Komisches "Leistungsloch"

  • Hallo zusammen,



    ich habe momentan bei meiner BMW F650 169 (BJ 1998) folgendes Problem,


    Wenn ich mit ihr losfahre, hat sie ab zunächst ca. 3000 Umdrehungen das Problem, das sie Gas nur teilweise annimmt und extrem anfängt zu rütteln.

    Wenn ich dann untertourig weiterfahre, verschiebt sich das ganze bis zum roten Bereich (also kann ich ab dann "normal" fahren, da sie dann auch gut läuft).


    Ich habe letztes Jahr den Vergaser ausgebaut und aufgemacht, da sie leider ständig abgesoffen ist (eine Membran war kaputt + Schwimmer hat geklemmt).

    Ich habe die Einstellschrauben eigentlich wieder wie zuvor eingestellt, bin mir aber letztendlich doch unsicher, ob die so passen.

    Außerdem habe ich die Woche neue Zündstecker und Zündkerzen verbaut.


    Da ich nur hobbymäßig schraube, weiß ich leider nicht, wo das Problem herkommen könnte und wollte mal nach Tipps fragen, ob ich z. B. nur den Vergaser richtig einstellen (lassen) muss, oder ... .


    Ich würde mich über jede Hilfe freuen.


    Viele Grüße

  • Lief sie seit der Vergaserrevision wieder normal? Oder ist das vorher schon gewesen?

    Wie sie wo wann und warum läuft, verstehe ich nicht. Ein für mich nicht nachvollziehbarer Satz.

    Vergaser, wenn in alles in Ordnung (also die richtigen Teile in heile verbaut) 4-4,5 Umdrehungen raus bei beiden Leerlaufgemischschrauben.

    NgKs? Zündkabel auch getauscht?

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  • Unterstellt, dass die Düsennadeln nicht umgehängt wurden, keine Düsengrößen geändert wurden, dh. der/die Vergaser eigentlich im Originalzustand sind, gibt es genaugenommen fast nichts einzustellen. Leerlaufgemischschrauben vorsichtig bis zum Anschlag eindrehen und dann etwa 4 Umdreheungen herausschrauben. Das ist neben der eigentlichen Drehzahleinstellung des LL (im warmem Zustand) auf etwa 1200-1500U/min wirklich alles.


    Wenn beide Membranen i.O. sind, die Federn gleichlang sind und man nicht bei der Vergaserrevision die Schwimmer vertauscht hat, gibt es da wenig Möglichkeiten. Dass der Rotax unterhalb 300U/min nicht besonders gut Gas annimmt, erst recht auf dem 1. km wenn er kalt ist ist ja nicht neu. Was ist mit dem Choke?


    Irgendetwas muss ja bei Kerzen und Steckerwechsel passiert sein. Vertauschen kann man aber nichts und mit nur 1 angeschlossenen Kerze merkt man kaum einen Unterschied. Das mit dem "roten Bereich" habe ich nicht verstanden. Ist für mich entweder ab etwa 95° Kühlwassertemperatur oder jenseits 7500U/min.

  • Danke für die schnellen Antworten8-).


    Also vor der Vergaserrevision lief sie normal, danach auch. Das Problem ist ein halbes Jahr später aufgetreten.


    Also wenn ich mit kaltem Motor losfahre, fängt sie ab ca 3000 Umdrehungen an stark zu rütteln und ich kann auch nicht beschleunigen, da sie dann so unrund läuft. Wenn ich dann hochschalte und untertourig weiterfahre
    kann ich, je länger ich fahre (vermutlich, weil sie warm wird), auch immer weiter hochdrehen(4000, 5000, ... 8000) und beschleunigen.
    Das sie so ruckelt passiert aber nur unter lasst. Auf dem Hauptständer kann ich problemlos bis zum roten Bereich hochdrehen. (Hoffe, das ist jetzt verständlicher :) )


    Den Vergaser habe ich mithilfe dieser Anleitung( https://www.michas-schrauberseite.de/moppeds/f650/vergaser ) ausgebaut. Ich habe 3,5 Umdrehungen in Erinnerung.


    Jup, sind NGKs, die Zündkabel habe ich aber nicht getauscht.




    Beim reversieren habe ich keine teile(außer der Membran) getausch.


    Das Problem trat bereits VOR dem Stecker wechsel auf. Ich hatte die Hoffnung das es damit eventuell wieder besser wird, da ich in verschiedenen Foren gelesen hatte, das es durch alte Zündstecker zu Problemen kommen kann.



    Ich werde morgen dann aber erstmal den vergaser auf ca. vier Umdrehungen ändern und schauen ob sich etwas verändert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hansi123 ()

  • Schwimmer vertauscht? Nein? Choke in Ordnung? Dann:


    Batterie voll laden. Regler abstöpseln, Motor starten und eine Runde drehen. Ist dann alles normal, hast Du ein Problem mit dem Regler.

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  • Wasser im Tank?

    3,5 sollte zu mager sein. 4 sollten es schon sein.

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  • Also das ich etwas vertauscht habe ist eigenlich unmöglich, da ich eine Kammer nach der anderen gemacht habe.


    Was könnte am Choke nicht stimmen, bzw. wie könnte ich das überprüfen?


    Im Tank habe ich glaub ich auch kein Wasser. Habe am Mittwoch ca. 100 ml Sprit abgelassen und geschaut ob sich oben wasser sammel. Habt ihr vielleicht noch Vorschläge wie ich das noch überprüfen kann?


    Das mit dem Regler werde ich dann am Wochenende auch gleich ausprobieren, Danke :)

  • wie oben Wasser sammelt?

    Am Tankdeckel?

    Wenn es das abgelassene Etwas war, Wasser sammelt sich unten, Sprit oben.

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  • Beim reversieren habe ich keine teile(außer der Membran) getausch.

    Keine O-Ringe gewechselt? Die werden gerne hart und undicht - insbesondere der unter dem Schwimmernadelventil. Dann läuft der Sprit am Ventil vorbei, und das Kraftstoffniveau in der Schwimmerkammer ist zu hoch, der Vergaser 'läuft über' (merkt man vor allem im Stand bei offenem Benzinhahn und abgestelltem Motor, dann läuft der Sprit in den Luftfilterkasten)...

  • Wegen Wasser im Tank:

    - Oben im Tank hat sich kein Wasser gesammelt

    - Der abgelassene Sprit war ein homogenes Gemisch


    Also der Chocke funktioniert einwandfrei:

    - Springt bei kaltem Motor[8°C Außentemperatur] sofort an.

    - Mit gezogenem Chocke und Standgas läuft sie mit ca. 1800 Umdrehungen.

    - Wenn ich Gas gebe kann ich auch Problemlos hochdrehen.

    - Beim lösen des Chockes stirbt sie fast ab.


    Also der Vergaser ist, soviel ich weiß, komplett dicht. Habe zum Testen den Benzinhahn offen gelassen, und nach mehrern Stunden ist immernoch nichts "ausgelaufen". Hatte zu dem Zeitpunkt den Luftfilter noch nicht verbaut und es ist 0,0 Benzin ausgetreten.
    Auch wenn ich momentan den Benzinhahn lange offen lasse läuft sie nicht über.

  • Das berüchtigte Wasser im Tank ist nach wie vor schwerer als Benzin und sammelt sich unten im Tank ab. D.h. Probleme wenn überhaupt entstehen in der Reserve Position des Benzinhahns.


    Ich schließe den Benzinhahn immer dann, wenn ich den Motor für längere Zeit/über Nacht abstelle. Habe festgestellt dass dann beim Öffnen egal ob in Reserve oder Normal Kraftstoff nachläuft. Ich habe seit gefühlt 15 Jahren einen durchsichtigen Kraftstofffilter im Einsatz. Dann springt der Motor mit Choke bei jeder Temperatur sofort an. Würde trorzdem mal den Tank abnehmen, ist eine Sache von 15 Minuten und die Zündkabel säubern und untersuchen sowie die beiden Zündspulen äusserlich gut säubern. Nützt vielleicht nichts aber schadet auf keinen Fall. Bremsenreiniger und Druckluft tut es.


    P.S. Auch bei Hühnersuppe z.B. sind die Fettaugen oben, so ist das beim Tank auch.

  • Also der Chocke funktioniert einwandfrei:

    - Springt bei kaltem Motor[8°C Außentemperatur] sofort an.

    - Mit gezogenem Chocke und Standgas läuft sie mit ca. 1800 Umdrehungen.

    - Wenn ich Gas gebe kann ich auch Problemlos hochdrehen.

    - Beim lösen des Chockes stirbt sie fast ab.

    So wie du es jetzt schreibst, hört es sich nach 'zu mager' an. Schau mal in diesen Thread RE: Verschlucken/Ausgehen bei höheren Drehzahlen (Ur-F)

    Dort war die Ursache zwar ein 'eingefetteter' Schieber, aber es wurde vieles zum Thema 'läuft nicht richtig' geschrieben.

    Also der Vergaser ist, soviel ich weiß, komplett dicht. Habe zum Testen den Benzinhahn offen gelassen, und nach mehrern Stunden ist immernoch nichts "ausgelaufen". Hatte zu dem Zeitpunkt den Luftfilter noch nicht verbaut und es ist 0,0 Benzin ausgetreten.
    Auch wenn ich momentan den Benzinhahn lange offen lasse läuft sie nicht über.

    Dann sollte dies schonmal in Ordnung sein...

  • Wie oben schon erwähnt zu mager. Auf 4 korrigieren und testen.

    Zweiter Test Regler, da so gut wie kein Aufwand.

    Dann sieht man weiter.

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  • Nimm mal das Hinterrad runter, pimp den Gummi. Und schau ob in der Nabe etwas gebrochen ist. Da sind 6 Stege und bei mir war ein Steg abgebrochen. Dazu kommt das der Gummi hart wird und dann das untertourige Ruckeln vorallem im kalten sehr ausgeprägt ist und wenn der Bock warm, etwas besser.


    Ein anderes Ruckeln kenn ich jetzt so nicht, könnte zwar Vergaser oder Wasser sein. Wasser muss man prüfen wenn Reserve geschaltet, weil Wasser immer unten und Benzin oben und normal Benzinhahn offen dann einige cm weiter oben den Sprit aus dem Tank holt. Aber daher wird Wasser im Vergaser wohl auch nicht der Grund sein, weil man sich das nur fängt wenn man auf Reserve schaltet(oder man hat schon 2-3l Wasser im Tank)


    Suche mal nach Gummidämpfer hier im Forum, da steht viel drüber wie man die wieder ausbessert. Den neu sind die nicht mehr zu bekommen, leider.

  • Wie oben schon erwähnt zu mager. Auf 4 korrigieren und testen.

    Der Beitrag der LL-Düse zum Gesamtgemisch ist ab 3000 RPM sehr marginal. Nebst dem LL wo sie massträglich zum CO-Wert im Leerlauf beiträgt ist sie noch kurz im transienten Bereich merkbar wenn man das Gas abrupt aufreisst.


    Hier ist das Problem aber bis in den roten Bereich bemerkbar:

    Wenn ich dann untertourig weiterfahre, verschiebt sich das ganze bis zum roten Bereich.

    Das deutet wie beim anderen Fall ( RE: Verschlucken/Ausgehen bei höheren Drehzahlen (Ur-F) ) auf eher in Problem mit den Schiebermechanik inklusive Diaphragma hin.


    Das sie so ruckelt passiert aber nur unter lasst. Auf dem Hauptständer kann ich problemlos bis zum roten Bereich hochdrehen. (Hoffe, das ist jetzt verständlicher :) )

    Ohne Last erreicht man die höheren Drehzahlen schon bei kleinerer Drosselklappenöffnung und damit auch weniger Benzin pro Minute. Auch dies deutet auf ein Vergaserteil hin das erst bei grösserer Drosselklappenöffnung und höherem Benzinbedarf zum Einsatz kommt. Mit mittelern Bereich sind dies vor allem die Düsennadel und Nadeldüse (Das Rohr in welchem die Nadelsteckt) in Zusammenspiel mit dem Schieber. Der Schieber wiederum braucht die Feder und das Diaphragma (Unterdruckmembran im Deckel) für eine einwandfrei Funktion.


    Die Chokemechanik sorgt dafür (ohne Garantie, dass es bei diesem Vergasermodell so ist), dass das Gemisch fetter wird. Schwachpunkte bei dieser ist die Plastikhutmutter mit der das Chokekabel am Vergaser festgeschraubt wird oder dass man dort das Federchen verloren hat.


    Da die Maschine bei warmen Motor sich besser verhält, könnte es auch ein Problem mit der Vergasung oder Zerstäubung des Kraftstoffes sein (ein Teil wird Vergasst ein Teil wird Zerstäubt). Ein warmer Motor ist dagegen unempfindlicher.


    Was machen? Wei Eintopfer sagt, sich mal den obigen Diskussionsfaden zu Gemüte führen und sich Inspirationen holen. £Danach den Vergaser nochmals ausbauen und alle Komponenten auf richtigen Sitz und soweit wie möglich auf richtige Funktion prüfen.


    Falls man des Englischen Mächtig ist, dann empfehle ich die BTS-40 Bible https://advrider.com/f/threads/the-bst-40-bible.347184/

    Falls es mit dem Englischen hapert dann empfehle ich auch die BTS-40 Bible und zusätzlich noch http://www.deepl.com zum Übersetzen (oft besser als dass was Google Translate bietet).

  • Hallo zusammen,


    zuerst mal Vielen Dank für die vielen Beiträge.:thumbsup2:



    Ich habe den Vergaser noch einmal ausgebaut und habe "den Schiebertest" mit Druckluft probiert.


    Auf der einen Seite hat alles funktioniert, auf der anderen nicht. Habe daraufhin die Membran überprüft, konnte allerdings nichts feststellen.


    Nachdem ich die Membran wieder eingebaut hatte, ging der "Schiebertest" auf beiden Seiten.



    Da mir beim Einbau des Vergasers leider die Führungshülse führ den Choke kaputt gegangen ist(war schon nicht mehr die beste), musste ich eine Neue bestellen, welche heute angekommen ist.




    Die Probefahrt verlief besser als davor, allerdings hat sie sich ab ca. 6000~7000 Umdrehungen verschluckt.




    Außerdem ist mir jetzt aufgefallen, dass sie keine Leistung mehr hat, wenn ich das Licht aus mache.


    Wenn ich im Stand hochdrehe (Gas gebe), geht alles, solange das Licht an ist. Sobald ich das Licht allerdings ausschalte, nimmt sie das Gas nur sporadisch an.




    Zuletzt ist mir noch aufgefallen, dass der Batteriefüllstand aus irgend einem Grund sehr schnell fällt.

    Beim ersten Mal dacht ich mir nicht viel dabei und habe aufgefüllt.

    Allerdings bin ich dann nicht viel gefahren(max. 200 km) und alle Stände waren wieder knapp unter dem Minimum.



    Ich wollte jetzt morgen mal den Regler abstöbseln und schauen ob sich dann was verändert.



    Vielleicht sagen euch die neuen Fehler ja was es sein könnte.


    Ich freu mich über jegliche Hilfe

  • Nachdem ich die Membran wieder eingebaut hatte, ging der "Schiebertest" auf beiden Seiten.

    Toll konntest Du das Problem "finden" und beheben. Wahrscheinlich war die Membran leicht im Deckel eingequetscht. Sobald der weg war, war alles wieder in Ordnung.


    Da mir beim Einbau des Vergasers leider die Führungshülse führ den Choke kaputt gegangen

    Ja. Die ist leider oft ein bisschen spröde. Gut wenn Du Ersatz gefunden hast :thumbsup2:


    Außerdem ist mir jetzt aufgefallen, dass sie keine Leistung mehr hat, wenn ich das Licht aus mache.


    Wenn ich im Stand hochdrehe (Gas gebe), geht alles, solange das Licht an ist. Sobald ich das Licht allerdings ausschalte, nimmt sie das Gas nur sporadisch an.

    Das deutet alles auf den Regler hin. Der Regler muss umso mehr "arbeiten" je mehr Strom vom Generator er "vernichten" muss.

    Das ist dann der Fall wenn das Bordnetz weniger Strom braucht (z.B. Licht ausschalten) oder der Generator viel Strom liefert (hohe Drehzahl).

    Ein defekter Regler kann das nicht mehr so gut weswegen die Bordspannung ansteigt und dann das "Motorsteuergerät" bzw. Zündgerät aus dem Takt kommt.

    Ich wollte jetzt morgen mal den Regler abstöbseln und schauen ob sich dann was verändert.

    Sehr guter Plan. :victory: Ich denke ohne Spannungsregler fährt das Ding tadellos auch bei 6'000 RPM. Viel Erfolg.