Riemen hält nicht mehr die Spur

  • Hallo Experten,


    gestern habe ich etwas sehr Merkwürdiges festgestellt: mein Riemen bleibt nicht mehr in seiner Spur (also mittig auf dem Zahnkranz), sondern hat sich etwas nach außen gedreht, war also etwa 1mm über der Außenkante des Kranzes. Ich hab ihn dann wieder etwas zurückgeschoben, aber das half nichts: er drehte sich während der Fahrt wieder nach außen. Die Spannung ist ok, denke ich. Der Riemen ist allerdings 51500km alt. Aber äußerlich keine Verschleißspuren zu erkennen. Ich hatte ja erst Sorgen, er würde sich jetzt allmählich ganz herausdrehen und dann verabschieden, was aber zum Glück (noch) nicht passiert ist, auch nach über 100km Fahren am Stück nicht. Aber er rollt jetzt so gerade an der Kante entlang, und ich habe natürlich Sorgen, dass er früher oder später abspringt...


    Woran könnte das liegen? Riemen falsch gespannt, kaputt oder HInterradachse nicht mittig? Aber was mich wundert: bei der 50 000er Inspektion vor zwei Wochen war noch alles ok. Der Riemen lag genau in der Mitte, da kann ich mich noch dran erinnern. Und der Mechaniker meinte, am Riemen hätte er nichts gemacht, weil er ok aussah. Und einen Reifen habe ich in der Zwischenzeit auch nicht gewechselt.


    Mir ist klar, dass der Riemenaustausch eigentlich überfällig ist. Aber liegt es daran überhaupt?


    sorgenvolle Grüße


    Lillie

  • das dein Problem am Riemen selbst liegt, halte ich für eher unwarscheinlich, wenn er nicht sichtbar beschädigt ist. Die Führung frei laufender Riemen (auch Zahnriemen) wird durch eine mit dem Auge kaum sichtbare Wölbung der Riemenräder erzeugt. Der Riemen läuft immer zum höchsten Punkt, dh. der Mitte der Rades. Wenn die flucht der Riemenscheiben nicht stimmt, so ist das Ergebnis ähnlich deinem geschilderten. Die Ursache dafür kann natürlich an vielem liegen. Angefangen von verschlissenen Riemenscheiben, defekten Lagern (auch Schwingenlager) usw. Hast du einen Hauptständer? Wenn ja, aufbocken und am Hinterrad wackeln, ob ggf. die Schwinge spiel hat. Ansonsten erst mal einen neuen Riemen auflegen, denn wenn sonst kein Defekt offensichtlich ist, kann es eigentlich nur ein nicht Sichtbarer Riemendefekt sein!

  • Hallo Lillie!


    Wenn der Riemen nicht "zentriert" läuft, dann liegt es an einer falschen Einstellung / Ausrichtung des Riemenantriebs bzw. der "Flucht" von Riemenritzel und Riemenrad zueinander (oder im schlimmsten Fall an einer nach einem Unfall deformierten Schwinge), aber eben nicht primär an einem verschlissenen / gelängten Riemen. Und auch nicht daran, dass mal das Hinterrad ausgebaut war (denn dieses lässt sich ja bekannterweise - und im Ggs. zu vielen Kettenantrieben - separat und ohne Demontage des Antriebsstranges nur nach Lösen der 55er-Zentralmutter abnehmen).


    An der Schwinge sind 2 Einstellschrauben, mit denen der "Lauf" des Riemens eingestellt werden kann. Habe jetzt leider nicht das Reparaturhandbuch parat (und die Einstellung des Riemens an meiner CS auch noch nicht vornehmen müssen), so dass ich Dir aus dem Kopf nicht sagen kann, wie genau die Justage ablaufen muss. Heute Abend kann ich mehr dazu sagen - oder Du besuchst vorher noch einmal den Schrauber Deines Misstrauens. ;) Für jemanden, der das schonmal gemacht hat, ist die Einstellung eine Sache von Minuten. Im amerikanischen Forum (f650.com) ist das aber auch irgendwo (m.E. aber sehr kompliziert) beschrieben worden.


    CU!


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Hallo Lilli,


    die oben gegebenen Antworten sind alle richtig. Allerdings wurde m.E. ein wichtiger Punkt vergessen. Wenn der Riemen an einer Außenseite leicht eingerissen oder gefasert ist, dann verliert er auf dieser Seite natürlich seine Spannung und zentriert sich nicht mehr ganz in der Mitte der Wölbung. Schau die nach dem Ausrichten des Hinterrades den Riemen mal genau nach Beschädigungen an, bevor du anfängst dein Motorrad zu zerlegen.


    Viel Glück ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Hallo,
    danke Euch schon mal!
    Deformierte Schwinge? Wenn das bei meinem Unfall geschehen wäre, dann versteh ich nicht, warum der Riemen die darauffolgenden 12 000km einwandfrei lief... nachher geschah keinerlei Gewalteinwirkung mehr.


    Der Schrauber, den ich gestern aufgesucht hatte auf die Schnelle, konnte mir nicht helfen. Er meinte, Hinterrad ausbauen, bzw. dann gleich neuen Riemen einbauen. Hm, ein Riemenfachmann ist der nicht.


    Ich frage mich jetzt, ob ich das Justieren erst mal so versuche, bzw. die BMW-Werkstatt frage, ob sie mir schnell helfen, um über´s Wochenende zu kommen, aber dann doch den neuen Riemen bestellen für nächste Woche...lange Strecken und nach Thüringen fahr ich soo nicht.


    liebe Grüße


    Lillie


    PS: Uli: nein der Riemen sieht aus wie neu, nichts abgefranst oder so - deswegen habe ich noch keinen neuen gekauft.

  • Deformierte Schwinge? Wenn das bei meinem Unfall geschehen wäre, dann versteh ich nicht, warum der Riemen die darauffolgenden 12 000km einwandfrei lief...


    Wenn das so ist, dann liegt es auch nicht an Deinem Unfall. ;) Wenn man das Mopped "einfach nur mal so" auf die Seite legt, wird sich die Schwinge nicht in sich verziehen. Bei einem derben Heckaufprall könnte es hingegen anders aussehen.


    Ich frage mich jetzt, ob ich das Justieren erst mal so versuche, bzw. die BMW-Werkstatt frage, ob sie mir schnell helfen, um über´s Wochenende zu kommen, aber dann doch den neuen Riemen bestellen für nächste Woche...lange Strecken und nach Thüringen fahr ich soo nicht.


    Warum einen neuen Riemen bestellen / montieren, wenn er doch "nur" nicht zentriert läuft? Justage vornehmen (ob selbst machen oder bei BMW), und gut ist's! das passt dann für's nächste WE, für lange Strecken - und sogar bis nach Thüringen! ;) Hat sich denn an dem Riemen Dein "Riemen-Nicht-Experte-Schrauber" versucht, oder der nette Mech von BMW? Letzterer sollte natürlich wissen, wie man die Riemenspannung einstellt und den korrekten Lauf überprüft.


    CU!


    Martin

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  • Nein, nicht der BMW-Mensch - den könnte ich allerdings noch anrufen. Aber da ahne ich schon die Antwort:


    "Wie, noch nie gewechselt? Wissen Sie nicht, dass dies nach 40 000km schon längst hätte passieren sollen! Der muss dringend ausgetauscht werden, nur daran kann´s liegen. Und für andere Dinge übernehmen wir keine Gewährleistung bla,bla....Und Termine am besten heute noch? Wo denken Sie hin? Wir haben Höchstsaison. Wir können einen Termin im September ausmachen...blabla. :D


    vielleicht finde ich ja irgendwann mein Reparaturbuch wieder...


    liebe Grüße


    Lillie

  • Hallo Martin,


    Lilli kommt doch Sonntag auch zum Frühstück. Vielleicht könnte man ja da mal nach dem Hinterrad schauen und evt. wenn die zwei richtigen Schlüssel dabei sind, kurz Hand anlegen? Das ist doch nur eine Sache von 5 min. Oder sehe ich das als Dakar Fahrer falsch?


    ULI

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  • Danke Uli, jetzt läuft der Thread in die richtige Richtung... :D


    Das wäre natürlich super, aber ich würde das gerne vorher im Griff haben: das Wetter ist schön :sun:


    liebe Grüße


    Lillie (überlegt noch)

  • @ ULI:
    Natürlich ist das eine Sache von 5 Minuten - wenn man weiß, wie es geht und es schonmal gemacht hat. Bei Ersterem bin ich mir nicht sicher, ob man den Riemen am Riemenritzel / Excenter vorn vorher lockern muss (ich gucke heute Abend mal im ReparaturleiDfaden nach), und zu Pkt. 2 fehlen mir die praktischen Erfahrungen. Nicht, dass ich es mir nicht zutrauen würde, aber ich wollte noch keine Hoffnungen oder Begehrlichkeiten wecken. :D Deswegen unterblieb meinerseits der von Dir erwähnte Vorschlag. Aber WENN der Riemen gelockert werden muss, dann benötigt man Hilfsmittel (Spezialwerkzeuge), um die Riemenspannung korrekt einstellen zu können. Streng genommen neben den passenden Torx-Schlüsseln auch noch den Drehmomentschlüssel. Ist zwar alles (außer der Messeinrichtung für die Riemenspannung) bei mir vorhanden, aber ich wollte schon gerne den großen Werkzeugkasten am Sonntag zu Hause lassen. ;)


    @ Lillie:
    Du musst dem Freundlichen ja nicht gerade unter die Nase binden, dass das Ding schon 50 Tkm auf der Rolle hat. Wenn der Riemen intakt ist, sieht ja keiner den Unterschied zwischen alt und neu. Und wenn Du trotz Peak-Season in der BMW-Werkstatt mal Deine weiblichen Kulleraugen rollen lässt mit dem Hinweis: "Ist doch in ein paar Minuten erledigt!", dann wird sich schon ein Mechaniker erweichen lassen. ;)


    CU!


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Martin, hab´s vorhin versucht am Telefon.
    Aber da kennst Du die Typen schlecht: sie kennen mein Unfallmöp und die ganzen Geschichten drumherum nur zu gut...


    Jedenfalls sind sie bereit, morgen einen "Blick" darauf zu werfen. Was darauf hinauslaufen könnte: in fünf Minuten erledigt, oder aber (und das befürchte ich): Vorschlag, alles aus- und umzubauen, alles neu...Termin in drei Wochen... warum nicht gleich eine neue Maschine kaufen: die hier kriegen Sie schon für 8900€ .... oder so ähnlich :D


    Jedenfalls: wenn es auf den zweiten Vorschlag hinauslaufen sollte: sagt mir genau, was für Werkzeug ich am Sonntag mitbringen soll! :)


    LIeben Dank für Eure tatkräftige Unterstützung!


    liebe Grüße


    Lillie

  • So, habs nochmal nachgesehen: Riemen einstellen nur in Verbindung mit der Riemenspannung. Genau ist es in der BMW-Reparaturanleitung nicht beschrieben. Warum wohl? ;) Es hat den Anschein, dass wohl nur eine der beiden Excenterklemmschraubengeringfügig hinein- oder herausgedreht werden muss. Da sich dies aber auf die Riemenspannung auswirkt, würde ich das ohne Spezialwerkzeug nicht machen wollen. Zumindest nicht, wenn ich die Haftung dafür übernehmen muss. :signhere:



    Jedenfalls: wenn es auf den zweiten Vorschlag hinauslaufen sollte: sagt mir genau, was für Werkzeug ich am Sonntag mitbringen soll! :)


