Navigationsgerät aber bitte wohin?

  • Hi Eckart,


    Du hast recht. die 2002er Dakar hat keinen Canbus, weder einen normalen noch einen legendären. Deshalb etwas genauer:


    Was landläufig als CAN-Bus bezeichnet wird, ist das sog. "Single Wire"-System samt der ZFE (Zentrale Fahrzeug Elektronik). Mit der können die Kabelbäume nämlich wesentlich vereinfacht werden.
    Beispiel: vor dem Single-Wire-Zeitalter ging z.B. eine Plus-Leitung zum Blinkerschalter am Lenker und von da gingen dann mindestens 2 Strippen wieder zurück (für links und rechts), die sich dann zurück am Rahmen auch noch in vorne und hinten aufteilten. Genug Möglichkeiten also für irgendwelche Kabelbrüche und sonstige Defekte. Mit dem Single-Wire-System sieht es nun so aus, daß der Blinkerschalter der ZFE nur noch über einen kurzen Stromstoß mitteilt, daß der Fahrer entweder links oder rechts blinken möchte. Die ZFE versorgt dann anschließend ihrerseits die Blinker ganz herkömmlich mit "Strom". Es hat also - im Gegensatz zu "richtigen" Bussystemen (s.u.) - immer noch jeder Verbraucher (Blinker, Hupe, Scheinwerfer, Rücklicht usw.) seine eigene Stromversorgungsleitung.


    Allerdings überwacht die ZFE auch die einzelnen Stromkreise auf evtl. Kurzschlüsse und schaltet die dann ab (also eine elektronische Sicherung anstelle der bekannten Schmelzsicherungen). Diese Überwachung kann dann zu Problemen führen, wenn nicht der eigentlich vorgesehene Strom "abgezapft" wird. Bekanntestes Beispiel sind die LED-Blinker, die eben viel weniger Strom verbraten als herkömmliche Glühbirnen. Da meint die ZFE dann, daß der Blinker defekt ist. Allerdings ist die ZFE wesentlich toleranter als oft vermutet. So beschwert sie sich z.B. nicht, wenn man statt der 55W-Scheinwerferbirne eine mit 100W anschließt. Aber man weiss ja nie.


    Der eigentliche Canbus ist ein Bussystem zur Datenübertragung und hat mit dem Strom nichts zu tun. Soweit, so eindeutig. Ich werde bei meiner Wortwahl zukünftig im Rahmen meiner Möglichkeiten genauer sein und sofern möglich auch Schreib- und Satzbaufehler vermeiden.


    Warum das Relais? Vor meiner Wiedereinstiegstour habe ich neben dem Navi auch noch eine weitere Steckdose verbaut. Nachdem man mich auf die Überwachung des korrekten Stroms durch die Steuereinheit hingewiesen hat und ich jedem Verbraucher ohne Risiko anschließen möchte, erschien mir der direkte Zugang zur Batterie ideal. Um diesen mit der Zündung zu schalten habe ich eben ein Relais verbaut. Der Einfachkeit halber habe ich das Navi einfach da mit drauf gestöpselt. Nach dem dies gut funktioniert, werde ich es, auch wenn´s unnötig war, nicht umbauen.

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"

  • Bei der 2002er wird aber auch kein Strom überwacht. Die ZFE ist viel zu doof für sowas. :wink:


    Die Blinker werden bei der Einzylinder-F (und übrigens auch noch bei der G) über ein herkömmliches Blinkrelais geschaltet, und diese sind auf einen bestimmten Widerstand seitens des Abnehmers (Glühbirne) angewiesen. Fehlt der, stimmt die Blinkfrequenz nicht mehr, das gibt den "Raseblinker". Es gibt moderne elektronische Blinkrelais, denen die Widerstände Wumpe sind.


    Bei den neueren Fahrzeugen, Zweisüllinder und andere Boxer, gibt's in der Tat die Verbraucherüberwachung, die dann bspw. auch den Zigarettenanzünder nach X Minuten abschalten.


    Der Kabelbaum der Einzylinder-F ist aber wie gesagt ganz klassisch. Sogar mit ner separaten Links/Rechts-Rückleitung. ;)


    Ein guter Grund für Batterie + Relais für Lastabnehmer ist aber der Kabelquerschnitt. Du kriegst zwar teilweise geschalteten Zündschloss-Strom bspw. vom Standlicht oder vom Stecker unter der Sitzbank, aber auf die Strippe noch wesentlich größere Verbraucher zu hängen, kann u.U. für den Querschnitt zu viel sein. Daher wird genau diese Relais-Lösung zum Beispiel für Nebler gewählt, üblicherweise.


    Alle Klarheiten beseitigt? :wave:

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Wir sind hier doch nicht in Italien ... dort ist es gesetzlich so, drum Grüßen die dort auch mit 'nem ausgestreckten Bein.


