Zylinderkopf polieren

  • Hallo allerseits,


    Bei meiner F waren die Ansaugstutzen fällig. Nach dem Ausbau ist mir aufgefallen das die Kanäle wirklich beschissen aussehen. Super rau das ich keinen Formsand gefunden habe wundert mich schon fast, also hab ich auch mal den Auspuff abgebaut und da sieht es nicht viel besser aus.


    Hier meine Frage(n):


    Hat jemand mal den Kopf runtergebaut und poliert?


    Wieviel besser läuft das Moppet?


    Lohnt sich die Arbeit?


    Nach meinen Mofa Erfahrungen sind immer 10 bis 15% mehr Leistung drin.




    Gruß Magat

  • Der Schuß könnte auch nach hinten losgehen. Polierte Kanäle können zwar die Befüllung erhöhen, jedoch reduzieren sie auch die Turbulenzen in der angesaugten Luft. Die wiederum können für eine bessere Durchmischung des angesaugten Benzins sorgen, und so weiter...


    Probiert habe ich es allerdings nicht.

  • Hallo Magat!


    <span>Nach meinen Mofa Erfahrungen sind immer 10 bis 15% mehr Leistung drin.[/quote]


    Na, da hast Du aber bestimmt noch was anderes gemacht, als nur die Kanäle poliert zu haben... ;)


    Im übrigen kann ich das Argument von Ulf schon nachvollziehen. Es lebe der Direkteinspritzer - dann könnte die Bearbeitung des Ansaugtraktes noch was bringen... Und wenn man deswegen jetzt "nur" noch die Auslasskanäle behandelt, wird vom "Tuning" wohl auch nicht mehr allzu viel zu spüren sein - da ja der Kat den Abgasen auch noch einen gewissen Widerstand entgegensetzt.


    CU!


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Hi Magat


    Der größte Feind der Leistungssteigerung sind die Verwirbelungen.


    Wenn Du eine Veränderung erwägst, dann kannst Du die Ansaug- und Abgaskanäle nach dem Pollieren noch verchromen lassen. Auch die Ventile sollten dann so bearbeitet werden das sie den gerinsten Strömungswiederstand haben und auch die Vorspannung der Ventilfedern wäre zu erhöhen. Alles eine Frage ob sich der Aufwand (Kosten) im Vergleich zum Nutzen lohnt. Dein Vergleich zum Mofa hinkt, das Mofas in der Regel 2-Takt Motoren haben.


    Gruß


    Martin

  • @Stöpsel,


    im 2004er thread schreibst du, dass an Einspritzanlage (oder Vergaser) nichts geändert werden muss, und dass das Gemisch eher fetter wird. Das leuchtet mir, zumindest bei der Einspritzanlage der F nicht so ganz ein.


    Wird nur die Verdichtung erhöht, ergibt sich der Leistungszuwachs hauptsächlich durch den verbesserten Wirkungsgrad. Die angesaugte Luftmenge wird aber durch den kleinenen Brennraum schon minimal erhöht. Wenn das Polieren der Ein- und Auslasskanäle aber zusätzliche Leistung bringt, kann dies ja nur durch eine Steigerung der angesauten Luft- / Gemischmenge geschehen; oder wie sonst? Ob das Gemisch schnell oder langsam in den Zylinder geströmt ist, sollte der anschließenden Verbrennung ziemlich egal sein, vorausgesetzt, das Benzin-Luftgemisch ist "gleich homogen". Worauf ich raus will:


    Beim Vergaser wird entsprechend der größeren Luftmenge auch entsprechend mehr Benzin mit angesaugt, evtl. durch den größeren Unterdruck sogar noch mehr als "entsprechend".


    Bei der Einspritzung der F gibt es aber keinen Luftmengenmesser, ein Poti zeigt den Öffnungswinkel der Drosselklappe an. Dadurch errechnet die Elektronik die entsprechende Benzinmenge, die beim normalen Motor (Verdichtung, rauhe Kanäle, Luftfilter, Auspuff...) nötig ist. Beim geänderten Motor bekommt die Steurung überhaupt nicht mit, dass mehr Luft angesaugt wird. Hierbei gehe ich jetzt davon aus, dass im Volllastbereich bei hohen Drehzahlen die Lambdaregelung nicht genutzt wird, die Einspritzanlage also im Open-Loop-Betrieb arbeitet. In diesem Fall wird das Gemisch also magerer und müsste für optimale Leistung etwas fetter "eingestellt" werden.


    Bitte korrigieren, falls Gedankengang falsch.


    Gruß Michael

  • hallo 42,


    die polierten ein - und auslasskanäle sollen den gemischstrom (im optimalen fall) laminar ein - bzw. herausströmen lassen. dadurch wird z.b. die füllung erhöht, da keine wiederstände den luftstrom stören. hierbei wird geringfügig mehr gemisch in den zylinder gebracht, was im vergleich zum "rauhen" zustand ein plus bedeuten würde (daher fetter). allerdings ändert sich die luftmenge, die vor der airbox liegt, da der materialabtrag in den kanälen das volumen erhöht. bei richtiger abstimmung der resonanz ist somit eine bessere und schnellere füllung gegeben, die einen leistungszuwachs zur folge hat. dadurch ist das ansprechverhalten auch aglier. der eigentliche leistungszuwach ist natürlich wegen der erhöhten verdichtung gegeben, weil damit der mittlere kolbendruck erhöht wird.


    ein verstellen des zündzeitpunktes wäre noch eine maßnahme, die vorgenommen werden könnte. hierzu müsste die zündung etwas eher erfolgen. allerdings ist das nicht unbedingt notwendig. leider hat man (fast) keine möglichkeiten, die Kennfelder zu verändern. es ist im übrigen von vorteil, wenn man noch die "alte" softwareversion hat, da diese fetter eingestellt war und nicht auf ganz so saubere abgaswerte herunter geregelt wurde.


    ps: mein zündkerzenbild sieht vollkommen normal aus und ich fahre gerne etwas zügiger. demnach müsste doch noch alles im "regelbereich" liegen.

