) und mit Drehmoment festgezogen. Wieso kann sich da die Achse lösen? Eventuell wurde ja ein Drehmomentschlüssel benutzt, der nicht mehr genau funktioniert. Bei uns in der Firma müssen die alle 6 Monate überprüft werden, und wir benutzen nur die wirklich teuren Teile. Privat verläßt man sich halt drauf, daß das Teil genau geht. Ich behaupte mal, von 10 Leuten haben nur 2 einen exakten Drehmomentschlüssel, der Rest is von ATU, Polo, Gericke, ALDI, ... Ein weiterer Grund fürs lösen der Achse kann die Mutter sein. Die ist selbstsichernd. Normalerweise soll man eine selbstsichernde Mutter nicht 2mal nutzen, das gilt auch für leichtes lösen und wieder anziehen! Okay, ich mach das auch, aber beim dritten Mal fliegt sie weg und es kommt ne neue drauf. Wer macht das hier noch? Außerdem zieh ich die nicht mit Drehmoment fest, sondern die wird festgebrummt. Wenns im Schultergelenk knackt, is gut ... :biggrin:
    Die Kettenspanner dürfen ruhig rumklappern, da passiert nix. Die Schrauben fallen auch nicht raus, da sie innendrin von selbstsichernden Muttern gehalten werden (sollten). Hier gilt das mit dem Austausch der Muttern übrigens nicht, da die Muttern hier einzig und allein als "Verlustsicherung" dienen.
    Andi


    PS: Falls das alles hier schon geschrieben wurde, :sorry: .

  • Hallo.
    Genau, ich denke, die Mutter an der Steckachse war nicht fest genug, desweiteren habe ich einen Billigdrehmo, ich bin Laienschrauber und habe während meiner 30.000 Km in etwa 14 Monaten mindenstens 20 X nicht daran gedacht, die Mutter an der Steckachse zu wechseln.
    Das ist tatsächlich so!
    Hab' gestern die Spannschraube (ewta 1,-) und eine Halteplatte (etwa 10,-) bestellt.


    Okay. Schönen Gruß aus Mahlow, an allen an diesem Thread Beteiligten: Vielen Dank für schnelle Hilfe und Ursachenforschung. Schön, dass es Euch gibt!


    Jürgen :squint:

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen