Einbau neue, kleinere Gelbatterie

  • Hallo, ich brauche ja wie in dem anderen Thread erwähnt eine neue Batterie.
    Die kleinen Blei-Gel-Akkus klingen sehr verlockend. Diese Batteriewarterei erscheint mir sehr umständlich und irgendwie nicht zeitgemäß.


    Gibt es denn wirklich keinen Haken jetzt mit den Blei-Gel-Akkus? Einfach einbauen und glücklich sein?
    Brauche ich ein spezielles Ladegerät? Und vor allem reicht die niedrigere Kapazität auch mit ABS und Navi (an der Bordsteckdose) usw. aus?


    Ich stelle mir halt die Frage wieso die Hersteller nicht gleich solche Akku-Typen verbauen.


    Gibt es die normalen wartungsfreien Starterbatterien auch für die F650GS? In den einschlägigen Shops finde ich ausschließlich Säurebatterien.


    Gruß FloPe

  • tach :)


    also bei dem Ladeteil musst du drauf achten, das es für GEL-Batterien geeignet ist. Hab mich gestern auch bei Prolo wegen ner neuen Batterie rumgetrieben, ist aber wieder ne normale geworden :whistling:


    Gruss Mike

  • Gibt es denn wirklich keinen Haken jetzt mit den Blei-Gel-Akkus? Einfach einbauen und glücklich sein?


    Bei mir ist es bisher so nach 11 Monaten und 9.000 Km.


    Zitat

    Brauche ich ein spezielles Ladegerät?


    Ich brauche garkeins. Selbst wenn deine Maschine 3 - 4 Monate steht, ist die Batterie noch super fit.


    Zitat

    Und vor allem reicht die niedrigere Kapazität auch mit ABS und Navi (an der Bordsteckdose) usw. aus?


    Bei mir reicht es. Ich habe allerdings keine Zusatzscheinwerfer.


    Zitat

    Gibt es die normalen wartungsfreien Starterbatterien auch für die F650GS? In den einschlägigen Shops finde ich ausschließlich Säurebatterien.


    Schau mal ganz oben.


    Gruß ULI

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  • Hallo flope,
    Im Thread war noch eine Antwort offen geblieben:

    Brauche ich ein spezielles Ladegerät?

    Das Aufladen wird von der Lichtmaschine übernommen, welche zusammen mit dem Regler das Ladegerät bildet. Dieses ist es, welches im Regelfall die Ladung übernimmt, deshalb kommt es vor allem hierauf an und weniger auf irgend ein Gerät, das in einer Ausnahmesituation mal 'ran muss. In den BMW-Unterlagen steht, dass man nur eine gleichartige Batterie nehmen soll. Das bedeutet nicht automatisch, dass bei Abweichungen gar nichts mehr geht, eigene Erfahrungen dazu habe ich aber nicht.

    Zitat

    Und vor allem reicht die niedrigere Kapazität auch mit ABS und Navi (an der Bordsteckdose) usw. aus?

    Auch hier gilt, dass diese Teile nicht aus der Batterie versorgt werden, sondern aus der Lichtmaschine. Die Daten der Batterie müssen vor allem geeignet sein, den Anlasser zu versorgen. Zwischendurch, d. h. bei nicht laufendem Motor oder im Stand, wenn viele Zusatzverbraucher an sind, werden daraus Geräte versorgt; die Kapazität bestimmt dabei nicht, ob diese versorgt werden können, sondern wie lange; 20% weniger Kapazität entsprechen dabei 20% weniger Laufzeit bei stehendem Motor - normalerweise ist das kein Thema.


    Eckart

  • Hallo zusammen,



    da ich immer wieder mal zu dem Thema Gel Batterie angemailt werde hier ein kurzer Zwischenbericht:



    Die Batterie ist jetzt 22 Monate alt und funktioniert immer noch ohne Probleme. Die Maschine hat diesen Winter von Ende Oktober bis Ende März gestanden. Kein Laden der Batterie, kein Ausbau und - nach 4 - 5 Sekunden sprang sie ganz brav an.



    Fazit: Bis heute keine Probleme. :thumbup:



    Gruß - Uli

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  • Ich würde das Thema gerne einmal vorholen.


    Seit längerer Zeit spiele ich mit dem Gedanken, mir für meine F eine Gelbatterie zuzulegen. Früher hieß es immer, aufgrund der Positionierung der Batterie kommt es zu starker Wärmeentwicklung und die wartungsfreien und Gelbatterien würden quasi „verkochen“.

    Augenscheinlich ist das ja nicht der Fall. Wie sind denn nun tatsächlich die Langzeiterfahrungen, auch im Hinblick auf die unterschiedliche Amperstundenzahl?

  • Moin,

    da hast Du vermutlich den ältesten Beitrag schlechthin genommen, das Thema wurde, fast ähnlich einem Öl-Fred, im Forum schon so ziemlich auseinander klabüstert. Viele Infos sollten über die Suche zu finden sein, der gerade kein Beispiel suchen möchte.

    Viele Grüße Torsten

    Nachtrag: Könnte mir vorstellen, dass da noch was folgt.

