Kupplung gewechselt Neutral schwer zu finden

  • Hallo Leute,


    Ich hab ein kleines Problem mit meiner 650er GS. Heute habe ich die Kupplung gewechselt, da die teilweise schon gerutscht ist. Der Wechsel verlief eigentlich recht unkompliziert bis auf die eine Schraube die den Ölschlauch hält.


    Den Zusammenbau auch streng nach Handbuch gemacht obwohl ich das schon 2-3 mal gemacht hatte ( allerdings Motocross Maschinen)

    Drauf geachtet das die letzte Lamellenscheibe versetzt drin ist.

    Neue Federn und Stahlscheiben auch gleich rein.


    Nach dem Öl auffüllen dann kleine Proberunde, Maschine schaltet, allerdings finde ich das der Kupplungshebel schwerer als vorher geht. Vermutlich wegen der neuen Federn. Aber nun zum eigentlichen Thema: Ich kann durchschalten Gängen gehen auch rein, aber in Neutral komme ich so gut wie gar nicht. Manchmal mit viel Glück wenn ich quasi schon während der Fahrt beim abbremsen anfange Neutral zu suchen 😂 bekomme ich den rein, aber anhalten und dann in Neutral so gut wie unmöglich. Man hat das Gefühl das wenn man vom 2. in 1. schaltet geht es so einfach das selbst mit viel Gefühl direkt der erste reinspringt und vom 1. in 2. ist es ziemlich hackelig das man wirklich dolle ziehen muss und dann logischerweise an neutral vorbei rutscht.


    Kupplungshebel hab ich schon verstellt von Schraube ganz rein bis fast ganz raus. Hebel am Getriebe verschiedene Zähne ausprobiert.

    Öl is auch neu ( 15w50 von Polo / glaube Castrol oder Liqui Moly )


    Wie gesagt, vorher war’s zwar auch mal selten der Fall mit dem Neutral aber bei weitem nicht so wie jetzt.


    Hat jemand ne Idee wo ich nochmal schauen sollte oder wo vielleicht der Fehler liegt ?


    Eine Sache noch, beim Getriebedeckel aufsetzen war es recht frickelig bis ca 0,5 oder 1 cm vorm richtig drauf sitzen gab es ein kleinen Ruck und dann hat der sich plötzlich wie von selbst auf einmal rangezogen. Ich hab da auch nicht mit Hämmerchen oder so gearbeitet sonder nur mit den Händen versucht den Deckel langsam rauf zu drücken/schieben/wackeln usw.


    Hoffe ihr könnt helfen. Danke ☺️

  • Könnte sein das die Kupplung sich etwas Einschleifen muss um 100% zu trennen. Wenn oben nicht zu viel Spiel ist, würde ich erst mal einige Kilometer fahren. Oder nimm da Spiel oben raus und probiere dann ob es im Stand besser funktioniert. Einfach zum Testen.

  • Könnte sein das die Kupplung sich etwas Einschleifen muss um 100% zu trennen.

    Das wäre auch meine Idee.


    Kann aber sein, dass das gar nicht geht: Ich hatte mal an meiner früheren F650GS ein defektes Ausrücklager, in dessen Folge die Kupplung ebenfalls erneuert wurde, vermutlich in dem Umfang wie hier. Nachdem anschließend die Kupplung nicht reibungslos funktionierte, musste zusätzlich noch der Kupplungskorb ersetzt werden, bis alles wieder ok war. Symptom: Bei schleifender Kupplung war die Kraftübertragung ungleichmäßig, bei gezogener Kupplung manchmal von Klappern (des Getriebes) begleitet. Ob der Gangwechsel zwischen 1. und 2. Gang bzw. Leerlauf beeinträchtigt war, habe ich nicht mehr in Erinnerung. Jedenfalls wurde das Ganze dadurch ziemlich teuer, deshalb drücke ich die Daumen, dass das hier nicht nötig wird.

  • Den Zusammenbau auch streng nach Handbuch gemacht obwohl ich das schon 2-3 mal gemacht hatte ( allerdings Motocross Maschinen)

    Drauf geachtet das die letzte Lamellenscheibe versetzt drin ist.

    Hast Du auch darauf geachtet, welche Scheibe Du zuletzt (versetzt) eingebaut hast? Haynes schreibt, dass diese identifiziert werden muss - leider aber nicht, woran sie zu erkennen ist (ich meine mich aber zu erinnern, dass es an den Mitnehmern welche in die Nuten des Kupplungkorbes eingreifen zu erkennen ist).


    Weitere Ursachen für eine nicht korrekt trennende Kupplung (was in Deinem Fall für die Schaltprobleme verantwortlich sein dürfte) können sein:


    - von den Mitnehmern der Belagscheiben im Laufe der Zeit in den Kupplungskorb eingearbeitete Vertiefungen (wurde das kontrolliert?)


    - verzogene Stahlscheiben (wurden die kontrolliert - Verzug max. 0,15 mm?)


    - nicht mehr einwandfrei glatte Verzahnung an der Kupplungsnabe (sehr selten, aber wurde das trotzdem kontrolliert?)


    - unkorrekter Sitz des Ausrücklagers (passiert zuweilen bei der Deckelmontage, selbst wenn nur von Hand gedrückt wird)


    - Montagerichtung der Scheiben (aller!) nicht beachtet (Stanzgrat nach innen)


    - falsch eingestellter oder verschlissener (aufgespleißter) Kupplungszug


    Ganz so sauber wie eine Trockenkupplung trennt eine Ölbadkupplung prinzipbedingt nicht - aber wenn alles in Ordnung ist, sollte sich das Motorrad bei stehendem (betriebswarmem) Motor, gezogener Kupplung und eingelegtem Gang trotzdem gut schieben lassen (ggfs. nach einem kleinen Ruck). Ist das bei Dir der Fall?


    Daran, dass sich die Kupplung erst 'einschleifen' muss, glaube ich übrigens nicht - den Fall hatte ich auch noch nie...

  • Hoffe ihr könnt helfen. Danke ☺️

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  • Ich lös mal auf, weil ich das gleiche Problem mit neuen Lamellen von TRW hatte.
    Genauer TRW MCC612-7 für den 2Spark-Motor.


    Von den sieben Lamellen war eine leicht uneben und eine brutal uneben. Die restlichen Lamellen waren in Ordnung.

    Das kann man auf einer ebenen Tischplatte selbst überprüfen. Wenn die Lamelle wackelt, ist sie verbogen/uneben.

    Mit etwas Gefühl habe ich dann die zwei Lamellen von Hand solange zurechtgebogen bis nichts mehr gewackelt hat.

    Jetzt ist alles tutti.