Zylinderfußdichtung defekt

  • Liebe Schrauber,


    Nach meiner Großglocknertour zu Pfingsten ist aus einem tröpfeln ein massiver Ölverlust geworden. :rant1: :cry2: Nun hat mich eben meine Werkstatt angerufen - Zylinderfußdichtung defekt. So weit, so schei... :crying:


    ich habe einen Forumeintrag gelesen, in dem das Procedere aufgelistet ist. Zylinderfussdichtung



    Nun ist es gute 20 Jahre her, dass ich einen Motor zerlegt habe - und das war ein 50ccm Vespamotor... :whistling:
    Ich bin zwar technisch durchaus versiert, aber mir nicht sicher, ob das von einem Nichtmechaniker machbar ist... Es scheint ja 2 Varianten zu geben - alles ausbauen, oder nur die Stehbolzen ausbauen und die Dichtung tauschen... Was ist vernünftig?


    Habt Ihr das schon gemacht? Bzw. habt Ihr Erfahrung, was die Reparatur kostet?


    Ich bin über jede Hilfe dankbar!!! :notworthy1: :notworthy1: :notworthy1:


    Danke
    Roland



    PS: meinen 100sten Eintrag hätt ich mir lustiger vorgestellt... :rant:

    Wer sich nicht ab und zu vollkommen kindisch verhält, ist nicht erwachsen, sondern tot... :P

  • habe mir mal die Ersatzteilzeichnung angesehen. Die Fußdichtung ist ja einteilig. Ohne die Steuerkette irgendwie zu entfernen und den kompletten Zylinder mit Kopf nach oben abzuziehen geht da wohl nach meiner Meinung nichts. Dass man die fünf? Schrauben am Fuß trennen muss ist ja wohl klar. Ob man dann den Kolben mit Ringen auch wieder problemlos eingeschoben bekommt, sei dahingestellt. Ob man bei eingebautem Motor nach oben überhaupt Platz hat um den Zylinder auszubauen kann ich so nicht sagen. Ich persönlich würde den Motor ausbauen. Dann kann man auf der Werkbank, so man hat, bei ordentlicher Beleuchtung das Ganze wesentlich besser als in eingebautem und vielleicht nur Motor in nach vorne gekipptem Zustand machen.


    Technisch ist das wohl kein Hexenwerk.

  • hallo,


    geht auch bei eingebauten Motor,,Kopf abbauen,, Ventilsteuerung abnehmen, Zylinder anheben, Stehbolzen mit Zange lockern und entfernen,, komplett abheben,, dann Dichtung wechseln und umgekehrt montieren....OT suchen und Ventiltrieb wieder montieren....


    punticek

  • Da gab es zwischen Kolben und Kurbelwelle noch ein sogenanntel Pleuel. Da war es mit Anheben des Zylinders nicht getan. Da musste der Kolben nebst Pleuel irgendwie durch dieses große (Kolbendurchmesser) Loch in der Mitte der Dichtung. Vielleicht gibt es ja jetzt eine App anstelle des Pluels?

  • naja - punticek erwähnte ja "OT suchen" - also wird er das Graffel von Kolben - Pleuel in den UT (app)geführt haben.



    Bei der Procedur den Motor nicht auszubauen, nehme ich mal an, dass man nicht alle Verbindungsleitungen demontieren will. Ich weiß nicht ob es an der F funktioniert, aber bei der SR konnte man den Motor seitlich ankippen. Da brauchte man nur die Motorverbindung lösen ... war auch schneller gemacht als den Komplettausbau ...

  • hallo,
    wenn der Kopf demontiert ist, lässt sich der Kolbenbolzen leicht entfernen (Sicherungsring rauspoolen...Bolzen entfernen) .........dann kannst du die Dichtung drüberschieben,


    punticek

  • :g: ok, also bis daher hab ichs denk ich mal behirnt.
    ABER:
    woher weiß ich, wo der Kolben stehen muss, wenn die Ventile wie stehen?????? :confused: :confused: :confused: :confused:
    das ist der Punkt, vor dem ich Schiss hab, weil ich noch nie einen Motor mit Ventilen zerlegt hab - alles andere is kein Thema... Was muss ich beim Zusammenbau beachten????


    Achja, nochwas:
    lt. Explosionszeichnung (aber auch lt. Übersichtszeichnung) haben sowohl der Zylinderfuss, als auch der -kopf M6X30 Zylinderschrauben. Wo ist da ein Stehbolzen?


