Teleskopgabel zerlegen - mal wieder

  • Moin im Forum.


    Bevor jemand fragt: ja, ich habe die Suchfunktion benutzt, vielleicht nicht das gefunden was ich brauchte. Ich bin jetzt soweit das Standrohr aus dem Tauchrohr herauszu"reissen", der Kraftaufwand erscheint mir allerdings hoch. Kann jemand einen Anhalt geben, wie oft und mit welchem Kraftaufwand da am Rohr gezogen werden soll / muss? Die erwähnte "Zughammermethode" ist ja mangels zusätzlicher Masse nicht so richtig anzuwenden. Schön wäre es natürlich wenn man da noch so 3 bis 5 kg anbauen könnte, um das richtige Moment da anzusetzen :whistling: Hilft evtl. Erwärmen des Tauchrohres am Dichtringsitz?


    Für sachdienliche Hinweise schonmal besten Dank.


    Die linke Hand zum Gruß,
    Chris

  • Die Schraube ganz unten an der Gabel ist offen? Sonst gehts nicht. Habs aus Versehen schon mal ausprobiert :whistling:
    Um die Simmerringe erwärmen kann helfen.
    Gabel in Schraubstock mit Alubacken einspannen und dann muss man schon einige Male sehr kräftige Impulse setzen.
    Wird schon :thumbup:

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  • @Chris:
    Wenn das mit Lösen der Halteschraube für das Dämpferrohr unten am Tauchrohr und kräftigem (**SEHR** KRÄFTIGEN) Ruck nicht das ganze Dichtungs-und FÜhrungspaket rauszieht dann ist Essig !


    Hatte ich bei meiner silbernen Ex-Garage Queen auch.


    Die Gabeldichtringe und unterliegenden Stützscheiben korrodieren *von Innen* - also Stützbleche im Gummi des Gabelwedi rosten und dehnen sich so aus daß nix mehr geht.
    Wenn bei Deiner F die Staubabstreifer rissig sind - dann ist genau das mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fall.
    Ich habe mir dazu einen Abzieher gebaut mit dem man die Standrohre aus den Tauchrohren ziehen kann Die Führungen in der Gabel gehen dabei allerdings in den Schrottzustand über sind aber ersetzbar.


    Das sieht dann so aus:
    R0011092_1024x768.jpg


    Ansonsten gibt es nur noch: Zum Freundlichen gehen und neu kaufen oder in der Bucht schiessen.


    Falls Du den Abzieher brauchst , bitte PN


    Gruss
    Jan

  • Yo,
    danke euch beiden. Schraube unten für Dämpfereinsatz ist raus. Morgen werde ich mal einen Freund mit gut ausgerüsteter Werkstatt aufsuchen, solider Schraubstock sowie Heißluftpistole sind dort griffbereit. Sollte auch das nichts fruchten so werde ich wohl auf das Angebot Abzieher zurückkommen.


    Beste Grüße und schönes Wochenende,
    Chris

  • Also, Schraubstock und am besten zu Zweit!
    Der Dämpfereinsatz sollte nicht gerade in hohem Bogen auf den Boden plumpsen.
    Ich habe mir die genannten Innereien alle gleich neu besorgt und neue Wilbers-Promoto-Federn verbaut.
    Edit: Natürlich nur die Verschleißteile (Buchsen usw., also nicht den Dämpfereinsatz :wink: )
    So sollte erst mal lange Ruhe sein. Und ich mußte nicht doch noch zwischendurch Teile besorgen, die grundsätzlich bestellt werden müssen, wenn man sie ganz dringend braucht :whistling:

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  • Hallo!
    Letztes Wochenende hatte ich die selbe OP an der XJR. Mich wundernd, daß die Geschichte (bei wie ich meinte angemessener Gewalt) nicht rausgeht mußte ich beschämt feststellen, daß ich vergessen hatte, die Staubkappe und den darunter in einer Nut liegenden Sicherungsring aus Federstahldraht zu entfernen. Als der draußen war (zum Glück noch nichts kaputt gemacht!) ging´s gut. Ahem...
    Leut Realoem ist die Gabel der F in diesem Bereich genau gleich aufgebaut, also Staubkappe, Sicherungsring, Dichtring und Gleitbuchse. Sollte der Dichtring wirklich "gammel-verpresst" sein, würde ich es mit Wärme probieren (Heissluftfön). Wenn der Kunststoffanteil mal so 150° hat, sollte er sich doch zur Bewegung überreden lassen.
    Viel Erfolg!
    Gruß Joachim

  • Aaaalso ...


