Reifenschaden TKC 70 Rocks

  • Liebe Mitforisten,


    Ich bitte um euer Schwarmwissen zum Thema Reifen.

    Der Schaden ist mir nach einer 400 km langen Fahrt mit einigen Pässen (Hochkönig, Obertauern, Gaberl) aufgefallen. Der Reifensatz hat ca. 8500 km gelaufen und wurde im März 2021 aufgezogen, Produktionsdatum 0421, Größe 130/80/17. Reifendruck hinten üblicherweise 2 bar. Profiltiefe in der Mitte noch 3 mm oder etwas mehr.

    Die Temperatur betrug dabei maximal 22 °C und meist leichter bis starker Bewölkung. Gefahren wurde meist unter 110 km/h, einige wenige Überholmanöver kurz etwas flotter. Gewicht gesamt etwa 193 kg Maschine, 75 kg Fahrer samt Montur und Camelbak plus 25 kg (Variokoffer+Topcase BMW). Start vollgetankt, nach Ankunft 14l getankt. Fahrstil eher entspannt, aber schon mit Schräglage. Ich hoffe man kann das anhand der Bilder auch nachvollziehen.

    Gilt bis auf 500 km Schotter quasi für das gesamte Leben des Reifens, natürlich mit schwankenden Lufttemperaturen.


    Ich werde Conti natürlich anschreiben und bei Bedarf ihnen den Reifen schicken. K60 Scout liegen bereits auf Lager ;)


    Danke schon mal, ich halte euch bei Antwort des Herstellers am laufenden.

  • Soll sind bei Contis bei unserer GS 2,5 Bar hinten, damit warst du knapp 0,5 Bar unter Soll.

    http://www.reifen-freigaben.de/pdf2/9219.pdf


    Dass der Reifenschaden aber tatsächlich was damit zu tun hat halte ich für unwahrscheinlich. Auf die Antwort von Conti bin ich auf jeden Fall gespannt.

    Ich fahr jetzt den 3. Satz TKC 70, einen bin ich notgedrungen die letzten 10 km abfallend von ca. 1 Bar bis 0 Bar nachhause gefahren (Schlauch undicht), und selbst den Reifen hab ich weiterverwendet (Ja, soll man nicht), und der hats ohne Mangel bei Weiterbetrieb überlebt.

  • Danke für die Hinweise zum Reifendruck. Ich muss gestehen dass ich die Reifenfreigabe nie gelesen habe und mich an den üblichen Werten von BMW orientiert habe. Im Schotter bzw auf Verbindungsetappen war ich meist mit 1,7-1,8 bar unterwegs, rein auf der Straße mit vollem Gepäck (30+ kg) 2,2 bar. So viel habe ich aber selten dabei, üblich sind bei mir 10 kg.

    Dass der Reifenschaden aber tatsächlich was damit zu tun hat halte ich für unwahrscheinlich.

    Würde mich ebenfalls wundern. Gut dass ich den Druck erwähnt habe....


    PS: Reifendruck immer kalt gemessen!

  • Ging mir gerade so durch den Kopf: Solche Schäden entstehen z. B. wenn man mit höherer Geschwindigkeit mit dem Auto einen nicht abgesenkten Bordstein etwa von einer Verkehrsinsel erwischt.


    Kann es sein, dass Du einen relativ spitzen oder kantigen Stein erwischt hast? Du schreibst von 500 km Schotter - da könnte der Schaden entstanden sein, selbst wenn der sich äußerlich evtl. erst sehr viel später gezeigt haben mag.



    Gruß Michael



    P.S.: Auf meiner Honda NC 750 X hatte ich ebenfalls den TKC 70 drauf. Der war sehr gut, fuhr sich aber relativ schnell ab.

  • Continental lässt nicht lange warten und liefert blitzschnell die Erklärung:

    Zitat von TI_HS_SM_gewaehrleistung@continental.com

    Bei der Verletzung handelt es sich eindeutig um einen Anfahrschaden, einen sogenannten Stoßbruch.


    Der Reifen wurde über einen scharfkantigen Gegenstand bewegt. Dieser Gegenstand hat sich in die Lauffläche geschnitten und die, mit roten Pfeilen kenntlich gemachten (typischen), äußeren mechanischen Angriffspuren hinterlassen.

    Es handelt sich bei Ihnen um einen Gebrauchsschaden wie ihn leider jeden Motorradfahrer treffen kann.

    Ein Anfahrschaden hat nichts mit produktions- oder fertigungstechnischen Mängeln zu tun. Ein Gewährleistungsanspruch kann daher von uns nicht anerkannt werden.

    In der Tat bin ich nach der Ankunft in der Stadt durch eine Baustelle mit mehreren kurzen, quer zu Fahrbahn verlaufenden Ausfräsungen gefahren. Allerdings im Kolonnenverkehr mit entsprechend langsamer Geschwindigkeit (2. Gang, ca. 20 km/h?). Habe noch zum Kollegen mit F650 und K60 Scout übers Intercom gesagt dass ich da gerne meine Federgabel getestet hätte....


    Egal, passiert offenbar. Der K60 Scout bzw. K60 vorne kommt nächste Woche drauf, glaube kaum dass mit diesem ein solcher Schaden möglich wäre ;)

  • Na, da habe ich ja einen Volltreffer gelandet!


    Vor ein paar Tagen hatte ich mit einem der Firmenwagen einen Plattfuß. Als ich vom großen, geschotterten Parkplatz mit dem kaputten Reifen kam - ich wollte stabilen Untergrund für den Radwechsel haben -, sagte einer der Pförtner spontan: "Das haben wir hier häufiger wegen des Schotters!" Beim Firmenwagen war es zwar "nur" eine profane Schraube, aber Schotter kann tatsächlich einen Reifen zerstören, wenn der Stein unglücklich überfahren wird.


    Also: Nicht ärgern, das kann mal passieren. Was Conti da beschrieben hat ist genau das, woran ich auch dachte. Meist entsteht so ein Schaden übrigens ohne dass man ihn von außen gleich sehen würde. Erst nach einige Zeit arbeitet sich der beschädigte Unterbau durch die Gummischicht. Der Schaden kann also schon länger bestanden haben, er hat sich erst jetzt gezeigt bzw. Du hast ihn erst jetzt entdeckt.


    Wichtig! Das hat nichts mit dem Reifenhersteller zu tun; das Risiko eines solchen Defektes besteht immer, das kann Dir auch beim Heidenau passieren.



    Gruß Michael

  • Der Schaden kann also schon länger bestanden haben, er hat sich erst jetzt gezeigt bzw. Du hast ihn erst jetzt entdeckt.

    Möglich, glaube ich aber trotzdem nicht. Ich sehe mir die Reifen regelmäßig an und gerade dieser Reifensatz wurde nicht übermäßig grob behandelt (letztens in SLO evt. ein wenig :) )

    Die Gummischicht über der Gewebeeinlage ist sehr dünn und kann unmöglich viel zur primären Funktion betragen.

    das kann Dir auch beim Heidenau passieren

    Aufgrund der Anordnung der Profilblöcke wohl kaum. Mit meinem AX41 am zweiten Felgensatz jedoch gut möglich. Allerdings würde ich erwarten dass solche Schäden bereits bei anderen aufgetreten sind und in diesen Zeiten der Empörung auch schnell bekannt gemacht werden.


    Ich gebe dir jedoch Recht, Pech kann man immer haben. Egal ob Nagel, Schraube oder Stein.


    PS:

    Conti bestätigt mir mein "Pech" genau zwischen den Profilblöcken eine Kante zu Treffen. In diesem Fall eben mehrere Fälle von Pech hintereinander, für jede Kante in der Fahrbahn einen Schaden zwischen den Blöcken. Tjo, gut dass der Reifen so oder so nicht mehr viel Laufleistung hergab.

  • Conti bestätigt mir mein "Pech" genau zwischen den Profilblöcken eine Kante zu Treffen. In diesem Fall eben mehrere Fälle von Pech hintereinander

    Ich würde sagen das da nicht mehrere Fälle von Pech für verantwortlich sind sondern der zu geringe Luftdruck ( hattest Du ja geschrieben ) und das über längere Zeit auf Schotter . Da sind so viele spitze Steine drinn die den Reifen dann auch in den Zwischenräumen erwischen . Besonders fatal wenn sich dort dann ein Steinchen verklemmt und immer wieder an der gleichen Stelle ins Gummi gedrückt wird . Wenn Du dann wieder auf glatter Straße angasen kannst fliegt der Übeltäter dann davon und keiner isses gewesen .



    Oesie

  • Eine einzelne (z.B. Bordstein-) Kante halte ich für unwahrscheinlich als Ursache für diesen Schaden. Wenn ich Deine Bilder richtig deute, hast Du mehrere kleine Schnitte (zu erkennen auf dem 1. und 4. Bild, ein Schnitt sogar auf dem Profilblock). Daher würde ich auch eher auf die 500 Km Schotter tippen, da können sich scharfkantige Steine wunderbar zwischen die Profilblöcke und in den Profilgrund drücken, weil sie von den Blöcken geführt und am Ausweichen gehindert werden. Ein kleiner Schnitt wird dann insbesondere im Profilgrund durch die Kerbwirkung anschließend auch schnell größer - würde das unter 'dumm gelaufen' verbuchen und auch nicht dem Reifen anlasten...

  • Ok, dann war der Reifen eben vorbelastet und die paar Kanten in der Fahrbahn haben die Schäden optisch endgültig ans Tageslicht gebracht.

    Die sonstigen Beschädigungen kommen natürlich vom Fharen abseits der Straße und die sind mir auch seit langem bekannt.


    Insgesamt sind es drei Risse im Profilgrund. Vor Fahrtantritt nicht mal im Ansatz zu erkennen!

  • Ich bin lange den TKC 70 ohne Rocks gefahren und hatte wohl auch nie 2,5 bar drin. Gut zu wissen. Denke aber trotzdem die 2,5 sind eher für Autobahnfahrten mit Gepäck gedacht? Ich war als ich ihn abgezogen und gegen den schon genannten K60 getauscht habe ziemlich sauer auf Conti: Besonders der Hinterreifen war so rutschig, dass es wirklich schon enorm gefährlich war. im Sommer auf heißem Asphalt konnte ich beim Beschleunigen OHNE Kupplung das Hinterrad durchdrehen lassen. In einer Kurve hats mich dann eh zerlegt, und auch beim antippen der Bremse blockierte das Hinterrad sofort. Gut der Reifen war 4 Jahre im Wechselbetrieb mit dem TKC 80 und fast immer im Freien, aber vom Verschleuß her noch lange nicht durch. Ich war geschockt dass der Gummi von einer Saison auf die andere plötzlich zum höchstgradigen Sicherheitsrisiko wurde.


    Habt ihr solche Erfahrungen auch schon mal gemacht?

  • Hatte das auch schon mit diversen Reifen, die nahe der Verschleißgrenze (nicht der Altersgrenze!) rutschig wurden. Aktuell mit dem Conti Road Attack (Produktionsdatum: 04/20) auf meiner ST - kontrollierbar zwar, aber unangenehm. Einzig der Metzeler Roadtec Z8 auf meinem Boxer ändert sein Verhalten bis zum Erreichen der Verschleißgrenze nicht und bleibt immer lammfromm bis die Funken fliegen :clap1: