Batterie vermutlich im Eimer - Ladegerät?

  • pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen wollt ich natürlich den ersten Ausritt bei trockener Fahrbahn und angenehmen Wetter machen. Letzten Montag hatte ich also meine süße schon aus der Garage geholt und geputzt, am Mittwoch sollte es dann zur ersten kleinen Frühlingstour gehen. Doch nun macht die Batterie zicken und die süße musste also wieder zurück in die Garage. Hatte danach auch keine Zeit mehr mich darum zu kümmern.


    Die Maschine (F650 GS, BJ 2003) stand den ganzen Winter über ( seit Mitte November) in der trockenen Garage. An die Batterie haben wir ein original BMW Spannungshalter angeschlossen, damit wir schnell wieder starten können.


    Nun habe ich letzten Montag vor dem Waschen den Spannungshalter abgestöpselt. Nach dem Waschen habe ich die Maschine auch kurz angemacht, sie zündete ohne Probleme, und ich lies sie im Leerlauf 1 Minute laufen, bevor ich sie wieder in die Garage schob.


    Nun habe ich den Spannungshalter nicht wieder angeschlossen, da ich der Meinung war, die Batterie sei ok (ist ja auch angesprungen). So stand die Maschine dann bis Mittwoch in der Garage, ehe ich dann aufsatteln wollte.


    Also voller Vorfreude rauf aufs Gefährt, E Starter betätigt…. Kurz vor Zündpunkt säuft das Ding ab. Mehrmals versucht, kein Saft drauf L An Spannungshalter gehängt, 1 Stunde gewartet… nix. Angeschoben, 2. Gang , sogar Berg RUNTER…. Nix.


    Völlig frustriert habe ich dann aufgegeben.


    Wie alt die Batterie ist versuche ich gerade rauszubekommen. Ist ein Ladegerät zu empfehlen? Und: Wie krieg ich die Maschine nun ohne viel Investition wieder fit? >Gibt’s da tricks? Bzw. was mache ich wenn ich mal mit einer leeren batterie in der Pampa stehen bleibe? An die Batterie komme ich ja ohne weiteres nicht dran sondern nur über diesen Zigarettenanzünder-ähnlichen-Anschluss , oder?????



    Liebe Grüße


    PS: Bin da technisch noch ein Anfänger :(

  • Angeschoben, 2. Gang , sogar Berg RUNTER…. Nix.


    Versuche erst gar nicht die F anzuschieben o.ä., zwecklos.


    Würde erstmal die Batterie ans Ladegerät hängen und es erneut probieren. Falls nicht.


    Neue Batterie gibt es ab 35€.


    Gruß Michael :wave:

  • die brauchst doch bloß die Tankatrappe abbauen (keine 5min) und dann siehst du die Batterie direkt und kannst Sie ausbauen....

  • Hallo,
    was ist denn ein Spannungshalter?
    Etwa ein Gerät nur dazu da die Selbstentladung eines Blei-Akkus auszugleichen.
    Wenn ja,dann wird man damit wohl nicht den beim Starten verbrauchten Strom innerhalb einer Stunde wieder aufladen können.
    Auch das laufen lassen des Motors für einige Zeit reicht nicht um den verbrauchten Strom zu ersetzen.
    Was kann man tun?
    Ein Ladegerät anschließen und je nach Güte des Ladegeräts ( es gibt Ladegeräte die den Ladezustand,meistens in %,anzeigen ), oder bei Verwendung eines günstigeren Ladegeräts, mit einem Vielfachmessgeräts regelmäßig den Ladezustand überprüfen.
    Eine Batterie wird mit 10 % ihrer Kapazität in 14 Stunden geladen,wenn sie nur leer war und nicht tiefentladen.
    Bei erreichen einer Spannung von 13,8 - 14 Volt an der Batterie, sollte das Ladegerät von der Batterie getrennt werden.
    Das Laden kann über eine Steckdose,falls vorhanden und das richtige Kabel zur Verfügung steht,oder mit Anschluß direkt an der Batterie erfolgen.


    Man kann aber auch den ADAC rufen,oder einen netten Nachbarn mit KFZ, und sich Starthilfe geben lassen.
    Über eine normale Steckdose geht das natürlich nicht.
    Man braucht, wenn man wie bei der F schlecht an die Batterie-Pole kommen kann, eine Spezial-Steckdose,gibt es bei Luise & Co,die dann mit einem ausreichend dicken Kabel direkt an der Batterie angeschlossen wird.
    Oder es werden nur die Kabel angeschlossen,die Enden gut Isolieren,vielleicht mit einer Gummikappe,und bei Bedarf mit den Krokodilklemmen des Starthilfekabels verbinden.
    Nach dem Starten muß dann aber eine etwas größere Runde gedreht werden um die Batterie wieder aufzuladen.
    Falls nach einiger Standzeit das ganze Theater wieder von vorn beginnt hilft nur eine neue Batterie.
    Gruß Jürgen
    Edit:Das finde ich aber nicht nett in der Zeit wo ich meinen Beitrag schreibe,den Tread einfach zu verschieben! :bangin:

