Brauche Rat: Gebrauchte F650 BJ 95 macht komische Geräusche (mit Video)

  • Link zum Video:
    https://www.dropbox.com/s/ej91yw5q23d3jnd/IMG_2438.MO



    Ich habe als Einsteigermotorrad eine gebrauchte F650 vom
    Erstbesitzer (Privatperson) gekauft und weiß noch nicht genau, wie ich mit ihr
    umgehen muss. Sie ist Baujahr `95 und sollte laut vertrauenswürdigem
    Vorbesitzer noch in gutem Zustand sein.


    Ich bin jetzt heute zum zweiten Mal seit Übergabe damit gefahren, bzw
    wollte fahren und habe bis jetzt aber immer noch Probleme, den Motor zum Laufen
    zu kriegen.


    Gestern bin ich relativ früh gegen 10:00 Uhr losgefahren,
    als es noch kälter war und es hat ein paar Minuten und Versuche gedauert, bis
    sie (natürlich mit Choke) angesprungen ist. Nachdem sie dann aber gelaufen ist,
    ging es eigentlich den ganzen Tag gut. Sie ist dann später bei kleinen Pausen
    auch immer wieder direkt angesprungen.


    Heute wollte ich wieder fahren, vor circa 1 Stunde. Es war
    heute ja sehr warm und der Motor ist mit aktivierten Choke auch direkt
    angesprungen. Als ich dann jedoch im ersten Gang Gas geben wollte, hat der
    Motor immer komische schlagende Geräusche gemacht und sich kaum beziehungsweise
    nur ruckartig nach vorne bewegt. Ich habe ein Video davon gemacht, auf dem die
    Geräusche zu hören sind.


    Ich bin ein paar Meter gefahren, aber es gab immer kleine
    ruckhafte Aussetzter und außerdem dieses Motorgeräusch.


    Außerdem konnte ich nicht den Gang wechseln, ich habe
    versucht in „N“ zu kommen, aber der Gang wurde nicht richtig gewechselt. Erst,
    als ich den Motor abgestellt und denn Schlüssel neu eingesteckt habe, ging es
    wieder.


    Kann jemand sagen, was da los ist? Muss ich den Motor vorher
    immer einige Minuten laufen lassen? Oder ist eventuell sogar beim Motor was
    kaputt? Das Motorrad ist erst 30.000 km gelaufen.


    Ich weiß nicht, ob ich irgendetwas grundlegendes falsch
    mache, ist mein erstes Motorrad und ich kenn mich noch nicht so aus. Dieses
    Motorgeräusch klingt nur nicht so gesund.



    Vielen Dank für eure Hilfe!




    Link zum Video:


    https://www.dropbox.com/s/ej91yw5q23d3jnd/IMG_2438.MOV

  • Das Video ist schon mal hilfreich. Mir ist folgendes aufgefallen, ist vielleicht auch verkehrt: der Motor ist betriebswarm entsprechend der Zeigerstellung des Wasserthermometers. Die Leerlaufdrehzahl soweit ich das ablesen konnte liegt bei etwa 2200U/min. Also um etwa 700U/min zu hoch. Wenn der Motor unterhalb dieser Drehzahl nicht in warmem Zustand rund läuft stimmt mindestens die Einstellung der Leerlaufluftschrauben nicht.


    Zur Vergasergrundeinstellung gibt es reichlich Infos im Forum, viel ist ja ohnehin nicht einzustellen. Ich halte die Geräusche eigendlich nicht für bedenklich, wenn die Einstellungen inkl. Ansaugkrümmer nicht i.O. sind läuft der Motor extrem unrund und macht zwischendurch natürlich auch entsprechende Geräusche.


    Ausser in Kolbenmotorflugzeugen lässt man keine Verbrennungsmotoren warmlaufen. Bei Temperaturen um etwa +5°C kann ich bei meiner F nach max 5 Minuten oder 1km den Choke komplett zurückstellen. Ansonsten zügig warmfahren und nach meiner Meinung Drehzahlen über 3500-4000U/min vermeiden bis man etwa 60°C Öltemperatur hat.

  • Hallo ,


    hört sich nach Steuerkettenspanner an .................
    außerdem würde ich mal dem Versager eine " Kur " gönnen. :whistling:


    Gruß LUDGER
    PS: der Steuerkettenspanner setzt sich mit der Zeit mit Ablagerungen fest und die Funktion ist dann stark eingeschränkt.

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • ...mein Tipp (hab ich schon öfter gegeben) Wasser in der Schwimmerkammer!!!
    Unten am Vergaser sind zwei Ablassschrauben, lass da mal Benzin ab, wenn möglich aber auffangen in einem Glasgefäß sieht man dann die Wasserperlen.


    Wie kommt Wasser da hin? Wenn das Mopped auf dem Hauptständer im Regen steht, (oder beim Waschen) funktioniert der Ablauf oben am Tankdeckel nich optimal und Wasser kann in den Tank sickern. Wenn du dann auf Reserve schaltest, kommen die Tropen in den Vergaser und der Motor läuft nur noch wie ein Sack Nüsse.
    Es kann natürlich auch sein, dass der Ablaufschlauch verstopft ist, dann kann Wasser auch in den Tank kommen.


    lG. Jörg

    alles ist möglich, nichts ist sicher:g:

  • Danke für die Hinweise.


    Wasser in der Schwimmkammer vermute ich eigentlich eher nicht, weil sie immer überdacht gestanden hat. Aber sollte es nicht besser werden, überprüfe ich auch das.


    @ Black F 650: Ich vermute du meinst den "Vergaser", nicht den "Versager" ;) Was genau meinst du mit "eine Kur gönnen"? Wie gesagt, ich bin Neuling ;) Komplett austauschen, oder wie?


    All die anderen Sachen recherchiere ich mal genauer im Forum, dann kann ich sie auch am Motorrad überprüfen.


    Die Drehzahl liegt übrigens bei 2200, weil der Choke noch an ist. Deshalb ging wohl die Schaltung teilweise auch nicht richtig...

  • Obwohl der Choke noch an war, sollte bei ordentlicher Einstellung des Vergasers etc. und dem angezeigten Temperaturstand der Motor längst so rund laufen, dass man keinen Choke mehr braucht.


    Zum "Kur gönnen" von Ludger, er meint mit Sicherheit Vergaser reinigen, O-Ringe , Schwimmernadeln, Membranen prüfen, Ansaugkrümmer betrachten etc. Dann alles wieder ordnungsgemäß wie gehabt zusammenbauen, gleich mit neuen Teilen soweit erforderlich. LL-Luftschrauben in Grundposition bringen und schon läuft das Teil wieder zufriedenstellend. Das ist, die Landwirte mögen mir verzeihen, ein äußerst simpler nicht sonderlich hochgezüchteter Bauernmotor und keine vielzylindrige Ducati mit desmodromischer Steuerung.

  • Zum "Kur gönnen" von Ludger, er meint mit Sicherheit Vergaser reinigen, O-Ringe , Schwimmernadeln, Membranen prüfen, Ansaugkrümmer betrachten etc. Dann alles wieder ordnungsgemäß wie gehabt zusammenbauen, gleich mit neuen Teilen soweit erforderlich. LL-Luftschrauben in Grundposition bringen und schon läuft das Teil wieder zufriedenstellend.

    Hallo zusammen ,


    wie von Ekkehart richtig angedeutet bzw. vermutet meinte ich diese Maßnahmen , dazu ist das FORUM hier randvoll mit Beiträge zum Thema : Vergaser


    Natürlich benötigt @John. 1990 keinen neuen( anderen ) Vergaser sondern eine gründlichen Reinigung und Überprüfung reicht i.d.R.
    Dies läßt man in einer Fachwerkstatt erledigen oder macht sich selbst ans " WERK ". Dh:
    - Vergaser nach gängiger REPARATUR-Anleitung( BUCHELI/KÖNIG) ausbauen
    - Membranen + O-Ringe kontrollieren ( diese Teile werden gern rissig oder sind porös )
    - Schwimmerkammer , Schwimmer , Düsen , Nadeln usw. reinigen
    - alle o.g. Teile und auch das Gehäuse gründlich mit Druckluft ausblasen.
    - LL- auf 4 Umdrehungen (raus) einstellen , Bock läuft dann meist besser wie mit der Grundeinstellung lt. BMW
    - Choke-Zugeinstellung + Choke-Kolben auf Riefen überprüfen
    - Drosselklappenmechanik und Einstellung überprüfen ob auch beide Drosselklappen-Deckel vollkommen schließen usw.


    Abschlußmeinung noch am Schluß von mir :
    Ob der Steuerkettenspanner fehlerhaft durch Vermutzung arbeitet oder der Vergaser ( Versager ) nicht mehr will
    gehört zu den üblichen " Standschäden " wenn ein Maschin`chen wenig gefahren wird oder längere Zeit " geparkt " war.