  • Hallo Ihr Lustigen,


    es gibt keine! laminare Strömung in Ansaugkanälen.


    Da es zur Zeit keine Eingriffsmöglichkeit in die Software der Einspritz-F gibt, ist eh alles theoretisch.


    Der Einspritzmotor ist eine drittklassige Basis für Tuningmassnahmen.


    1. Weil das Kennfeld gut ausgelegt ist.


    2. weil die Mechanik der KW unterdimensioniert ist.


    3. Wenn Du eta erhöhst, musst Du abmagern. Da die Kennfeldauslegung eher mager ist, reagiert der Motor wahrscheinlich "dankbar" für die Anfettung.


    nehmt ne Vergaser-F, die rockt.


    Grüße Micha

  • Hallo Micha,


    jetzt bin ich noch ratloser und habe noch mehr Fragen:


    1.)Inwiefern sind die Kennfelder gut ausgelegt? Ich vermute: In Bezug auf saubere Abgase und geringen Verbrauch; und auf Normalbenzin(?). Nicht bezüglich max. Leistung.


    2.) Hat die Einspritzer-F eine andere KW oder Lager als die Vergaser-F? Ich dachte, eine Schwachstelle bez. Leistungserhöhung wäre der Zylinderkopf, hier Temperaturprobleme im Auslassbereich; der alte Kopf mit den 2 Auspuffrohren konnte die Wärme besser ableiten.


    3.) Warum muss man bei Erhöhung der Verdichtung / Wirkungsgrad das Gemisch abmagern?


    4.) Leider gibt es die Vergaser-F nicht als Dakar...


    Gruß Michael

  • Hallo Namensvetter,


    das Kennfeld der Einspritz-F ist wohl eins der besseren von BMW. Dies ist die Aussage eines mir bekannten Chiptuners in Köln. Er sagt bei einem Serienmotor ist da nix zu holen.


    Die Abgaswerte stimmen nur beim Ablauf des Testprogramms. Achtung: "Hörensagen": Die Einspritzanlage merkt wenn sie im Testmodus für die Abgaswerte ist und regelt auf optimale Werte. Sonst ist die kleine BMW sie genau so eine Dreckschleuder wie ein Golf TDi und wie sie alle heissen. Die Motormanagements(wie heisst denn da der Plural?) sind auf diese Zyklen "abgerichtet". Im normalen Fahrbetrieb pesten sie dan wieder rum.


    Die Vergaser-F hat eine wesentlich stabilere Kurbelwelle. Die möglichen Leistungen sind ja von Herrn Michels Seite zu erfahren: http://www.team-pami.com/deutsch/index.htm


    Beim Einspritzer fliegt bei dieser Leistung die KW auseinander.


    Ist im Steg zwischen den Auslassventilen kein Wasser oder Ölkanal? Die Boxer haben da einen Ölkanal.


    Wenn Du eta erhöhst, wird lambda bei gleicher Vergasereinstellung kleiner, d.h. das Gemisch ist fetter für diesen Zustand.


    Ich weiss nicht in welchem Regelkreis die Lambdasonde bei dem Einspritzmotor hängt, vermute aber dass brav nachgeregelt wird.


    Der Thomas Körner hat mal ne Supermoto gebaut. Das Fahrwerk war vom Einspritzer, der Motor von Pami war ein Vergasermotor mit über 80 standfesten PS. Das Motorrad wurde mal in einem MO-Sonderheft vorgestellt.


    Grüße Micha

  • Hi,


    ein Freund von mir ist Zylinderkopfspezialist beim Tuning von großvolumigen amerikanischen Zweizylinder und der sagt, dass polieren nix bringt - außer viel Arbeit. Wenn ein Tuner einen Zylinderkopf mit polierten Kanälen anbietet und den Nutzen seiner Maßnahme nicht mit einer Fließbank-Messung nachweisen kann, ist er, meinem Kumpel zu Folge, ein Beutelschneider.


    Momentaner wird eine Endrauhigkeit, welche ungefähr einem mit 80er Schleifpapier behandelten Kanal entspricht, empfohlen (... und Ulf hat mit den Verwirbelungen übrigens Recht).


    Gruss Ossi

  • Das ging aber schnell!


    an meinem Mofa habe ich die Kanäle poliert und sämtliche übergänge zwischen Vergaser, Ansaugstuzen, Zylinder und Auspuff entfert. Zusäzlich habe ich die Verdichtung erhöht und die Zündung anders eingestellt. Die alte Ciao lief fast jeden Berg mit mir ca.85kg mit über 30km/h hoch. Gemessen mit nem Auto und einem Fahrradtacho am Mofa.


    Im gegensatz zu den meisten Jungs hatte ich den Ehrgeiz die Arbeit sehr gründlich zu machen und nicht am selben nachmitag wieder zu fahren. Der Eingriff hat mich 3 Ferientage gekostet. Bin nie von von den Grünen angehalten worden und der Motor hat meine Zeit überlebt und läuft immernoch mittlerweile über 10000km).


    Polieren kann ich selber. Vergaser und Ansaugstutzen habe ich schon angeglichen und hochglanzpoliert.


    Hab aber beschlossen den Kopf nicht runter zu bauen, eventuel bei der 30000km Inspektion. In zwei wochen solls in Urlaub gehen und schrauben geht ja auch nur nach der Arbeit.


    Mfg. Felix