  • Ich hatte letzten Winter ein ähnliches Problem.
    Als Ladegerät benutze ich ein Optimate von der Tante. Dies hatte mir angezeigt, dass die Batterie tiefenentladen war. Habe dann festgestellt, dass zu wenig Wasser drin war. Also habe ich Wasser aufgefüllt und die Batterie mehrere Tage an das Optimate gehangen.
    Ergebnis: Batterie hat den ganzen letzten Sommer gefunzt und lade sie regelmäßig mit der "Frischhaltefunktion" des Optimates über den Winter auf.


    Also baue das gute Stück aus, checkt den Befüllungszustand, ggf. ergänzen - wenn es keine wartungsfreie ist - und dann hänge sie eine gewisse Zeit an ein gescheites Ladegerät.

  • Die Maschine (F650 GS, BJ 2003) stand den ganzen Winter über ( seit Mitte November) in der trockenen Garage. An die Batterie haben wir ein original BMW Spannungshalter angeschlossen, damit wir schnell wieder starten können.

    Dies hat sich ja nun ins Gegenteil verkehrt ! Auch wenn das Ladegerät anderes verspricht, würde ich ein Ladegerät niemals über eine so lange Zeit unbeaufsichtigt angeschlossen lassen, denn man weiß nie, was es genau macht und ob es das richtig macht. Richtig ist dagegen:

    hänge sie eine gewisse Zeit an ein gescheites Ladegerät

    Bei einer kurzen Winterpause sollte aber auch das nicht nötig sein - ich bin jedenfalls diesen Winter ohne Laden ausgekommen.

    Nun habe ich letzten Montag vor dem Waschen den Spannungshalter abgestöpselt. Nach dem Waschen habe ich die Maschine auch kurz angemacht, sie zündete ohne Probleme

    Unmittelbar nach dem Laden ist die Leistung etwas höher als nach einer Erholungsphase - das wääre die Erklärung für das Phänomen. Mit oder ohne Laden - besonders aber mit laden ist es wichtig, gelegentlich nach dem Säurestand zu sehen und erforderlichenfalls destilliertes Wasser nachzufüllen. Um einen Ausbau - wurde oben im Thread beschrieben - kommt man dabei bei diesem Motorradmodell leider kaum herum, auch wenn es umständlich ist. N. B.: Waschen macht man (möglichst) vor der Winterpause.

    Bzw. was mache ich wenn ich mal mit einer leeren batterie in der Pampa stehen bleibe?

    Starthilfe wurde ja schon erwähnt - auch dazu muss man die Batterie freilegen, weil normaler Steckverbinder die Starterströme nicht abkönnen. Wenn man mit einer "leeren batterie in der Pampa stehen" bleibt, dann nicht einfach so, sondern dann muss ja etwas kaputt sein, so dass Starthilfe meist sowieso nicht reicht.


    Mit dem ersten Einfüllen der Batteriesäure beginnt die Lebensuhr der Batterie zu ticken. Damit ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass ihr Ablauf in die Winterpause fällt, erst recht dann, wenn man sie durch ständiges Laden dauernd in Betrieb hält. Lässt sich das Problem durch Nachfüllen (und danach noch einmal Nachladen) nicht beheben, ist eine neue Batterie fällig, egal wie alt die alte war.


    Eckart

  • Danke für die ganzen Antworten :) sehr Aufschlussreich ....


    Also nach Recherche folgendes: Ladegerät war ein einfaches, aber original BMW Ladegerät für die F.
    Aber: Batterie war schlichtweg zu alt und nicht mehr zu retten.


    Fazit: Bei wunderlich eine Rein-Blei Batterie gekauft und so hoffe ich nun, dass ich die nächsten 10 jahre Ruhe habe.


    PS: Ich hasse ausbauen.....

  • Versuche erst gar nicht die F anzuschieben o.ä., zwecklos.


    Doch doch, geht! Also mehr oder weniger. Hab ich heuer schon machen müssen, als meine Batterie auch ex gegangen ist. 1,5 Std. Wartezeit auf den ÖAMTC war mir zu lang.


    Die Strasse war leicht abschüssig, aber es war trotzdem die Hölle. Selbst mit gezogener Kupplung geht die Sau so schwer zum schieben, dass man nur mit bislang unbekannten Kraftanstrengungen über Schritttempo kommt. Im 2. Gang hatte ich aber keine Change, ich habs dann im 3. versucht und mit viell Glück ist sie mir angesprungen.