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:


  • der Choke ist eine reine Starthilfe, keine Fahrhilfe. Niemals würde ich damit 5 Minuten oder einen Kilometer fahren. Ich habe es immer so gemacht:


    - Starten mit Choke
    - sofort im 1. Gang losfahren
    - in den 2. Gang schalten
    - den Choke zurückschieben


    Jetzt halte ich doch den Motor mit dem Gasgriff auf mindestens erhöhter Standgasdrehzahl beim Fahren. Spätestens nach 1 Minute würde der Motor auch bei Standgas nicht mehr ausgehen. Selbst im tiefsten Winter bei Minusgraden funktioniert das. Wenn nicht, stimmt irgend etwas nicht am Vergaser.


    Meine CS hat ja Einspritzung, aber alle Maschinen, die ich vorher hatte, hatten Vergaser. Das war bei allen das Gleiche Start- und Losfahrverhalten. Den Choke so lange mitlaufen zu laufen um ein fetteres Gemisch zu haben ist absolut nicht notwendig.


    Lorenz

  • Das ist, die Landwirte mögen mir verzeihen, ein äußerst simpler nicht sonderlich hochgezüchteter Bauernmotor und keine vielzylindrige Ducati mit desmodromischer Steuerung.[/quote]




    Moin All!


    Das ist ein Lob würde ich sagen, und der Grund warum warum manche von den Teilen auch nach 60 Jahren noch schnurren wie ein Kätzchen :biggrin:

  • Ok, langsam bin ich echt frustriert. Heute wollte ich die Maschine nach einigen Tagen noch mal anschmeißen. Normal geht es nach einigen Minuten Motor warmlaufen und einigen weiteren Minuten des ruckhaften und kaum Gas habenden Fahrens irgendwann, aber heute wollte sie einfach nicht. Ich konnte nur im 1. und 2. Gang fahren und kaum beschleunigen, weil das Gas immer weggebrochen ist und ich kein Tempo aufnehmen konnte.


    Nicht mal einen leichten Hügel kam ich hoch.


    Und das merkwürdigste (das habe ich bis jetzt noch gar nicht erwähnt): Wenn ich die Bremse oben drücke, dreht der Motor auf (siehe Video). Es wird zwar noch gebremst, aber normal ist das doch nicht??


    Video:
    https://www.dropbox.com/s/qvbbzh2ie49fzau/IMG_2491.MOV


    Auch, dass der Motor am Anfang so am Röhren ist und beim Gasgeben ein hämmerndes Geräusch entsteht, macht mir Sorge. Mir ist heute aufgefallen, dass auch der Auspuff ein Geräusch macht, von dem ich nicht weiß, ob es noch normal klingt (am Ende des Videos)


    Video II:
    https://www.dropbox.com/s/2l5ln49l4ev3djo/IMG_2489.MOV




    Vielen Dank weiterhin für euren Rat und Tipps.
    Ich werde es wahrscheinlich am Montag in eine Werkstatt bringen lassen. Bei meiner Versicherung (DEVK) ist meiner Erinnerung nach ein kostenloser Abschleppservice dabei, den ich dafür wohl nutzen muss... :sad:

  • Wie schon öfters im Forum beschrieben könnte auch dein Laderregeler defekt sein. Miss mal die Batteriespannung. (Nur eine Vermutung)

  • Richtig, der Laderegler wird es zu 100% sein. Hatte genau das gleiche Probleme. Das Geräusch hört sich exakt wie mein damaliges an.
    Liebe Grüße

  • Ok, das wäre ja super, wenn nach Einbau eines neuen Ladereglers endlich wieder alles laufen würde.


    Noch 3 kurze Fragen:
    1. Ich habe jetzt ein paar alte Forenbeiträge gelesen, die ich gefunden habe. Gilt immer noch die Empfehlung für ein paar Euros mehr den Regler direkt bei BMW zu kaufen?
    2. Kann ich den Einbau selber durchführen? Ist das recht simple oder sollte ich es lieber in einer Werkstatt machen lassen?
    3. Falls man es selber machen kann, gibt es hier im Forum irgendwo eine Anleitung, wie man es macht? Ich konnte bis jetzt keine finden...


    Vielen Dank, eure Hilfe ist top!


    EDIT: Achso, und als letztes 4. Wo kann ich denn am besten ein Gerät kaufen, mit dem ich die Batteriespannung messe? Habt ihr da eine Empfehlung?

  • Die Fragestellung lässt mich schon ein wenig (ver-)zweifeln.


