Schrauben am Gabelstabilisator sitzen fest

  • Hallo zusammen,


    Ich wollte mir eigentlich einen Gabelservice für meine ‚05er GS vornehmen. Nun beiße ich mir aber schon an Schritt 1 seit ein paar Stunden die Zähne aus…


    Und zwar geht es um folgenden Schrauben am Gabelstabilisator bzw. an der Gabel (s. Bild)


    Die vorderen beiden der insgesamt vier Schrauben saßen auch schon überdurchschnittlich fest, haben sich aber gerade noch so lösen lassen.

    Bei den anderen beiden hatte ich bis jetzt aber absolut keine Chance auch nur 1mm daran zu bewegen.


    Zuerst Schraubenkopf ausgefranst, dann extra einen Satz Schraubenausdreher besorgt (mit denen ist dann zumindest mal der Schraubenkopf abgerissen, weshalb der Gabelstabilisator jetzt von den Gabelholmen getrennt ist) und einen Schlitz in die Schraube flexen, um nochmal mit der Ratsche anzusetzen war auch erfolglos.

    Problem bei allen Methoden: Bevor dich die Schraube bewegt, rutschen sämtliche Maulschlüssel durch und ich habe das Gefühl, dass eher das Werkzeug als die Schraube nachgibt.


    Wie man nun sieht, steckt die Schraube jetzt nach wie vor im Gewinde und macht keine Anstalten da rauszukommen.

    Hat irgendjemand von euch schonmal ähnliche Erfahrungen mit diesen Schrauben gemacht oder übersehe ich hier irgendetwas und mein Vorgehen ist falsch?

  • Was dabei vor allen Dingen hilft, ist Geduld. Hast Du die Schrauben vorher ausreichend lange mit Kriechöl behandelt (notfalls über Tage)? Rohe Gewalt bringt da meist nichts, Du kannst versuchen wie von Luzifer vorgeschlagen mit Wärme zu arbeiten (ggfs. im Wechsel mit Kältespray), um die Korrosion im Gewinde aufzubrechen. Dabei immer wieder reichlich Kriechöl einsetzen, leichte Hammerschläge auf die Schraube geben. Schraubenrest mit einer (guten) Gripzange fassen, evtl. etwas anschweißen um sie drehen zu können. Ausbohren sollte immer die letzte Option sein!


    Viel Erfolg und beste Grüße

    Gerd

  • Ich hatte das gleiche Problem, ebenfalls beim Gabelservice an der gleichen Stelle.

    Bei mir waren auch der Gasbrenner, das Kältespray und Würth Kriechöl die Mittel der Wahl…. Nach einigen Durchgängen Erhitzen und Erkalten Ging sie dann mit der Zange raus. Der Vorbesitzer hatte die Schraube eingeklebt….. warum auch immer.

  • Hat irgendjemand von euch schonmal ähnliche Erfahrungen mit diesen Schrauben gemacht oder übersehe ich hier irgendetwas und mein Vorgehen ist falsch?

    leider hatte ich auch schon mal dasselbe Problem. Ich bin mir nicht sicher aber Original sind das Schrauben der Festigkeitsklasse 10.9, wenn nicht sogar 12.9. Da macht Bohren richtig Freude.


    Als erstes würde ich mal die Gabel zerlegen, nicht das das Standrohr noch beschädigt wird. Außerdem kommst du dann besser ran.


    Ich würde es auch mit Hitze und Geduld versuchen.

  • Wenn man sie zerlegt klappt es auf jeden Fall mit Hitze.

    Graugussbuchsen im Aluzylinder tauschen geht auch nicht anders.

    Die fällt nach 15min einfach heraus, wenn man sie auf die Herdplatte gelegt hat.

    Alu dehnt sich eben viel weiter aus.

    Hitze bei den Simmerringe ist begrenzt.

  • Vielen Dank für eure ganzen Tipps. Einiges davon hatte ich auch schon probiert gehabt, bin jetzt am Ende aber doch beim Ausbohren gelandet, weil diese Schrauben so unglaublich fest sitzen.


    Bei sämtlichen Versuchen hat keine der beiden Schrauben auch nur einen Hauch von Bewegung gezeigt… Eine ist jetzt mittlerweile ganz raus und die zweite ist schon mal so angebohrt, dass ich sie morgen hoffentlich auch endlich raus bekomme


    Dafür hat mich der Zustand vom Gabelöl und dessen Geruch immerhin positiv überrascht. Das hat zumindest die letzten 20.000km (ob und wann der letzte Gabelservice davor war, müsste ich erst mal nachschauen) besser überstanden, als ich es bei manch anderen hier schon gelesen habe. :sleep:

  • Eine ist jetzt mittlerweile ganz raus

    :thumbsup2:


    Auf welche Weise ist letztlich egal, solange das Gewinde dabei intakt bleibt. Ich bin kein Freund vom Nachschneiden angegriffener Gewinde, das sollte immer nur Notlösung sein wenn es gar nicht anders geht.


    Und beim Zusammenbau etwas Gleitpaste an das Gewinde (aber nur an das Gewinde, nicht an den Schraubenkopf - der braucht eine gewisse Reibung, damit sich die Schraube nicht ungewollt löst), falls man da irgendwann nochmal ran muss. Ich verwende dafür immer Metaflux Gleitmetallpaste (sauteuer, aber auch saugut) und habe dann nie Probleme, diese Schraubverbindung auch nach Jahren wieder zu lösen. Soll keine Werbung sein, nur ein Erfahrungsbericht - andere benutzen Alternativprodukte oder Kupfer- oder Keramikpaste oder, oder, oder... und sind auch zufrieden.


    Beste Grüße

    Gerd