Bremsflüssigkeitswechsel mit ABS - Theorie und Praxis, wer kann helfen?

  • Um die Bremsflüssigkeit an Motorrädern mit ABS ohne den Einsatz einer externen Ansteuerung zu tauschen, kann man das ABS mit einer Bremsung in den Regelbereich bringen, damit sich die kleine Menge der alten Flüssigkeit im Block mit der übrigen, neuen Flüssigkeit vermischt. Die Lösung ist nicht ganz perfekt, reicht aber im Alltag. Soweit die Theorie.


    Bei den beiden Scarvern habe ich in der Praxis aber ein identisches Problem: Hinten kann man die Bremse sehr leicht in den Regelbereich bringen, vorne aber nicht! Wenn ich auf griffigen Untergrund vorne richtig in die Bremse lange, ist die Haftung so gut, dass das ABS nichts tut, weil eher das Hinterrad nach oben steigt... Auf weniger griffigem Untergrund bin ich aber schlicht zu schissig, um so stark zu bremsen, dass das ABS vorne regelt. Ich möchte nicht wegen fehlender Seitenführung nach links oder rechts absteigen.


    Wie macht Ihr das? Was bräuchte man ggf. an Hard- und Software, um den ABS-Block zum Öffnen der entsprechenden Leitung anzusteuern? Wichtig: In China zu kaufen ist nicht mein Ding, da bin ich zu ängstlich, es sollte also in Deutschland kaufbare Hard- und Software handeln.


    Oder spart Ihr den Bremsflüssigkeitswechsel im ABS-Block einfach aus? Zumindest für den vorderen Kreis?



    Gruß Michael

  • Keine Wissenschaft daraus machen.
    Schlauch mit Rückschlagventil auf die Ablassschraube, oben reinfüllen und durch pumpen bis wieder helle Bremsflüssigkeit kommt und gut ist.

    Hinten kommst normal eh immer mal kurz in den ABS Regelbereich.
    Vorne hab ich es in über 20tkm nicht geschaft, war aber auch nie offroad.

  • Hinten kann man die Bremse sehr leicht in den Regelbereich bringen, vorne aber nicht!

    Probiert mal mit: Popo nach hinten und auf der Wiese 1-2 Sekunden voll in die Eisen. Da arbeitet es definitiv und du kippst maximal kurz zur Seite. Dann Bremse Lösen. Genug Platz für die Übung und kein Gefälle ist perfekt für die Übung.

  • Wie macht Ihr das?

    Ich würde dir ein Fahrsicherheitstraining empfehlen. Wenn du dich nicht traust den ABS Regelbereich zu nutzen wirst du es bei einer Gefahrenbremsung erst recht nicht nutzen.

    Es ist wirklich nicht so schlimm wie du es dir ausmalst, einfach reinlangen. Wenn man es ein paar Mal erfahren hat geht es in Fleisch und Blut über und stellt kein Problem mehr dar.


    Ich persönlich wechsle die Bremsflüssigkeit und mach danach zwei drei Bremsungen wo das ABS regelt (einfach z.B. vor einer roten Ampel in der Stadt).

  • Keine Wissenschaft daraus machen.

    So locker sehe ich das nicht. Bei dem von dir vorgeschlagenen Procedere wird die Brmsflüssigkeit im ABS-Block definitiv nicht getauscht.

    F650CS2005 kennt das Problem genau und fragt nach einer Alternative.


    bob-muc

    Ich möchte mal schlichtweg behaupten das mindestens 90% der Eintopffahrer selbst mit ABS das so machen.

  • ch würde dir ein Fahrsicherheitstraining empfehlen. Wenn du dich nicht traust den ABS Regelbereich zu nutzen wirst du es bei einer Gefahrenbremsung erst recht nicht nutzen.

    Und auf Teer bringst Du die G vorne zum Regeln?

    Ich schaffte das bei der Dakar nicht und selbst ne 700er GS kam eher hinten hoch als zu regeln.

  • PS lass deine Tochter fahren die muss das auf dem Übungsplatz eh machen. Ist echt ne feine Sache wenn man keine Angst haben muss, dass das rad extrem zur Seite abhaut.

  • PS was passiert wenn du die Kiste aufbockst. Vorderbremse bei laufendem Motor ziehst und Hinterrad drehst?

    Das ist mal ne geile Idee. Da bin ich echt gespannt was dazu berichtet werden kann. :ok:

  • ich möchte mal schlichtweg behaupten das mindestens 90% der Eintopffahrer selbst mit ABS das so machen.

    Danach hat F650CS2005 nicht gefragt, ich glaube er wollte eine seriöse Antwort.

    Ich würde dir ein Fahrsicherheitstraining empfehlen. Wenn du dich nicht traust den ABS Regelbereich zu nutzen wirst du es bei einer Gefahrenbremsung erst recht nicht nutzen.

    Da muß ich LMGHC Recht geben, richtig bremsen auch vorne in den Regelbereich, habe ich beim Fahrsicherheitstraing gelernt.

    Ich persönlich wechsle die Bremsflüssigkeit und mach danach zwei drei Bremsungen wo das ABS regelt (einfach z.B. vor einer roten Ampel in der Stadt).

    Das mach' ich in München besser nicht, ein leerer Parkplatz von einem Supermmarkt ist mir da lieber.


    bob-muc

  • Einfach ein wenig Schotter fahren ;)

    Mit der CS und den entsprechenden Reifen wohl etwas mit Vorsicht zu genießen. Wenn ein wenig Sand/Kies am Asphalt liegt kann man das ABS ebenfalls schnell in den Regelbereich bekommen. Ohne Schräglage und ohne Verkehr kein großes Risiko.


    Ich kann auf jeden Fall ein deutliches besseres Bremsgefühl auf der Vorderachse nach ABS "aktivieren&durchspülen" bestätigen.


    PS: Oder die Sensoren umstecken. Aber dann mit gaaaaanz viel Bedacht agieren.

  • Ich würde dir ein Fahrsicherheitstraining empfehlen. Wenn du dich nicht traust den ABS Regelbereich zu nutzen wirst du es bei einer Gefahrenbremsung erst recht nicht nutzen.


    Ich denke, in einer Gefahrensituation bremst man mehr. Ich habe das in den letzten fast 40 Jahren schon das eine oder andere Mal erlebt. Bei der kritischsten Situation stürzte ein Pärchen samt Vespa vor meine 1100er Kawa, so dass ich voll in die Bremse langen musste. Mein Hintermann (ein Autofahrer) behauptete, mein Hinterrad sei anderthalb Meter in der Luft gewesen, ich schätze eher einen halben Meter bis Meter. Wir reden dabei allerdings von 400 kg für Moped und Fahrer! Freiwillig würde ich kein Moped auf das Vorderrad stellen.


    Eine ABS-Bremsung bringt ein hohes Sturzrisiko mit sich, aber ob mit oder ohne Sturz hilft das ABS den möglichen Unfall deutlich milder ausfallen zu lassen. Ich bin überzeugt, jeder Fahrer bremst in der echten Gefahrensituation schärfer als bei einer Übung.



    Gruß Michael

  • Danach hat F650CS2005 nicht gefragt, ich glaube er wollte eine seriöse Antwort.

    Und die kann nur von Dir kommen?


    Wie z. B. :


    Mit OBD GS-911. Wenn deine OBD-Steckdose nur 3 belegte Pins hat ist die abrufbare Datenmenge begrenzt.

    :thumbsup2:

    Einmal editiert, zuletzt von kh-office ()

  • Hab ja erst vor drei Jahren auf A2 erweitert. Bei der praktischen Fahrprüfung muss man ein Vollbremsung oder Vollbremsung mit ausweichen machen. Dabei kommt immer das Hinterrad hoch. War gar kein Proplem mit so ner 500er. Mit meinen alten Mopeds hätte ich da viel mehr schiss gehabt. Einfach auf einem Freien Platz ran testen. ABS ist echt eine feine Sache.

  • PS was passiert wenn du die Kiste aufbockst. Vorderbremse bei laufendem Motor ziehst und Hinterrad drehst?

    Das ist mal ne geile Idee. Da bin ich echt gespannt was dazu berichtet werden kann. :ok:

    Ich habe so einen Hauptständer für den Winter oder das Schrauben. Da könnte man sogar den Motor das Hinterrad drehen lassen und vorne das stehende Rad abbremsen. Man sollte genau ein Öffnen vom ABS Block hören, denn das Vorderrad dreht sich ja nicht. Das ließe sich aber auch machen - und zwar so:



    Das ist ein Motorheber, den ich für Radwechsel und ähnliche Arbeiten habe. Die ganzen Montageständer sind mir immer zu wackelig und was hängt fällt nicht um.