    Neben der in der F650 verbauten Gabel hatte ich noch die beiden Holme, die vorher in dem Krad verbaut waren (und in einen leichten Crash verwicklet waren). An denen konnten wir erstmal üben wie es denn geht, bevor wir and das echte Teil gingen. Seltsamer Weise waren je (Übungs-)Holm zwei Dichtringe verbaut, also statt der Staubkappe je ein extra Dichtring :crying: . Nachdem diese und der Sicherungsdraht ausgebaut waren wurde es schon spannend, als sich nichts bewegte und wir den Heißluftfön einsetzten. Dann allerdings bewegte sich die Chose und das Innenleben bekam Licht. :cool:


    Nachdem wir uns also an den Übungsteilen klug gemacht hatten, deren Standrohre einige kräftige Rostnarben aufwiesen, nahmen wir die 'echten' Teile in Angriff. Beim ersten Holm weigerte sich die Schraube des Dämpfereinstzes sich zu bewegen und musste ausgebohrt werden - OP geglückt :victory: . Dann kam auch hier Licht an das Gleitstück - möglicherweise erstmals seit 17 Jahren, denn das Öl, das ich vorher abgelassen hatte war schon sehr schwarz und in einem Holm auch mit etwas Wasser versetzt.


    Stand- und Gleitrohr ließen sich bei diesem Teil gut trennen, kein Schraubstock oder Heißluft nötig, Dämpferhalteschraube ging seidenweich raus. Alles gereinigt und mit neuem Dichtring wieder montiert. Der rechte Holm ließ sich nur unter Einsatz des Föns dazu überreden sich zu trennen, aber dann gings wie geschmiert (wir hatten ja jetzt Übung).


    Nächste OP ist der Austausch der Lenkkopflager, dann kann ich die Holme wieder verbauen. Bis zur Probefahrt wird allerdings noch etwas Zeit vergehen, andere Baustellen sind zumindest noch der Kettensatz und vielleicht noch die Schwingenlager. Schaun mer mal, es bleibt spannend.


    Besten Dank für Tips und Hinweise.
    Mit öligen Finger grüßt
    Chris

  • schön, dass es soweit geklappt. Der Bericht hilft wiederum anderen sicher auch mal....

    Holm zwei Dichtringe verbaut, also statt der Staubkappe je ein extra Dichtring


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass da jemand die teuren Staubkappen durch wesentlich günstigere Simmeringe ersetzt hat. So wenig Plan traue ich sonst niemand zu.
    Oder die Simmeringe waren undicht und es wurde zum VErkaufen aufgehübscht.
    Wie sollen die eigentlich halten? Man kann ja keinen Sicherungsring auf dem oberen Ring ansetzen :whistling:



    Grüße


    Achim

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  • Wie sollen die eigentlich halten? Man kann ja keinen Sicherungsring auf dem oberen Ring ansetzen


    Moin Achim.


    Naja, die Sitzbohrung für den Dichtring und die Staubkappe sind identisch. Der Dichtring wird vom Sicherungsdraht gehalten, der zusätzliche Dichtring oder eben die Staubkappe sitzen obendrauf. Die brauchen nicht gesichert werden, da ja keine axiale Kraft darauf einwirkt, bleibt ja alles spätestens am Draht hängen.


    Hab heute nochmal die Gleitrohre schön sauber gemacht und die Ölablassschrauben mit neuem Dichtring (Alu) montiert (6 Nm). Morgen noch Öl besorgen und dann können die Holme ihrem Einstz entgegen warten, bis die LKL gewechselt sind. Ist das in der Wartungsanleitung erwähnte 10er Öl ok oder wird da mitterweile was anders empfohlen? Es sind die Standardfedern verbaut - und das bleibt auch erstmal so.


    Beste Grüße,
    Chris

  • Hi,


    ich hab die progressiven Federn mit dem von Wilbers empfohlenen 7,5er eingebaut.
    Hätte ich die alten Federn genommen, hätte ich die BMW-Anleitung befolgt, da mir weitere Erfahrungswerte fehlen.
    Kann ja so falsch nicht sein.
    Was ich so gelesen habe, experimentieren da auch nicht so viele mit rum.


    Gruß


    Achim

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  • Hallo Achim,


    habe mir gerade wegen der blöden 600 ml 3 Gebinde


    SAE10W20 gekauft, für den noch anstehenden Wechsel....


    10W50 wollte ich nicht - klingt nach Honig und die Showa geht dann auf Block ?


    Im WHB und sonst wo habe ich immer NUR SAE10 gefunden als Angabe - nix genaueres


    vielleicht habe ich es auch übersehen.


    Hat jemand Erfahrungswerte ?


    ( Originalfedern )


    Danke


    Grüße


    :wave:


    Mac

  • Du hast jetzt aber nicht Motoröl gekauft?
    Es handelt sich um Gabelöl, welches im Betrieb nicht erhitzt wird.
    Da ist nichts mit W und es steht Gabelöl drauf. Jedenfalls, wenn ich als Normal-Schrauber ohne Ausbildung in einen Laden gehe.
    SAE 10 ohne ein W-irgendwas.

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  • Das mit dem W sagt mir jetzt nichts.
    Ich weiß aber dass die Gabelöle durchaus recht unterschiedlich ausfallen können.
    Was hätte das denn bei BMW gekostet?


    Wieso 3 Gebinde dann? Da steht 1 Liter. Wozu 3 davon?
    600+600=1200


    Ansonsten muss ich sagen, ich habe vom Gabelöl ungefähr gar keine Ahnung.
    Aber ich erkenne sofort, wenn es nicht da bleibt, wo es hingehört :rofl:
    Ich habe progressive Federn bei Wilbers bestellt, da war das passende Öl dann quasi mit dabei, gegen ähnlich kleines Geld wie bei Luis.
    Bin voll zufrieden.
    Dazu die ganzen Verschleißteile bei BMW und die Simmerringe bei Polo (swissmade).


    Die Füllmenge war übrigens ein durchaus sensibles Thema. Ich hätte nicht gedacht, dass eine unglaublich geringe Menge eine durchaus stark wahrnehmbare Auswirkung hat.
    Das hat dazu geführt, dass ich mir ein "Luftkammer-Meß-System" konstruiert habe, um das ganze nochmals genau einzustellen.
    Jedenfalls genauer als am Abend, als ich nicht mehr wußte ob jetzt 500 oder 550ml reingekippt waren umd wie war das bei der anderen Seite?
    Die Gesamtentnahmemenge aus dem Gebinde hat jedenfalls am Schluß nicht so richtig gepaßt. Und die Gabel hat sich auch nicht so angefühlt, als hätte ich eine wesentliche Verbesserung erziehlt.
    Mir war das ganze zu nervös.

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  • SAE10W20 gekauft, für den noch anstehenden Wechsel....

    ich vermute mal die Normung für Motoröl und Gabelöl ist identisch.


    Also du hast jetzt im Winter ein SAE 10 Öl und im Sommer eine SAE 20 Öl.

    Im WHB und sonst wo habe ich immer NUR SAE10 gefunden als Angabe - nix genaueres

    Normalerweise wird die Gabel mit dem Öl ein härter -> SAE 20 statt SAE 10

  • Hallo Achim,



    Das mit dem W sagt mir jetzt nichts.
    Ich weiß aber dass die Gabelöle durchaus recht unterschiedlich ausfallen können.
    Was hätte das denn bei BMW gekostet?


    Wieso 3 Gebinde dann? Da steht 1 Liter. Wozu 3 davon?
    600+600=1200



    Nun ja , wie immer wenn man etwas braucht war es in unserem "kleinen" Louis gerade nicht da ( 2 x 1 Liter ) also musste
    ich 3 x 500 ml nehmen :whistling:


    Warum benötigt die Showa auch 600 ml , Absicht ? :g: Ölabsatz ? :giggle:


    Nun egal, habe ja noch eine komplette "Ersatzgabel" dort müssen die Dichtringe neu , dann kaufe ich dafür noch nen
    Liter nach und der Rest von oben dazu , dann passt das ! :dance1:


    Keine Ahnung was das bei BMW kostet , habe früher das Zeug bei Polo gekauft, jetzt halt mal Louis weil ummeEcke :biggrin:


    rotax :


    danke für den Hinweis - ich bin da wie Achim - der Versuch macht kluch :whistling:


    Interessant ist für mich , dass z.B. bei Castrol das Öl tatsächlich NUR SAE 10 heißt....