    Das ist jetzt ein Scherz, oder ! ? !


    Hey, mit mir kannstes ja machen - ich glaub fast alles, aber das ?!?


    Gruß, Ati :wave:

  • Du hast ja nen recht ungläubigen Tag :tongue:


    Aber im Ernst, was genau glaubst du jetzt nicht?


    Das wir nicht in Italien sind, stimmt jedenfalls schon mal. Das es bei uns keine Verpflichtung gibt, immer beide Hände am Lenker zu haben, stimmt ebenfalls.


    Beim Grüßen: ich habe bei dem Verbot die Hände vom Lenker zu nehmen jetzt zwar Frankreich im Kopf, finde für weder das eine noch das andere jedoch Belege. Daher soll aber in der Tat der Fußgruß stammen, das liest mensch überall immer mal wieder. Aber ob's nun stimmt? :confused:

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Bei der 2002er wird aber auch kein Strom überwacht. Die ZFE ist viel zu doof für sowas.

    o.k. Danke LGW für die Aufklärung. Wie gesagt, ich habe das Relais aus den genannten Gründen eingebaut. Wenn es nun andere Gründe sind, auch gut. Auf jeden Fall geht´s einwandfrei. Zum Thema Navihalter (darum ging es ja mal).
    Eckart hat das Gewicht angesprochen. Der derzeitige Versuchsaufbau wiegt 300 g. Ich mache mir da mal jetzt keine weiteren Gedanken.


    Ach ja, die Sonne scheint !!!!!!! Bin dann mal wech. :thumbup:

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"


  • Das ist jetzt ein Scherz, oder ! ? !


    Hey, mit mir kannstes ja machen - ich glaub fast alles, aber das ?!?


    Gruß, Ati :wave:

    Bin selber auch eher zufällig mal drauf gestoßen ... aber in Italien gibt es die sog. Anti-Mafia-Gesetze (von 1982), auf Grund derer unter anderem beide Hände am Lenker zu bleiben haben oder auch das Fahren im Stehen verboten ist.


    ... wird aber jetzt hier OT und belasse es mal dabei.

  • Im Anhang mein Versuchsaufbau um die richtige Position zu finden. Flacheisen 20x3, Rundstahl 12 mm angeschweißt, Mit der unteren, mittleren Schraube der Scheibe angeschraubt.

    Wie vermutet vibriert das Flacheisen aufgrund der Länge und des einen Anschraubpunktes. Richtig störend ist es bei Stillstand (Ampel etc.) Auch mussten die Maße noch korrigiert werden, damit das Cockpit nicht verdeckt wird und das Navi trotzdem hinter dem Windschild bleibt. Im Anhang seht ihr den neuen Bügel sowie die bereits nochmals korrigierte Position. Der Bügel ist aus Rundstahl d = 12mm und nun mit 2 Befestigungspunkten und kürzerem Hebel hinter dem Windschild verbaut. Auch wieder aus Edelstahl. Als letzten Feinschliff könnte ich mir einen Rohrbügel und kürzere ( unsichtbare) Anschraublaschen vorstellen. Irgendwann (hoffentlich erst bei Winteranfang) wird ja wieder Sauwetter sein. Dann geht´s weiter.

  • Hallo Michael


    Dieselbe Befestigung schwebte mir für mein Medion-Navi auch vor.Ich hätte großes Interesse eins deiner Prototypen auf meiner Urlaubsfahrt zu testen. :thumbsup2: Wie ist es den mit dem hinterströmen der Luft am Windschild? und Regen?


    Helmfit

    Und übrigen's dein Kettenkit sieht aber schon mies aus .

  • Hi,


    bin gerade von einem sehr sonnigen Wochenende aus den Bergen zurück. Folgendes Ergebnis.


    Je nach Einfallwinkel der Sonne ist das Ablesen mal besser mal schlechter, hier kommt es darauf an, den Neigungswinkel zum Fahrer möglichs bei 90° zu halten, dann stört es am wenigsten. Das Display des Zümo 660 hat aber seine Grenzen.
    Was die Position betrifft, habe ich ja den abschließbaren Touratech-Halter. Da der Schlüssel seitlich gesteckt wird, muß ich einen relativ langen Hebel (Anschraubpunkt Bügel/Halter) in Kauf nehmen, sonst komme ich an das Schloß nicht ran. Fahrbahnunebenheiten übertragen sich deshalb doch sehr stark. Ich muß also weitertesten wofür ich den Bügel natürlich brauche.
    Was Wind und Regen betrifft: Das Navi ist kpl. hinter dem Windschild, also kein Wind. Das Navi ist wasserdicht, also ist Regen kein Thema.

