Kette reinigen und schmieren

  • Hallo Leute , habe noch ein Problem , bei dem Ihr mir vielleicht einige Tips geben könnt .
    Also , ich bin man gerade 166 groß und daher habe ich mir eine tiefergelegte und abgepolsterte Twin gekauft . Leider gibt es dafür keinen Hauptständer und es wird schwierig beim Kette reinigen und schmieren . Es gibt verschiedene Möglichkeiten , die eine ist eine Hinterrad - Drehhilfe und die andere ein Motorradheber . Von welcher Firma auch immer, was würdet Ihr mir empfehlen was ich mir kaufen sollte .
    Vielen Dank im vorraus für eure Empfehlungen . Kalle

  • Hallo Kalle,


    so was ist ja grundsätzlich Ansichtssache, aber ich finde, wer viel alleine unterwegs ist, braucht einen Hauptständer. Den gibt es sicher bald auch im Zubehör für dein Model. Dann kannst du auch deine Kette warten. Wie baust du unterwegs ein Rad aus, wenn du einen Platten hast, ohne Hauptständer?


    Wenn du keinen Hauptständer möchtest, kenne ich noch zwei Möglichkeiten:


    1. Du nimmst einen Wagenheber und setzt ihn auf die dem Seitenständer gegenüberliegenden Seite unter die Schwinge. Dann hebst du so das Hinterrad an.


    2. Wenn du Hilfe hast, frage jemanden, ob er das Motorrad über den Seitenständer kippt, so das dass Hinterrad etwas in der Luft liegt.


    Grundsätzlich muss man eine Kette nicht mehr als vieleicht 2 oder 3x im Jahr schmieren, abhängig natürlich von der Fahrleistung. Das geht zur Not auch wie oben beschrieben.


    Gruß ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Hallo,

    Zitat

    Original von Uli_Ddorf
    Grundsätzlich muss man eine Kette nicht mehr als vieleicht 2 oder 3x im Jahr schmieren, abhängig natürlich von der Fahrleistung. Das geht zur Not auch wie oben beschrieben.


    Kalle sucht ja nach einer Lösung jenseits der Not.
    Grundsätzlich lautet die Empfehlung, die Kette alle 500 km einzusprühen. Dein -2-3 mal entspräche einer Fahrleistung von 1500 km. Bei einem realistischeren Wert von 20000 km sind das aber schon 40 mal !


    Eckart

  • Hallo Ulli wäre toll , wenns dafür einen Hauptständer geben würde , denn dann geht vieles einfacher worüber ich mir sonst nie Gedanken gemacht hätte . Hoffe das es sowas bald gibt
    Kalle

  • Hallo Eckard,


    eine Kette alle 500 Km zu schmieren ist wirklich nicht notwendig, dass ist Geld zum Fenster raus geworfen und Umweltverschmutzung. Ich schmiere meine Kette bei 4.000 - 5.000 Km im Jahr vieleicht 2 x im Jahr und spannen tue ich sie, wenn überhaupt, 1x im Jahr. Die Kette hat ein innen liegendes O-Ring geschütztes Fettdepot. Das Fetten von aussen schmiert die Kette nur an den Laufhülsen und schützt sie vor Rost. Und mir ist noch nie eine Kette weg gerostet. :angel1:


    Wenig fetten verkürzt auch nicht (spürbar) die Lebensdauer einer Kette, genauso wie viel fetten die Lebensdauer nicht (spürbar) erhöht. Es macht die Kette nur leiser. Die Kette verschleisst durch die Beschleunigungskräfte, Lastwechsel und die dadurch entstehende Materialermüdung. Und dann kommt die Längung. Irgendwann stimmt die Teilung der Kette nicht mehr mit der des Kettenblattes überein, daher auch die "Sägezähne" irgendwann. Wer nur sanft aus dem Stand beschleunigt, bis die Fuhre rollt, kann ohne weiteres mit der F auf 40.000 Km mit einem Kettensatz kommen bei gutem Material.


    Ist so meine Erfahrung.


    Gruß ULI

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    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

    Einmal editiert, zuletzt von Uli_Ddorf ()

  • Hallo Uli,

    Zitat

    Original von Uli_Ddorf
    eine Kette alle 500 Km zu schmieren ist wirklich nicht notwendig, dass ist Geld zum Fenster raus geworfen und Umweltverschmutzung. Ich schmiere meine Kette bei 4.000 - 5.000 Km im Jahr vieleicht 2 x im Jahr und spannen tue ich sie, wenn überhaupt, 1x im Jahr. Die Kette hat ein innen liegendes O-Ring geschütztes Fettdepot. Das Fetten von aussen schmiert die Kette nur an den Laufhülsen und schützt sie vor Rost.


    Mir ist bekannt, dass den wesentlichen Teil der Schmierung die in der Kette eingeschlossene Fettfüllung übernimmt. Die äußerliche Behandlung erfasst vor allem den Kontaktbereich von Kette mit Rad und Ritzel, wo es ja auch Rebung gibt.
    So schreibt es ja auch der Artikel, auf den Du in Deinem Beitrag verwiesen hattest und auch dass regelmäßige Schmierung durch Kettenspray nötig sei, allerdings ohne das zu beziffern.
    Zum Rosten hat meine Kette keine Zeit.
    Die 500 km sind eine Faustregel, die ich nicht erfunden habe, die sich auch anderweitig hier im Forum wiederfindet. Meine Regel lautet da Lieber oft als viel und so hält eine Dose auch bei meiner Fahrleistung ein Jahr.


    Anders verhält es sich mit der Kettenspannung: Solange eine Kette noch neu ist, ist kein Spannen nötig (ggf. jahrelang, wenn man wenig fährt), neigt sich aber ihre Lebensdauer dem Ende zu, ist es immer öfter nötig, u. U. alle paar Tage, wenn man auf großer Tour ist.


    Eckart

  • Wenn du kräftig bist würd ich mir einfach den hauptständer der normalen holen...mit etwas Kraft kriegst du die Maschine auch auf den Ständer rauf...ich weiß aber nicht, ob sich der irgendwo beißt bei der niederen, kann mir aber nicht vorstellen wo..Schräglagenfreiheit könnte sich allerdings, ähnlich der "echten" 650 GS etwas einschränken..


    Ansonsten gibts bei Louis/Polo so Auflagen mit 2 Rollen, auf denen man das Hinterrad drehen kann...auf die kann man mehr oder weniger einfach auffahren, auf dem Seitenständer abstellen und gut ist.



    Zur Kettenpflege:
    alle 500km krieg ich auch nicht hin, ob die Schmierung so wichtig ist weiß ich nicht, was aber wohl relativ wichtig ist, ist der Dreck der auf der Kette liegt und beim Reinigen/Schmieren wieder weg geht...gibt ja den alten Getriebesand Witz ne^^

  • Hi Uli,


    da kann ich aber gar nicht zustimmen:
    Im Alpen-Urlaub hat der Kettenöler am Mopped vom Mitfahrer nicht funktioniert (verstopft), weil BMW intellegenterweise bei der 1000er Inspektion (also neues Mopped!) alles mit Kettespray eingesaut hat. Nach ca. 1500km (nach der BMW-Sprayung) hatte das hintere Ketterad schon scharfkantige Zähne, war also hinüber. Die Kette selbst hatte keine Längung.
    Die Schmierung von außen (Fett oder Öl) ist notwendig, damit die Kettenritzel und die Rollen der Kette nicht verschleißen. Die Innenschmierung der Kette ist davon unabhängig und hält mindestens 30 - 40tkm, falls kein Rost die O-Ringe zerstört.
    Mit Kettenöler hat meine Kette jetzt 35tkm. Die Kettenräder sehen aus wie neu; die Kette ist schon minimal gelängt. Material: Gericke, 90€.
    Deine Kette + Kettenräder würde ich gerne mal nach 4 Schmierungen = 20tkm ansehen.


    Bei Kettenspray würde ich spätestens alle 500km schmieren, bei richtig Regen öfter.


    Gruß Michael

  • Hallo Michael


    Montier dir einen Kettenöler. War bis jetzt die beste Investition, die ich für mein Motorrad getätigt habe. Ich habe zuerst auch die Kette gereinigt und geschmiert. Jetzt reicht es, ab und zu einen Blick zu riskieren, ob der Öler funktioniert.


    Absolut genial. Gruss René

  • Hallo Eckart :sorry: und Michael,


    ich sage ja nicht, das es nur so geht, aber es geht eben auch so. Ich hab noch nie eine O Ring Kette nach 20.000 Km wechseln müssen - doch 1 x, das waren 19.000 Km quer durch Australien zu zweit mit Gepäck, davon ca. 50% Gelände auf einer XT 600 Ténéré. Aber selbst da hat die Kette 19.000 Km gehalten, mit ca. 1x schmieren.


    @Michael
    wenn dein Kettenblatt nach 1500 Km schiefe Zähne hat, dann hat das definitiv nichts mit Schmierung zu tun sondern ist ein Materialfehler.



    Zitat

    Original von zweiundvierzig
    Deine Kette + Kettenräder würde ich gerne mal nach 4 Schmierungen = 20tkm ansehen.


    Gruß Michael


    Also ich hab oben geschrieben "...auf 4.000 - 5.000 Km 2x schmieren..." Das sind bei 20.000 Km 8 - 10 x schmieren und nicht 4x. :g: Aber vieleicht werden es auch ein paar Schmierungen mehr, kommt drauf an, wie oft ich wirklich lange Strecken (200 - 300 Km) am Stück im Regen fahre. Die Kette auf meine Dakar hat jetzt 10.500 Km gelaufen und ich hab sie in den letzten 5.000 Km zwei Mal geschmiert und 1x gespannt. Du kannst sie ja dann mal begutachten wenn sie 20.000 Km gelaufen hat.


