Massives Elektro-Problem

  • So, Batterietest mit Glühlampe gemacht. Spannung ohne 13,11 Volt. Mit angeschlossener H4 12,43 Volt. Nach etwa 15 Minuten Licht war der Akku nach Abklemmen wieder auf 12,98 Volt.

    Da sollte die Batterie doch in Ordnung sein, oder?


    Ist da nicht eher ein massiver Stromverbrauch bei Zündung an ursächlich? Kann das Starterrelais verantwortlich sein?

  • Batterietest mit Glühlampe gemacht

    Vielen Dank.

    Spannung ohne 13,11 Volt

    Das klingt für mich schon mal ungewöhnlich hoch - siehe diese Tabelle:

    Manchmal werden zu hohe Werte vermeldet, weil die Messgerätebatterie erschöpft ist. Scheint ein Problem mancher Geräte zu sein, denn ein gutes Gerät zeigt entweder richtig oder gar nicht an. Wenn der Wert stimmt, könnte es ein Zeichen für eine dehydrierte Batterie sein, muss es aber nicht; dafür müsste man dern Wert im Neuzustand kennen.

    Mit angeschlossener H4 12,43 Volt. Nach etwa 15 Minuten Licht war der Akku nach Abklemmen wieder auf 12,98 Volt.

    Da sollte die Batterie doch in Ordnung sein, oder?

    Zumindest sind die Werte nicht offensichtlich schlecht, für eine gute Batterie aber grenzwertig. Mit etwas Rechnerei kommen ich auf einen Kurzschlussstrom von 88 A. Das wäre ein schlechter Wert.

    Der Wert erklärt aber nicht:

    Zündung an unter 5 Volt.

    Ist da nicht eher ein massiver Stromverbrauch bei Zündung an ursächlich?

    Vielleicht - das müsste man messen !

    Die meisten Multimeter haben keinen geeigneten Bereich, man müsste also ein hierzu geeignetes Gerät haben, das Ströme über 10 A messen kann.

    Kann das Starterrelais verantwortlich sein?

    Das will ich nicht ausschließen, denn 5 Volt ist eine Spannung, auf die die Batteriespannung einer schlechten Batterie beim Anlassen abfallen kann. Klemm' doch einfach mal den Anlasser ab (Schraubverbindung am Anlasserrelais). Wegen Kurzschlussgefahr nur bei abgeklemmter Batterie schrauben. Das wäre mein Vorschlag für das weitere Vorgehen.


    Allerdings:

    auf halben Weg dann schlagartig wieder schwach leuchtende Kontrollleuchten.

    Dieser Teil Deines Berichts kann aber auch heißen, das die Batterie instabile Werte hat, d. h. jetzt beim Messen bessere und wenn dann plötzlich der Wackler zuschlägt nicht mehr.


    U. U. ist es aber auch ein Defekt im Motorrad: Es gab schon Berichte über klebende Anlasserrelais: Nach dem Anlassen lief der Anlasser weiter, allerdings fällt das eventuell erst beim Abstellen auf, weil man den Anlasser bei laufendem Motor nur hört, wenn man darauf achtet; durch den Freilauf stört er mechanisch nicht.

  • Danke dir.


    Das probiere ich nachher mal mit dem Anlasser.


    Gemessen habe ich die alte Batterie. Die neue hatte nach dem Aufladen auch weit über 13 Volt.


    Das Messgerät mit Batterie habe ich gerade erst gekauft. Aber OK, wer weiß wie lange das Ding schon im Baumarkt gelegen hat. Da kann ich mal einen neuen 9-Volt-Block kaufen.

  • Die neue hatte nach dem Aufladen auch weit über 13 Volt.

    Wer misst misst Mist.

    Vermutlich hat entweder hat Dein Messgerät einen Fehler - siehe oben - oder Dein Vorgehen war nicht richtig: Einen gültigen Wert für die Ruhespannung misst man erst längere Zeit nach dem Abklemmen vom Ladegerät, d. h. mindestens eine Stunde warten, besser einen Tag.

  • Habe Pluspol vom Starterrelais entfernt. Keine Änderung. Zündung an-> Abfall der Spannung unter 5 Volt. Das Brummen kommt definitiv nicht vom Tacho. Von der Spritpumpe auch nicht. Kann es sein, dass das ABS irgendwie hängt? Hatte bisher zwar keine Probleme damit aber wer weiß? Die ABS-Lampe geht bei dem Spannungsabfall jedenfalls an (soll sie ja auch bei Zündung an). Bei der letzten Fahrt, als die Spannung schlagartig abfiel ging sie auch an. Ich glaube allerdings das es normal ist weil das Steuergerät zu wenig Strom bekommt. Kann da trotzdem etwas im Argen sein? Was befindet sich unterm Relaiskasten?