    Danke für Eure Unterstützung! :notworthy:

  • Wenn der Kopf demontiert ist, sehe ich genau das sogenannte Kolbendach und sonst nichts und komme weder an Kolbenbolzen noch gar Pleuellager etc.. Der Kolben bewegt sich im Betrieb innerhalb der Zylinders und da bleibt auch der Kolbenbolzen. Wenn der Kolben bei jedem Hub über die Trennfuge zwischen Zylinderkopf und Zylinder raspeln würde: Gute Nacht Kolbenringe! Würde ja auch bedeuten, das im Zylinderkopf noch Lauffläche sein müsste. Wenn in den Zylinder vom Kolben abgezogen habe, kann ich meine Dichtung ohnehin drüberstülpen und brauche da den Kolben nicht mehr vom Pleuel zu trennen.

  • Ekkehart, soweit hab ich meine verstaubten Maschinenbaukenntnisse noch im Hirnkastl gefunden... :giggle:
    Ist mir auch nicht ganz klar, warum ich den Kolbenbolzen ausbauen soll... :g:aber vielleicht meint Punticek, dass damit an Höhe gewonnen wird, wenn ich den Kolben von der Pleuelstange löse...

    Wer sich nicht ab und zu vollkommen kindisch verhält, ist nicht erwachsen, sondern tot... :P

  • a) natürlich muss der Kolbenbolzen nicht raus


    b) ich habe mir gerade noch mal die Zeichnungen vom Zylinder und vom Zylinderkopf angesehen. Es gibt zwar offensichtlich Stehbolzen, BMW nennt sie Stiftschrauben (#8 8x58 4 Stück) zur Befestigung der Auspuffkrümmer. Die sollten man aber nicht ausdrehen, man muss ja nur die Krümmerschrauben abschrauben. Wenn man keinen Stehbolzenausdreher hat, den man auch nicht braucht für diesen Motor täte es eine ordentliche Gripzange die man dort ansetzt wo die Stiftschraube kein Gewinde hat.


    Ich würde mit einer Reissnadel die Lage der Nockenwellenräder markieren, die Kurbelwelle fixieren (angespitzte Schraube--> Forum) Räder ab. Steuerkette hochbinden/festhalten und den Kopf zusammen mit dem Zylinder abziehen. Das wird wohl nur bei ausgebautem Motor gehen. Einfädeln des Kolbens könnte wegen der Kolbenringe und weil man vermutlich kein Spannband hat etwas Fummelarbeit sein.


    Viel Erfolg, ich gehe jetzt Ruckdämpfer wechseln.

  • beim Abbau des Zylinderkopfdeckel siehst du die beiden Steuerräder der Kette, im OT stehen die beiden Kerben gegenüber (innen) -> schau mal in meiner Galerie..da findest du die Fotos, die Nockenwellen stehen nach außen..., gesamtes Teil abbauen, dazu Kette aushängen und festbinden, sonnst fällt sie in den Motor.....dann findest du 4 Muttern für nen 13 Schlüssel, die spannen den Zylinderkopf auf den Zylinder und pressen ihn auf das Motorgehäuse.... Muttern abschrauben, Zylinderkopf abheben, Zylinder anheben, Holzleiste drunter, die 4 Schraubenbolzen lockern und ausdrehen (musste nur machen, wenn der Motor eingebaut ist, Kolben auf UT dann lässt sich der Zylinder seitlich rausnehmen)


    Kolbenbolzen und Kolben brauchste nicht entfernen, es sei denn die Dichtung ist innen zu eng....... .... Dichtung auflegen und in umgekehrter Reihenfolge montieren... dann OT suchen, Nockenwellen komplett wieder montieren und zeitgleich die Steuerkette auflegen... lass den Haltedraht solange drann bis sie satt auf den Rädern aufliegt......




    p.s. Steuerkettenspanner zuvor ausbauen, damit die Kette Spiel bekommt, die Fotos in der Galerie zeigen das komplette Zerlegen des Motors....



    punticek,


    welcher jetzt nach Tschechien fährt und sich eine oder zwei Maß Bier gönnt........