    Gruß Michael

  • Hab ja erst vor drei Jahren auf A2 erweitert. Bei der praktischen Fahrprüfung muss man ein Vollbremsung oder Vollbremsung mit ausweichen machen. Dabei kommt immer das Hinterrad hoch. War gar kein Proplem mit so ner 500er. Mit meinen alten Mopeds hätte ich da viel mehr schiss gehabt. Einfach auf einem Freien Platz ran testen. ABS ist echt eine feine Sache.

    Korrekt, wie ich geschrieben habe und bei moderneren "Mopeds" kommt nicht mal mehr der "Hintern" hoch weil es dafür auch noch einen Sensor gibt.

  • sers F650CS2005


    grad auf der rep-rom aufl.3 2004 nachgesehen:

    da wird einfach „klassisch & geradeaus“ die bremsflüssigkeit gewechselt. nix mit abs zum regeln bringen, nix mit mo-ditech das abs ansteuern, weder vorher noch nachher.


    vorne ins abs „reinzubremsen“ , da gehts mir genauso wie dir…. aber ich hab dann irgendwann allen heldenmut zusammengerafft, den ich in mir finden konnte und habs auf einem gepflegten schotterweg mit feinem spiltt gewagt.

    im hinterkopf nochmal den handbrems hebel- aufmach-impuls aktiviert und „es getan“ bei so 15-20km/h 😰🫣😰

    langsamer gehts nicht, das abs regelt m.e. nur oberhalb 10km/h

    nix ist passiert, alle alpträume und nachtmahre waren umsonst 🥳

    gerappelt hat das abs, der bremshebel mit und das wars.

    nix mit ausbrechen und sowas alles, alles stöhn.

    hinten wars genauso.


    tipp:

    zur diagnose hab ich mir moto-scan geleistet, das kann die motronic und das abs auslesen, fehlercodes anzeigen & löschen und nen abs diagnose test machen.

    MotoScan – App für professionelle BMW Motorrad Diagnose

    kostel nen bruchteil wie das gs911, braucht nur die app auf nem android telefon & obd2 diagnosestecker & anschlusskabel.

    find das teil klasse und durchaus hilfreich.


    take care, save ride!

    ralph

  • ch würde dir ein Fahrsicherheitstraining empfehlen. Wenn du dich nicht traust den ABS Regelbereich zu nutzen wirst du es bei einer Gefahrenbremsung erst recht nicht nutzen.

    Und auf Teer bringst Du die G vorne zum Regeln?

    Ich schaffte das bei der Dakar nicht und selbst ne 700er GS kam eher hinten hoch als zu regeln.


    Also meine regelt vorne ohne Probleme wenn ich falsch bremse und sofort zupacke, anstatt progressiv mit der Kraft zu dosieren. Ansonsten einfach über einem höheren Gullideckel oder Schlagloch bremsen, die Unebenheit bringt das sehr konservativ abgestimmte ABS der G sofort zum Regeln. Oder natürlich bei Regen über einem Zebrastreifen, vor der nächsten Baustelle wo ein bisschen Schotter bei der LKW-Ausfahrt liegt, oder oder, ich glaube es gibt genügend Möglichkeiten.


    Nochmal, meiner Meinung nach sollte niemand Motorrad fahren, der keine Vollbremsung kann - das ist Grundvoraussetzung des A-Scheins (selbst für 125er) und man besteht ihn nicht ohne Grund nicht, wenn man es nicht kann/sich nicht traut. Und es ist auch Grundbestandteil jedes Trainings (auch die für Anfänger, Wiedereinsteiger, etc.) Deshalb nochmal meine Ermunterung: Sich trauen, man lernt es sehr schnell.


    Gefährlich ist das, auch in der Großstadt, überhaupt nicht. Überall gibt es in der 30er Zone ein bisschen Kieselsteine auf der Straße, wo man von 30 auf 15 kmh kurz stark bremst (nach vorherigem Blick in den Rückspiegel und ohne Gegenverkehr) und fertig ist die Sache :)