    Kippe ich in meine 1150er im Sommer SAE10W40, hört sich die Karre an als hätte ich nen Sack loser Schrauben im Motor vergessen :giggle:
    bei SAE 20W50 ist die Geräuschkulisse komplett weg.


    Die Angaben übertragen auf die Gabel passt dann für mich zur Einstellung hart / weich / dickes / dünnes Öl


    für den Einsatz im jeweiligen Temperaturbereich :thumbup:


    :wave:


    Mac

  • So,


    jetzt sind die beiden Kegelrollenlager 30205 auch raus. Ein Stahlrohrstück 1/2" verzinkt, ganz leicht schräg abgeschnitten und der kleine 1000 g Überzeuger hatten ihre Wirkung. Nun stet in den einschlägigen Reparaturleifäden etwas von sauber machen des Lagersitzes. Heiß das auch fettfrei oder darf es da etwas "Schmierung" geben? Also nicht eine handvoll Fett der schwarzen Sorte, sondern vielleicht leicht geölt? "Kalt machen" wollte ich die Lager eh, aber vielleicht geht es dann mit etwas Gleitmittel doch einfacher :whistling:


    Beste Grüße,
    Chris

  • Hallo Chris,


    Zusammenfassung :


    du sprichst von dem Kegelrollenlager unten , Gabelbrücke ! ?


    das ist jetzt raus , samt der Dichtung ?


    also liegt bei mir zwar schon etwas zurück aber aus der Erinnerung : :bangin:


    1. alles schön saubermachen ( Bremsenreiniger , Kaltreiniger ) =>> Dreck weg / Rost ( war bei mir reichlich ) weg = dann gutes Fett auf den Lagersitz dann neuen Dichtring drauf, dann wieder Fett ( reichlich )


    2. wir haben das untere Lager schön HEISS gemacht nicht kalt - auf einer Herdplatte - du kannst die untere Gabelbrücke einfrieren :biggrin:


    3. den Schaft ruhig auch einfetten >> heißes Lager ( Handschuhe !! ) natürlich richtig herum :dance1:
    aufsetzen und über den Schaft rutschen lassen, eventuell mit einem Rohrstück das Lager NUR auf dem Innenring bis unten nachsetzen ( hört man irgendwann am Ton , Lager liegt im Fett auf Dichtring auf )


    Durch das erhitzen ( Lagerinnenring dehnt sich aus ) rutschte es fast von selbst ganz nach unten - wir mussten nur wenig nachhelfen.


    Vor Einbau der unteren Gabelbrücke, haben wir bei mir wirklich das gesamte untere Kegelrollenlager mit gutem Lithium verseiften Fett eingeschmiert, bis es fast nicht mehr zu sehen war... :squint:
    was für eine Matscherei... :whistling:


    dann nach dem Einsetzen zusätzlich auch das gesamte Lenkerrohr darüber mit dem gleichen Fett befüllt ( bestimmt die Hälfte bzw. war schon einiges )


    Die Lagerschalen im Rahmen hast du schon getauscht ?


    Das oberer Lager liegt ja nur in der Lagerschale > Abdeckung / Dichtring drauf > Nutmutter > obere Gabelbrücke


    Das obere Lager wurde auch reichlich mit dem Fett eingekleistert.


    So falsch können wir das vor ca. 15 Jahren nicht gemacht haben - es ist immer noch alles ok - das viele Fett zeigt seine Wirkung ( kein Wassereinbruch und Rost )


    Komme gerade frisch vom TÜV und der hatte am LKL nichts zu auszusetzen ( F ohne Mängel )


    Also das so aus dem Kopf - müsste passen :whistling:


    Grüße


    :wave:


    Mac

  • Hi Mac.


    Besten Dank für die ausführliche Beschreibung. Hier sind alle Lagerschalen von ihren Sitzen entfernt, auch das von der unteren Gabelbrücke incl. Dichtring.
    Das Rohr war fast voll mit einem schönen schwarzen Fett, ich nehme mal an mit MoS2. Wasserfestes Li-Fett werde ich mir dann mal noch besorgen.


    Zusammenfassend also: Lagerringe warm (Gabelbrücke unten) bzw. kalt (LK-Rohr) und gefettete Sitze. Diese vorher gut reinigen. Ok, verstanden. Schaun mer mal wie's klappt, ich melde mich dann wieder wenn es soweit ist.


    Beste Grüße,
    Chris