  • So, mein Entschluss steht fest.
    Morgen 1400 Uhr bekomm ich vom :) die Dichtungen (eigentlich ein Schnäppchen - Kopf-/Fuß-/Auspuff-/Ventildeckeldichtung im Set um €73,-) und am Samstag startet das Projekt... ;) somit mal gute 700er (oder mehr) gespart - hoffentlich... ;)


    Falls jemand von Euch noch Tips / Tricks fuer mich hat - ich sauge auf wie ein Schwamm. Ich will mir die Blöße vor meinem Mechaniker nicht geben, dass ich sie am Montag doch zu ihm bring... ;)


    Achja, sollte wem fad sein - ich freue mich über helfende Haende, oder auch nur einen vorbeigebrachten Kaffee. Die Werkstatt ist in Bad Voeslau... ;)


    LG
    Roland

    Wer sich nicht ab und zu vollkommen kindisch verhält, ist nicht erwachsen, sondern tot... :P

  • Hallo Roland ,


    wie bereits richtig mitgeteilt , braucht der Motor nicht ausgebaut werden !
    Es ist zwar eine sog. " Fummellei " aber eine sehr gute Anleitung von Walter ( punticek) haste ja schon bekommen.
    Ich würde aber auf jeden Fall nicht nur die Krümmer sondern auch die Krümmerbolzen( Stehbolzen) am Zylinderkopf komplett entfernen.


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • schön langsam bin ich echt grantig... weiss nur noch ned auf wen oder was... :cursing: :cursing: :cursing:


    Ich hab sicherheitshalber eine Werkstatt an die Dichtungen gelassen. Die haben mir ein Fotoprotokoll gezeigt (hab ich in einer Werkstatt noch nie gesehen!) und somit ist klar, die Dichtungen (Zylinderfuß, -kopf, Auspuff und Ventildeckel) sind getauscht.


    ABER:
    sobald der Motor warm ist, saftelt er noch immer... Ich könnt deppert (wahnsinnig für unsere Nichtwiener) werden. :crying:


    Hat jemand eine brauchbare Idee? :notworthy1:


    Schön langsam weiss ich echt nimmer weiter... Hier ein paar Fotos:

  • Hallo Roland ,


    was soll man wohl zu diesem " MURKS " sagen :whistling::cursing: ( MURKS = umgangssprachlich : Arbeit mit schlechtem, fehlerhaftem oder unordentlichem Ergebnis)


    Es ist ja schön das deine Werkstatt neue Dichtungen eingesetzt hat , sie wissen vermutlich aber nicht welche Aufgabe Dichtungen erfüllen sollen .


    Eine Problemlösung wirste leider nur noch durch eine offizielle Reklamation :director: bewirken können.


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Hi Ludger,


    da bin ich voll und ganz bei Dir. Aussage der Werkstatt ist aber, dass nicht die gestauschten Dichtungen schuld sein können, sondern die Ursache wohl woanders zu suchen ist. Nunja, wie soll ich Laie das bitte bestätigen / entkräften? :bangin:
    Gibts nach Deiner / Eurer Erfahrung neben den bereits getauschten Dichtungen noch Stellen, wo der Motor "standardmäßig" leckt? :g: :confused:

    Wer sich nicht ab und zu vollkommen kindisch verhält, ist nicht erwachsen, sondern tot... :P

  • Da müsste zumindest nach dt. Recht die Werkstatt nachbessern. Das kann in Austria eigentlich nicht anders sein. Heir wurde offensichtlich gepfuscht. Entweder wurden die alten Dichtungen nicht ordentlich entfernt, oder beim Entfernen die Dichtflächen beschädigt. Wenn man den Kopf denn schon runter hat, könnte man ja auch mal mit einem Haarlineal schauen, ob alles plan ist. Thermisch belastete Teile verziehen sich auch schon mal.


    Ist natürlich ärgerlich, ich bin 3 mal zum Nachbessern nach einem Steuerkettenwechsel bei einem Polo meiner Tochter in der Vertragswerkstatt gewesen bis das Teil dicht war. Meine Garage hätten sie auch noch putzen können.

  • Hi Ludger,


    da bin ich voll und ganz bei Dir. Aussage der Werkstatt ist aber, dass nicht die gestauschten Dichtungen schuld sein können, sondern die Ursache wohl woanders zu suchen ist. Nunja, wie soll ich Laie das bitte bestätigen / entkräften? :bangin:
    Gibts nach Deiner / Eurer Erfahrung neben den bereits getauschten Dichtungen noch Stellen, wo der Motor "standardmäßig" leckt? :g: :confused:


    Hallo Roland ,


    mein pers. Problem ist , das deine eingestellten Bild´chen leider keine eindeutige Diagnose zuläßt.
    Dh. : man muss den undichten Bereich konkret vorerst ermitteln .


    Darum hier zunächst ein TIPP vorweg.
    -- Bock auf feste Plane abstellen
    -- Motorschutz ( das Kunststoffteil) entfernen
    -- kompletten Motor mit Pinsel und Kaltreiniger oder Benzin abwaschen
    -- Motor trocknen lassen
    -- Fuhre bei einer längeren " Probefahrt " auf ca. 90-100 Grad bringen
    -- anschl. wirste vorhandene " LECKSTELLEN " besser erkennen können.
    Der nächste Gang bzw. die nächste Fahrt würde mich direkt in die " FACHWERKSTATT " führen. :director::cursing::whistling:


    Gruß LUDGER
    EDIT : schon ein defekter O-Ring vom Öl-Filterdeckel kann schon eine mächtige " Sauerei " verursachen.

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

    Einmal editiert, zuletzt von Black F650 ()

  • Hallo Roland, ich kann da Ludger nur bestätigen...als erstes mal das ganze komplett sauber machen(Kaltreiniger, Bremsenreiniger, oder an der Tanke nebenan mal den Hochdruckreiniger benutzen), auf jedenfall das "alte" Öl erst einmal weg.


    Danach schön warmlaufen lassen(häufig tritt dann schon das erste Öl an der undichten Stelle aus, und verteilt sich nicht durch den Fahrtwind erst über den ganzen Motor).Danach wirste vermutlich die undichte Stelle schon eingrenzen können.Ansonste kurze "Probefahrt", und dann noch einmal nachschauen....


    Was die Aussage deiner "Fachwerkstatt" angeht, na herzlichen Glückwunsch zu dieser Service orientierten Werkstatt.


    Ich vermute mal das Du dort dein Motorrad mit den Worten abgegeben hast, den vorhandenen Ölverlust zu beseitigen(was ja recht offensichtlich nach deinen Bildern hier nicht der Fall ist).


    Es gibt ja nur drei Möglichkeiten:


    1. Die Dichtungen wurden getauscht, sind aber nicht dicht geworden(Nachbesserung).


    2. Die Dichtungen die getauscht wurden sind jetzt in Ordnung, nur es ist jetzt ein neuer Fehler "eingebaut" worden, was den(erneuten) Ölverlust zur Folge hat(Nachbesserung).


    3. Die eigentliche Ursache für den am Anfang vorhandenen Ölverlust wurde gar nicht richtig erkannt, und somit auch nicht wirklich behoben("tolle Fachwerkstatt" :thumbdown: ).


    Ich selber habe über 10 Jahre als Monteur/"Schrauber" im KFZ-Bereich gearbeitet, und habe in der Zeit dort auch die "abenteuerlichsten Dinge" erlebt.


    Klar kann ne Reparatur auch mal "daneben" gehen(auch die Profis sind nur Menschen, und können mal nen Fehler machen).Dann bringt man es halt wieder in Ordnung, wenn etwas daneben gegangen ist...


    Ich würde wie von Ludger ja auch schon beschrieben, erst einmal versuchen die Ursache der Undichtigkeit selber heraus zu finden.Und mit dem "Ergebnis" dann diese "Fachwerkstatt" noch einmal aufsuchen, und um Nachbesserung bitten.(...und nicht nach dem Motto wie augenscheinlich dort:"...war die Arbeit schlampig, wird der Meister pampig"....)


    Du wolltest deinen Ölverlust beseitgt haben(deshalb bist Du ja in eine "Fachwerkstatt" mit deinem Ölverlust gegangen), was allem Anschein nach ja nun nicht als gelungen bezeichnet werden kann....


    Halte uns mal auf dem Laufenden, was bei der Sache heraus gekommen ist.......



    Gruss Nico

  • Hallo Roland, noch ein kurzer Nachtrag....


    Schau mal nach dem Ölpeilstab, bzw. nach der Ablasschraube vom Öltank.Und wenn ich mich recht erinnere ist da auch noch ne Ölleitung die zum Anschluß an den Rahmen unter dem Tank verläuft, nicht das dort etwas undicht ist!?Und die ganze "Suppe" da herunterläuft, und sich durch den Fahrtwind über dem Motor verteilt...ist nur so eine Vermutung, wenn es nicht an den getauschten Dichtungen liegen sollte...manchmal ist es nur so eine Kleinigkeit die solche Undichtigkeiten verursachen kann.....