    Natürlich ist es am einfachsten einen neuen Regler beim Freundlichen zu kaufen. Der Aus- und Einbau ist dann: Plug and Pray. Da kann man kaum etwas falsch machen, unterstellt man kann Schrauben mit Rechtsgewinde
    lösen. Die Stecker lassen sich auch mit Gewalt kaum vertauschen. Wer selber tanken kann und den Reifendruck prüfen, sollte das auch können.


    Ob etwa 50 EUR mehr nebst Fahrt zum Freundlichen, teuer oder aufwändig ist, kann man nicht für jemand anderen entscheiden. Für mich wäre das egal, habe aber trotzdem einen viel billigeren Fremdregler eingebaut. Der etwas andere elektrische Anschluß stellte für mich natürlich kein Problem dar. Wer aber weder Kabel noch Crimpzange, Steckverbinder, Lötkolben, Schrumpfschlauch, Heißluftpistole etc. etc.sein eigen nennt, sollte das abhaken.


    Ein Gerät zum Messen der Batteriespannung wäre ein Voltmeter in Form eines Digitalmultimeters aus dem Baumarkt. Man kann natürlich auch etwas bei Conrad, Reichelt etc. kaufen. Bei entsprechendem technischen Anspruch sollte da dann natürlich: Fluke, Tektronix, HP etc. draufstehen. Und man sollte sich vielleicht mal zeigen lassen, wie man Spannungen, Ströme und Widerstände mit einem solchen Gerät misst.

  • Sry, bin eben totaler Anfänger. Kann mir aber nachvollziehen, dass die Frage aus Sicht eines Profis lächerlich wirkt.
    Jetzt weiß ich jedenfalls mehr, vielen Dank!

  • So, nächste Frage, die mich selbst (ver-)zweifeln lässt:


    Laderegler gekauft, jetzt wollte ich das Ding einbauen, aber natürlich klappt das wieder nicht. Bei meinem BJ 95 ist der Laderegler direkt unter der Sitzbank eingebaut (siehe Bild). Ich habe das passende Werkzeug (siehe Bild II), für die "Mutterschraube", wie ich sie mal amateurhaft nenne. Diese Mutter ist nämlich an einer Schraube festgeschweißt.


    Ich kann diese Schraube auch leicht drehen, es ist erst sehr schwer, dann wird es leichter, nur um dann wieder schwerer zu werden... und so weiter... Es scheint, als würden sich BEIDE der Schrauben im Kreis drehen. Kann es sein, dass sie durch die Jahre dort festgerostet ist oä? Von außen sieht sie nicht danach aus. Oder setzt ich eine falsche Technik ein?
    Und die Schraube, an der das braune Erdungskabel befestigt ist, bekomme ich gar nicht bewegt. Ich bin kein Schwächling, sei dazu gesagt ;) Ich schätze ich brauche dafür einen dieser "nachdrehenden Schraubenzieher". Mit dem, den ich habe, kann ich nur Schrauben reindrehen. Wenn man ihn in die andrere Richtung bewegt, zieht er ja nach...



    Once again, thx für your help!
    Jonathan

  • oh johnny!


    hier mal eine für dich nützliche übersicht:
    http://de.wikipedia.org/wiki/S…kopf#Schraubenkopf-Formen


    desweiteren:


    nicht jede schraube steckt in einem festen widerlager! schau mal, was am anderen ende der schraube hängt!!! :crying: (kleiner tipp: du benötigst zwei werkzeuge gleichzeitig, um den regler zu demontieren :wink: )


    und zum schluss: kannst du deinen ratschenschraubenzieher denn nicht umschalten???








    hat hier jemand was von troll gesagt? :whistling:

  • Man(n) könnte ja auch mal seine Kribselfinger, notfalls auch mit Handschuhen (Kot! flügel) auch unter denselbigen bewegen und feststellen, ob dort vielleicht soetwas wie eine Kontermutter (das ist nichts Politisches) steckt. Wichtig ist natürlich auch zu wissen wie ein Rechtsgewinde funktioniert. Die Amerikaner nennen die Bewegungsrichtungen deswegen auch nach der Uhr CW=clock wise bzw CCW=counter clock wise. Im Zeitalter der Digitaluhren und iPhones natürlich auch nicht mehr hilfreich. Ein Trost, wenn man lange genug in die verkehrte Richtung dreht ist die Schraube auch ab. Motto: nach fest kommt lose, von Streck- und Fließgrenzen wollen wir besser nicht reden.


    Ein Trost: Nach dem 1. April ist ja auch vor dem 1. April


    Ich glaube jetzt gönne ich mir einen Single Malt!