Kaltstartprobleme mit 2000er F650GS

  • Der Anstoß war noch nicht da! Danke!

    Die 10 Stunden sind ca. bei diesen Temperaturen gemeint. Bei ca. Null Grad ist das natürlich auch nach 2 Stunden so. Ein Rücklaufventil gibt es ja nicht, dafür läuft ja die Pumpe vor dem starten an.

    Läuft die Kraftstoffpumpe nach dem Druckaufbau schon sofort während dem Starten, oder erst wenn der Motor dreht??

  • Läuft die Kraftstoffpumpe nach dem Druckaufbau schon sofort während dem Starten, oder erst wenn der Motor dreht??

    Die Pumpe läuft sofort mit drücken des Spassknopfes.

    Bei den alten BMW u.a. läuft die Pumpe sofort mit Einschalten der Zündung an bis Druck aufgebaut ist und schaltet dann wieder bis zum Starten ab.


    Ich sehe das Problem in der Kaltstartautomatik die bei Deinem Motor offensichtlich nicht automatisch die Drehzahl anhebt.

    Warum auch immer sie dies nicht tut, da habe ich keine Idee.

  • Also bei meiner 2004er CS läuft die Pumpe an wenn die Zündung eingeschaltet wird und geht aus wenn der Druck anliegt .

    Sollte das bei Deiner nicht auch so sein ??

    Könnte mir vorstellen beim starten die Belastung der Batterie dafür sorgt das für die Pumpe nicht genug " Saft " übrig bleibt und es länger braucht bis der nötige Druck aufgebaut wird .



    Oesie

  • Ja, genau so läuft es bei mir auch ab. Das klingt schon mal gut. Aber wenn ich ganz, ganz wenig Gas gebe ist ja alles normal. Sollte da der Benzindruck nicht stimmen? Irgendwie ist das nicht wirklich nach voll ziehbar :g: :g:

  • Und dazu würde nach meiner bescheidenen Meinung gehören, das man die Pumpe und deren Druck bzw. Druckverlauf auch nachvollziehen kann.


    Was du weist: die Pumpe baut Druck auf

    Was du weist: der Anlasser dreht


    Was du nicht weist: ist genug Spritdruck da, wenn der Anlasser betätigt wird, bricht da eventuell der Kraftstoffdruck zusammen oder sackt durch?

    Aprilia Enduros von A bis Z - und mehr :wave:

  • Die Pumpe läuft sofort mit drücken des Spassknopfes.

    Wenn der Spassknopf die Anlassertaste sein soll - woher weiß die Pumpe davon ?

    M. E. gibt es dafür tatsächlich keine direkte schaltungstechnische Verbindung, sodass die Pumpe erst eingeschaltet wird, wenn die Steuerung merkt, dass sich der Motor dreht. Dieser kleine Unterschied ist ja das, woraus sich die Überlegung eines verzögerten Auifbaus des Kraftstoffdrucks nährt.

    Könnte mir vorstellen beim starten die Belastung der Batterie dafür sorgt das für die Pumpe nicht genug " Saft " übrig bleibt und es länger braucht bis der nötige Druck aufgebaut wird .

    Nicht genug Saft nur auf die Pumpe zu beziehen, greift vielleicht zu kurz, ist sonst m. E. aber ein guter Ansatz:


    Denn wenn die Batterie so schwach ist, dass die Spannung beim Anlaufen des Anlassers so stark abfällt, dass die Motorelektronik nicht mehr arbeitet, betrifft das nicht nur die Pumpe, sondern auch Einsprizung und Zündung. D. h. sie fällt kurz aus und startet wieder neu, sobald der Anlasser auf Touren gekommen ist, weil die Stromaufnahme des Anlassers mit seiner Drehzahl abnimmt. Hinzu kommt, dass der Anlasser beim Anlauf erstmal die Haftreibung der Motorbestandteile des kalten Motors überwinden muss, also im ersten Moment besonders viel Strom zieht. Die Folge von dem zu starken Spannungsabfall ist ein verlängerter Startvorgang, der sich vielleicht hier sogar in fehlgeschlagenen Startversuchen äußert.


    Bei vielen Motorrädern wie bei der F800GS erkennt man einen zu starken Spannungabfall beim Starten an einem Reinitialisieren der Instrumente beim Anlassen wie sonst nur beim Einschalten der Zündung, aber bei dem merkwürdigen Tacho der F650GS geht das so leider nicht (wobei das genaugenommen auch nur ein Indiz wäre, das sagt, dass der Spannungabfall zu hoch für den Tacho bzw. Bordcomputer war - für die Motorelektronik könnten andere Spannungsschwellen gelten).


    Vielleicht erkennt man am Spiel der Lämpchen etwas ?
    Mehr als 10 Jahre nach dem Umstieg auf die F800GS weiß ich das nicht mehr so genau.


    In diesem Zusammenhang erinnere ich an meinen Einwurf am Anfang des Threads:

    Die Batterie wird ja vielleicht inzwischen mal ersetzt worden sein, um das wahrscheinlichste Bauteil auszuschließen.

    Ist denn die Batterie inzwischen mal ersetzt worden ?

    Wenn wirklich schon alles damals getauscht wurde, muss das der Fall sein, da sie das wahrscheinlichste Bauteil für solche Fehler ist.


    Um der Überlegung wegen des Spannungseinbruchs nachzugehen, könnte man es eventuell mit prophylaktischer Starthilfe probieren, also indem man einen Spender (Batterie, Starhllfegerät) bereits vor dem erwarteten Fehlschlag anschließen, zu dem es dann bei angeschlossener Starthilfe gar nicht mehr kommen dürfte.


    Nebenbei wäre noch zu prüfen, ob das Entlastungsrelais korrekt arbeitet, indem das Abblendlicht während des Anlassens erlischt.

  • Das wurde früher und natürlich nicht jetzt in zwei Fachwerkstätten unabhängig geprüft und für gut befunden. Ich durfte dabei sein. Dann würde doch beim Starten mit Gas erst Recht alles zusammenbrechen denke ich. Und beim Warmstart wäre es ja auch so. Der letzte Akku war 5 Jahre alt und ich habe den im Januar vorsorglich ausgetauscht. Auch mit meiner Auto Batterie als Puffer ändert sich leider nichts.

    Das mit dem Abblendlicht werde ich Prüfen! Da schaut man im Normalfall gar nicht hin.

  • beim Warmstart wäre es ja auch so.

    Nein, denn beim Warmstart braucht der Anlasser weniger Kraft, weswegen der Spannungseinbruch geringer ist.

    Der letzte Akku war 5 Jahre alt und ich habe den im Januar vorsorglich ausgetauscht. Auch mit meiner Auto Batterie als Puffer ändert sich leider nichts.

    Das allerdings ist ein schlagendes Argument, das meine und ähnliche Überlegungen widerlegt.

    Das mit dem Abblendlicht werde ich Prüfen! Da schaut man im Normalfall gar nicht hin.

    Darauf käme es unter diesen Umständen eigentlich gar nicht mehr an.

    Wer allerdings mit dem Motorrad zur Arbeit fährt, dem müsste ein Problem mit dem Licht im Winterhalbjahr morgens oder abends auffallen.

    Dann würde doch beim Starten mit Gas erst Recht alles zusammenbrechen denke ich.

    Das sind so was-wäre-wenn-Fragen, vielleicht ein Indiz, auf das es aber in Bezug auf die Überlegung mit der Batterie nach Deinen Aussagen dazu nicht mehr ankommt. Bliebe zwar noch die vage Möglichkeit, dass irgendwo ein überhöhter Widerstand für einen ähnlichen Effekt sorgt, doch das kommt mir selber schon als zu weit hergeholt vor, sodass ich nun leider keine Idee mehr habe.


    Ich hatte ja schon Zweifel geäußert, dass das Forum Dein Problem lösen kann, aber man muss es ja nicht unversucht lassen. Gerade wo bereits recht viel vrersucht und ersetzt wurde, wäre vielleicht hilfreich, wenn Du etwas ausführlicher sagen würdest, was schon passiert ist.

  • Erst mal vielen Dank an die, die sich mit dem Problem Beschäftigen. Eigentlich gut das es vermutlich fast ein Einzelfall ist.

    Das Licht geht beim Startvorgang aus wie es soll und die Batterie fällt dabei auf 12,4 Volt ab. (10° Außentemperatur) Das sollte normal sein. Beim Motorlauf im Standgas habe ich sofort 14,2 Volt anliegen.

    Was das Licht mit dem Winterhalbjahr zu tun hat verstehe ich nicht so richtig. Die Frage war: Geht das Licht beim Starten aus. Und ich prüfe generell vor Fahrtantritt ob alles funktioniert. Ist jetzt auch nicht wichtig.

    Nochmals zu den getauschten Teilen: Kraftstoffpumpe, Kraftstofffilter mit Druckgeber, Temperaturfühler Kühlmittel (der gibt ja auch die Werte an das Steuerteil weiter) Temperaturfühler Ansaugluft, Drosselklappen Gehäuse mit allen Anbauteilen, Entlüftungsventil Tank.

    Da alles beim alten geblieben war, wurde nochmals das Drosselklappen Poti und der Drosselklappen Ansteller getauscht. Ebenfalls wurden mehrere Softwareupdate getätigt.

    Ab 2002 habe ich es einfach ignoriert, weil die Kiste ja Super läuft und keinerlei Probleme macht. Also ist es seit 50.000 Kilometern so......

  • Ich hätte da noch mal ne Frage an die GS Fahrer . Ist es normal das die Kraftstoffpumpe erst anläuft wenn der Startknopf gedrückt wird ?? Da die GS vom Motor her der CS gleicht würde ich das verneinen und den Fehler mal Kabeltechnisch dort vermuten . Werd mir heute Abend noch mal den Stromlaufplan der GS zu Gemühte füren .



    Oesie

  • Was das Licht mit dem Winterhalbjahr zu tun hat verstehe ich nicht so richtig.

    Auch wenn das in diesem Zusammenhang nichts mehr zur Sache tut: Wer im Winterhalbjahr zur Arbeit fährt, beginnt meistens oder zumindest oft entweder die Hin- oder die Rückfahrt im Dunklen. Da merkt man trotz Straßenbeleuchtung schon, ob der Scheinwerfer aufleuchtet oder erlischt - anders als bei Tageslicht.

    Bei meinen beiden läuft die Pumpe bei Zündung ein so gefühlte 2 Sekunden an.

    So habe ich das von der F650GS (2000-2003) auch in Erinnerung. Bei der F800GS ist das auch so.

    Werd mir heute Abend noch mal den Stromlaufplan der GS zu Gemühte füren

    Die Pumpe ist an der Motorsteuerung angeschlossen und aus dem Schaltbild ergibt sich nicht, wann die Motorsteuerung die Pumpe bestromt.

  • Wenn der Spassknopf die Anlassertaste sein soll - woher weiß die Pumpe davon ?

    M. E. gibt es dafür tatsächlich keine direkte schaltungstechnische Verbindung, sodass die Pumpe erst eingeschaltet wird, wenn die Steuerung merkt, dass sich der Motor dreht. Dieser kleine Unterschied ist ja das, woraus sich die Überlegung eines verzögerten Auifbaus des Kraftstoffdrucks nährt.

    Was soll der Spassknopf wohl sonst sein?

    Der Motor dreht sobald der Anlasser dreht, und sobald der Anlasser dreht pumpt auch die Pumpe, sonst würde der Motor nie starten.


    Mir kommt es immer noch komisch vor dass es zwischen Kalt- und Warmstart keinen Unterschied in der Leelaufdrehzahl gibt.

    Das in Verbindung mit der Fehlerbeschreibung von ausschließlichen Kaltstartproblemen deutet doch genau auf die Kaltstartautomatik als Ursache hin.

  • Was soll der Spassknopf wohl sonst sein?

    Ein Frustknopf ?

    Der Motor dreht sobald der Anlasser dreht, und sobald der Anlasser dreht pumpt auch die Pumpe, sonst würde der Motor nie starten.

    Ja, im Normalfall, wenn alles richtig funktioniert. Im Einzelnen wird es so laufen, dass zunächst der Anlasser läuft und sobald die Motorsteuerung Impulse vom Kurbelwellensensor erhält, also nach 1-2 Motordrehungen, schaltet sie die Pumpe zu und spritzt ein und zündet, sodass der Motor nach weiteren Umdrehungen läuft.


    Wenn die Motorsteuerung schon beim Einschalten der Zündung den Bezindruck aufbaut und nicht erst beim Erkennen der Motordrehzahl wird das sicherlich einen Grund haben.

    Mir kommt es immer noch komisch vor dass es zwischen Kalt- und Warmstart keinen Unterschied in der Leelaufdrehzahl gibt.

    Entweder ist der relativ kleine Unterschied nicht aufgefallen oder das ist ein Hinweis auf die Art des Fehlers.

    Eventuell sollte ich mir mal ein Steuerteil aus der Bucht besorgen.

    Warum sollte ein anderes Steuerteil mit gleichem Softwarestand anders arbeiten ?

    Für naheliegender (aber keineswegs sicher) halte ich einen Fehler in der Sensorik, wegen welchem vielleicht der Kaltstart nicht als solcher eingestuft wird. Ist denn im Bereich der Sensoren schon mal gesucht worden ?

    Ich weiß nicht, welche Daten mit einem Diagnosegerät von dieser Motorsteuerung abgerufen werden können, aber vielleicht ein Mitleser ?

    Weiter oben im Thread wurde allerdings der Austausch der Sensoren berichtet ...


    dass die "Nulllage" der Drosselklappe nicht stimmt. Sie darf ja eigentlich nie ganz geschlossen sein . Der kurze Gasweg jedoch "simuliert" die notwendige Öffnung damit das Gemisch in den Brennraum gelangen kann und den Motror zum "zünden" bewegt.

    Ob das einen Hinweis ergibt ?

    Vielleicht auf einen mechanischen Fehler eines Teils, das zu den nicht ausgetauschten zählt ?

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Wenn die Motorsteuerung schon beim Einschalten der Zündung den Bezindruck aufbaut und nicht erst beim Erkennen der Motordrehzahl wird das sicherlich einen Grund haben.

    Wie es bei der GS normalerweise ist weiß ich nicht, da ich deren Einspritzsystem nicht im Einzelnen kenne. Aber bei allen Motoren mit elektronischer Einspritzung, die mir in meinem Leben begegnet sind ist es so, dass unmittelbar mit dem Einschalten der Zündung (und nicht etwa erst bei Erkennen einer Motordrehzahl) die Pumpe beginnt, den Systemdruck aufzubauen. Das macht auch Sinn, denn ohne den gibt es keine Einspritzung und während der 'Gedenksekunde', in der der erforderliche Druck aufgebaut wird, würde der Anlasser nutzlos ins Leere orgeln. Man hört das kurze Sirren der Pumpe nach dem Einschalten der Zündung auch in der Regel, und mit Erreichen des Systemdruckes (oder nach einer definierten Zeit) schaltet sie zunächst wieder ab wenn der Motor nicht läuft.

  • Bei jedem Einspritzer ist ja ein Kraftstoffpumpen Relais erforderlich. Dort ist ja auch die Zeit für das "Vorpumpen" festgelegt.

    Welches Relais übernimmt hier bei uns die Zuständigkeit?

  • Dann könnte man ja mal Messen was am BMS Relais so alles beim Einschalten der Zündung passiert. Oder hat jemand eine Ahnung was durch das BMS Relais alles geschalten wird?