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"

  • Ich hatte mir ja was ähnliches gedängelt, und immer überlegt noch eine dritte Abstützung zur oberen Schraube des Instrumentenfeldes zu zaubern. Davor kam aber der Fahrzeugtod und bei der Sertao is' das alles viel einfacher :squint:

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Wie vermutet vibriert das Flacheisen aufgrund der Länge und des einen Anschraubpunktes. Richtig störend ist es bei Stillstand (Ampel etc.) Auch mussten die Maße noch korrigiert werden, damit das Cockpit nicht verdeckt wird und das Navi trotzdem hinter dem Windschild bleibt. Im Anhang seht ihr den neuen Bügel sowie die bereits nochmals korrigierte Position. Der Bügel ist aus Rundstahl d = 12mm und nun mit 2 Befestigungspunkten und kürzerem Hebel hinter dem Windschild verbaut. Auch wieder aus Edelstahl. Als letzten Feinschliff könnte ich mir einen Rohrbügel und kürzere ( unsichtbare) Anschraublaschen vorstellen. Irgendwann (hoffentlich erst bei Winteranfang) wird ja wieder Sauwetter sein. Dann geht´s weiter.


    hallo, habe mir auch eine Halterung aus VA-Rohr 12x1in U-Form gebastelt, wobei ich das jeweilige Ende einfach im Schraubstock platt gedrückt habe und dann jeweils 2x 6mm Löcher gebohrt habe. Da ich das Windschild von


    Ermax habe, kann ich die 4 Gewinde an denen die orginal - Scheibe befestigt wird, nutzen. Vibrationen treten bei der Konstruktion nicht auf, jedenfalls keine merkbaren. Ein Bild hierzu habe ich in die Galerie gestellt.


    Peter

  • Vibrationen treten bei der Konstruktion nicht auf, jedenfalls keine merkbaren. Ein Bild hierzu habe ich in die Galerie gestellt.

    Hallo Peter,


    das glaube ich sofort. Ich habe noch die originale Scheibe und die abschließbare Halterung von TT. Das bedeutet mehr Masse (Navi + Halter) und längerer Hebel, da ich seitlich an das Schloß ran muß. So schaukelt sich das eben auf.


    Ich hatte mir ja was ähnliches gedängelt, und immer überlegt noch eine dritte Abstützung zur oberen Schraube des Instrumentenfeldes zu zaubern. Davor kam aber der Fahrzeugtod und bei der Sertao is' das alles viel einfacher


    Hallo LGW,


    das mit der Abstützung habe ich mir auch überlegt. Ist vermutlich auch günstiger als eine Sertao :wink2: . Schau mer mal.

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"

  • Ich bin noch den letzten Stand schuldig.
    Um die Auswirkungen der Vibrationen zu reduzieren, habe ich den Halter (die Laschen um genau zu sein,siehe Bild Beitrag 67)) nochmals um 25 mm gekürzt. Den Winkel am Rundstahl musste ich noch korrigieren, so daß ich noch an das Schloß des Halters komme und trotzdem noch die Armatur vollständig sehe. Das Navi ist nun auch im Standgas ablesbar. Ich bin so zufrieden. Vielleicht bastle ich mir noch einen Blendschutz, mal schauen. :wave:

    Gruß Michael


    "Wer loslässt, hat beide Hände frei"

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  • Hier mal ein Bild meines Tomtom Urban Rider:



    Die Befestigung mithilfe des mitgelieferten RAM Mounts ist kein Problem. Strom habe ich vom ungenutzten Kabel unter dem Sitz geholt, schon sehr praktisch so ein ungenutztes Zündungsplus. :thumbsup2: Oberhalb der Armaturen würde ich das Navi nicht unbedingt haben wollen, da mich das Leuchten des Displays in der Nacht stören würde. Die von mir gewählte Position ist ein Kompromiss zwischen Ablesbarkeit (Sonnenreflektionen) und möglichst grosser Distanz zu meinen Augen, hat sich letztes Jahr soweit ganz gut bewährt. Optimal wäre wahrscheinlich ein ins Cockpit integriertes Navi.


    Vibrationen sind gar keine zu sehen, die GS hat trotzdem bereits den ersten Stecker der Ladehalterung zerstört (Wackelkontakt). :wacko:

  • Bin gerade zufällig bei Tante Google über den Thread hier gestolpert und will noch kurz zu zwei ähnlichen Threads verlinken, in denen auch Lösungen besprochen und gezeigt werden:


    der erste steht zwar m G650-Bereich, bietet aber auch Tipps für F-Modelle
    Eigenbau Navihalterung


    der zweite Thread trägt zwar "kommerziell" im Titel, zeigt aber eigene Lösungen :)
    Kommerziell erhältlicher GPS-Halter oberhalb der Instrumente für Dakar Bj. 2003?


    Gruß an alle Navi-Bastler
    Karsten

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