Zeitwertgerechte Federbeinreparatur - überholen? YSS? Wilbers ecoline?

  • ich such grad die Teile zusammen.

    Nadelleager kosten 3 - 4 Euro im Industriebedarf, ich glaub die mach' ich alle neu.

    Sind die Abdichtungen normale WeDis? die kosten ca 1,50 - auch OK

    alternativ gäbs Nadellager TYP 2RS, also mit eingebauten Wedis.

    haben die einen Vor- oder Nachteil bei Montage oder Haltbarkeit?


    OK, separate Dichtungen könnte man später extra tauschen und die Nadelhülsen drin lassen.

    Macht das Sinn?

    zwei plus zwei ist vier. Alles übrige ergibt sich von selbst (George Orwell)

    :dwarf: - :bikebayern:

  • eine der Siff-Quellen ist imho der Stutzen von der Kurbelhausentlüftung in den Ansauggeräuschdämpfer.

    ich wollte den mit bestellen.

    wenn ich da bei Leebmann suche, finde ich an dieser Stelle

    "Blindnietmutter entkoppelnd M8 X5 (65106905660)"

    Pos 15

    https://www.leebmann24.de/bmw-…73&og=01&hg=13&bt=13_0893


    68183.jpg

    aber auch Pos 9, der Anschluss des Ablaufschläuchchens, nennt sich Blindnietmutter

    schau'mer mal....

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    :dwarf: - :bikebayern:

  • Die Lager der Umlenkung sind normalerweise nicht kaputt. Waren sie jedenfalls bei der F und bei der Dakar nicht. Nur die Schwingenlager waren beide im Eimer. Da du ja den Kostenfaktor WaPu rep Satz monierst kann man denke ich hier noch n paar Euro sparen. Dichtringe erneuern kann aber nicht schaden

  • Die Lager der Umlenkung sind normalerweise nicht kaputt.

    tja, dann ist mein Moped nicht normal.

    das hintere und vordre sind eingerostet und die Hülsen deutlich eingelaufen.

    die beiden kleinen auf der Schwinge haben deutlich Spiel, aber die Hülsen sind noch gut.


    deswegen kaufe ich die ja im Industriebedarf für < 4 €, dann brauch' ich mir keinen Kopf zu machen.

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  • Ich hab' jetzt für 2 Mopeds für 150 € alle Nadellager und WeDis für die Schwinge und Umlenkung hinten neu bestellt.

    Ich hab' mich für die teuren INA entschieden.

    Japaner kosten 20 % weniger, Chinesen 80 % weniger.



    Außerdem bei Leebmann die Büchsen, soweit eingelaufen. Das geht dann schon mehr ins Geld


    Die alten an der Umlenkung sehen etwa so aus - wenn das nicht kaputt ist....


    IMG_20180718_214605_50.jpg


    und hier die an der Schwinge

    IMG_20180719_111454_50.jpg


    Die würden wohl noch ein paar km tun, aber so schnell wollte ich da eigentlich nicht wieder aufmachen müssen.

    Original sind hier 3 mm breite Filzringe verbaut.

    Ich hoffe, ich kann die Lager einfach 1 mm tiefer einpressen, damit ich WeDis einbauen kann. Die sind 4 mm breit.

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  • Bei Licht und ohne Feder sieht man erst, wie übel die Lauffläche am Versteller aussieht:


    IMG_20180719_105702_50.jpg


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    IMG_20180719_105702_50.jpg


    Ich denke, die Kratzer kommen vom Ende der Feder.

    Wenn ich richtig gemessen habe, kommt der O-Ring nicht so weit raus, d.h die Schäden liegen nicht im Dichtbereich.


    Aber glätten und polieren werde ich diese Kratz- und Rostmarken trotzdem müssen.

    Suche ja schon lange nach einem Grund, mir einen Dremel zu kaufen...


    Wäre natürlich toll, wenn es dieses Teil separat als Ersatzteil gäbe.



    Wie vermutet, ist der Ringkolben der Federverstellung nicht gesichert.

    Ich hab erst versucht, den Kolben mit einer 2. Ölfüllung auszudrücken.

    Aber das geht nur, bis der äußere O-Ring frei ist, dann haut das Öl ab.


    Hab' dann Druckluft genommen, wie bei den Bremskolben.

    Kompressor auf 10 Bar aupumpen und ein kräftiger Stoß.

    Das schiebt den Kolben so weit raus, daß man mit zwei Schraubenziehern drunter fahren und den Rest aushebeln kann.


    Das nächst Mal würde ich versuchen, so wenig Öl wie möglich im Kolben zu haben, um die Sauerei zu reduzieren.


    Als O-Ringe habe ich jetzt einfache NBR in diesen Dimensionen bestellt:

    64,77 x 2,62 mm

    55,25 x 2,62 mm

    Ich hab' jetzt Härte 70, also etwas weicher als in oben zitierter Empfehlung, und den äußeren etwas kleiner genommen.

    Ich hätte gerne etwas stärkere genommen, z.B. 2,75 mm, aber so was ist scheints nicht Standard.

    3 mm wird zu viel. Die Nuten sind 2 mm tief und 3 mm hoch, das passt dann nicht mehr rein.

  • Das Abdichten des Dämpfers gestaltest sich einfacher als befürchtet.

    Im Prinzip steht ja schon fast alles in der Crossroadz-Anleitung

    Ich beschränke mich also auf Ergänzungen und ein paar extra Fotos.


    Der Deckel des Füllventils war mit einer Dichtmasse versiegelt.

    Ich hab' mit dem Reifenfüller gecheckt: es waren noch 1,2 bar drauf.

    Also nicht komplett undicht, aber deutlich weniger als die empfohlenen 10 ... 15 bar.


    IMG_20180719_162622_50.jpg


    Ich vermute, daß sich bei harten Schlägen Vakuumblasen im Öl bilden, die die Dämpfungsfunktion beeinträchtigen.

    Kontrolle / Auffüllen des Drucks könnte evtl. eine einfache Maßnahme sein, wenn der Dämpfer nicht mehr gut arbeitet, aber noch kein Öl sifft.

    Es streiten sich die Blogger, ob es Stickstoff sein muß oder Luft auch taugt.


    Bei der Dakar mit der extra Blase im Reservoir dürfte Luft taugen - Öloxidation kann ja hier nicht passieren.

    8 bis 10 bar Luft aus dem Kompressor ist imho auf jeden Fall besser als 1,2 bar Stickstoff.


    Ich denke, die Blase sieht gut aus. Wenn die beschädigt wäre, hätte wir ja Öl auf der Gasseite.

    IMG_20180719_163233_50.jpg


    Die Madenschraube, die den Versteller hält, ließ sich nicht drehen.

    Ich hab' sie abgesägt und dann nach unten raus gedreht, um das Gehäuse nicht zu beschädigen.


    IMG_20180719_164234_50.jpg


    Der Kolben mit all seinen Gimmicks


    IMG_20180719_200811_50.jpg


    hier die Unterseite an der Gabel


    IMG_20180719_200818_50.jpg


    Ich hatte die Kontermutter gelöst und dann versucht, die Kolbenstange unten aus der Gabel zu drehen.

    Ging nicht - Loctite?

    Beim nächsten Mal würde ich das intensiver versuchen.

    Zum Abdichten braucht man oben an den Kolben nicht ran. Man würde sich das Problem mit der Kopfmutter sparen:

    wie man sieht, ist das Gewinde an der oberen Mutter konisch verpresst.

    Es ließ sich zwar lösen, aber die beiden letzten Gewindegänge sind dabei abgerissen.

    Ich hab' das dann kpl. entfernt, weil das ja nur Unfug anstellt, wenn es im Betrieb bricht und anfängt zu schwimmen...


    IMG_20180719_202013_50.jpg

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  • Ich hoffe, ich kann die Lager einfach 1 mm tiefer einpressen, damit ich WeDis einbauen kann. Die sind 4 mm breit.

    Kannst du. Hab ich nicht selbst so gemacht aber Toby hat das schon durch. Die Lager haben innen keinen Endanschlag oder so. Die originalen Schaumstoff Teile sind eher wenig brauchbar also der Wechsel ist ratsam


    Ich hätte die defekten Lager natürlich getauscht, kann ja immer mal eins kaputt sein. Aber warum funktionierende Lager tauschen? Ich persönlich bin aber auch eher einer der "wo ich schon mal dabei bin" Fraktion. Kann das also in gewisser Weise doch verstehen.

  • Aber warum funktionierende Lager tauschen? Ich persönlich bin aber auch eher einer der "wo ich schon mal dabei bin" Fraktion.

    Lager haben eine begrenzte Lebensdauer.

    Wenn sie 60 % runter sind. sind sie "noch gut", aber wenn sie dann "fertig" sind (z.B. - 20%, so wie das eingerostete Lager des Umlöenkehebels das beim Einfedern gequietscht hat), sind die anderen auf 40 %.

    Soweit die Theorie, wenn alle Lager gleich verschleissen.

    Dummerweise sieht man denen das nicht wirklich an.

    Man müßte sie wohl mindesten auswaschen und neu schmieren.

    Beim Nadellager ist das wie Flöhe hüten.


    Bei 4 € / Lager, also 44 € für alle 11 an der Schwinge, ist die Entscheidung einfacher als bei BMW-ET-Preisen, wo die mindestens das doppelte kosten.

    ZEN-Lager aus Shanghai gibts für kaum mehr als 'nen €uro.

    Wer mag Versuchskaninchen spielen?

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  • Einbau des

    205-200-075 - K-TECH Dichtkopf-Reparatur-Kit SHOWA 46/14 für 24,90 EUR


    Das Dichtzeugs kommt alles in die Durchführung aka Zylinderdeckel, am Kolben selbst bleibt alles beim Alten.


    Die Original-U-Druck-Dichtung (rechts) hat eine rausnehmbare Stützscheibe,

    beim Erstatzteil von K-tech ist das einteilig.

    Wenn man die nochmal mit einbaut, passts in der Höhe nicht mehr.


    IMG_20180719_203151_50.jpg


    In meinem Bein ist die Führungshülse 10 mm lang.

    Im Kit ist auch noch eine 12-mm-Hülse dabei.

    Die K-Tech-leute werden sich was dabei gedacht haben....


    IMG_20180719_203655_50.jpg


    Das rausklopfen der Hülse geht eher schelcht als recht mit einem Durschlag, der möglichst scharfe Kanten haben sollte.


    Die Gummteile gehen mit einem Schraubenzieher ganz gut raus.

    Für die Staubkappe kann ein scharfer Meißel (mit Gefühl) helfen.


    Hier die Oberseite mit nur der Büchse dring

    IMG_20180719_204520_50.jpg


    untere Stützscheibe (Stahl) - wird wieder verwendet


    IMG_20180719_204542_50.jpg


    U-Profil-Dichtung - kommt neu rein

    Schenkel nach oben, damit sie sich bei Druck an die Kolbenstange presst


    IMG_20180719_204556_50.jpg


    obere Stützscheibe - wieder die alte:


    IMG_20180719_204617_50.jpg


    Der starke Gummiring hat scheints nur mechanische Funktion (Anschlag auf Zug, Halten des DichtscheibenPakets)

    und wird wieder verwendet


    IMG_20180719_203256_50.jpg


    IMG_20180719_204636_50.jpg

  • Der äußere O-Ring geht unkompliziert
    IMG_20180719_204709_50.jpg


    Die Staubkappe ist innen aus Blech und sitzt sehr streng.

    Ein schräg angesetzter Meissel hilft zum Abheben.


    IMG_20180719_204732_50.jpg


    Die neue Staubkappe passt exakt in eine 18er Nuss


    IMG_20180719_205007_50.jpg


    damit hab' ichs dann im Schraubstock aufgepresst


    IMG_20180719_204344_50.jpg


    hier nochmal das gesammelte Kolbenpaket

    in Parkposition auf einem Schraubenzieher aufgefädelt, oben und unten vertauscht


    IMG_20180719_205352_50.jpg


    das kommt dann wieder oben auf die Stange drauf.


    so sieht die neue Schraube von oben aus:


    IMG_20180719_210509_50.jpg


    ich hab' Loctite drauf gegeben (nicht zuviel, mehr in die Mutter, damit nichts in die Shims sifft)

    Die neue Mutter hat zwei viertelkreisförmige Vertiefungen, in die ich mit dem Meißel kleine Ecken gestemmt habe.

    Wirklich gefallen tut mir das aber noch nicht.

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  • Öl ist aufgefüllt. Dämpfer ist wieder zu.

    sieht soweit gut aus.


    Ich hab' dazu das Dämpferrohr und den Ausgleichsbehälter parallel aufgfestellt und zu gut der Hälfte mit Öl gefüllt.

    Dann den Kolben in den Dämpfer, ein paar mal sachte gepumpt und oben noch bis zum Rand gefüllt.

    Dann die Durchführung auf den Zylinder und erst jetzt in die leicht geneigte Postiion und gepumt, wie bei Crossroadz beschrieben.

    Schon nach 3 Hüben kamen nur noch kleine Blasen im Behälter. Scheint also auf die Art deutlich schneller zu gehen.

    OK, es gibt vielleicht ein klein bißchen mehr Sauerei, aber das passiert am Ende eh, wenn man die Blase aufsetzt.


    Blase mit Kompressor/ Reifenfüller aufpumpen geht nur grenzwertig.

    Wenn ich den Füller mit 10 bar abziehe und neu messe, hab' ich grad noch 4..5 bar drin.

    Der Rest geht wohl beim an- / abstöpseln verloren.

    Muß wohl doch zum MX-Service damit?

    wobei - Irgendwo könnte noch ein Reifenfüller mit Hebelventil liegen.


    Jetzt ist Warten auf Teile angesagt.

    Gut, daß es am Sonntag eh' :badmood: soll...

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  • Die Dremel-Werkzeuge passen auch in den Druckluftschleifer.

    Fein, dann brauch ich nicht auf meinen Dremel warten und kann schon über den Verstellkolben gehen.


    Ich hab' erst versucht, die Riefen mit 1000er Sandpapier per Hand auszubügeln - kannste knicken.


    Ich hab' dann die Riefen mit einem Schleifstein eingeebnet, mit einer Dremel-Tellerscheibe ca 20 mm und 250 Korn geglättet und dann mit einer Messingbürste nachpoliert.

    Alles unter etwas Öl.


    vorher:

    IMG_20180719_105716_50.jpg IMG_20180719_105702_50.jpg


    nachher:

    IMG_20180721_213708_50.jpg


    Die andere Seite, die nur Korrosion zeigte, habe ich nur mit der Messingbürste poliert.


    Vorher:

    IMG_20180719_105737_50.jpg


    nachher:

    IMG_20180721_213718_50.jpg


    Einzelteile der Verstelleinheit:

    IMG_20180721_213808_50.jpg


    Die alten O-Ringe dürften 2,5 mm stark sein.

    Wenn ich jetzt auf 2,62 mm gehe, sollte das reichen, die eingeschliffenen Stellen zu überbrücken.

    Mit Druckluft fühlt sich das Ganze auf jeden Fall schon mal gut an.

    Der Kolben (mit den alten O-Ringen) läßt sich satt, aber ohne zu haken eindrücken und springt bei Beaufschlagung mit einem satten Plopp wieder raus.


    Den vorderen Stützring habe ich innen ausgeschliffen und die Kanten etwas gebrochen.

    Er kann jezt ca 5 mm hin und her kippeln, bevor er anfängt, sich zu verkanten.

    Die Parallelführung wird also jetzt vom höheren und weicheren Alukolben übernommen.


    Den abgestuften ringförmigen Fressmarken nach zu urteilen, könnte das vorher anders rum gewesen sein:

    Der harte Stahlring hatte weniger Kippspiel und hat sich auf dem inneren Zylinder verkantet und dann mit den entsprechenden Marken dort sicht- und fühlbar eingefressen.

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  • Ergänzung zum :director:SICHERHEITSRISIKO:


    wenn sich die Verstellung verhakt und nicht mehr zurück geht, stellt man Leerweg an Klicks fest (so wie ich das mit den 14 Klicks nach der Probefahrt hatte)

    Wenn man nun Öl am Handrad auffüllt, wie die üblich beschriebene Prozedur ist, dann ist zu viel Öl im Verrstellsystem.

    Da der Ringkolben nicht eigens gesichert ist und nur durch den Gegendruck der Feder am Platz gehalten wird, kann es passieren, daß er beim Verstellen dann raus fällt.

    (siehe letztest Bild im vorigen Post)

    Eine Füllung von knapp 2 Verstellbereichen reicht aus, um den äußeren O-Ring frei zu legen.

    Dann Läuft das Öl geradewegs den Dämpfer runter.


    Hätte ich mein Federbein nicht ausgebaut und zerlegt, sondern nach den 14 Klicks Leerweg zweimal neu aufgefüllt, wäre mir das vermutlich genau so passiert.

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  • Info am Rande:


    es gibt (in Japan) von Yss wohl Preload-Adjuster für ca 250 US$

    https://japan.webike.net/bm/br…d+Adjusters/YSS/6245/856/

    https://japan.webike.net/products/2161903.html


    ich hatte an 3 verschiedene Händler incl. dem Holländer, der auf der ABE steht, diesbezüglich eine Anfrage gesandt und darauf bis heute keine Antwort erhalten.

    Den Service von YSS kann man damit wohl als "nichtexistent" betrachten :(

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  • Ergänzung zum :director:SICHERHEITSRISIKO:


    wenn sich die Verstellung verhakt und nicht mehr zurück geht, stellt man Leerweg an Klicks fest (so wie ich das mit den 14 Klicks nach der Probefahrt hatte)

    Wenn man nun Öl am Handrad auffüllt, wie die üblich beschriebene Prozedur ist, dann ist zu viel Öl im Verrstellsystem.

    Das gilt aber nur für den Fall, dass die Verstellung selbst verhakt ist, nicht aber für den Fall des Nachfüllens des Behälters bei intaktem Besteller, richtig?

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Das gilt aber nur für den Fall, dass die Verstellung selbst verhakt ist, nicht aber für den Fall des Nachfüllens des Behälters bei intaktem Besteller, richtig?


    Ja, klar - wenn Du damit den ringförmigen Nehmerkolben oben am Federbein meinst.


    Aber wie kriegst Du das raus?

    OK, ich hatte 14 Leerklicks, obwohl die gefühlten Fahreigenschaften noch OK waren.

    Aber Popometer-Messungen ohne zeitnahen Vergleich sind sehr unscharf.


    Hinschaun kann man an den Verstellerkolben kaum, ohne das Heck anzuheben.

    Ich weiß nicht ob mit Licht oder Spiegel was zu machen ist.

    OK, ich hab' mir mal eine USB-Enmdoskop-Kamera gegönnt, damit könnte man es feststellen:

    Ist bei ganz raus gedrehtem Geberrad der Nehmerkolben oben am Federbein wirklich eingefahren?


    Kann man es mit zarten Händchen ertasten?

    Muß ich mal probieren, wenn ich mein Heck wieder zusammen gebaut hab' oder Junior mit dem weißen Schwesterchen nach Hause kommt.

    Aber kannst ja selber mal probieren.

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  • Wenn man nun Öl am Handrad auffüllt, wie die üblich beschriebene Prozedur ist, dann ist zu viel Öl im Verrstellsystem.

    Das halte ich für so nicht richtig, denn voller als voll geht ja schlecht. Hydrauliche System, die nicht auf Dämpfung ausgelegt sind, sondern ausschließlich Druck weitergeben sollen, werden i.d.R. ohne Luftpolster ausgeführt.

    Eine Füllung von knapp 2 Verstellbereichen reicht aus, um den äußeren O-Ring frei zu legen.

    In ausgebautem Zustand ist das richtig. Eingebaut drückt das dann aber noch stärker gegen die Feder - nicht schwächer.

    Das ist eine seit Jahrzehnten übliche Prozedur, hunderte Male ohne Probleme ausgeführt und jetzt soll ausgerechnet an der Dakar in Serie ein schadhaftes Federbein verbaut worden sein und niemand ist es in 18 Jahren aufgefallen? Schwer zu glauben, aber sicherlich nicht unmöglich.

  • niemand ist es in 18 Jahren aufgefallen? Schwer zu glauben, aber sicherlich nicht unmöglich.

    Kann sein, daß es ein Einzelfall ist.

    Kann sein, daß es nur noch niemanden aufgefallen ist.

    Kann sein, daß es alters- / rostbedingt jetzt langsam öfter kommt?