    So, dann fangen wir mal ganz "harmlos" an. Wir brauchen schonmal
    - Torx T40
    - Torx T45
    - ... und den DreMo (für Anzugsdrehmomente 10 und 21 Nm)


    So, weit kein Problem. Aber sicher jetzt: :D
    - Messvorrichtung für das Prüfen der Riemenspannung (BMW-Nr. 27 0 501) :hubba:
    - Gewicht (#27 0 502) :hubba: :hubba:
    - Treibdorn (#11 1 780). :hubba: :hubba: :hubba:


    Noch Fragen??? :rolleyes:

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  • schaut doch bitte mal hier, leider in English.
    Vorgehensweise ist aber mit Bild, hoffentlich hilft es.
    good day best regards
    Josey

  • Hallo Martin und Lilli,


    also nach Studium der englischen Anleitung unterscheidet sich das ganze doch kaum von der Prozedur, eine Kette zu spannen, bis auf die definierte Spannkraft.


    1. Durch Drehen des Hinterrades die Position finden, in der der Riemen am strammsten sitzt


    2. Mit einem 7 Kg Gewicht oder z.B. einer Federwage eine Zugkraft von ca. 7 Kg auf den Riemen bringen


    3. Spiel des Riemens durch justieren auf 5 - 8 mm bringen


    Das wars. Der Text ist nur etwas ausführlicher (so sind die Amies halt...) aber dafür gut und klar beschrieben.


    Ich habe keine Erfahrung, wie wichtig es jetzt ist, dass es 7 und nicht 5 oder 10 kg sind. Ob das jetzt wirklich soo wichtig ist, kann ich mir nicht vorstellen, aber das muss jeder CS Fahrer für sich entscheiden.


    @Lilli
    Um alles genau zu machen, ist ein Parkplatz vieleicht nicht der richtige Ort, da wir dann ein 7 Kg Gewicht benötigen, was auch noch relativ klein sein muß, damit es am Riemenhängen kann. Damit kommt eigentlich nur Stahl in Frage, z.B. eine Hantelscheibe vom Flohmarkt. Aber um zu sehen, ob deine Riemenspannung total daneben ist, reicht auch ein kleines Stück feste Pappe, 3 - 5 cm breit und so lang, das es vom Boden bis zum Riemen geht plus 3 oder 4 cm sowie ein Stift. Die 7 Kg machen wir dann mit "definierte Muskelkraft", das reicht für einen ersten Test. Was meinst du?


    Gruß ULI

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  • ich kaufte meine CS mit 7.400 Km auf dem Tacho. Wenige Tage später fand ich einen Stein von 0,5 cm Größe im Riemen. Den Stein haben wir in der Werkstatt vorsichtig nach unten bei den Zähnen rausgeholt. (Die Maschine war sowieso da). Oben auf dem Zahnriemen war ein deutlicher 'Hügel' zu sehen. Aber das Gewebe war nicht durchgescheuert, es war kein Loch im Zahnriemen. Der Werkstattmeister meinte, der Riemen sei wohl geschwächt aber wechseln empfahl er nicht.


    Ich ließ dann den Riemen bei der 40.000er Inspektion wechseln. Der kleine 'Hügel' auf dem Riemen war immer noch deutlich zu sehen. Sonnt sah der Riemen noch sehr gut aus. Ohne diese leichte Beschädigung hätte ich ihn nicht wechseln lassen. Wenn man nun den neuen und den alten Riemen nebeneiander hatte, sah und fühlte man deutlich, dass der neue Riemen deutlich steifer und stabiler war wie der alte Riemen. 40.000 Kilometer machen den Zahnriemen ganz schön 'geschmeidig'.


    Der neue Riemen wurde angebaut und werkstatttechnisch richtig gepannt. So konnte ich beruhigt auf meine Sommertour gehen (siehe Bericht auf meiner HP). Nach ca. 5.000 Km hörte ich merkwürdige schabende Geräusche aus meiner Maschine. Es hörte sich an wie wenn ein Metallstück irgendwo schleifen würde. Aber nur wenn ich Gas gab. Sobald ich die Kupplung zog oder vom Gas ging war das Geräusch weg. Die Räder drehten aber frei, die Bremsscheiben waren es nicht, also irgend ein defekt an der Kupplung? Oder im Getriebe? Vielleicht sogar das Getriebeausgangslager? Oder ein Radlager? Ich fuhr mit dem Geräusch die Tour zu Ende. In meiner Werkstatt tippte man ziemlich schnell auf den Zahnriemen. Und siehe da, der Zahnriemen war ein klein wenig zu lose. In der Einlaufzeit hatte er sich minimal gedehnt. Dadurch griffen die Zähne des Riemens nicht mehr gaaanz genau in die Zähne der Riemenräder. Das führte dazu, dass der Zahnriemen beim Gasgeben anfing leicht zu vibrieren.


    Mit der richtigen Spannung und etwas Silikonspray auf das hintere Riemenrad war das Geräusch sofort weg.


    Was lerne ich daraus? Nur mit der richtigen Spannung läuft der Riemen geräuschlos. Und ein neuer Riemen braucht eine gewisse Einfahrzeit nach der die Spannung kontrolliert werden sollte. Wenn er Geräusche macht stimmt die Spannung nicht.


    Beim Nachspannung hat der Mechaniker die beiden äußeren Schrauben an der Schwinge hinten gelöst. Die mittlere Schraube regelt die Spannung. Er drehte diese Schraube vielleicht eine halbe Drehung (oder war es doch etwas mehr?), ob hinein oder heraus weiß ich nicht mehr. Dann zog er die beiden äußeren Scrauben wieder fest (ohne Drehmomentschlüssel).


    Ein Indikator ob die Spannung stimmt ist also die Geräuschkulisse. Das Nachspannen selbst ist keine Hexerei. Mit ein paar Probefahrten bekommt man das hin ohne Spannungsprüfgerät. Man kann die Probefahrten aber auch simulieren. Dazu kommt die CS auf den Hauptständer, wird gestartet und der 1. Gang eingelegt. Nun gibt man vorsichtig Gas und betätigt dabei immer wieder die hintere Bremse. Dabei beobachtet man den Riemen - schwingt er und macht Geräusche stimmt die Spannung nicht. Warscheinlich ist er zu lose.


    Mein Zahnriemen war aber immer mittig auf der hinteren Riemenscheibe.


    Lorenz

  • Hallo Lorenz,


    das nenne ich mal eine gesunde Einstellung zur Technik. Nicht immer direkt Panik bekommen, wenn das "Spezialwerkzeug" fehlt. Dazu gehört in meinen Augen auch ein Drehmomentschlüssel. Das benutzt in der Werkstatt kein Mensch ausser vielleicht beim Zylinderkopf. Es braucht das richtige Gefühl für die Sache.


    Zur Riemenspannung: Ich denke auch es geht ohne, aber das muss wirklich jeder selber entscheiden. Was kostet so ein Ding eigentlich?


    Gruß ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Ich fahre meine CS jetzt seit Mitte Juli und bin seitdem ca. 300km gefahren. Bei meiner Maschine ist es so, daß der Riemen stets an der inneren Schulter des Riemenrades anliegt (zumindest habe ich noch keine andere Position gesehen). Die CS hat erst 5000km auf dem Tacho und ich bin der Meinung, daß die Riemenspannung gemäß der hier auch beschriebenen einfachen Prüfmethode (Muskelkraft) i.O. sein sollte. Muß der Riemen eigentlich frei (mittig) laufen, d.h. ohne Anlage an der seitlichen Rimenradschulter?
    Ich habe den amerikanischen Bericht gelesen. Da war aber nur die Rede von der Justierung eines Riemens, der mehr als 3mm von der inneren Riemenschulter läuft.
    Was meint ihr?


    Gruß Martin

  • Leute, dass ist sehr nett, dass Ihr Euch so viele Gedanken macht! :thumbsup2:


    Wenn es nur die Riemenspannung wäre... aber ich bin mir nicht sicher: er liegt ja irgendwie schief - (vorher lief er übrigens über 50 000km genau mittig) - warum sollte er sich nun nach außen arbeiten? Vielleicht gibt es ja noch üblere Ursachen...hoffentlich nicht. Naja, ich versteh´s nicht. Jedenfalls braucht der Riemen nur ein paar Umdrehungen, um sich wieder nach außen zu winden - hab ich heute früh nochmal genau festgestellt. Ich meld mich wieder nach meinem Werkstatttermin heute abend - wenn der nicht geholfen hat, muss ich sehen, wie ich mit Eurer Hilfe über´s Wochenende komme...mit vereinter (Muskel-) Kraft schaffen wir es vielleicht...das wäre ganz lieb von Euch...


    und klar, Martin: das BMW-Werkzeug habe ich natürlich bei mir rumliegen... :D


    bis später


    liebe Grüße


    Lillie

  • Hallo!


    Nochmal zur Vermeidung von Missverständnissen: den Riemen zu spannen ist das geringere Problem. Es ist wichtig, dass der Riemen "zentriert" läuft.


    Ich habe keine Erfahrung, wie wichtig es jetzt ist, dass es 7 und nicht 5 oder 10 kg sind. Ob das jetzt wirklich soo wichtig ist, kann ich mir nicht vorstellen, aber das muss jeder CS Fahrer für sich entscheiden.


    Die Riemenspannung ist wichtig, weil (wie man an verschiedenen Stellen im www nachlesen kann) ein zu stark gespannter Riemen unweigerlich die Lager (Getriebeausganswelle) ruinieren kann. 10 statt 7 kg bedeutet schon eine Überschreitung des Sollwertes um über 40%! Auf Muskelkraft würde ich da bei der Einstellung nicht unbedingt vertrauen wollen. ;) Im Zweifel ist es sicher besser, mit einem geringfügig zu wenig gespannten Riemen umherzufahren. Davon abgesehen, soll die Riemenspannung auch nicht bei 32°C im Schatten (oder 45°C in der Sonne) eingestellt werden, sondern bei Raumtemperatur.


    Ich fahre meine CS jetzt seit Mitte Juli und bin seitdem ca. 300km gefahren. Bei meiner Maschine ist es so, daß der Riemen stets an der inneren Schulter des Riemenrades anliegt (zumindest habe ich noch keine andere Position gesehen).


    Dann stimmt der Lauf des Riemens streng genommen nicht. Er muss von der inneren Kante des Riemenrades einen Abstand von ca. 1-2 mm haben. Wie man das hinbekommt, ist - theoretisch - nicht so schwierig: an der Schwinge sind ja hinten die bereits erwähnten Einstellschrauben: die beiden äußeren (Torx40) Excenterschrauben und die mittlere (Torx45) Spannschraube. Um den korrekten Lauf des Riemens einzustellen, muss nun m.W. eine der beiden Excenterschrauben GERINGFÜGIG (!) verstellt werden. Um wie viel, muss man ausprobieren. Und das gelingt womöglich nur, indem man die Spannschraube ebenfalls etwas löst. Das aber alles "mal eben" auf dem Parkplatz zu machen, ohne es vorher mal in Ruhe in der Garage praktiziert zu haben, davon würde ich Abstand nehmen. Wenn die Werkstatt das heute nicht mehr richten kann und der Riemen an Lillies Mopped nicht weiter wandert (das kann sie ggf. ja heute bei einer kleinen Ausfahrt nochmal testen), dann würde ich es besser so lassen, statt am Sonntag Gefahr zu laufen, irgendetwas zu "verschlimmbessern". Denn wenn wir zufällig (und insbes. mangels Erfahrung) dafür sorgen, dass Lillie mit dem kleinen gelben Laster mit der Seilwinde hintendrauf abgeholt werden muss, ist auch niemandem gedient. ;).


    CU!


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---