Schwarze Kerzen, schlechte Gasannahme

  • Hallo zusammen,


    meine F läuft seit einiger Zeit nicht so besonders gut.


    Sie ruckelt ein wenig, wenn man sie gleichbleibend schnell fährt (aber nicht bei jeder Drehzahl). Zudem ruckelt sie erstmal eine kurze Zeit, wenn man ans Gas geht (je weniger Gasstellung, desto länger zieht sich das Ruckeln). Wenn man will, kann man das Gas sogar so halten, dass sie die ganze Zeit ruckelt. (z.B. 3. Gang bei ca 60 km/h wenn man leicht beschleunigen möchte)


    Laderegler war defekt, wurde getauscht. Das hat das Problem aber leider nicht beseitigt.


    Kerzenbild:

    IMG_20210720_155052_autoscaled.jpg


    Luftfilter ist neu.

    Batterie wird ordentlich geladen und ist auch nicht kaputt. Füllstände stimmen.

    Chokemutter ist dicht. Ob der Choke Kolben ganz zu macht, weiß ich nicht genau. Wie kann ich das denn überprüfen? (Bisher habe ich nur bei laufendem Motor getestet, ab welcher Hebelstellung des Chokes sich die Drehzahl bzw das Motorgeräusch ändert. Dazu braucht es ca 1/4 Hebelweg. [eventuell auch etwas mehr] Das erste Viertel des Hebelwegs ist dabei sehr leicht zu betätigen, dann spürt man, dass man gegen die Feder des Kolbens zieht.)


    Vergaser:

    Membranen sind im Durchmesser leicht größer, passen aber mit etwas Geduld noch in die Nut. Habe in einem dunklen Raum eine starke Taschenlampe hinter die Membranen gehalten und diese auf Risse oder Beschädigungen kontrolliert. Ich habe nirgendwo auch nur einen hauch von Licht durchscheinen sehen. Die Membranen sind auch noch weich und flexibel.


    Hauptdüsen sehen unbeschädigt aus. Mein Luftfilterkasten hat beide Löcher unter der Sitzbank geschlossen. Es sind 132,5er Düsen verbaut, das sollte also auch passen.


    Leerlaufdüsen waren etwas fest eingeschraubt, sehen aber vollkommen unbeschädigt aus. Gibt es hier verschiedene Größen? Wenn ja: wie erkenne ich die?


    Schiebernadel wirkt unbeschädigt. Sprengring hängt auf der 4. Nut von oben (2. von unten).


    Schiebernadellauf (das Ding wo die Nadel hoch und runter läuft und Löcher freigibt) sieht von außen auch gut aus. Alle Löcher sind frei. Natürlich kann ich hier nicht wirklich innen rein schauen und beurteilen, ob die Löcher durch Verschleiß größer geworden sind kann ich auch nicht - zumindest weiß ich nicht wie.


    Schwimmerventil wurde vor ca. 2 Jahren getauscht. (beim alten fehlte bei dem Teil was im Vergaser steckt ein O-Ring.) Die neuen sind ca. 0,6 mm höher, schließen aber vollständig (Prüfverfahren: Vergaser ausbauen, Druck auf die Benzinzufuhr geben. Nun sollte Luft durchkommen, wenn der Vergaser mit Schiebermembranseite oben da steht. Dreht man den Vergaser quasi Kopf über, so hört der Luftstrom auf. Daraus habe ich gefolgert, dass die Ventile jedenfalls dicht schließen können.)


    Schwimmerstand War auf einer Seite bei 14,8 auf der anderen Seite bei 15,9. Habe beide Seiten so gut es ging auf 14,7mm eingestellt. Die Auswirkungen hiervon habe ich noch nicht getestet.


    Schwimmerdeckeldichtung ist unbeschädigt und erst 2 Jahre alt. Hatte auch nie Probleme mit austretendem Benzin an der Dichtstelle.


    Drosselklappen öffnen vollständig.


    Gemischregulierschraube stand auf 3,5 also eher auf mageren Seite. Feder, Unterlegscheibe und Dichtring waren vorhanden und in gutem Zustand.


    Schieberführung waren leicht verfärbt und haben leichte Schleifspuren.

    IMG_20210724_123911_autoscaled.jpg

    IMG_20210724_123957_autoscaled.jpg



    Habt ihr noch Ideen was es sein kann?

    Und was sind diese beiden Löcher eigentlich?

    IMG_20210724_130508_autoscaled.jpg

  • Leider hast du keinen Karteneintrag. Sonst könnte jemand aus der Nähe mal seine Maschine als Vergleich mitbringen. Die F ist Einzylinder mit großem Volumen. Ein wenig zickig ist sie schon. Ruckdämpfer, falsche Kettenspannung etc, können im Dritten bei 60 schon ein Ruckeln ergeben. Meine Kiste war irgendwann auch an dem Punkt, habe dann Ruckdämpfer beim Reifenwechsel gleich mal neu mit Gummi gepimpt. Deutlich besser. Aber nun, 10.000km später merke ich das es wieder schlechter wird.


    Nur so aus Beschreibungen ist es schwer rauszulesen und ich denke nicht, so wie du schreibst, das hier Spritversorgung das Problem ist.

  • Leider hast du keinen Karteneintrag. Sonst könnte jemand aus der Nähe mal seine Maschine als Vergleich mitbringen. Die F ist Einzylinder mit großem Volumen. Ein wenig zickig ist sie schon. Ruckdämpfer, falsche Kettenspannung etc, können im Dritten bei 60 schon ein Ruckeln ergeben. Meine Kiste war irgendwann auch an dem Punkt, habe dann Ruckdämpfer beim Reifenwechsel gleich mal neu mit Gummi gepimpt. Deutlich besser. Aber nun, 10.000km später merke ich das es wieder schlechter wird.


    Nur so aus Beschreibungen ist es schwer rauszulesen und ich denke nicht, so wie du schreibst, das hier Spritversorgung das Problem ist.

    Das ruckeln ist definitiv nicht mehr normal. Fahre die gute jetzt auch schon seit 40tsd km. Das war noch nicht immer so. Außerdem sehen die Kerzen (und das Endrohr) auch nicht unbedingt nach guter Verbrennung aus.

  • Deine Auflistung ist schon ziemlich komplett. Mir fällt noch das Choke-System ein. Kolben freigängig? Feder und Anlenkung OK?

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.

  • Deine Auflistung ist schon ziemlich komplett. Mir fällt noch das Choke-System ein. Kolben freigängig? Feder und Anlenkung OK?

    Wie prüfe ich das? Der Kolben selbst wirkt erstmal gut. (hat an einer Stelle einen leicht verfärbten Kreis)

    Feder ist etwas rostig, federt aber eigentlich gut.
    Mit Anlenkung meinst du den Bowdenzug? Der saß gut im Kolben.

    Was ich nicht weiß wie ich es prüfen kann ist, ob der Kolben auch ganz dicht macht (also nach ganz vorne rutscht). Kann man da irgendwo Druck drauf geben und dann den Kolben mit mutter und Zug einbauen, um zu schauen, ob alles dicht ist?



    Jedenfalls sind es Gummistecker, ob die jetzt von NGK oder irgendwem anders sind weiß ich nicht genau.

    NGK D8EA sind verbaut, ja.


    Die Kabel sind wahrscheinlich noch original oder vom alter nahe an den originalen. Jedenfalls ist es wenn dann schon sehr sehr lange her, dass die getauscht wurden.

  • Was mir noch in den Sinn gekommen ist, jetzt wo der Tank eh schon runter ist: kann man die Zündspulen irgendwie prüfen? (Durch Messen bei ausgeschalteter Zündung. [was auch immer man da messen kann] Ich denke während der Motor läuft will ich da lieber nichts anfassen ...)

  • Wie prüfe ich das? Der Kolben selbst wirkt erstmal gut. (hat an einer Stelle einen leicht verfärbten Kreis)

    Gute Frage, kenne mich da auch nicht wirklich aus. Mir ist nur aufgefallen, dass Du nichts zum Choke geschrieben hast. Vermutlich kann man das nur optisch und auf Leichtgängigkeit prüfen.


    Mit Anlenkung meinte ich den Bowdenzug. Leichtgängig, korrekt eingestellt (lässt der sich überhaupt einstellen?). Ist der Kolben bei nicht gezogenem Choke komplett drin, oder ist er noch etwas gezogen?

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

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  • macgyver ok im WHB verstehe ich nur Bahnhof...


    Ich versuch mal ganz vorne anzufangen: Unter dem Tank am Rahmen hängen doch rechts und links je eine Zündspule, richtig? (Nr. 7 in Bild 12.014)
    Nun soll ich diese ja von Klemme zum Kern messen.

    1. Welche Klemme?

    2. Wie komme ich an den Kern?


    Und dann von Zündleitung zum Kern:

    Wo an der Zündleitung? Kerzenstecker ab und von dort messen? Oder kann man irgendwie direkt an der Zündspule messen?




    Wenn das geklärt ist würde ich mit dem Zündsteuergerät weiter machen. (Seite 12.12)
    Die Tabelle verstehe ich aber leider auch nicht so ganz. Klar ist mir, dass Plus und Minusmesspunkte dargestellt werden und welche zueinander (keinen) Durchgang haben oder unendlich viel Widerstand.


    Aber welche Punkte sind denn da gemeint? (Irgendwelche aus Abb. 12.014; insbesondere Nr. 3 in der Abbildung? Aber dann fehlt immernoch "S" und der Zweite Punkt an den ich mein Multimeter halte...)
    Wo ist überhaupt das Zündsteuergerät?


    Bin auf dem Bereich nicht so fit, sorry also falls die Fragen euch trivial erscheinen.

  • Klemme ist der Anschluss vom Steuergerät, oranges Kabel.


    Kern ist das Metall an der Zyndspule, über die Befestigungsschraube mit Masse am Rahmen verbunden.


    Sekundärseite messen: Zündkabel abdrehen (wie beim Kerzenstecker) oder einfach vom Kerzenstecker aus messen.

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  • WeJu und das Steuergerät ist das kleine Ding neben der Batterie? Oder was ist das?


    Also einmal Messen:

    orangenes Kabel zu Masse an der Zündspule

    Zündkabel zu Masse


    richtig so?

  • Aber welche Punkte sind denn da gemeint? (Irgendwelche aus Abb. 12.014; insbesondere Nr. 3 in der Abbildung? Aber dann fehlt immernoch "S" und der Zweite Punkt an den ich mein Multimeter halte...)
    Wo ist überhaupt das Zündsteuergerät?

    Das Steuergerät findest Du im Heckbürtsel.


    Die Punkte korrespondieren mit den Anschlusspunkten in Bild 12.014 und den Kabelfarben. Nur bei "S" nicht, wobei auffällt dass "B" in der Tabelle fehlt. "S" Schwarz, "B" Braun, beides für Masseleitung en gebräuchliche Farben.

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