  • Seit längerer Zeit spiele ich mit dem Gedanken, mir für meine F eine Gelbatterie zuzulegen. Früher hieß es immer, aufgrund der Positionierung der Batterie kommt es zu starker Wärmeentwicklung und die wartungsfreien und Gelbatterien würden quasi „verkochen“.

    Ganz generell bedeutet eine höhere Temperatur eine kürzere Lebensdauer, aus unterschiedlichen Gründen, daher ja auch die Empfehlung einer Lagerung im Kalten, denn der Akku nicht benutzt wird.


    Der Wärmeentwicklung sind alle Batterietypen ausgesetzt und ein erhöhter Flüssigkeitsverlust würde alle Typen betreffen, aber bei allen wartungsfreien hat man das Problem, einen Flüssigkeitsverlust nicht durch Nachfüllen ausgleichen zu können. Unabhängig davon tritt aber bei allen Typen eine leichte Gasung beim Laden auf (was man als Kochen bezeichnet), die bei Nassakkus durch Nachfüllen von Wasser ausgelichen werden muss, während in Wartungsfreien das Gas durch Zusätze wieder zu Wasser wird. Die Kapselung wird sicherlich auch einen Wasserverlust durch Verdunsten mindern, aber nichts ist perfekt, sodass auch Wartungsfreie irgendwann sterben, wobei Wasserverlust einer der möglichen Gründe und im Einzelfall vielleicht der Entscheidende ist.


    Meine eigenen Erfahrungen mit Gel-Batterien habe ich allerdings in der F800GS gemacht, wo der Einbauort nicht ganz so temperaturbelastet ist. Leider waren die Erfahrungen damit nicht die Besten, sodass ich sie schon nach rund einem Jahr wieder ersetzt hatte. Natürlich kann das ein Einzelfall gewesen sein.


    Der Motorradhersteller allerdings, also BMW, spedierte den Zweizylindern allerdings einen AGM-Akku aus Serienausstattung, was die Frage aufwirft, warum es ausgerechnet eine Gelbatterie sein soll. Meine Erfahrungen mit AGM-Akkus waren durchweg gut und für die 650er geht das auch:


    Hier nochmal der Link auf einen ähnlichen Thread:


    Wie sind denn nun tatsächlich die Langzeiterfahrungen, auch im Hinblick auf die unterschiedliche Amperstundenzahl?

    Wenn man den Nass-Akku durch einen wartungsfreien Blei-Akku ersetzt, ist das immer ein Gel- oder AGM-Akku. Aufgrund der neuen Bestimmungen drängt sich das ohnehin auf, weil man Schwefelsäure zum Selbstbefüllen heute in Deutschland als Privatmensch nicht mehr kaufen kann bzw. darf, was für AGM-Akkus bedeutet, auch nur bereits gefüllte kaufen zu können, bei Gel-Akkus ging das sowieso nie anders.


    Normalerweise hat ein Gel- oder AGM-Akku die gleiche Kapazität wie der Standard-Akku, das was der Threadstarter hier gemacht hat, ist also eine Ausnahme. Vielleicht verwechselst Du das mit Lithium (s. u.). Wie bereits erwähnt, kommt es aber auf die Kapazität eigentlich gar nicht an, sondern auf den Kaltstartstrom. Weil das so ist, lassen sich die Aussagen nicht für die wartungsfreien und Gelbatterien verallgemeinern, sondern man müsste das schon für ein bestimmten Typ (Hersteller, Typenbezeichnung) sagen. Das gilt um so mehr, wenn man zu einem Typ greift, der gar nicht für den Einsatz als Starterbatterie vorgesehen ist. Nach einem nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch eines solchen Akkus als Starterbatterie dürften Reklamationen erfolglos sein.


    Dass ein Akku die große Kapazität hat, die er hat, liegt vor allem daran, dass Kapazität und verfügbarer Startstrom in einer durch die Technologie bedingten Abhängigkeit stehen, d. h. man benötigt einen bestimmten Strom für den Anlasser ud daraus ergibt sich eine bestimmte Kapazität. Wegen der relativ großen Reserven für Temperatur und Alterung funktioniert ein kleinerer Akku auch, aber man muss mit Abstrichen bei Lebensdauer und Temperaturbereich (Winter) rechnen. Ob die deswegen durchaus berechtigte Frage hier im Forum ausreichend beantwortet werden kann, stelle ich in Frage, denn die wenigsten werden den Bleiakku durch einen geringerer Kapazität ersetzen, während alle anderen auf die richtige Nennkapazität achten.


    Etwas anderes wäre der Ersatz des Bleiakkus durch einen Lithium-Akku. Diese andere Technologie hat ein günstigeres Verhältnis zwischen erreichbarem Startstrom und Kapazität, weswegen es (nur) hier üblich ist, Typen mit geringerer Kapazität einzusetzen. Nebenbei hat das noch den Effekt, dass der ansonsten erheblich höhere Mehrpreis nicht so hoch ausfällt und wesentlich leichter ist das Teil auch noch. Eigene Erfahrungen habe ich damit noch nicht, aber die Berichte im Forum klingen vielversprechend, deswegen wäre das vielleicht auch eine Alternatibve für Dich.

  • Lieber Eckart,


    vielen Dank für die Hinweise! An eine AGM Batterie habe ich tatsächlich noch nicht gedacht.

    Ich werde mich damit mal in Ruhe auseinandersetzen.