Benzin im Luftfilter- ein bekanntes Problem ?

  • Hallo zusammen,
    Winterzeit - Reparaturzeit
    Meine Vergaser F Bj. 96 hat mit ca 30tkm ein Vergaserproblem der bekannteren Art.
    Benzin im Luftfilter ,welches über den Ablaufschlauch austritt.
    Der Motor sprang aber dennoch gut an und lief bis dato trotzdem problemlos.
    Also habe ich den Vergaser ausgebaut und mit einem Defekt der Schwimmernadelventile bzw der Dichtgummis gerechnet.
    Frei nach dem Motto Schwimmer hängt - Benzin läuft über .
    Jedoch fand ich lediglich in der linken Schwimmerkammer kleine Ablagerungen, die wie Brotkrümel aussahen und sich zwischen den Fingern wie Sand zerreiben ließen
    Ansonsten ist mir (ich bin kein Vergaserfachman) keine Fehlfunktion Verschmutzung bzw Verharzung oder Defekt aufgefallen.
    Nadelventile sind freigängig.Die kleinen schwarzen O-ringe sind Okay. Der Vergaser ist optisch sauber. Alle beweglichen Teile sind freigängig und funktionstüchtig.
    Meine Frage ist: Können diese Stecknadelkopf großen Ablagerungen der Fehler sein oder sollte ich eine Vergaserrevision vom Fachmann in Betracht ziehen? :g:


    Würde mich über Tips und Ratschäge sehr freuen
    Martin

    2 Mal editiert, zuletzt von m-a-r-t ()

  • Hallo,


    ich weiß ja nichts über die Beschaffenheit Deiner Hände, aber ich kann Sand nicht mit den Händen/Fingern zerreiben.
    Sand oder Brotkrümel haben im Vergaser nichts verloren. So Du nicht im Vergaser vesperst, sollte da auch keine Krümel sein.
    War es Schwarzbrot oder eher was Helles?


    Bei Bj. 96 und 30 tkkm kannst Du die O-Ringe des Schwimmernadelventilsitzes unbesehen austauschen, so sie vorher noch nie gemacht wurden. Und beim Pfennigpreis würde ich die immer tauschen, so ich den Vergaser schon zerlegt vor mir habe. Mir macht das Gefrosche in diesem Bereich nämlich 0,0 Spass.
    Dann alle Düsen ausblasen und die Herkunft der Krümel klären.
    Nadelventile auf Verschleiß prüfen. Der Kegel ist interessant. Bilder gibt es genug im Netz oder in Reparaturanleitungen.
    Hart sollte der sich auch nicht anfühlen.


    So ne grobe Daumenregel insgesamt: Je freigängiger etwas ist, desto weniger dicht...
    Ist an diesem Vergaser noch keine Dichtung ausgetauscht worden, würde ich ihm einfach mal alle in frisch spendieren.


    Gruß


    Achim

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  • Was immer in der Schwimmerkammer war oder ist, es kann nur aus den Tank über das Sieb im Benzinhahn dorthin kommen. Auch ohne Lufi oder zerbröselnden Filterschaum kann der zwar in den Brennraum gelagen und entweder verbrennen (Filterschaum) oder die Lauffläche des Zylinders ruinieren (Sand). Ansonsten ist die Kontrolle der unterschiedlichen Dichtungen und O-Ringe per eyeballing meiner Meinung nach fast unmöglich. Wenn man schon die Vergaser ausgebaut hat, ist das Wechseln der diversen Dichtungen wirklich kein Kunststück. Falls die in diesem Fall wirklich 18 Jahre gehalten haben sollten: Respekt.

  • Man(n) kann dem Glück auch etwas nachhelfen, wenn man jedesmal nach dem Abstellen des Motors den oder die Benzinhähne schließt. Dann zeigt sich das Problem einfach nicht Für mich war das Bestandteil der Fahrausbildung in der Klasse A, nachdem ich schon einige Jahre Klasse 1 gehabt habe. Das sollte in erster Linie ein Abfackeln der heißen Zweitakter beim "Ablegen" im Gelände verhindern.

  • Ich denke die längeren Standzeiten wirken sich nicht gut auf den Vergaser aus.
    Bei 30.000 km in 18 Jahren kommt sicher einiges an längeren Standzeiten zusammen.


    100.000 km klingen in dieser Zeit eher nach regelmäßiger Bewegung.


    Ist aber nur eine Idee.

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  • Hängt wahrscheinlich wirklich mit langer Standzeit zusammen. Bei der F meines Vaters trat das Problem bei ca. 16.000km auf. Davor hat sie aber in 13 Jahren nur 5.000km gesehen, also eigentlich nur gestanden. Neue Schwimmernadeln und das Problem war gelöst.

  • Hallo miteinander,
    Das Problem ist gelöst und es war etwas komplizierter als gedacht. Hier nocheinmal kurz eine Zusammenfassung.


    Die leichte Verunreinigung war nicht das Problem.
    Die O-Ringe im Nadelventil und am Schwimmersockel habe ich ausgetauscht jedoch lief weiterhin Benzin aus.
    Der Ersatz der Dichtungen ist eine weitere Baustelle .
    BMW bietet diese Dichtungen nicht einzeln an, sondern verkauft nur das gesamte Bauteil auf dem die Ringe montiert sind.
    Kostenpunkt bei Kompletterneuerung ca 80 € :angry: (... eine Unverschämtheit)
    Beim Ebay bekommt man komplette Dichtungssätze für die Vergaser F .
    Darin enthalten Nadelventil, Schwimmerkammerdichtung usw. also vieles was man
    eigentlich nicht braucht.
    Kostenpunkt insgesamt ca 50 Euro.
    Ich habe mir beim Louis einen Kasten mit O-Ringen in verschiedenen Größen gekauft .
    Kostenpunkt 10 Euro.
    Problem:
    Die Ringe sind rund und nicht flach und müssen z.B. mit einem Dremel
    und einem Poliergummi nacbbearbeitet werden.
    Also nichts für Grobmotoriker :giggle: .
    Hier noch zwei Anmerkungen:


    1.Ein Abstellen der Benzinzufuhr nach der Fahrt mag eine vorübergehende Notlösung sein .
    Dies kann einen Verschleiß der Dichtungen jedoch nicht verhindern, denn Benzin ist ja trotzdem im Vergaser.
    Die Idee mit dem Abstellen des Benzinhahns für den Fall einers Sturzes und zur Vermeidung von Brandgefahr bringt gewisse Probleme mit sich :bangin: .
    2.Eine Anmerkung zu den O-Ringen:
    Die Dichtungen sollten sorgfältig kontrolliert werden. Eine Sichtprüfung kann täuschen. Erst nach dem ich sie vorsichtig abgezogen hatte, konnte ich erkennen, daß sie porös sind.



    Zurück zu meiner Problemlösung:
    Die O-Ringe waren also erneuert, aber das Benzin lief fröhlich weiter.
    Erst ein Vergaserfachmann hatte die Lösung.
    Ein Schwimmer war etwas verstellt und so lief er eben über.
    Die Messung der Schwimmerhöhe bzw. Benzinstand in der Schwimmerkammer erfolgt über einen Schlauch am Ablauf.
    Sie wird an dem kleinen Blech, welches die Schwimmernadel steuert eingestellt.
    Um es kurz zu machen - Das habe ich dem Fachmann überlassen :thumbup: .
    An dieser Stelle einen besonderen Dank an Alex :notworthy1:
    Beste Grüße Martin

    Einmal editiert, zuletzt von m-a-r-t ()

  • Ich handhabe das immer so, dass ich den Hahn bereits eine Zeit vor dem Abstellen zu drehe.
    So sinkt der Bezinstand im Vergaser, der Schwimmer drückt nicht mehr die Ventilnadel in ihren Sitz und die Gummispitze dieser wird entlastet.

  • Geht recht straff, aber ist zu drehen.
    Anfangs (nach der jahrelangen Standzeit) nur mit Zange.
    Habe ihn zerlegt, entharzt, bischen Silikonöl drauf und nun funtzt er wieder.

  • Hallo Ralf_W ,


    würde es auch wie traxx123 praktizieren .
    Außerdem würde ich den Dichtungssatz( Kosten bei BMW ca. 7.- Euro ) vorsorglich erneuern wollen.
    Der Dichtungssatz beinhaltet die große Innenmenbrane und den O-Ring zwischen Benzinhahn/ Benzintank .


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Ok danke für den Tipp. Die lange Standzeit hat sie auch hinter sich. Wie gesagt, 13 Jahre und nur 5.000km gefahren.
    Ich werde das mal so an meinen Vater weitergeben.


    Hallo Ralf ,


    die Kanten vom Deckel und ALU-Gehäuse würde ich vor dem Wechsel der Hauptdichtung etwas mit feinem Flies glätten.
    Grund : die ALU-Teile werden an den Auflagen nach Jahren gern etwas porös und darunter leidet dann anschl. die nötige Abdichtung der Teile .


    Gruß LUDGER
    Zur INFO : einen Neukauf von einem kompl. Benzinhahn halte ich i.d.R für überflüssig . :whistling:

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle: