Batteriefragen

  • Hallo zusammen,


    sorry ich bin trotz fortgeschrittenen Alters (meines & Resi, meine hübsche Bayerin) ein Laie was Motorradtechnik anbelangt, daher die vielleicht seltsame folgende Frage:

    Der Vorbesitzer hat mir ein Batterieladegerät zur Resi gegeben, ich hatte auch letzte Fahrt Probleme das Mädel anzubekommen, beim Druck auf den Starter war es als holte Sie sehr tief Luft um dann mit letzter Kraft doch noch zu starten.


    Jetzt denke ich dass es an der Batterie liegt, wie diese auszubauen ist habe ich bereits im Reparaturhandbuch nachgeschaut (hätte man die nicht unter die Sitzbank packen können? ) aber ich dachte immer eine Batterie würde sich während einer

    Fahrt wieder selbst aufladen?
    Ich fahre in der Regel Strecken von 40 - 100 km / Tour sollte das dann nicht reichen?

    Danke für jede Info

    Gute Fahrt und schönes Wochenende

    Jörg

  • Ja, die Batterie lädt sich normalerweise während der fahrt auf, wenn:

    1. Die Batterie sich noch laden lässt und

    2. Die Ladeelektronik korrekt funktioniert

    Und es gibt noch eine dritte Möglichkeit für das Problem wenn die Batterie morgens immer leer ist: Es hängt noch ein Verbraucher an der Batterie der bei geparktem Fahrzeug die Batterie leert


    Zum Punkt 1: Natürlich unterliegt eine Batterie dem Verschleiß und der Alterung, wird mit der Zeit also schlechter und ist irgendwann kaputt und je nach Batterietyp benötigt sie auch Wartung. Zuerst müsst also geschaut werden ob die Batterie stopfen oben hat zum entfernen, wenn ja ist sie nicht Wartungsfrei und muss entsprechend gefüllt sein. Wenn sie korrekt gefüllt und/oder wartungsfrei ist und trotzdem immer wieder leer ist und Punkt 2 gecheckt wurde dann ist sie vermutlich einfach defekt (auch dafür gibt es Testgeräte, ich denke aber das es nicht in relation steht sich wegen einmal einer Batterie testen so ein Teil zu besorgen, ggf kannst du aber mal in einer Werkstatt nachfragen und da meide besser die Kette mit den 3 roten Buchstaben oder ähnlichem)

    Zum Punkt 2: Dafür benötigst Du Voltmeter und solltest mal folgende Messungen machen: Spannung vor dem Starten (am liebsten wenn der Motor kalt ist und seit einem Tag nicht mehr gelaufen), ggf während dem starten, mit laufendem Motor im Leerlauf und mit laufendem Motor bei 3000/min und 5 min nach dem abstellen. Aus diesen Werten lässt sich sehr viel ablesen und mit großer Genauigkeit bestimmen wo das Problem liegt.

  • Hallo Jörg,

    Deine Frage hat mich doch ein bisschen erstaunt, aber die Antwort hast Du Dir ja schon selber gegeben:

    ich dachte immer eine Batterie würde sich während einer

    Fahrt wieder selbst aufladen?

    Ein Batterieladegerät braucht man tatsächlich nur in Ausnahmesituationen wie dem Vorladen einer frisch in Betrieb genommenen Batterie oder nach oder während monatelanger Standzeiten.


    Ich würde es jetzt erst einmal mit einer neuen Batterie versuchen. Wenn sich die Probleme damit wiederholen, wird sie vermutlich nicht richtig geladen, weil etwas kaputt ist - Regler und Lichtmaschine sind die üblichen Kandidaten.


    Eckart

  • Die Batterie ist auch das wahrscheinlichste, zumindest bei den allermeisten Fahrzeugen. Bei der GS besteht aber auch ein kleines Problem mit den Ladereglern, aber die kosten mehr und damit ist es (ohne weitere Tests) sinnvoll mit der Batterie anzufangen, vorallem weil die auch Altern und nach einer gewissen Zeit einfach fertig sind macht man damit sicher nichts falsch.


    Tue mir hier und Deinem Geldbeutel allerdings einen gefallen und nimm keine ganz billige von irgendwelchen dubiosen Internethändlern und lass Dir auch von dem Händler keine teure Varta oder ähnliche "Premiumprodukte" aufschwätzen.


    Ich empfehle Gel Batterien da diese Wartungsfrei sind und da sollte eine Batterie im Bereich von 50-60€ liegen um weder zu billig noch zu teuer zu sein. Ich persönlich empfehle gerne die Batterien von Intakt und habe mit dem Shop https://uk-motors.de/ gute Erfahrungen gemacht (der verkauft auch auf ebay und amazon, zum teil aber zu leicht anderen Preisen): Dieser Shop hat sehr faire Preise und ist bei mir in der nähe so das ich da vorbeifahren kann wenns schnell gehen muss oder ich ein Garantiefall habe (und hier ist der Shop auch sehr kulant, ein Tausch 2 Wochen nach Ablauf der Garantie ist auch noch möglich).


    PS: Ich habs erst jetzt gesehen, viele Grüße an meinen Namensvetter :)

  • Nochmals Danke Namensvetter :) !

    Habe mich für dieses Modell entschieden:
    https://uk-motors.de/motorrad/…l-batterie-51213-yb12al-a

    Alsdann weiterhin gute Fahrt und Petri Heil wenn ich das Logo richtig deute ;)

    Jörg

  • Kein Petri Heil, leider deutest Du in diesem Fall falsch :P


    Der Name kommt zwar von einer Mücke in Canada, allerdings habe ich mit Angeln nichts zu tun. Seefahrt fasziniert mich zwar durchaus, allerdings bin ich eher in der Luftfahrt daheim und irgendwie verbindet sich dann am ende doch wieder alles das es einen Sinn ergibt...


    Ansonsten, wenn die Batterie die passende ist, ist das in meinen Augen die richtige Wahl :)

  • Moin Jörg,

    ich will Dir nicht den Sonntag versauen, aber genau diese Batterie hat bei mir genau 20 Monate gehalten und ist letze Woche den plötzlichen Batterietot gestorben. 3 Wochen zuvor bei der Inspektion war alles OK. Sofort Start nach 5 Monaten Stillstand. Ich wollte die Batterie dann laden und nichts ging mehr.


    Lieben Gruß


    Andre

  • Das kann natürlich ein Einzelfall gewesen sein und nach 20 Monaten sollte die ja eigentlich ersetzt werden. Ich will aber auch nicht verschweigen das ich ebenfalls schon eine defekte Batterie (vermutlich nicht genau dieser Typ, war in einem Yamaha Majesty 400) hatte, diese war in den 2 Jahren und 2 Wochen allerdings auch 4 mal tief entladen und nach dem letzten mal wollte sie nicht mehr richtig und ich habe sie dann bei diesem Händler trotz Ablauf der Gewährleistung um 2 Wochen getauscht bekommen. Mit allen anderen Batterien dieses Herstellers hatte ich keine Probleme und ich kaufe (wenn möglich) nur die Intakt und das bereits seit ca 10 Jahren.

  • Passt schon! Danke für den Hinweis.

    Grüße und noch einen schönen Sonntag Allen

    Jörg

  • 20 Monate sind doch auch ok. Die BMW steht bei mir immer draussen, auch im Winter. An der Batterie hängen einige Zusatzverbraucher und die Maschine macht ihre 15tkm im Jahr. Wenn da ne Batterie zwei Jahre hält, bin ich zufrieden.
    Das mit uk-motors.de ist ein guter Tipp

  • 20 Monate sind doch auch ok. Die BMW steht bei mir immer draussen, auch im Winter. An der Batterie hängen einige Zusatzverbraucher und die Maschine macht ihre 15tkm im Jahr. Wenn da ne Batterie zwei Jahre hält, bin ich zufrieden.

    Du bist aber leicht zufrieden zu stellen.

    Bis auf die "einigen Zusatzverbraucher" entspricht das auch meinem Nutzungsprofil. Trotzdem hatte ich bis auf einen Ausreißer bei meiner F650GS immer mehrere Jahre Nutzungsdauer mit einer normalen Blei/Säure-Batterie und mit der originalen AGM-Batterie (ein wartunfsfreier Typ) meiner F800GS über 6 Jahre. Mit meiner aktuellen Gel-Batterie bin ich nicht ganz so zufrieden, weil sie trotz geringen Alters bei Kälte schwächelt, was wohl am Batterietyp an sich liegt (AGM besser als Gel). Ausführlicher hatte ich mich hier geäußert:

    Stärkere Batterie ?


    Die Autoren des Threads bestätigen ebenfalls eher längere Nutzungsdauern.


    Mit Tips zu bestimmten Händlern oder Marken im Forum ist das so eine Sache. Da kann jeder nur seine eigenen Erfahrungen schildern was meistens wegen mangelnder Breite natürlich etwas anderes als ein objektiver Vergleichstest ist.


    Selber handele ich da eher nach dem Prinzip lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach: Streikt eine Batterie, habe ich spätestens am nächsten Tag eine neue bei einem örtlichen Händler gekauft statt etwas zu bestellen. Da bin ich gleich wieder flott.


    Eckart

  • Die eigene Erfahrung ist mir in den meisten Fällen trotz "mangelnder Breite" aber trotzdem lieber. Bei einem Test (auch da hätte ich welche anführen können) weis man nie so genau wie getestet wurde und spätestens seit der Geschichte mit dem ADAC (der durchaus auch als "glaubwürdiger" als diverse Zeitschriften galt) vor ein paar Jahren ist da auch ein bisschen zweifel ob die Tests immer nur aufgrund von den Testergebnissen gewonnen werden (ich habe in der Presse durchaus schon Tests gesehen in denen das Auto, in diesem Fall ein VW, mit dem kleinsten Kofferraum die meisten Punkte dafür bekam und dann ganz knapp gewonnen hat).


    Und wie ich geschrieben habe: Ich habe gute Erfahrungen mit dem Shop, er hat günstige Preise und ist bei mir in der nähe so das ich bisher glaub alle Käufe und auch die eine Reklamation persönlich und vor Ort abgewickelt habe. Anfangs war das ein Laden der im Keller und der Garage eines Einfamilienhauses beheimatet war, mittlerweile sind die in eine Lagerhalle umgezogen. Wenn man bestellen und evtl sparen will ist das in meinen Augen immernoch eine gute Adresse und man unterstützt damit den Mittelstand anstelle eines großen Versandunternehmens mit zweifelhafter Personalpolitik, ein Kauf vor Ort hat aber natürlich andere Vorteile.

    Auch die Firma Keckeisen (Hersteller der Intact und einiger anderen Batterien) ist ein deutsches Unternehmen mit Entwicklungsabteilung in Deutschland (sofern man Bayern zu Deutschland zählt ;) aber die Memminger sehen ich sowieso als Schwaben und nicht als Bayern), ist mir auch durchaus sympatisch... Produzieren aber glaub wie alle anderen auch in Fernost...

  • Naja, ich denke so ein Batteriethread macht noch weniger Sinn als die allseits berühmten Ölthreads.

    Ölwechsel wird in der Regel jedes Jahr vorgenommen, eine Batterie kann auch mal 10 Jahre halten.

    Bevor man selber relevante Daten ermittelt hat, gibt es den Batterietyp vermutlich nicht mehr.

    Zumindest die Tests bei Motorrad etc. schaue ich mir ab und zu an, um einen Überblick zu bekommen.

    -> Hersteller A, B, C, D, gut, .... X, Y, Z schlecht


    Auf der anderen Seite muss man auch wissen wie die Batterie behandelt wurde um sie vergleichen zu können.

    Lässt man die Batterie z.B. 6 Monate tiefentladen "rumliegen" verlängert das in der Regel nicht die Gebrauchsdauer der Batterie.


    Motorrad 1 (KTM)

    -> keine relevanten Daten, da Motorrad auch ohne Batterie läuft


    Motorrad 2 (Dakar)

    1. Batterie Hersteller A Blei-Akku Einsatzdauer 3 Jahre -> gekillt durch verunreinigtes Aquadest

    2. Batterie Hersteller A Blei-Akku Einsatzdauer 5 Jahre

    3. Batterie Hersteller B Blei-Akku Einsatzdauer 8 Jahre

    4. Batterie Hersteller B Blei-Akku Einsatzdauer ? Jahre


    Motorrad 3 (F800 GS)

    1. Batterie Hersteller A AGM Einsatzdauer 8 Jahre

    2. Batterie muss noch gekauft werden vermutlich Hersteller B, AGM


    So jetzt kommt die Diskussion auf Hersteller C, also ich kann dazu nichts sinnvolles sagen bzw. schreiben ...

  • Moin,


    ich finde hier gibt es gute "Abhandlungen" zum Thema Akku

    auch der von mir hier erwähnte und langlebige Typ ist dabei.


    http://www.powerboxer.de/elekt…haften-der-reinblei-akkus

    http://www.powerboxer.de/elekt…rmal-gel-agm-und-reinblei

    http://www.powerboxer.de/elekt…enesis-und-hawker-odyssey


    Leider muss man mit den vorgeschriebenen Einbaumaßen am jeweiligen Motorrad immer Kompromisse eingehen.

    Preis-/Leistung ebenfalls



    Hier ein paar Tests im alltäglichen Betrieb mit Bewertung


    :wave:


    Mac

  • Da hat sich ja einer wirklich Mühe gegeben und aus gut recherchierten Abhandlungen wie diese es sein dürften ist sicher mehr herauszulesen als aus Zufallsberichten.

    Allerdings:

    Hier ein paar Tests im alltäglichen Betrieb mit Bewertung

    Die Tests sind ja schon über 10 Jahre alt. Da hat ja keiner der schlechten Hersteller eine Chance auf eine bessere Bewertung nach Verbesserungen, umgekehrt könnten sich die guten ungestraft verschlechtern.


    Mein Lieblingslink zu allgemeineren Batteriethemen ist übrigens http://www.mdvp.de/Bat/Batterie.html
    und ansonsten gibt ja auch Wikipedia ... einiges her.


    Eckart

  • Das Wesentliche bei Batterien ist, GEL Akkus und AGM brauchen ein besonderers Ladegerät und LiIon noch ein besonders besonderes.

    Ansonsten gibt es kaum besondere Unterschiede. Es gibt Pech und nicht sachgerechte Behandlung, was die Lebensdauer herabsetzt.

    K.

  • LiIo Akkus wie sie im Fahrzeugbau verwendet werden brauchen eigentlich kein besonderes Ladegerät, eher das Gegenteil. Der Besonderheiten dieser Akkutechnik wird schon intern beachtet da diese Batterien nicht nur aus den eigentlichen Akkuzellen besteht (normalerweise handelsübliche 18650 Zellen) sondern auch einer Internen Ladeelektronik die dann auch die Qualitätsunterschiede ausmacht. Theoretisch brauchen die also nur eine Spannungsversorgung und den Rest macht das Ladegerät.


    Gel Akkus sollte auch jedes normale Ladegerät problemlos beherrschen, genauso wie AGM ein einigermasen aktuelles Ladegerät beherrschen sollte. Im Zweifelsfall ist es aber natürlich hilfreich mal kurz in die Anleitung des Ladegeräts zu, da steht beschrieben was es kann/darf und wie es eingestellt werden muss

  • LiIo Akkus wie sie im Fahrzeugbau verwendet werden brauchen eigentlich kein besonderes Ladegerät, eher das Gegenteil.

    Das Gegenteil dürfte das Problem sein. Natürlich muss die in diesen Akkus eingebaute Elektronik mit der motorradtypischen Ladeschaltung aus Lichtmaschine und Regler klar kommen.

    Und so werden sie auch mit einem Ladegerät klar kommen, das sich genau so verhält.

    Aber moderne Batterieladegeräte wetteifern ja mit ihrer Intelligenz und vielen speziellen Ladeprogrammen, Phasen und Analysefunktionen und die werden sich um so mehr wundern, je intelligenter sie sind, denn sie werden das Verhalten der Elektronik in diesen Akkus nicht verstehen und möglicherweise als Fehler einer Bleibatterie fehldeuten, wenn sie nicht dafür programmiert sind. Um nicht darauf angewiesen zu sein, dass der Zufall das Zusammenspiel bestimmt, würde ich im Bedarfsfall schon auf einen entsprechenden Hinweis zur Eignung achten.


    Aber, um es nochmal zu wiederholen

    Ein Batterieladegerät braucht man tatsächlich nur in Ausnahmesituationen

    Eckart