  • Das ist so eine Sache mit der Batterie. Manchmal braucht man gar keine neue. Verzeiht Ihr mir einen Exkurs in Sachen Batterie? Vielleicht hilft es dem einen oder anderen hier im Frühjahr.
    Bei der Erzählung fielen mir drei Dinge ein:
    1) Die Maschine hat eine alte Batterie die lange gestanden hat, kontinuierlich geladen wurde und nicht benutzt wurde - die Batterieelektroden könnten sulfatiert sein. Das war bei meiner der Fall, die hatte 1,5 Jahre beim Händler gestanden, Batterie war 5 Jahre alt und original. Direkt nach dem Kauf super angesprungen (der Händler hatte sie geladen) und eine Weile gefahren - nach zwei Wochen keine Chance mehr. Geladen und zwei Wochen später wieder das gleiche. Der Trick war mit einem Labornetzteil (normale Batterielader können das meist nicht) mit mehr Spannung kräftig zu laden. Ich habe so 15,5 V und 3 A gewählt. Das ist oberhalb der Gasungsspannung. Dadurch lösen sich die Sulfatkristalle auf den Platten aber wieder (zumindest teilweise) auf und die Batterie wird reaktiver (die effektive Oberfläche der Elektroden steigt wieder). Das bedeutet, dass der Innenwiederstand sinkt und die Batterie gibt beim Start wieder höhere Ströme ab. Nicht vergessen, nach der Aktion natürlich wieder das Wasser aufzufüllen, denn durch die Gasung hat die Batterie natürlich Flüssigkeit verloren. Die Batterie fahre ich heute noch, die wird jetzt sieben Jahre. Bei Ladung oberhalb der Gasungsspannung erfolgt eine Elektrodenkorrosion, daher die Elektrode verliert Material. Das ist gewollt, da ja die Sulfatkristalle abgestoßen werden sollen. Es folgt aber auch, dass es ein nicht-reversiebler Prozess ist, der die Lebensdauer der Batterie verringert und nicht zu lange dauern sollte. Na ja, im Endeffekt wäre Batterie im sulfatierten Zustand schon unbrauchbar. Man verliert also eigendlich nichts. Man sollte es nur NIE VORSORGLICH machen, denn es schädigt die Batterie. Außerdem sollte man das NIE über die Buchse am motorrad mit eingebauter Batterie tun, denn es kann und wird Säure austreten. Und die hat im Motorrad nichts zu suchen: Da gibt es hier wirklich beeindruckende Bilder wie sowas ausgehen kann.
    2) Die Batterie hat einen niedrigen Füllstand. Das reduziert auch den möglichen Startstrom. In meiner F650GS war es so, dass (in Fahrtrichtung) die linke Kammer weniger Wasserstand hatte. Nebenan ist der heiße Ölbehälter, ich denke mal, dass es dort einfach verdunstet oder die Zelle verlier Wasser durch Gasung, da die höhere Temperatur die Gasungsspannung verringert und der Akku an dieser Zelle daher schon bei normaler Ladespannung im Bordnetz in Gasung geht. Daher: Wasser kontrollieren und nachfüllen.
    3) Es hat sich über die Zeit Bleischlamm in der Batterie abgesetzt. Der leigt am Boden der Zellen und wenn der Schlammpegel hoch genug steigt, sorgt er für eine hohe Selbstentladung bis hin zum Zellenschluss. Die Elektroden zerstezen sich üebr die Zeit und gerade bei Gasungsspannungsüberschrietung (siehe oben). Wenn es soweit ist, könnte man vielleicht durch umfüllen und entfernen des Schlamms noch was retten - aber dazu muß man mit der Säure hantieren, und alles was Schlamm ist war vorher mal Elektrode. Das heißt auch: Dort ist nicht mehr viel. Mit einer solchen Batterie wird man wohl nicht mehr langfristig glücklich. Da empfehle ich dann wirklich einfach mal zu tauschen.
    Normales Laden tue ich durchaus auch in der Maschine über den "Zigarettenanzünder" an der Seite - so man Ihn ab Werk oder nachgerüstet hat. Das tut das Motorrad während der Fahrt ja auch. Da ich mit einem Labornetzteil lade weiß ich dann aber auch genau, dass ich nicht bis in die Gasung lade. 80-90 % Ladung reicht locker zum Starten.
    Nebenbei: Bleiakkus haben eine hohe selbstentladung, die bis zu 30 % pro Monat betragen kann. Und mit 50% ladung sringt die Kiste oft nicht an, da der Innenwiederstand schon zu hoch ist. Resultat: Wenn die Maschine zwei Monate steht und dann nicht anspringt, ist das durchaus noch im Rahmen und normal.

  • Hallo,
    Deine umfangreichen Ausführungen zur Batterie sind sicherlich nicht falsch, aber wie setzt man sie am Besten in die Praxis um ?

    1) Die Maschine hat eine alte Batterie die lange gestanden hat, kontinuierlich geladen wurde und nicht benutzt wurde - die Batterieelektroden könnten sulfatiert

    Kann schon sein, dass eine solche Batterie noch zu retten ist. Aber wie sie genau während der Lagerzeit gelitten hat, wird nicht so einfach feststellbar sein (außer hinterher an der Lebensdauer) und ihr Zustand, d. h. auch Restwert, nicht immer klar sein. Legt man Wert auf unbeschwertes Fahren, würde ich gleich jetzt zu einer neuen Batterie greifen, zumal so ein Teil ja auch kein Vermögen kostet. Wer gern erstmal ein bisschen bastelt, kann ja versuchen, wie von Dir beschrieben zu reaktivieren.

    Außerdem sollte man das NIE über die Buchse am motorrad mit eingebauter Batterie tun, denn es kann und wird Säure austreten.

    Es gibt Ladegeräte, die über ein Desulfatierungsprogramm verfügen. Im Internet habe ich auch Anleitungen gesehen, die das mit Netzspannung und einer Glühbirne als Vorwiderstand tun, die ich schon aus Sicherheitsgründen als problematisch ansehe. Man muss damit rechnen, dass an der Batterie höhere Spannungen als in Betrieb und normalem Laden anstehen und es Elektronikbaugruppen in dem dauerversorgten (nicht vom Zündschloss geschalteten Stromkreis) geben könnte, die eine längere Zeit überhöhte Spannung evtl. nicht verkraften - daher auch aus diesem Grund besser trennen !


    2) Die Batterie hat einen niedrigen Füllstand.

    Dies ist ein häufiges Problem, das auch ich schon hatte. Ich weiß nicht, wieviele der F650-Fahrer verinnerlicht haben, dass hier hin und wieder nachgesehen werden muss. Moglicherweise gehen an denen auch tiefschürfende Betrachtungen der Elektrochemie vorbei.


    3) Es hat sich über die Zeit Bleischlamm in der Batterie abgesetzt. Wenn es soweit ist, könnte man vielleicht durch umfüllen und entfernen des Schlamms noch was retten

    Könnte man das wirklich ? Wie würde man denn den Bleischlamm von unten an den Platten vorbei zu den Öffnungen bekommen ? Eigentlich beschreibst Du in diesem Punkt eine der natürlichen Todesursachen der Batterie, wo ich keine Alternative sehe zu:

    Da empfehle ich dann wirklich einfach mal zu tauschen


    Bleiakkus haben eine hohe selbstentladung, die bis zu 30 % pro Monat betragen kann. Und mit 50% ladung sringt die Kiste oft nicht an, da der Innenwiederstand schon zu hoch ist. Resultat: Wenn die Maschine zwei Monate steht und dann nicht anspringt, ist das durchaus noch im Rahmen und normal.

    Ich würde, wenn dieser "Grad der Normalität" eingetreten ist bzw. ich dies erkenne (darin liegt eine Schwierigkeit), diesen Rahmen als verlassen ansehen, denn 30%/Monat ist doch schon recht hoch, und im Interesse der Betriebssicherheit eine neue nehmen.


    Die Batterie fahre ich heute noch, die wird jetzt sieben Jahre.

    Bei mir hat noch keine so lange gehalten. Entweder lege ich den Maßstab zu streng oder ich fordere sie sonst zuviel ?


    Eckart

  • Seh ich genauso. Die doofe Batterie kostet bei uns in .at beim H&G grad mal 43 Euro. Bevor ich da anfange, mit Schwefelsäure auf meinem Küchentisch herzuhantieren oder Experimente mache, bei denen ich die Batterie dauernd ein-/ausbauen muss und ständig Gefahr laufe, dass die Batterie dann irgendwo nächtens in den Einöde endgültig ex geht oder ich mir die Finger verätze - da kauf ich mir um den vergleichsweise niedrigen Betrag einfach eine neue. Im Vergleich zu allen anderen Kosten ist selbst ein jährlicher Batteriewechsel ertragbar.


    Und die alte landet einfach im nächsten Strassengraben. :whistling:


    Ich hab meine alte Batterie gerade mal nach einem Dreivierteljahr wieder gewechselt. Eine Tiefentladung, dann Starthilfe, längere Zeit herumgefahren, abgestellt. Und wieder starten wollen -> Tot. Da probier ichs gleich gar nicht mehr mit irgendwelchen Hitech-Batterie-Defibrilatoren. Der Patient ist tot.