Verzurren einer Ur F 650 für Überführungsfahrt

    Hi Volks,

    Morgen will ich meine erste F650, EZ97 abholen. Normal-Anhänger mit Zurrschienen liegt vor, eine Wippe nach den gepeilten Maßen der Maschine ist montiert. Ich habe meine letzte, größere BMW auf dem Anhänger transportiert, ohne Probleme.

    Nu habe ich dieses Forum nach Angaben zu Zurrpunkten durchsucht, aber anscheinend werden nur GSe transportiert. Kann mir jemand nen Tipp geben, wie ich die F650 vestgezurrt kriege, ohne sie zu schädigen?

    Dank im Voraus

    Tschö Joe

    sers joe,


    erstmal willkommen im club!

    ich würd’s klassisch angehen:

    untere gabelbrücke vorne, beifahrer-fussrasten bügel hinten. genauso wie bei fast jeder anderen maschine. richtig in die federn reinziehen und die gurte in möglichst flachem winkel führen um die kräfte abzufangen.


    take care, save ride!

    ralph

    Danke erstmal für die Antworten.

    Hinten wotte ich die Fußrastenaufnahme nutzen, evtl nach vorne und nach hinten um die Längsbewegungen auszuschließen. Für Querbebegungen reicht das aber wohl nicht aus.

    Den Lenker wollte ich nicht benutzen, allerhöchstens leicht vorgespielt um Seitenwackeln zu minimieren.

    Tschö Joe

    Ich verzurre meine CS immer mit kleinen Schlaufen die ich über der unteren Gabelbrücke um die Holme lege . Ist etwas fummelig aber geht . Bei Deiner Maschiene mit der Verkleidung müsstest Du von links nach rechts und von rechts nach links zurren damit Du die Verkleidung nicht schrottest .



    Oesie

    Kann mir im Augenblick nicht vorstellen, wie ich da rankommen soll, ohne den Kotflügel zu beschädigen, aber wenn ihr das sagt, wird wohl gehen.

    Zum Umfaller: Mein alter Anhänger ist recht schwer, die Wippe ist mittig, die Maschine wird mittig gezogen und die Gegend, wo ich ihn hole hat tatsächlich schlimme Kehren. Da reicht mein Schiss aus, um zu schleichen.

    Tschö Joe

    Zitat von Oesie

    Ich verzurre meine CS immer mit kleinen Schlaufen die ich über der unteren Gabelbrücke um die Holme lege . Ist etwas fummelig aber geht . Bei Deiner Maschiene mit der Verkleidung müsstest Du von links nach rechts und von rechts nach links zurren damit Du die Verkleidung nicht schrottest .



    Oesie

    Und was verhindert, dass die Schlaufe nicht einfach auf die andere Seite rutscht? Sorry, hab da noch nicht drunter geguckt.

    Zitat von Joeker

    Hinten wotte ich die Fußrastenaufnahme nutzen, evtl nach vorne und nach hinten um die Längsbewegungen auszuschließen. Für Querbebegungen reicht das aber wohl nicht aus.

    Den Lenker wollte ich nicht benutzen, allerhöchstens leicht vorgespielt um Seitenwackeln zu minimieren.

    Hinten kannst Du das so machen, dabei reicht es schräg nach hinten/unten mit ordentlich Zug abzuspannen. nach vorne ist unnötig.

    Aber Du musst die Gabel abspannen, das geht bei der F 169 einwandfrei über die untere Gabelbrücke!

    Vom Lenker lässt Du bitte die Gurte weg.

    Ach, direkt über der Brücke ums Rohr und dann weg von der Verkleidung zur andern Seite. Liegt dann im Zweifel auf dem Rad auf, oder?

    In meinem Fundus habe ich geschlaufte Enden, durch die ich schluppen kann, wenn denn etwas Platz ist.

    Tschö Joe

    Es kommt ein wenig darauf an wo sich vorne am Anhänger die Befestigungspunkte befinden und somit den Abspannwinkel bestimmen.


    Zitat von Oesie

    Bei Deiner Maschiene mit der Verkleidung müsstest Du von links nach rechts und von rechts nach links zurren damit Du die Verkleidung nicht schrottest .

    So sollte es auf jeden Fall gehen, Platz für eine kreuzweise Verspannung ist unter der Verkleidung genug.


    20220705_184416.jpg

    Eine kleine Anleitung für die Verwendung eines normalen Anhängers zum Motorradtransport:


    • NICHT auf dem Ständer verzurren! Der kann insbesondere bei Bodenwellen o. ä. nachgeben und das Fahrzeug fällt um. Beim korrekten Verzurren hält die Federrung die Gurte straff.

    • Wenn keine Rampe vorhanden ist, kann man mit zwei Personen erst das Vorderrad auf den Anhänger heben und anschließend das Heck. Eine dritte Person erleichtert das, weil die den Lenker gerade halten kann. Mit Rampe geht es natürlich besser.

    • Je zwei Gurte sollten schräg nach vorne und zwei schräg nach hinten gehen, damit alle Kräfte aufgenommen werden können. Da die Gurte vorne relativ steil verlaufen, kann man sie dort auch bei halb oder voll verkleideten Fahrzeugen anbringen.

    • Geeignete Befestigungspunkte sind vorne die untere Gabelbrücke/Standrohre und hinten z. B. Ausleger für Fußrasten. Irgendwas findet sich da immer.

    • Alle vier Gurte sollten etwa dieselbe Spannung haben.

    • Die losen Enden der Spanngurte irgendwo am Fahrzeug festbinden, damit sie nicht herumwehen.


    Ein paar Bilder dazu:






    Gruß Michael

    Na ja, das erste Livebild hat der vorigen Theorie ja schon in die Fresse :)

    Die meisten Anleitungen sind mir bekannt, beruflich hatte ich auch mit sowas zu tun, deshalb habe ich auch eher nach Anschlagpunkten an der F650 gefragt.

    Ich hatte bis vor kurzem einen Motolug Motorradtrailer. Da war hinter und vor der Maschine nix zum Anschlagen, sondern nur in der Mitte. Saß aber bombenfest meine R1200c.

    Tschö Joe


    Zunächst vorweg: Ich habe das selber mehrere Jahre beruflich gemacht. Ich habe als Arbeitet-mehr-als-er-studiert-Student mich, meine Frau und meine Kinder einige Jahre als Pannenhelfer und Abschleppwagenfahrer finanziert. Themen wie Ladungssicherung u. ä. gehören auch zu meinem heutigen Job.


    Was Deinen Anhänger angeht: Natürlich kann man auch BMW Boxer sicher transportieren! :victory: Es müssen nur die Kräfte in Fahrtrichtung vorwärts und rückwärts aufgenommen werden - natürlich können dabei die vorderen Gurte nach schräg hinten und die hinteren nach schräg vorne angeschlagen werden. Das ist aber unüblich! Weil bei den meisten Motorrädern die vorne nach vorne angeschlagenen Gurte nirgends anliegen. Von vorne nach hinten stören oft Verkleidungen, Motorteile etc..


    Das Bild unten zeigt meinen ehemaligen Motorradanhänger. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass das Vorderrad nicht in dem Bügel anliegen muss. Wenn alle Kräfte nach links und rechts sowie vorne und hinten aufgenommen werden können, kann man jeder Buckelpiste in Angriff nehmen.




    Gruß Michael