Ab wann ist eine Bremsscheibe abgefahren?

Hallo!

mein Vater meinte vor kurzem, dass meine Bremsscheiben nicht mehr so gut aussehen würden. Leider hat er aber nicht wirklich Ahnung von Motorrädern weshalb ich eure Hilfe brauche.

Ab wann ist eine Bremsscheibe denn abgefahren? Meine BMW hat jetzt 32tkm runter und stand bei den Vorbesitzern (die ersten 26 tkm) immer im Trockenen, weshalb Rost nichts ausgemacht haben dürfte. Ich habe sie immer draussen stehen (seit März letzen Jahres). Meiner Meinung nach sehen die Scheiben nicht so aus, als ob sie schon viel mit gemacht hätten.

Merkt man eine abgefahrene Bremsscheibe nur an schlechterem Ansprechverhalten oder merkt man erst, dass sie hinüber ist wenn sie mich bei ner Vollbremsung in 100 Bruchteilen überholt?

Vielen Dank schonmal für die Antworten.

Nicht mehr gut aussehen kann viel heissen. Z.B. die Reibfläche ist schon mit vielen Riefen versehen (mit dem Fingernagel prüfen), blau verfärbt oder gar rissig.

Im allgemeinen ist sie jedoch schlicht und ergreifend abgenutzt, d.h. die Dicke der Scheibe ist unter Verschleißmaß. Wie dick sie mindestens noch sein muß steht auf der Außenseite der Scheibe drauf - ich schätze auch bei Dir 4,5mm. Dies ist dann auch der Wert der vom TüV als Mindestmaß für seinen Segen genommen wird.

Gewisse Unebenheiten hat man aber immer drinnen. Darüber würde ich mir keine Sorgen machen.

PS: Bremsscheiben müssen SPÄTESTENS dann gewechselt werden, wenn sie SO aussehen:

Weitere Bilder und Quelle: http://www.autoblog.com/gallery/bad-brakes/

Unfassbar!

Das nennt man dann wohl Bremsring

Ich werde die Scheibe mal auf eure Hinweise hin checken. Zum checken der Dicke werde ich mal noch nen Bekannten anhauen, der hat alle Geräte die es so gibt

Das mit der Zehntelmessung ist schon klar. (Oder weiss das jemand nicht? Gut, wir verkaufen diese Dinger als Großhändler, da bin ich etwas vorbelastet.)

Aber nichts desto trotz geht das mit dem Messschieber in dem Falle nicht besonders gut. Je nach dem, wie parallel man den Messchieber zur Bremsscheibe hält, samt den Münzen dazwischen, können gleich mal ein, zwei Zehntel dazukommen. Und bei einem Messbereich von 0,5 mm gesamt, ist eine Fehlmessung von 0,2 mm gleichbedeutend mit 40% des gesamten Messbereichs.

Bei einer Meßschraube ist die Auflagefläche viel geringer. Ein leichtes Schräghalten hat da kaum eine Auswirkung. Ausserdem ist der Anpressdruck durch den schleifenden Drehgriff genau vorgegeben.

So eine Meßschraube spielt schon in einer ganz anderen Liga, was das betrifft.

Deshalb nimmt der "ambitionierte Schrauber" zwei 1-Euro-Münzen. Die werden vorher gemeinsam abgemessen, um die Dicke zu bestimmen. Dann werden diese an die Bremsscheibe gehalten und mit dem Messchieber die Gesamtdicke gemessen, von der die Dicke der Münzen wieder abgezogen wird.

Und je nach dem, wie man den Messerschieber hält, hat man dann Ergebnisse, die zwischen neuwertig und dicker-als-neu schwanken.

Im Idealfall wird dann bemerkt, dass diese Messmethode absolut ungeeignet für Bremsscheiben ist und man besorgt sich eine Meßschraube für wenig Geld.

Sind das gebrauchte Bremsscheiben? Falls ja, es gibt einen Markt für gebrauchte Bremsscheiben?!?

Hmm, kann ich dann auch meine gebrauchte Unterwäsche verkaufen? Ist in meinen Augen ungefähr das selbe.

Hallo Heiner,
beim Thema bremsen würde ich keine Kompromisse eingehen!!!
Fahr nötigenfalls zum Freundlichen und lass dort mal eben für'n Fünfer in die Kaffeekasse die Scheibendicke messen - die haben auch alle möglichen Geräte die es so gibt und ausserdem noch das nötige Quentchen an Fachkenntnis.

Just my 2ct

Zitat von Eckart

Hallo Heiner,

Die Frage der Dicke der Bremsscheibe ist ja zur Genüge durchgekaut worden. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ausreichende Dicke allein nicht für eine TÜV-gerechte Bremsscheibe reicht.
Riefen werden auch beanstandet (einen Grenzwert oder wie man den Wert misst, kenne ich allerdings nicht) oder Rost auf der Arbeitsfläche. Solange das Motorrad regelmäßig gefahren wird, macht es nichts, wenn es draußen steht, denn sich bildender "Flugrost" wird weggebremst; bei langen Standzeiten kommt es allerdings zu Standschäden gerade auch an der Bremse.
Bei Deiner Kilometerleistung muss nicht unbedingt schon eine neue Bremsscheibe nötig sein. Das hängt von den Einsatzbedingungen ab. Wieviel wurde gebremst und wie hart waren die Bremsbeläge ?

Eckart

Ich habe leider keine Ahnung welche Bremsbeläge drauf sind, ich habe das gute Teil letzes Jahr im März so gekauft. Gebremst wurde ganz normal, ich bin nicht rennfahrermäßig unterwegs. Ich kaufe mir einfach so nen Schiebmesser und gucke dann nach. Riefen, Risse oder Rost sind überhaupt nicht zu erkennen. Das Teil wird täglich gefahren, Sommer wie Winter, da kann sich auf den Scheibchen kein Rost geblidet haben

Vielen Dank für die Antworten!

Hallo Heiner,

mein Moped hatte ebenfalls um die 30 000 runter. Ich habe dann nach dem Kauf die schwarze Brühe die mal die Bremsflüssigkeit war erneuert.

Die Bremsbeläge waren vorne auch runter. In diesem Zusammenhang habe ich die Bremsscheibe gemessen. Habe auch die "Euromethode" verwendet.

Was ich damit sagen will. Da die Bremsen, speziell die Vorder nicht ganz unerheblich für die Fahrsicherheit ist wäre es sinnvoll die Prüfung nicht nur

auf den Bremsscheibe zu reduzieren. Ein Blich auf die hinteren Bremsklötze kann auch nicht schaden.

Wenn Du eine faire Werkstatt findest, kostet die Prüfung sicher nicht die Welt.

Gruß Peter

Hi,

dann werde ich wohl die Bremsscheiben an dem Radsatz, den ich verkaufen will, noch mal mit Messschieber und Euromünzen nachmessen, damit sie wieder neuwertig werden Kann ja anscheinend kaum einer nachmessen

Allerdings habe ich bei meinen inzwischen vielen TÜV-Besuchen noch nie erlebt, dass ein Prüfer die Dicke nachgemessen hat. Aber das können die (ehrlichgemeint) bestimmt nach Augenmaß anhand der überstehenden Ränder.

Michael