Reifen selber wechseln?

  • Moin!
    Heute sind meine neuen Heidenau K60 angekommen. Ich hab mir eigentlich vorgenommen, die selbst du wechseln, hab aber Angst mir die Felge extrem zu zerkratzen. Montiereisen sind vorhanden.
    Habt ihr da besondere Tipps fürs Aufziehen oder sollte ich die Reifen doch lieber in unsere Dorfwerkstatt bringen und die mit der Maschine aufziehen lassen?


    Die Schläuche wollte ich eigentlich nicht tauschen. Ich habe noch irgendwo was von Felgenband gelesen, sollte ich das tauschen oder kann das auch drin bleiben?


    Gruß Ralf

  • Hi,
    es gibt Felgenschoner aus Plastik. Mit denen kommt man zwar schwerer rein aber die Felge bleibt kratzerfrei. Ohne wirst du ohne Furchen nicht auskommen.
    Und immer viel Spüli - dann rutschts besser :thumbup: . Felgenband kontrollieren, kommt normalerweise nix dran und nen Schlauch nochmal zu verwenden ist eigentlich auch kein Problem.
    Vielleicht fragst du einfach mal was der nimmt - spart dir Arbeit und die Schoner :biggrin: .


    n würde
    Grüße
    Holger

  • Wer Zeit und Lust/Luft hat nebst einer Wuchtmaschine und schon mal Reifen ohne Maschine gewechselt hat: Herzlichen Glühstrumpf. Ich verwende auch keinen Schlauch zwei mal. Im Regelfall ist er bei den üblichen Fahrleistungen der meisten auch schon etwa 5 Jahre alt. Beim Felgenband kann man den Zustand ja noch eher etwas sehen und das Teil weiterverwenden.


    Ich habe für Montieren und Wuchten in einer Fachwerkstatt 12 EUR bezahlt, Reifen Felge und Felgenband habe ich angeliefert. Der Transport des Rades insgesamt etwa 20km war bei einer richtigen Vollkostenrechnung (ohne meine Zeit) etwas teuerer.

  • Da es auch spezielle Reifen/Schläuche/Felgen für unterschiedliche Motorräder und auch Fahrräder gibt, liegt der Schluß nahe, daß auch passende Felgenbänder erforderlich sind. Schon zwischen VA und HA. Die sind auch zumindestens wenn man sie beim Freundlichen bestellt weder billig noch preiswert!

  • Fürs Selbermachen spricht:
    1) Du lernst etwas, was Dir vielleicht einmal bei einer Panne hilft (das war für mich maßgeblich).
    2) Du sparst ein bisschen Geld und mit etwas Übung vielleicht auch irgendwann Zeit (hängt natürlich von der Entfernung zu Deiner Werkstatt ab).


    Dagegen:
    1) Du brauchst zumindest beim ersten Mal mehr Zeit als wenn Du die Räder zur Werkstatt bringst und wieder holst.
    2) Du zerkratzt wahrscheinlich die Felgen. Felgenschoner verhindern zwar Kratzer, aber deren Benutzung erschwert die Arbeit. Ich war froh, es ohne Felgenschoner zu schaffen.
    3) Falls Du keinen Wuchtbock hast, musst Du, wenn's dumm läuft, zum Auswuchten trotzdem in die Werkstatt.

  • Es ist ja nicht so, dass ich nicht schonmal Reifen selbst aufgezogen hätte. War bis jetzt aber nur am Trecker (Vorderrad, 16") und damals an meiner NSR50. Wie das geht weiß ich also.
    Ich frag mal einen Bekannten, bei dem habe ich auch schon meine Reifen für die GS500 aufziehen lassen und das für lau. Ansonsten wäre unsere Dorfwerkstatt nur 700m weg, aber ich weiß nicht, ob die das ohne Kratzer schaffen :wink:


    Mal sehen, vielleicht mache ich das doch selbst. Früher oder später kommen eh Kratzer auf die Felge und ich denke, wenn man das nicht gerade mit roher Gewalt macht, werden die auch nicht so schlimm werden. Ich schaue mal wie die Felgen bei der F meines Vaters aussehen, der hat die Reifen auch selbst aufgezogen.
    Nen Wutchbock haben wir uns mit ein paar Leichtlauflagern selbst gebaut, funktioniert super.

  • Nun fahre ich ja schon ein paar Tage Motorrad bzw. habe meine diversen Führerscheine Klasse 1 und A (auch schon aus den 60ger Jahren !) eine gewisse Zeit.


    Manche Sachen sollte man können oder es ist sinnvoll weil Zeit, Kosten und Materialsparend: Ventilspiel prüfen, Kette spannen und Ritzel etc. auf Verschleiß prüfen. Kettenpflege, Kupplung einstellen, LL-einstellen (auch da gibts es Foristen die suchen, wo man denn drehen sollte), Speichen prüfen, Bremsbeläge prüfen/wechseln etc. Überprüfen der allgemeinen Verkehrs- und Betriebssicherheit.


    Bei der Reifengeschichte muß ich Kieler widersprechen: im Regelfall hat man weder einen Reservereifen, noch Schlauch bzw. Flickzeug, kein Montagewerkzeug (mit dem Bordwerkzeug der F, wie gut es auch sein mag geht das eher nicht). Eine Dose Druckluft oder eine Luftpumpe ist auch meist Fehlanzeige. Für mich eine Fähigkeit wie Seiltanzen, ist toll für die Zuschauer, bringt einen aber nicht weiter.

  • Was meinst du mit LL?



    Klar, wenn man nur hier rumfährt braucht man den Reifen nicht am Straßenrand zu wechseln. Aber ich will im nächsten Jahr mit ein paar Leuten nach Island und wenn man da irgenwo in der Pampa einen Platten hat, ist es schon nicht schlecht den gleich vor Ort wechseln zu können. Flickzeug und ein zweiter Schlauch gehören dann eh zum Gepäck.


    Bis aufs Ventilspiel einstellen bekomme ich das alles hin was du schreibst.

  • LL dürfte das Lenkkopflager sein.


    In Island kann es tatsächlich von Vorteil sein, wenn man in der Lage ist, unterwegs einen Plattfuss zu reparieren. Je nachdem wo man festsitzt kann das sonst ein Weilchen dauern, bis Hilfe vor Ort ist (Hochland).

  • Hallo
    Dann paß man schön auf das im Islandurlaub auf Schotter keine Kratzer an der Felge bleiben, also Sorgen hast du ,Heulen kannste wenn du die Fuhre im Kies abgelegt hast.
    Tssss.Kratzer sind die Narben der Erfahrung.
    Helmfit--------------Der eine voll verkratzte Dakar hat

    Und übrigen's dein Kettenkit sieht aber schon mies aus .

  • ...
    Klar, wenn man nur hier rumfährt braucht man den Reifen nicht am Straßenrand zu wechseln.
    Aber ich will im nächsten Jahr mit ein paar Leuten nach Island und wenn man da irgendwo in der Pampa einen Platten hat,
    ist es schon nicht schlecht den gleich vor Ort wechseln zu können.
    Flickzeug und ein zweiter Schlauch gehören dann eh zum Gepäck...


    Platten flicken können ist für Enduropiloten und Teerpistenvermeider eine Grundfertigkeit.
    Bei unseren (650er BMW-lastigen) Ausfahrten sind regelmäßige Plattfüße Tagesgeschäft.
    Wir hatten durchaus auch schon mehrere Plattfüße an einem Tag.
    Dies mag am niedrigeren Luftdruck (0,4-1,5 bar je nach Untergrund) in Verbindung mit Reifenhaltern
    bzw etwas mehr Druck ohne Reifenhalter (dann oft ein Ventilabriss) liegen.
    Könnte auch von den Steinen/Nägeln/Dornen kommen, die sich einem ab und an ungeplant in die Ideallinie schleichen.


    Gelegentlich wurde ein plattes Mopped auch ins Basecamp zurück gefahren,
    um die dort besseren Schrauberbedingungen nutzen zu können oder keine Strafzeit in der Wertung zu riskieren
    man muss halt das neue Fahrverhalten ausgleichen.


    Meistens wird aber vor Ort gewechselt, damit das Weiterfahren Spaß macht.
    Hier ein kleiner Auszug der vergangenen 3 Jahre - und ich habe nur einen kleineren Teil abgelichtet.









    Passende Schlüssel zum Radausbau sind an Bord, Ersatzschlauch 17/18 bzw 21" immer mit dabei,
    Montiereisen und Luftpumpe bzw kleiner Kompressor oder Druckluftkartuschen auch.
    Weiterhin noch Draht, Panzertape, ein paar Schrauben, Kabelverbinder,
    Ersatzbremsbeläge und ein Ersatzschalthebel.
    Die Felge kann beim Montieren auch mit einem Lappen zwischen Felge und Montiereisen geschont werden,
    wenn man beim Wechseln mit Bedacht vorgeht und den Mantel auf der gegenüberliegenden Seite
    ordentlich ins Felgenbett zwingt.
    Das Auswuchten wird ist bei Verwendung von groben Stollenreifen verzichtbar,
    bei höheren Asphalt-Tempi aber ratsam.


    Mit etwas Übung, die natürlich vorzugsweise zu Hause unter Idealbedingungen durchgeführt wird,
    verliert ein Plattfuß unterwegs seinen Schrecken.
    Eine gemütliche halbe Stunde Zeitverlust mit Klamotten aus- und anziehen-Werkzeug auspacken-einpacken usw
    und das war es dann aber auch schon wieder.


    Felgenband kann übrigens prima durch Gewebe-Klebeband ersetzt werden.
    Verrutscht nicht mehr und hat die gleichen Schutzeigenschaften für den Schlauch.


    Gruß aus Franken - Ray

  • Ok, die Abkürzung für lenkkopflager kenne ich als LKL.


    Helmfit: Wenn das beim Fahren passiert, dann ist das halt so und mir dann auch relativ wumpe. Ich hatte ja auch geschrieben, dass früher oder später eh Macken in der Felge sein werden, wahrscheinlich auch schon dieses Jahr in den Alpen wenn wir die Schotterstraßen dort erkunden.


    @Ray: Der Tipp mit dem Gewebeklebeband ist gut, werde ich mir auf jeden Fall merken. Das mit dem Wuchten hab ich mir auch schon gedacht bei gröberen Reifen. Auf den Wuchtbock werde ich die trotzdem einmal hängen.
    Schöne Bilder sind das. Das mit dem großen Nagel ist heftig, was da so alles rumliegt will man gar nicht für möglich halten.


    Ich werde die Reifen nun selbst ab- und wieder raufziehen. Das wird schon klappen.