    Aber das soll ja hier kein Glaubenskrieg werden. Ich bin da auf der einen Seite auch ein bisschen bequem, auf der anderen Seite finde ich (als Maschinenbauer), dass die Wartungsinterval von BMW viel zu eng gefasst sind bei allem und viele lassen sich davon nervös machen. Ich überziehe grundsätzlich alle Intervalle um 50 bis 100% und hatte deswegen noch nie ein Problem. Und bei der Kette überziehe ich eben noch ein bischen mehr. ;) Mir ist es aber auch total egal, ob die Kette 28.000 oder 40.000 km hält.


    In diesem Sinne


    ULI


    Werde jetzt mal etwas anderes schmieren :beer1:

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

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  • Hab schon Selbstbau montiert, fast jedenfalls, bin noch auf der Suche nach einem passenden Tank für das Werkzeugfach..

  • Hallo Rene , vieleicht die beste Idee mit dem Kettenöler. Schicke mir doch bitte mal ein paar Bilder wie und wo Du das mit dem Kettenöler gelöst hast . Würde mich mal interessieren . Kalle

  • Hallo Kalle


    Da ich eine "alte" F650GS fahre, nützt dir das nicht viel. Ich habe mir den Cls200, gegönnt. Davon gibt es eine Einbauanleitung auf deren Homepage. Mach dich hier im Forum schlau, es gibt sicher diverse Lösungen, betr. Einbau und Ölertyp.


    Gruss René

  • Danke Rene' , werde ich tun .Viel Spaß noch mit Deiner "alten" , die hatte ich auch
    die lief auch sehr gut als Einzylinder oder ? Kalle

  • HALLO Uli_Ddorf


    Nach mittlerweile 31 jahren Mopedfahren (bis auf eine Güllepumpe als Zweitmoped) lauter Fahrzeuge mit Kettenantrieb möchte ich partout nicht auf einen Schmier- bzw. Sprühinterwall von 4000 - 5000km umsteigen.


    Habe nur ein halbes Jahr Mechanikausbildung genossen, aber auch da wurde mir beigebracht wie gut sich Metall auf Metall verträgt.



    Ich kann mir auch nicht vorstellen dass meine Ketten bei deinen Wartungsinterwallen die 20000er Marke überschritten hätten.


    Aber wie du schon sagtest, kein Glaubenskrieg. Ich sprüh einfach 10mal öfter als du und bilde mir ein meiner Kette was gutes zu tun. Ich könnt es aber auch mal nach deiner Methode versuchen, wenns schief geht hab ich immerhin mindestens eine Dose Kettenspray gespart.


    Nichts desto trotz werde ich wahrscheinlich deinen Batterieversuch bald mal nachbauen.


    Gruß gipsy

  • Hallo,


    ich hab den Scottoiler einbauen (lassen).
    Bin sehr zufrieden damit, denn ich selbst bin ein sehr sehr unzuverlässiger manueller Kettenöler.


    Eingestellt ist der Oiler bei mir fast bis zum Anschlag auf wenige Tropfen, aber es ist meiner Meinung nach immer noch genug.


    Preis des Oilers war mal EUR 129,--, jetzt aber laut www.scottoiler.de EUR 139,90


    Anbei ein paar Bilder.


    Viele Grüße


    Christoph

  • Ich habe bei meinem Zweitmöp (Ducati ST4s) diesen Winter den Kettenöler von CLS montieren lassen, Langzeiterfahrungen kann ich noch nicht posten.
    Interessant ist aber, dass je nach Belastung die Ölmenge variiert werden soll.
    Nach Regenfahrten ca. 15 KM maximale Ölmenge, bei Autobahnfahrten leicht erhöhte Ölmenge etc.


    Alle 4- 5.000 KM etwas Kettenspray kann nur schlechter sein, sorry.


    Letztlich kostet eine schlecht geschmierte Kette auch Leistung, das können durchaus 1-2 PS sein.
    Bei Ketten ohne Öler halte ich es auch für sinnvoll, lieber öfter und wenig, als selten und viel zu fetten.
    500 KM als Intervall und zusätzlich nach jeder Regenfahrt wäre meine Empfehlung.


    Gruss, Michael

  • Hallo Michael , danke für die Empfehlung , bekomme von immer mehr Leuten den Rat , wenn ich nicht dauernd Kette ölen und da ich keinen Hauptständer habe einenHeber oder eine Hinterraddrehhilfe benutzen möchte , mir einen Kettenöler zu kaufen ,wie Du ihn hast . Kalle

  • Na ja, ein zweiter mann, der die Maschine über den Seitenständer so kippt, dass das Hinterrad sich drehen lässt, reicht ja auch erst mal...