    Kann auch sein, daß ich mich täusche.


    wo ich mir sicher bin:

    18 Leercklicks nach der Probefahrt - zurück auf 1,5 Leerklicks bei der Demontage.

    Ab dann geht das Interpretieren los.

    Sag mir bitte eine andere Erklärung, als daß der Kolben gesteckt war und nicht in die Ruhelage zurück ging.

    Mit Luft im System wäre ich kaum auf reproduzierbare 1,5 Leerklicks gekommen?


    Hier nochmal der Vorspanner vor der Demontage, daneben die gereinigten Einzelteile:


    IMG_20180718_200057_50.jpg IMG_20180721_213808_50.jpg


    man sieht

    • oben den Ringkolben (mit dem Aufkleber mit BMW-Logo drauf)
    • ganz leicht den Alu-Ringkolben raus schauen, offensichtlich deutlich oxydiert
    • Darunter die Stahl-Distanz/Ausgleichsscheibe; könnte verchromt sein, oder eher Edelstahl
    • Darunter die Feder
    • innen in der Feder sieht man noch ca 2 mm vom Rand des inneren Zylinderschaftes, der in einer Anfasung ausläuft

    Und nun Detailfotos vom Innenschaft des Zylinders:


    hier eine vertikale Freßmarke.

    Die könnte vom Federnde kommen - die Position könnte etwa passen.

    Könnte aber auch ein Sandkorn o.ä, gewesen sein, das sich unter dem Stahlring verklemmt hat


    fressmark1.jpg


    daneben abgestufte horizontale Fressmarken - mit einem deutlich tieferen Ring.

    Meine Interpretation ist, daß sich der Stützring verkantet hat und dann in den Zylinderschaft eingegraben

    Die tieferen Rillen sind auch deutlich angerostet. Das ist also nicht erst bei der Probefahrt mit frisch gefüllten Versteller letzte Woche entstanden.


    fressmark2.jpg


    und gegenüberliegend Rost / Oxidationsmarken:

    man sieht auch, daß der Alu-Ringkolben ebenfalls stark angegammelt ist.

    Anhand der Kante des Aufklebers kann man die Position zum ersten Bild und damit zur Feder zuordnen.


    rostmark.jpg


    Naheliegendes Szenario:

    • durch Oxidation verklemmt sich der Alukolben einseitig
    • Bei Verstellung verkanten sich beide Kolben
    • der Stahlring ist enger / härter, verklemmt sich auf dem Zylinderschaft und hinterläßt die Freßmarken
    • das Federende gräbt sich ebenfalls ein
    • könnte auch sein, daß das Federende der Auslöser war, oder die verschiedenen Effekte unabhängig aber sich dann am Ende verstärkend

    Ich habe jedenfall den Stahlring innen etwas ausgeschliffen und gerundet

    werde das auch noch mit dem Federende tun

    und bei der Montage alles schön mit salzwasserfestem Autol TOP 2000 einfetten

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  • voller als voll geht ja schlecht

    Wieso nicht? Wir haben ja zwei Kolben - Geber und Nehmer


    normale Prozedur:

    • Handrad raus, Ringkolben geht auf 0
    • Normfüllung ca 1 Fingerhut in den Geber
    • Füllmenge = 0 + 1 Fingerhut = 1 Fingerhut - alles ist gut

    klemmender Ringkolben:

    • Handrad raus, Ringkolben geht nur halb zurück, 1/2 Fingerhut bleibt noch im Ringkolben drin
    • Fühlbarer Leerweg am Handrad -> Öl wiird aufgefüllt
    • 1 Fingerhut in den Geber
    • es sind jetzt 1,5 Fingherut Öl im System

    Fortsetzung der Standard-Prozedur ohne Diagnose des Kolbenklemmers:

    • Rinkolben klemmt jetzt schon bei 1 Fingerhut
    • Geber wird wieder auf 1 Fingerhut aufgefüllt
    • es sind jetzt also 2 Fingerhut im System. Wenn jetzt das Handrad ganz eingedreht wird, sind die 2 Fingerhut im Ringkolben, das reicht, damit der äußere O-Ring aus der Dichtfläche rutscht

    Wo wäre da mein Denkfehler?

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    :dwarf: - :bikebayern: