Dichtringwechsel Gabel an einer Dakar

  • Gute Anleitung, aktuell hab ich keine Einwände, hab aber die genaue Reihenfolge nicht im Kopf weil ich das mit Schrauberbuch gemacht hab.

    Aber von mir noch ein Tipp: die TT Gabelschützer find ich persönlich ziemlich witzlos, die schützen nämlich nur vor Steinen, die von vorne gegen kommen. Wenn aber wirklich mal ein dicker Brocken kommt, der auch tatsächlich eine Macke im Standrohr hinterlassen würde, bricht das Kunststoffteil einfach. Ich würde, wenn man die Gabel schon mal draußen hat, Faltenbälge aufziehen. Ich persönlich finde die Optik auch besser und die schützen auch ganz brauchbar vor Staub, der das eigentlich gefährliche dort ist (für die Dichtringe)

  • Natürlich muss die Befestigungsschraube vom Dämpfer im Standrohr (konzentrisch zur Achse von unten) auch raus! Die habe ich beim Ölablassen mit rausgemacht, das fehlt in der obigen Liste. Ich kann den Beitrag leider nicht mehr ändern, früher ging das doch, oder?



    Zerlegung der Gabel:

    - Gabelöl ablassen (kleine Schraube)
    - Befestigungsschraube vom Dämpfer im Standrohr (konzentrisch zur Achse von unten) lösen
    - Staubdichtring ausbauen
    - Sicherungsring aushebeln

    - Dann kann man die Gabeln einzeln (man selbst sitzt) zwischen den
    Füßen einklemmen und mit 5-10 beherzten Rucken das Gleitrohr (bzw. die
    Gleitbuchse und das Radiallager austreiben

    @bwm/ Gabelschützer:
    Ich hab die seit 10 Jahren dran, davor gab es auch schon hitzige Diskussionen was besser ist. Die sind aus massiven Kunststoff, ich kann mir nicht vorstellen, dass die brechen, evtl. kaputtgehen und an die Gabel stoßen. Ich bezweifele, dass ein so großer Stein mal von vorne kommt. Der würde ja auch meinen Kühler, den Scheinwerfer und natürlich auch mein Visier durchschlagen. Anfangs hatte ich mehr Angst, dass das Motorrad mal seitlich gegen einen Stein fällt, das ist bei dieser Konstruktion gar nicht geschützt.

    @Restlaufzeit mit kaputter Dichtung:
    Bei mir war über einige 1000 Kilometer ein ganz minimaler kreisrunder Öl-Schmutz-Rand, je nachdem wie tief die Gabel max eingetaucht ist. Das hat man gesehen, hat aber nicht gestört. Da das meine erste Undichtigkeit an der Gabel ist, weiß ich nicht wie allgemeingültig das ist.

  • Wenn Du die oberen Gabelstopfen auch gleich entfernst, dürfte das Auseinanderziehen der Rohre leichter gehen - Du mußt sonst mit Deiner Methode nämlich die ganze benötigte Luft durch die untere Gewindebohrung einsaugen....

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Mir ist einer der TT Schützer beim Ausbau der Gabel gebrochen. Deshalb hab ich jetzt auf Faltenbälge umgestellt. Das ist halt Plastik, das Wind, Wetter und Sonne ausgesetzt ist. Das altert und wird spröde. Dolle seitliche Kräfte gab es da nicht, ist einfach beim Ausbau mit einem Mal gebrochen

  • Hab den undichten Simmerring jetzt gewechselt, trotzdem nach meinem Eindruck nach den letzten Fahrten der geringe Ölverlust noch nachgelassen hat. Es waren auch so ca. 40 ml weniger Öl im linken Holm. Bei der Gelegenheit vollständige Revision mit Wechsel der Gleitbuchsen etc. Sah aber alles noch recht manierlich aus da drin, meine Einschätzung: Teile original (erst 36tkm und schonende Fahrweise, aber 13 J.), Öl wurde offenbar zwischendurch mal gewechselt. Aber das nur nebenbei.


    Beim Versuch, der Vollständigkeit halber auch die rechte Seite zu überarbeiten, war die oben benannte Dämpferschraube nicht zu lösen, selbst bei maximalem Druck durch beinah vollständiges Einfedern der ölentleerten, gespülten Gabel und "Einweichen" mit WD40-Derivaten.

    Beim ultimativen Versuch, das Ding "mit Schlag" durch Akkubohrer zu lösen, habe ich mir dann auch noch den Innen6Kant leicht vergnaddelt.:bangin:

    Einem Aufbohren/Kopf-Abbohren der Schraubverbindung habe ich die Funktionsfähigkeit des Krades für die anstehende Tour meiner BEvA vorangestellt und es dann rechts frustiert beim Ölwechsel belassen ;(X(:crying:

  • btw

    in welcher Reihenfolge montiert ihr den Gabelstabi, um das verspannungsfrei hinzukreigen?

    Ich hab erst die Standrohre in den Gabelbrücken fixiert, dann das VR (Achse, Einfedern, dann die Achsklemmung) dann nach erneutem Einfedern den Stabi wechselseitig peu a peu.

    Falls jemand Kundiges die Hände-überm-Kopf-zusammenschlägt, bitte vorher kurzen Beitrag :wink:

  • Sorry, habe deine Frage jetzt erst gesehen. Laut Wartungshandbuch wird folgende Vorgehensweise empfohlen. Der Gabelstabilisator wird im Wartungshandbuch von BMW bereits im ausgebauten Zustand wieder montiert.

    • Gabel von unten durch Gabelbrücken einführen.

    • Gabel absenken bis Oberseite Rohr (ohne Verschlusskappe, [Dakar] ohne Verschlussschraube) bündig mit Oberkante Gabelbrücke oben (links, rechts) ist.

    • Klemmschrauben an oberer und unterer Gabelbrücke festziehen.

    • [GS] Verschlusskappen auf Gabelholme aufstecken.

    • [Dakar] Gewinde der Verschlussschraube leicht einölen.

    • [Dakar] Verschlussschrauben links/rechts einschrauben und festziehen.

    • Vorderrad einbauen.

    • Bremssattel und ABS-Sensor einbauen.

    Ich habe mich daran gehalten, vielleicht weiß ein Profi-Mechaniker ja mehr.

  • btw

    in welcher Reihenfolge montiert ihr den Gabelstabi, um das verspannungsfrei hinzukreigen?

    Ich hab erst die Standrohre in den Gabelbrücken fixiert, dann das VR (Achse, Einfedern, dann die Achsklemmung) dann nach erneutem Einfedern den Stabi wechselseitig peu a peu.

    Falls jemand Kundiges die Hände-überm-Kopf-zusammenschlägt, bitte vorher kurzen Beitrag :wink:



    Also bis zu den Gabelbrücken sind wir uns einig, beim Rest mache ich es genau umgekehrt

    - einfedern -> Stabi

    - einfedern -> Achsklemmung des VR


    Frage ist jetzt, was ist die richtige Reihenfolge ....

  • Die für mich richtige Reihenfolge für unsere Dakars der letzten Baureihe ist jene, die ich aus der mir vorliegenden Version des Werkstatthandbuches von BMW entnehme:


    • Gabelbeine einschieben
    • Stabilisator einbauen, festziehen
    • Brücke oben ausrichten, festziehen
    • Brücke unten festziehen
    • Bremsleitungshalter am Stabi montieren
    • Bremssattel montieren
    • Rad einrollen
    • Achse einstecken
    • Achse festziehen
    • Mehrfach ohne zu bremsen einfedern
    • Achsklemmung festziehen

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Beim Versuch, der Vollständigkeit halber auch die rechte Seite zu überarbeiten, war die oben benannte Dämpferschraube nicht zu lösen, selbst bei maximalem Druck durch beinah vollständiges Einfedern der ölentleerten, gespülten Gabel und "Einweichen" mit WD40-Derivaten.

    Beim ultimativen Versuch, das Ding "mit Schlag" durch Akkubohrer zu lösen, habe ich mir dann auch noch den Innen6Kant leicht vergnaddelt.


    Das Problem habe ich auch gerade, Dämpferschraube ist nicht zu lösen.

    Gibt´s da irgendeinen Trick diese Ka...schraube zu lösen?

    Bei mir dreht sich innen alles mit.

    Wo kann man der denn ggf. gegenhalten?:g:

    ... saublöde Konstruktion - mit Verlaub ...

  • In solchen Fällen habe ich, neben dem mehrtätigen Einsatz von Kriechöl/Rostlöser sowie Wärme/Kälte, sehr gute Erfahrungen mit einem manuellen Schragschrauber (dieses Prinzip) gemacht.
    Seit ich einen großen Kompressor habe, kommt auch ein pneumatischer Schlagschrauber zum Einsatz.

    Niemals nicht aber eine Schlagbohrmaschine!! Weshalb weißt du ja jetzt.


    Leider ist jetzt der Schraubenkopf zerstört. Ob also die obengenannte Lösungsmöglichkeit überhaupt noch möglich ist, dürfte zumindest fraglich sein.

  • In solchen Fällen habe ich, neben dem mehrtätigen Einsatz von Kriechöl/Rostlöser sowie Wärme/Kälte, sehr gute Erfahrungen mit einem manuellen Schragschrauber (dieses Prinzip) gemacht.
    Seit ich einen großen Kompressor habe, kommt auch ein pneumatischer Schlagschrauber zum Einsatz.

    Niemals nicht aber eine Schlagbohrmaschine!! Weshalb weißt du ja jetzt.


    Leider ist jetzt der Schraubenkopf zerstört. Ob also die obengenannte Lösungsmöglichkeit überhaupt noch möglich ist, dürfte zumindest fraglich sein.


    :g:hmm... das ist die einzige Möglichkeit?!

    Ein manueller Schlagschrauber?!

    Aber wenn sich im Innern das Rohr schon relativ leicht mitdreht, geht da doch auch nur wenig.

    Wer konstruiert sowas?! :thumbup:

    Na gut, muss ich ´mal schauen.

    Im Zweifel baue ich mir eine Spannvorrichtung a´la Lenkradstütze beim Fahrrad zum Verklemmen des inneren Rohres.

  • kann jetzt nicht für die Dakar eine Aussage treffen, ( nur Ur-F ) ist aber eine ähnliche Konstruktion,

    wenn ich das aber richtig verstehe, geht es um die zentrale Schraube unten im Tauchrohr die ist nun

    zerstört und lässt sich nicht mehr mit Werkzeug öffnen , bzw. es dreht sich im Inneren alles mit ?

    Nr.12


    Wenn die Schraube eh hinüber ist , warum nicht das Standrohr vorsichtig in einen Schraubstock ( mit Schtuzbacken ) spannen und den Kopf

    der Schraube ebenfalls vorsichtig ausbohren ( nur bis der Kopf weg ist ! ) , dann alles weiter ( von oben ) zerlegen und mit einer Gripzange den Rest der Schraube

    ausdrehen ?

    Notfalls dann mit viel Hitze arbeiten , falls Loctite verwendet wurde ( warum auch immer )


    Machbar ?


    :)


    Mac

  • Aber wenn sich im Innern das Rohr schon relativ leicht mitdreht, geht da doch auch nur wenig.

    Wer konstruiert sowas?!

    Da kann ich auch nicht helfen. Allerdings habe ich auch noch nie gehört, dass sich da etwas mitdreht. Somit halte ich einen Konstruktionsfehler für eher unwahrscheinlich. Vielleicht war da der Vorbesitzer mal dran, hat das Ding verhunzt und in seiner Not dann mit Schraubensicherung hochfest gearbeitet....
    Das läßt sich leider nicht mehr rekonstruieren.

    Ich wünsch dir jedenfalls, dass noch jemandem eine Lösung (außer ausbohren) einfällt. Mir fehlt da die Fantasie (sieht mit F geschrieben echt seltsam aus...).

  • Der Schraubenkopf ist intakt, dreht aber das innere Rohr mit.

    Und da dies sehr weit innen im Tauchrohr liegt, ist es schwierig zu Kontern, um die Schraube zu lösen.

    nun ja , dreht die Schraube sich auch unter einem scharfen Bohrer weg ?

    Wenn der Kopf der Schraube ab ist könnte man ja alles zerlegen und dann den Rest der Schraube

    entfernen.

    Selbst wenn du das Standrohr ausbauen würdest , wüsste ich jetzt keinen Trick wie/womit man in den Untiefen

    die Dämpfereinheit festhalten/blockieren soll ?

  • ich denke rotax hat hier den richtigen Ansatz....( Zerstörungsfrei )


    wird auch hier ähnlich erwähnt ( die Idee mit dem Besenstiel klingt auch gut ;) )

    ( allerdings f650 )

    Tricks to remove the bottom screw of the fork body?

    What's the trick to get the bottom screw out of the fork body? I got it to break loose, but now it just spins and won't come all the way out. grofmon #1857

    • Just shove something down in there to keep it from spinning while you undo the bolt. Tempo #1908
    • Yeah, I figured it out. I used a broom handle... grofmon #1857
    • Another trick is to use an air-driven impact wrench to pull that bolt out. The inertia of the fork internals will hold them in place enough to get the bolt out. Just don't use the impact wrench to tighten it up! Bryan, #179


    Quelle :


    http://faq.f650.com/FAQs/ForksMaintFAQ.htm#Problems Removing Forks

  • Mahlzeit,


    nachdem Ihr hier ja schon einige erfolgreiche Gabelrevisionen durch habt.

    Habt Ihr zufällig noch die Teileliste mit der ich zum Händler gehen kann?

    Bei meiner Dakar hat sich eine Gabelinkontinenz nach dem Urlaub bemerkbar gemacht. Gottseidank war ich nicht mit der Dakar unterwegs, sonst wäre das Problem unterwegs aufgetreten..


    Danke und Grüße

    Marko