Wasserpumpen-Wellendichtring - NBR oder FPM?

  • Hallo, die alte Welle die ich bekommen habe hat auch auf der Öl seite deutliche einlaufspuren! Daher der Gedanke an dem "doppelten" Sleeve.


    Ich werde im laufe der Woche mal mit einem Motoreninstandsetzer sprechen, ob es aus seiner Sicht Einwände bzgl. einer gehärteten Welle in der Motorgehäuseführung gibt. Und am Wochenende werde ich dann mit einem alten Bekannten (Metallbauer) sprechen und ihm meine ideen präsentieren. Ich werde berichten.

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  • Damian aus dem Adventuer Rider Forum hat für die Welle 316 S/S verwendet, der nicht gehärtet wurde, darum verweist er auf den härtbaren Stahl C 440. Die Idee mit der gehärteten und verchromten Welle aus C45 finde ich richtig gut, damit werden Formabweichungen beim Härten und Anlassen vermieden, die Chromschicht sorgt für eine optimale Oberfläche für die WDR. Bleibt das Problem für das Einbringen der beiden Bohrungen mit einem HM-Bohrer, m. E. nur mit einer Fräsmaschine mit Teilkopf in der notwendigen Genauigkeit herzustellen. Wer darauf Zugriff hat ist seine Sorgen mit der Wasserpumpe erst mal los, wer nicht, baut 2 Speedi Sleeves mit Viton WDR ein und kann alles zuhause machen. Danke an macgyver.


    bob-muc


    ps

    Hoffentlich halten dann die Kunststoffzahnräder der WaPu so lange wie die WDR.

    Omnia tempus habent.

    Einmal editiert, zuletzt von bob-muc ()

  • Ganz am Rande, ich habe jetzt die hartverchromte Welle, die ich irgendwann mal erwähnt hatte, endlich verbaut. ich werde berichtet.

    Mit Vitonringen mit Staublippe, ohne Fett o.ä.


    Hab bisher nur 5tkm damit gefahren.

  • Hallo, wie erwähnt habe ich kurz mit einem Motoreninstandsetzer gesprochen. Er meinte das diese Welle: https://www.cnc-zubehoer.eu/an…ellen-h6-verchromt-100-mm

    gut und ausreichend wäre und das man die auch problemlos mit einem Hartmetallbohrer Bohren könnte.

    Ansonsten hätte er mir INA Wellen empfohlen. Da wird es aber schwieriger ein loch rein zu bekommen :P und außerdem sind die meisten nur in mindestens 1000mm Länge zu bekommen.

    Auch um die Führung im Motorgehäuse braucht man sich keine Sorgen machen.


    Am Samstag werde ich mit meinem Bekannten bzgl. kürzen und Bohren der Welle sprechen.


    Falls Bedarf besteht kann ich gerne noch fragen ob er eine kleine Menge an Wellen anfertigen könnte. Und wo es dann preislich liegen würde.


    Grüße in die Runde

    Hansen

  • Wie hast du denn die Bohrungen in die Welle bekommen? Konnte deine Fräse das erledigen?


    Du hast die Dichtringe komplett trocken verbaut? Warum das?

    Das ist eine BMW Welle, die abgeschliffen wurde, bis die Riefen raus waren, dann per hartverchromen auf die 10mm gebracht.


    Nicht ganz trocken, etwas Öl drauf, damits flutscht.

    Habe da nie Fett o.ä. drauf gemacht und dennoch bisher nur 3 defekte Pumpen gehabt, bei 5 F650GS und etlichen Kilometern über die Jahre.

  • Mit Haushaltsmitteln ist es aber insgesamt schwierig, eine Bohrung in eine runde Welle zu bekommen. Standbohrmaschine und fest stehender Schraubstock würde ich als das absolute Minimum sehen..

    Glaube nicht, dass das zu einem passablen Ergebnis fürt, der Knackpunkt ist das Ankörnen und das Durchdringen des HM-Bohrers der gehärteten Schicht. Wenn die Bohrungen nicht genau mittig die Welle durchdringen, belastet der Spannstift das Zahnrad bzw. den Impeller einseitig, ob das auf Dauer gut geht weiß ich nicht, daher mein Vorschlag mit der Fräsmaschine mit dem mit der Meßuhr ausgemittelten Teilkopf auf dem Frästisch.


    bob-muc

  • das wäre natürlich besser aber sowas hat keiner zu Hause. Deshalb meinte ich ja als das absolute Minimum. Sehr kurz eingespannter Bohrer, verwindungssteife Standbohrmaschine und extrem scharf angeschliffener Bohrer könnten denke ich funktionieren. Besser wäre natürlich eine Fräse mit Tastkopf aber sowas hat man ja selten zu Hause. Eben das ist ja das Problem mit diesen Wellen - die verflixten Bohrungen.

    Wir haben damals in der Ausbildung tatsächlich Bohrungen in eine Edelstahl-Welle gemacht aber die haben wir vorher plan angefräst, dann ging das mit dem Körnen und Bohren halbwegs.


    Ich denke wenn man außer-Mittig bohrt wird das mit der einseitigen Belastung noch gehen, solange du das überhaupt montiert bekommst. Also solange die Bohrung am Impeller so ist, dass du den Spannstift da durch bekommst und die Bohrung am Zahnrad so ist, dass du das Zahnrad selbst überhaupt noch drauf montiert bekommst dann ist sie so wenig außerhalb der Mitte, dass das mit der Belastung geht. Du wirst eher Impeller und Zahnrad gar nicht montieren können


    Ich denke Tobys Lösung mit der angeschliffenen und Hartverchromten Welle ist noch die Beste. Allerdings...wie schleift man denn eine Welle? In der Drehbank mit Schleifpapier?

  • Allerdings...wie schleift man denn eine Welle? In der Drehbank mit Schleifpapier?

    Systembild Nr. 5

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rundschleifmaschine


    Dann, wie Toby schon geschrieben hat, durch Hartverchromen den ursprünglichen Dorchmesser wieder herstellen.


    Die Riefen bei einer gebrauchten Welle sind rel. tief, mit Schleifpapier und einer Drehmaschine dauert das ziemlich lange, die Durchmesser entlang der Welle werden dann stark unterschiedlich sein, das Aufmaß für das Hartverchromen sollte dann an dem Ende der Welle, das im Gehäuse gelagert ist, exakt 10 mm betragen.


    Alternative:

    Neue Originalwelle einsatzhärten und anschließend auf Rundlauf prüfen.


    bob-muc

  • Hallo zusammen,


    nachdem bei meiner F 650 GS (Bj 01) auch die WaPu undicht ist (Tropfen an der Kontrollbohrung) habe ich mich heute der Sache mal angenommen. Meine Idee war, die Sleeve Lösung hier zu nutzen und die alte Welle weiter zu verwenden.


    Die feste Ölleitung ist wirklich das Letze... ein gefummel den Seitendeckel abzubekommen, trotz losem Krümmer und abgeschrauber Leitung. Letzendlich war der Deckel dann doch irgendwann ab und die Welle ausgebaut.


    Die Welle ist auf Höhe beider Dichtungen eingelaufen. Somit komme ich um eine neue Welle nicht rum, die wird dann hoffentlich nächstes Wochenende bei mir sein zum Einbau.

    Beide WeDis waren innen von einer braunen Pampe benetzt, das könnte gut das Molykote 111 Fett gemischt mit Kühlfüssigkeit gewesen sein. Die BMW stand rund 6-7 Jahre unbenutzt, bevor ich sie letzten Sommer gekauft hatte. Vieleicht war die lange Standzeit auch nicht so gut für die Wedis? Wer weiß.



    Ist es für den EInbau des Seitendeckels sinnvoll, den Motor abzusenken?

  • Nein, der Motor muß nicht abgesenkt werden zum Einbau des Deckels. Das geht schon mit ´ner ruhigen Hand und ist gar nicht so schwer. Die Dichtung kann man schon mit ein bißchen Hylomar an zwei, drei Punkten auf der Motorseite vor dem Herunterfallen bewahren. Kupplungsausrückwelle vorher ausrichten, Schaltwelle fetten - damit der Dichtring darübergleitet - und dann den Deckel schön parallel zum Getriebegehäuse aufschieben. Wenn´s verkantet, einfach noch mal herunternehmen und neu aufschieben.

    ´Ne neue Welle ist trotzdem kein Fehler, weil der Rotor auch altert. Bitte auch gleich beide (identischen) Zahnräder erneuern, nicht nur das wellenseitige, sondern auch das motorseitige.

    Der Schmodder ist vermutlich kein Molykote - das Zeug fließt mit der Zeit ab, beim Ausbau eines Deckels, der dicht ist, findet sich da meiner Erfahrung nach schlicht nur Luft zwischen den Dichtringen. Wenn die Karre 7 Jahre gestanden hat ist es dringend nötig, das Kühlmittel zu erneuern, was vermutlich jede Menge Dreck beinhaltet - ordentliches Durchspülen des Systems nicht vergessen.


    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Wenn die Welle nur an einer Dichtung eingelaufen wäre, würde das ja gehen. So wären aber zwei Sleeves notwendig. Das eine Sleeve, welches ich bereits habe, werde ich trotzdem auf die neue Welle montieren.


    Die Zanräder sehen noch gut aus, ist ein Tausch trotzdem ratsam aufgrund der Alterung des Materials?

  • Die Zanräder sehen noch gut aus, ist ein Tausch trotzdem ratsam aufgrund der Alterung des Materials?

    Wenn das schon mal offen ist, würde ich unbedingt neue Zahnräder einbauen, es gibt Berichte über gerissene Zahnräder.

    bob-muc

    Wird gemacht, danke für den Tipp! Flüssigkeiten hatte ich letzen Sommer direkt gewechselt, da wusste ich von der defekten Wapu noch garnichts.


    Das die Welle am Ölseitigem Dichtring einläuft scheint wohl eher die Außnahme zu sein, soweit ich das jetzt hier gelesen habe. Sonst würde es ja Sinn machen, gleich beide Stellen mit einem Sleeve zu schützen.

    Das dürfte vom Platz her eigentlich passen, kann es aber derzeit nicht messen, die Teile liegen in meiner "Werkstatt".

  • gleich beide Stellen mit einem Sleeve zu schützen.

    Auch das macht Sinn, aber bitte vorher die Situation genau prüfen, ob auch für den ölseitigen Spidi Sleeve genügend Einbauraum vorhanden ist und das entsprechende Teil mit der Zange entfernt werden kann. Wird aber in dem entsprechenden Link beschrieben, m. W. nach hat das bisher noch niemand gemacht.


    bob-muc

  • Sonst würde es ja Sinn machen, gleich beide Stellen mit einem Sleeve zu schützen.

    ich habe es aus "Kontroll" Zwecken und um den Umbau "klein" zu halten zunächst nur an EINER Stelle ( Wasserseite ) modifiziert.

    Bei 3 Wasserpumpen hatte ich nie ein Problem auf der Öl Seite (= keine gefräste Nut ) daher habe ich das vernachlässigt.

    Die Bewährungsprobe ( Fokus ) liegt also auf dem Umbau für die undichte Kühlwasserseite.


    Es spricht zwar nichts dagegen auch die Öl Seite so umzubauen ähnliches Beispiel ( Bootsmotor ) siehe hier :


    https://forums.iboats.com/foru…aft?p=6513413#post6513413


    Hier meine Bemerkungen dazu :


    1. nach Umbau (Sleeve Wasserseite ) dreht die Welle etwas schwerer, kommt nun auch noch die Öl Seite dazu bitte erneut testen,

    SKF schreibt auf der Homepage die Wedis halten das aus,

    aber bei doppelter Sleevemontage gerade bei einer GS mit zwei Kunststoffzahnrädern vor dem Zusammenbau im Deckel

    bitte auf einigermaßen "Leichtgängigkeit" prüfen - wie sich dies auf die Lebensdauer der Zahnräder auswirkt kann ich leider nicht sagen,

    die Ur-F hat nur ein Kunststoffzahnrad , auf der Ausgleichswelle ist Stahl.


    2. auf der Öl Seite muss die 12mm Ausgleichhülse die den Sleeve trägt genau "treffen" um den beschädigten Bereich später so

    abzudecken, dass der darauf sitzenden Sleeve dann auch an der richtigen Stelle im Wedi läuft ,

    dabei darf diese Konstruktion nicht zu tiefsitzen, sonst schleift z.B. der Rand der Hülse an der Bohrung ( Öl Seite )

    beides trägt dann wohl nicht unbedingt zur Haltbarkeit bei - also bitte genau messen !


    3. auf der Öl Seite würde ich den Sleeve Bund entfernen - auf der Wasserseite habe ich den drangelassen passt bei mir

    es gibt sicherlich Toleranzen bei verschiedenen Deckeln und den Modellen.


    :wave:


    Mac