    Wo genau befinden sich die Masseanschlüsse am Mopped? Würde mir die gern mal anschauen. Vielleicht liegt es an Korrosion? Die F steht bei jedem Wetter draußen.


    Hab hier leider nur die Straße als Werkstatt und hab bei dem Wetter kaum Lust die Karre prophylaktisch komplett zu zerlegen. Daher Step by Step Fehlerquellen ausschließen.

  • Noch ein Gedanke, es sind ja gehäuft Probleme mit der Verkabelung des Zündschlosses aufgetreten. Um es einzugrenzen: Dann dürfte die Hütte ja auch mit Starthilfe nicht anspringen, richtig?

  • Ja und nein. Eine Starthilfe kann einiges an Korrossion ausbügeln. Eine Autobatterie die bei unseren 70A Starterstrom nur 0,5V verliert, bringt halt auch bei 2V Übergangswiderstand an korrossivpunkt noch über 10V an den Starter. Unser Batteriechen bringt halt vorneweg nur 10V und dann sind es am Starter 8V und auch an der Zündspule. Und da mag die nimmer, dazu der Starter nur langsam dreht.


    Bei allen anderen Wackelkontaktproblemen oder steuerungstechnischen Problemen ändert die starte Starthilfe jedoch nichts, das ist korrekt. Massepol ist bei meiner Ur-F gerade oberhalb der Batterie am Rahmen unter der Sitzbank. Masse wird normalerweise so kurz es geht verlegt, also Minuspol der Batterie anschauen wohin das Kabel geht. Sollte kaum mehr als 20cm weit gehen. Da bei den Einspritzern doch einiges geändert wurde an der Elektrik, kann ich es dir leider nicht genauer sagen.

  • Soweit ich das Kabel verfolgen konnte, geht es als Kabelbaum unterm Luftfilterkasten nach hinten. Da sehe ich allerdings nur den Stecker vom Steuergerät.


    In einer Garage hätte ich die Kiste weitestgehend zerlegt. Aber auf der Straße ist das Mist. Deshalb Stück für Stück das ich die Karre bei Regen schnell wieder halbwegs zusammen bekomme.


    Ich denke, ich werde mir morgen mal die Verkabelung am Zündschloss anschauen und das Massekabel unter die Lupe nehmen.

    Noch ein Starthilfekabel organisieren und Sonntag oder Montag den Regler messen.

  • Ich tät dir ja meine Werkstatt anbieten, aber das ist wohl doch etwas zu weit und mit dem Bock dann herfahren wird wohl nicht gehen. Aber ist nur Hobbywerkstatt mit Bühne, kein Betrieb. Aber geheizt.


    Zum Massekabel, das könnte nahe am Steuergerät dann unter einer Schraube festgemacht sein. Masse sollte am Rahmen dran sein und möglichst mit großer Fläche kontaktieren. Also schau mal nach Kabelöse oder Kabelschuh unter Schraube. Oder vieleicht weis jemand von den anderne es genauer.


    Dann viel spaß beim Messen

  • Vielen Dank für Dein Angebot. Aber das ist tatsächlich zu weit. Zudem die Kiste vermutlich nur mit einer Autobatterie im Koffer fahren würde.

    Ich suche morgen mal nach dem Anschluss.

  • Was mich auch auf die Zündschlossverkabelung brachte: Bislang stand das Mopped auf abgeschlossenen Grundstücken. Das Lenkerschloss wurde nur sehr selten genutzt. In den letzten 2 Monaten steht sie an der Straße und wird abgeschlossen. Durch den Lenkeinschlag könnte da sicher was sein.

  • sers Josch ,


    der Massepunkt bei der SingleSpark R13 F650 ist rechts unten am Motor, unter der halbrunden Plastik-Kappe.

    Insgesamt wär halt ne Rep-Anleitung für Dich sinnvoll, z.b. „der Haynes“

    gibts u.a beim Onkel Louis:

    Haynes HAYNES REPARATURANLEITUNG BMW F 650/ST/GS/CS


    kost halt was, lohnt aber immer.

    Du kannst aber auch mal die Tante Google fragen ob sie was weiss. carlsalter.com ist schonmal ne Quelle, wo Du schauen kannst. Denk ich so :whistle:


    take care, save ride!

    ♥️lich ralph

  • Reparaturanleitung habe ich. Original BMW als PDF. Hatte nur zum Massepunkt nichts gefunden (vielleicht auch übersehen). Bei Google schau ich auch.

    Manche Dinge sind allerdings nicht Standard (Fehlersuche in der Elektrik ist nicht gleich Fehlersuche. Kenne ich von Volvo und mag ich auch so.)

  • Batteriespannung bei angeklemmter Batterie zwischen 10 und 11 Volt. Batterie abgeklemmt sind gut 13 Volt. Zündung an unter 5 Volt. Nach abklemmen wieder über 13.

    Eine Unterbrechung am Massepunkt oder am Zündschloss würde zwar dazu führen, dass die Motorradelektrik nicht richtig arbeitet, aber die direkt an der Batterie gemessene Spannung würde nicht so abfallen.

    Dass eine Korrosion am Massepunkt zu einer Mehrbelastung der Batterie führt, ist ausgeschlossen und ein Kabelbbruch am Zündschloss ist auch nur für Unterbrechungen bekannt, bei einem Kurzschluss würde es wahrscheinlich irgendwo rauchen.


    Mir kommt es so vor, als würden in der Verzweiflung alle denkbaren Schwachstellen der F650GS abgeklopft werden, ohne Rücksicht auf die Fehler-Symptome. Gut, kann man machen. Schaden tut es nicht.


    Zum Massepunkt: Ohne den zu suchen und eine unsichere optische Diagnose kann man doch leicht messen, ob ein Messeproblem vorliegt: Eine Prüfspitze an den Minuspol der Batterie, die andere an ein blankes metallisches Rahmenteil. Bei eingeschalteter Zündung darf nun keine wesentliche Spannung zu messen sein, allenfalls wenige Millivolt.

    Gegenprobe bei ausgeschalteter Zündung (!): Im Widerstandsmessbereich muss 0 Ohm (Durchgang) angezeigt werden.


    Zum Kabelbruch:

    Kann es sein, dass das ABS irgendwie hängt?

    An entsprechende Forenbeiträge erinnere ich mich nicht, sodass das ein seltener Fehler wäre, würde ich aber nicht auszuschließen. Im ABS müssten ja Pumpen und Magnetventile sein, die sicherlich leistungsstark sein müssen, aber im störungsfreien Betrieb nur sehr kurz bei einem Eingriff arbeiten.

  • Ok, klingt plausibel.


    Das mit dem ABS steht also eventuell im Raum. Irgendwoher muss das Dauerbrummen ja kommen. Und das ist definitiv unterm Relaiskasten zu vernehmen.

  • sers,


    …dann halt mal schauen, was unter dem Relaiskasten ist. Das ist bis jetzt der einzige Hinweis auf I-was , was komisch ist. Alles andere sind Auswirkungen von dem - keine Ahnung wo runrätsel Problem.

    Das ABS ists m.e. nicht, den. das sitzt deutlich weiter hinten, so wie ich es in Kopf hab, hinter dem Zylinder.


    ah, fällt mir grad ein:

    da vorne ist der Kühler und rechts am Kühler ist der Lüfter.

    Könnte der vllt laufen? Da kann ich mir schon vorstellen,dass der ziiiemlich viel Leistung hat und die Batterie beaufschlagt.


    take care, save ride!

    ralph

  • Laufen tut er nicht. Das hört sich anders an. Sitzt am Lüfter ein Relais? Das wären schon Töne die passen. Die Richtung würde passen.

    Wäre es möglich das der Lüftermotor hin ist und der Regler kämpft?

  • Könnte der vllt laufen? Da kann ich mir schon vorstellen,dass der ziiiemlich viel Leistung hat und die Batterie beaufschlagt.

    Einige F650GS haben eine Lüftersicherung mit 7,5 A, die durchbrennt, wenn der Lüfter nicht läuft, weil er z. B. blockiert ist (hatte ich mal), d. h. das wäre durchaus eine signifikante Stromaufnahme, vor allem, wenn blockiert. Es wäre aber auch ein Fehler, wenn der nach dem Einschalten der Zündung läuft, vor allem bei kaltem Motor. Meiner Erfahrung geht der auch sofort aus, wenn der Motor aus gemacht wird.


    Aber auf eine Idee hat mich das noch gebracht: Ändert sich etwas beim Abschalten mit dem Killschalter ?


    Sitzt am Lüfter ein Relais?

    Nein.

  • Killschalter probiere ich morgen. Ist der Lüfter direkt am Lüftermotor mittels Stecker angeschlossen? Dann würde ich den auch mal abziehen und schauen was passiert.


    Im Sicherungskasten unterm Sitz ist keine für den Lüfter (laut Handbuch). Hatte auch alle einzeln gezogen. keine Änderung.