Eieriges Fahrverhalten in Kurven bei BMW F 650 (Typ 169). Reifendruck, Federung oder Lenkung?

  • Moin!



    Hab ja jetzt seit gut drei Wochen meinen A Lappen und bin seitdem schon gute 200km gefahren. Welchen Reifendruck würdet ihr empfehlen bei Metzeler Tourance Reifen?

    Ich glaube nämlich das der Reifendruck bei weitem nicht optimal ist...

    Kommt mir nämlich so vor als ob ich oft in Kurven
    pendeln/eintauchen/rutschen würde. Ist ganz schwer zu beschreiben aber
    ich vermute das es am Reifendruck, Federung oder Lenkung liegt.

    Die Federung ist eher mittel bis hart eingestellt bei 70KG und 180 cm.

    Mit ist aufgefallen das es einen spürbaren Übergang gibt wenn man den
    Lenker von der geraden Stellung nach links oder rechts bewegt. Hab
    erfahren das man kaputte Lenkkopflager testen kann indem man das
    Motorrad auf den Hauptständer stellt, sich eine andere Person drauf
    setzt so dass das Vorderrad in der Luft ist und man dann an der
    Vordergabel vor- und zurück zieht. Da war aber kein Spiel fest zu
    stellen :/

    Irgendwelche Ideen?



    Gruß



    Dennis

  • Hi,


    Du hast das Problem schon gespürt (und beschrieben) nur nicht als solches erkannt!
    Dein LKL (Lenkkopflager) hat zwar kein Spiel dafür aber einen deutlichen Rastpunkt....
    Neu machen und dann noch Feintuning soweit das möglich ist.
    Welchen Luftdruck fährst Du denn ?
    Bei 70 kg würde ich die Federvorspannung hinten etwas weicher als mittel bis hart einstellen.


    Frank

  • Hallo Dennis,


    könnten evtl. noch die Schwingenlager sein. Typische F650 Krankheit bei nicht regelmäßiger Pflege.


    Wenn es einen "ruckartigen" Übergang gibt, hört sich das nach Spiel an.


    Tja, aber wie kann man das mit wenig Aufwand prüfen. :confused: Vielleicht kann hier jemand helfen?


    Gruß


    Stefan

  • Hallo!
    Wenn die Lenkung "rastet", fällt die Kiste beim Versuch, freihändig zu fahren, sofort auf eine Seite und lässt sich nicht, wie sonst, durch Gewichtsverlagerung auf Kurs halten. Ich würd bei Deinem Problem auch am ehesten das LKL in Verdacht ziehen. Meine rührt je nach Tempo auch, aber ich schieb das auf die Heidenau K60 und das insgesamt recht weiche Fahrwerkslayout. Mal kräftig an der Schwinge zu rütteln kann auch nicht schaden (kriegt wohl auch gern Spiel in der Hebelei, also hoch/runter). Beim nächsten Kettenwechsel Schwinge raus, Lager inspizieren, fetten oder ersetzen.
    Gruß Joachim

  • Hallo nochmal!
    Da noch keine Antwort zum Reifenluftdruck kam: Ich fahr zwar keinen Metzeler Tourance, aber ich denke mit vorne 2,2 und hinten 2,5 solltest Du nicht grob daneben liegen. Meine verliert gerne mal Luftdruck, also ruhig öfters mal kontrollieren. Wenn sie länger stand (kommt aber nicht oft vor..), drücke ich auch mal mit dem Daumen auf die Reifen um zu sehen, ob der erste Weg zur Tanke führen muß. Wenn sich´s an 1,5 Bar annähert, merkt man das.
    Gruß Joachim

  • Für den Reifenluftdruck findet man eigentlich immer beim Hersteller einen empfohlenen Wert.
    Bei Metzeler sogar sofort beim Produktkatalog, wenn man sein Motorrad oben links dazu auswählt.
    für die F650 und Tourance (ohne Next oder whatever) z.Bsp.:


    Vorne: 1,8 Bar
    Hinten 2,5 Bar


    BMW hat damals auch eine Empfehlung auf die Schwinge geklebt und in die Betriebsanleitung gedruckt.


    Das sind Werte, die aber durchaus zum austesten anregen sollten. Die vom Metzeler klingen aber durchaus plausibel.
    gefühlt würde ich vorne minimal mehr reinmachen, aber ich fahre den Annakee, deswegen nur so eine Idee.

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]

  • Michelin empfiehlt auf seiner HP für den Anakee 2/3 v. 2,3 und hinten 2,8 bar. 1,5 bar vorne wäre für mich schon eine absolute Sand Einstellung. Und mangels kalibriertem Daumen verwende ich einen kleinen dünnen bleistiftförmigen Druckprüfer eines bekannten Herstellers für Reifen aus Hannover. Der stimmt mit einem digitalen Prüfer und meinem Füllanschluß am Kompressor hinreichend überein.

  • Als ich meinen ersten Anakee kaufte stand auf der Seite von Michelin ein anderer Wert als heute.
    Da bin ich mir sehr sicher.
    Ich denke die haben einfach den Wert vom 3er genommen und bei allen hingeklatscht :whistling:
    Egal die Werte sind ein sicherer Anfangsparameter.
    Mit 1,5 vorn fühlt sich dieser Reifen ganz sicher auch für Unerfahrene echt besch....eiden an.


    Der Luftdruck kann schon bei für Autofahrer sehr kleinen Abweichung deutliche Auswirkungen haben.

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]

  • Du hast das Problem schon gespürt (und beschrieben) nur nicht als solches erkannt!
    Dein LKL (Lenkkopflager) hat zwar kein Spiel dafür aber einen deutlichen Rastpunkt....
    Neu machen und dann noch Feintuning soweit das möglich ist.

    so sehe ich das auch :thumbsup2:

    Wenn die Lenkung "rastet", fällt die Kiste beim Versuch, freihändig zu fahren, sofort auf eine Seite und lässt sich nicht, wie sonst, durch Gewichtsverlagerung auf Kurs halten

    das ist meiner Meinung nach der beste Test um die korrekte Funktion des LKL zu prüfen. Ist das Moped nicht freihändig zu fahren, dann ist was im Argen, meistens das LKL.

  • Unabhängig vom Rastpunkt, der natürlich nicht sein darf, sollte ein neues LKL nach einer gewissen Fahrstrecke so eingestellt werden, dass der Lenker bei freiem Vorderrad etwas aus der Mittellage heraus von selbst in die rechte bzw. linke Endlage geht. Hat bei mir mit etwas sehr "spielfrei" eingestelltem Lager etwa 1500km gebraucht. Ließ sich aber auch nach LKL Wechsel sofort freihändig fahren.

  • Danke für all die guten Tipps und Ideen! Ich werde am Wochenende mal den Reifendruck erhöhen und falls das nicht viel bringt die anderen vorgeschlagenen Tests machen. Danach melde ich mich wieder ;)

  • Hallo Dennis,
    Ich kenne eiriges Fahrverhalten vor allem bei einem wesentlich zu niedrigem Reifendruck. Weil schon genug dazu gesagt wurde, nur zu diesem Punkt:

    Mit ist aufgefallen das es einen spürbaren Übergang gibt wenn man den Lenker von der geraden Stellung nach links oder rechts bewegt.

    Wenn es bei entlastetem Vorderrad so einen Effekt gibt, ist es nicht in Ordnung und ein Grund offensichtlich. Dann erübrigt es sich doch, nach dem Reifendruck zu suchen.


    Hab erfahren das man kaputte Lenkkopflager testen kann indem man das Motorrad auf den Hauptständer stellt, sich eine andere Person drauf setzt so dass das Vorderrad in der Luft ist

    Wenn man nach Rastpunkten sucht - und das ist m. W. häufiger als ein Spiel - kann man das auch allein:
    Während das Motorrad auf dem Hauptständer steht, setzt man sich vorsichtig auf den Beifahrersitz, sodass das Vorderrad hoch kommt und dafür das Hinterrad aufsetzt. Dann bewegt man den Lenker mit dem kleinen Finger und spürt dabei ggf. Rastpunkte. Meistens, aber nicht immer, sind die Rastpunkte in oder nahe der Mittelstellung.


    Andere Methoden wie freihändiges Fahren kann man zwar auch probieren, aber weil da noch andere Randbedingungen hineinspielen, sind sie für einen Test des Lenkkopflagers m. E. weniger gut geeignet.


    Eckart

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Moin!
    Danke Eckart für deinen Informativen Beitrag :thumbsup2: Ich habe gestern den Reifendruck erhöht (jetzt 2,5 vorne und 2,7 hinten) da er wirklich viel zu niedrig war und das schöne Motorrad fährt sich gleich um Welten besser. Manchmal merkt man dann aber doch noch den mittigen Rastpunkt im LKL und deshalb werde ich versuchen das LKL auf eigene Faust zu wechseln. Ich habe mal ein Tutorial/Anleitung zum wechseln des LKL bei der F 650 GS gesehen, gibt es sowas auch für die Ur. F650?
    LG

  • Ich glaube bei youtube gibt es soetwas. Mehr als drei Worte technisches Englisch sind aber sehr hilfreich. Angesehen von ein paar unterschiedlichen Verkleidungsteilen die man abbauen muss, sollten wohl die Verschleißteile auch von den Teilekennzeichen her identisch sein. Die entsprechenden Reparaturanleitungen ausreichende Informationen. Ansonsten ist der Aufbau der LKL im Prinzip von Agusta bis Zuzuki (Zündapp kennt ja kaum noch einer) mehr oder weniger gleich.

  • Annakee III normaler Luftdruck 1.7 vorne 1.9 ..2.0 hinten... wenn das LKL OK ist,
    das Fahrverhalten steht und fällt mit dem LKL, ob man einen Rastpunkt spürt oder nicht...
    tausch es aus... ist keine große Geschichte... und du wirst meinen, du hast ein neues Möf ...
    hab jetzt bei 2 F650 -UR -F die Lager getauscht und an einer F650 Freewind... (bei 40.000, 50.000 85.000 km )
    wenn du Tippˇs brauchst.....



    punti

  • Moin!
    Hast du denn dabei original LKL mit OE Nummer verwendet oder sind die "nachmachen" genauso gut? Erstens weiss ich nicht woher ich die OE Nummern für LKL und Staubkappen von der Ur-F650 kriegen soll und zweitens sind die nachmachen echt günstig zu haben. Das hier zB. wäre ja interessant vorrausgesetzt es gibt da keine Probleme mit der Qualität weil es halt keine mit OE Nummer sind: http://www.ebay.de/itm/Lenkkop…ksid=p2141725.m3641.l6368


    Habe nämlich ab dem 17. Zwei Wochen Urlaub und dann hätte ich Zeit um einiges zu machen. :thumbup: Ölwechsel mit Filterwechsel wollte ich auch gleich mit machen. Kann ich eigentlich auch Auto Motoröl fürs Motorrad nehmen oder muss es Spezielles sein? 20W50 oder 20W40 schwebt mir so vor da ich eh nicht bei unter -10°C fahren werde..


    Tipps? Immer her damit! :D Kann echt gar nicht genug über das Motorrad und übers schrauben wissen :thumbup:


  • Moin!
    Hast du denn dabei original LKL mit OE Nummer verwendet oder sind die "nachmachen" genauso gut? Erstens weiss ich nicht woher ich die OE Nummern für LKL und Staubkappen von der Ur-F650 kriegen soll und zweitens sind die nachmachen echt günstig zu haben. Das hier zB. wäre ja interessant vorrausgesetzt es gibt da keine Probleme mit der Qualität weil es halt keine mit OE Nummer sind: http://www.ebay.de/itm/Lenkkop…ksid=p2141725.m3641.l6368


    Habe nämlich ab dem 17. Zwei Wochen Urlaub und dann hätte ich Zeit um einiges zu machen. :thumbup: Ölwechsel mit Filterwechsel wollte ich auch gleich mit machen. Kann ich eigentlich auch Auto Motoröl fürs Motorrad nehmen oder muss es Spezielles sein? 20W50 oder 20W40 schwebt mir so vor da ich eh nicht bei unter -10°C fahren werde..


    Tipps? Immer her damit! :D Kann echt gar nicht genug über das Motorrad und übers schrauben wissen :thumbup:


    Motoröl immer eines mit JASO-Norm verwenden....hier findest Du auch Info`s dazu....


    Teilenummern für dein Lenkkopflager findest Du hier, und hier und dort alles weitere....bei Ludger(Black F650) bist Du auch in "besten Händen" wenn es mal um gebrauchte Ersatzteile geht...gute "Zubehör Lenkkopflager" kann man recht problemlos verwenden....und die Lager ordentlich mit Fett einsetzen...ich persönlich nehme dafür immer so etwas...


    Und hier findest Du noch Info`s zu Wartungsarbeiten...



    Also viel Spaß beim selber Schrauben...

  • Vielen dank für die sehr nützlichen Links und Tipps! ;) Spaß werde ich ganz bestimmt haben dabei.

  • Wenn die Lager in den Abmessungen und Eigenschaften übereinstimmen ist das völlig egal. Auf den Nadellagern (Käfigen) der HA-Schwinge stand z.B. Torrington HK 1812V bzw 2216 und nicht Bayerische Motorenwerke. Ich glaube nicht, dass sich mit dem Nachmachen von solchen Pfennigsartikel viel Geld machen lässt. Wäre es ein Luftfahrtteil sähe das ja anders aus. Da wird mit sog. bogus parts richtiges Geld verdient.
    Was das Öl angeht, reinschütten kann man alles. Auch vollsynthetisches 0-W sowienoch. Da hört der Vortrieb Dank rutschender Kupplung sehr schnell auf und dann kann dem Motor auch nichts mehr passieren.


    Im Forum gibt es einen ellenlangen Ölthread, Lesen bildet. In Fahrzeuge mit Nasskupplung und gemeinsamer Schmierung von Getriebe, Ölbadkupplung und Motor gehört ein entsprechendes meist mineralisches freigegebenes Öl. Das ist im Regelfall KEIN Pkw Motoröl eines weniger als 10 Jahre alten Fahrzeuges. Wer natürlich einen Originalkäfer fährt.....