Merkwürdiges Batterieverhalten

  • Gibt es hier jemanden der sich mit Batterien auskennt?

    Kann mir das Verhalten meiner Batterie nicht wirklich erklären :g:


    Wollte heute kurz ne kleine Runde drehen aber als ich den Startknopf gedrückt hab, hat es nur bisschen klick klick gemacht aber der Anlasser hat sich nicht gedreht.

    Neue Gel-Batterie, scheinbar leer...

    Die Kontrolllämpchen kamen mir aber für eine leere Batterie zu hell vor.

    Also nochmal den Starter betätigt.

    Jetzt hat er lustlos gedreht und mir das Gefühl vermittelt, so langsam wach zu werden.

    Also nach kurzer Pause (10sec.) nochmal auf den Startknopf gedrückt und siehe da, Moped ist an.

    Wieso erholt sich den meine Batterie wenn ich sie quäle ???


    Die Batterie ist verbaut und ca. 2 Monate drin.


    TECNO-GEL Batterie YB12AL-A, -A2 12V 12Ah DIN 51213 | WIRTH-Federn

  • ich vermute mal deine Gel-Batterie hat einen relativ geringen Startstrom.


    Den hast du vermutlich durch den Startversuch erhöht wie hier im 1. Absatz für LifePo-Batterien beschrieben.

    LiFePo-Starterbatterien im Motorrad
    Lithium-Batterien gibt es bei immer mehr Zubehör-Händlern und Serien-Fahrzeugen. Hier einige Dinge, die Sie vor dem Kauf wissen sollten. Es geht um den Einsatz…
    www.heise.de

  • Gut möglich...

    Die Batterie ist immer leistungsfähiger geworden, je mehr ich sie belastet habe.

    Da werd ich noch bisschen ausprobieren müssen, die Neugierde ist geweckt...

    Was ist denn ein geringer Startstrom, bzw was ist ein ordentlicher Startstrom ?


    ...und Danke für den Tipp :notworthy:

  • Die Batterie ist immer leistungsfähiger geworden, je mehr ich sie belastet habe.

    Ja, das ist tatsächlich so !

    Der Grund ist ihre Eigenerwärmung durch einen relativ großen Strom wie den durch den Anlasser.

    Bei höherer Temperatur laufen chemische Vorgänge, auch elektrochemische, besser/schneller ab.

    Umgekehrt, zum Lagern, sind eher niedrige Temperaturen gut.

    Was ist denn ein geringer Startstrom, bzw was ist ein ordentlicher Startstrom ?


    Der Wert ist im Datenblatt angegeben, steht vielleicht auch außen dran. Für eine Motorradbatterie wäre 160 A eher wenig, 200 A normal, gibt auch welche mit mehr. Diese Ströme fließen im Normalbetrieb nicht wirklich, sind also Messgrößen unter Standardbedingungen, die sich von realen Bedingungen unterscheiden und nur für die neue Batterie gelten, weil sie im Laufe der Zeit immer kleiner werden. Eine Batterie mit höherem Startstrom hat aber größere Reserven und hält allein deswegen länger.


    Gilt zwar für die GS, aber informativ, vielleicht auf auf die Vergaser umzudeuten (andere Typen ?):


  • Ein Batterietester macht für Millisekunde oder weniger einen Kurzschluss auf die Batterie. Der dann fliesende Strom ist ein Indikator für den Batteriezustand. Aber jede Batterie hat einen anderen Wert hierfür. Das hängt von vielen Parametern in der Batterie ab.


    Und weil das ja zu einfach wäre, gibts auch noch 3 verschiedene Normungen für diese Messung. Auf dem Akku steht dann irgendwo eine meist 3 Stellige Zahl oftmals mit A dahinter, bei mir zb SAE 420A. SAE ist die Norm, 420A ist der Kurzschlussstrom. Und da gibt es auch welche mit nur 200A Kurzschlussstrom, die sind billiger, haben auch 14Ah, aber halt weniger Startleistung. Sowas wird oftmals als Notstrombatterie gebaut. Haben dann meistens mehr Zyklenzahl, also statt 200 wie typische Starterbatterie können da auch bis zu 1500 Zyklen locker drin sein.


    Sollte nichts drauf stehen was sich so interpretieren lässt, muss man Online nach dem Datenblatt suchen. Batterietester sind günstig zu bekommen, zb diesen Tester hier. Reicht für den Homegebrauch völlig aus. Der Starterstrom selbst ist dann eine Ableitung des Kurzschlusstromes, Den Kurzschluss heist das die Spannung nahe Null ist für diesen Moment. Starterstrom heist das der Akku so auf 9-10V absinkt in der Spannung. Früher bei Autos war ein Vorwiderstand vor den Zündspulen, da die auf 8V ausgelegt waren. Beim Starten wurde der Widerstand überbrückt, da die Batterie weniger Spannung bringt für den Startermoment. Im Laufenden Betrieb wäre die Spule aber dann zu heiss geworden. Seit man elektronische Zündungen hat, braucht man das so nicht mehr. Aber alle alten Fahrzeuge mit Verteilerköpfen und Unterbrecher oder Transistorzündung springen sehr schlecht nicht an wenn das Überbrückungsrelais kaputt ist. Sind sie warm, gehts meistens, aber im Kalten Zustand und draussen auch kalt springt der Bock nicht an. Kein Zündfunken. Orgelt man, wird der Widerstand im Motor weniger, der Starterstrom sinkt, die Spannung steigt wieder und plötzlich nach einigem Orgeln ist er an.


    Aber unsere F hat das so nicht, die hat eine CDI und arbeitet daher Akkuspannungsunabhängig. Da liegt deine Vermutung nahe, das der Akku durch warm werden und der Motor durch weniger Widerstand weil Öl überall wieder angekommen ist, seine Starterleistung erhöht und du starten kannst.

  • Für eine Motorradbatterie wäre 160 A eher wenig, 200 A normal, gibt auch welche mit mehr.

    Meine ist mit 170A angegeben, also wohl eher nicht so das Kaltstartmonster...

    Aber bei ca. 5 Grad Plus schon die Ohren hängen lassen, find ich schon bisschen enttäuschend.

  • Für eine Motorradbatterie wäre 160 A eher wenig, 200 A normal, gibt auch welche mit mehr.

    Meine ist mit 170A angegeben, also wohl eher nicht so das Kaltstartmonster...

    Aber bei ca. 5 Grad Plus schon die Ohren hängen lassen, find ich schon bisschen enttäuschend.

    Bernd...Bring mich nicht in Versuchung

    Meine Rote zu starten,nur um zu sehn ob die 8AH der Hawker PC310 Reinblei nach 8 Wochen Stillstand noch durchziehen,ist gar nur mit 100A Startleistung angegeben

  • Ich hab ja schon mal gedacht, ob vielleicht der Regler die Batterie bisschen geärgert hat...

    Grob 1000km nachdem ich das Moped in Betrieb genommen hab, ist mir die alte Batterie abgekackt.

    Kurz vorm Ahrtaltreffen hab ich die jetzige Batterie eingebaut und die macht jetzt schon schlapp...

    Vielleicht hat sie ja einen Defekt.

    Oder es ist einfach nur ne üble Batterie und für Motorräder nicht geeignet obwohl sie ja als tolle Motorradbatterie angepriesen wird.

  • Ich hab ja schon mal gedacht, ob vielleicht der Regler

    Kommt drauf an was montiert hast

    Der okinale grobe mit Spitzen Ü15V ist eher Suboptimal für GEL + Li Ion

    Spitzen lassen sich vermeiden wenn beim Oknale die Grüne Sense kappst oder umsteckst auf die 12V der Batterie,..Kommt vom Zündschloß und soll den Regler steuern,altert aber auch undd dann kommen altersbedingte Fehler in der Steuerung zustande

    Beim neueren Modell der R13 ist de grüne gar nimmer vorhanden,müssteste aber umcrimpen,weil andere Stecker

  • rpr61 Startleistung ist ein Marketingkriterium. Sagt wenig über die Physik innen aus. 200A Startleistung bei sagen wir 20milliohm Innenwiderstand bedeuten das bei 100A Starterstrom innen 2V abfallen und der Akku so bei 10,5V Spannung steht. Eine Reinblei mit 8 milliohm Innenwiderstand, fällt nur um 1V ca ab, aber kann keine Extremleistung bringen. hat zb nur 230A Kurzschlusstrom, weil die chemische Reaktion langsamer abläuft. Dieser langsame Ablauf hat aber auch kleinere Leckströme zur folge aka weniger Selbstentladung. Und die Gesamtkapazität ist auch kleiner.


    Wenn man sich aber vor Augen hält, das ein Anlasser bei 10V und 100A für 4 Sekunden gerade mal 1,1Wh verbraucht, ein 14Ah Akku 168Wh hat, ein 8Ah immer noch 96Wh, dann sieht man das der Ah Wert nicht wirklich wichtig ist. Eigentlich ist nur der Innenwiderstand wichtig. Würde aber keiner wirklich kapieren. Und ein Innenwiderstand von 5 milliohm aber nur 40A Kurzschlussstrom startet keinen Verbrenner, ausser Modellflieger mit 10ccm. Die Komplexität lässt sich schwer abbilden.


    Deswegen hat sich der Marketingwert Ah geprägt, sagt aber eigentlich wenig aus. Sieht man sehr gut an LiFepo, die mit 4Ah mehr bringen als ein 14Ah Bleiakku. Sind halt komplexe chemische Vorgänge

  • Norbert chefin

    Als studierte Stromer habe ich im Frühling explizizit dich und Eckart gefragt ob das funzt und was es zu beachten gilt

    Da kenn ich gelernter Holzkopp mich x gar nit mit aus

    Das euer Fachgebiet

    Mir ist ja bekanntlich im Februar die letzte Bleisäure der F 650 nach 4 J hopps gegangen und vorm Umbau deshalb meine Frageritis :victory:

    Nu bins ich halt gespannt wie diese kalt und lagern ab kann..Im Juno inne Vogesen hat die morgens besser gezogen trotz externer Verbraucher am Abend vorher ( Handy laden,Luftmatratze aufbalasen etc pp ) und auch zum Ahrtal zog die trotz 3 Monaten Ruhe klaglos sofort an obwohl nur 8 AH

    Bins echt gespannt auf die Wintertouren zu Heiligabendtreffen und Sylvesterausfahrt :victory:

  • Mit deiner Reinblei hast eigentlich schon richtig was gutes, kostet halt auch was. Wer Geld hinlegt bekommt auch Qualität. Im Frühjahr ist das bei mir dann wohl untergegangen, hatte stress mit der Moderation des Yamaha Forum für die Tracer. Da ging es etwas drunter und drüber.


    Die 8 Ah reichen für starten völlig,wie geschrieben, du benutzt beim Startvorgang gerade mal 1% der Batterie und da sie auch bei 100A nur wenig Spannung verliert bleibt alles gut und stabil, auch im Winter. Den gerade im Winter wenn der Innenwiderstand steigt ist deine mehr im Vorteil. Halt uns mal auf dem laufenden, den naturgemäss haben wir nicht alles persönlich getestet, sondern vieles auch aus Berichten und Labortests in Erfahrung gebracht. Im harten Einsatz ist aber Praxis und nicht Theorie wichtig.


    :victory:

  • War grad mal kurz in der Garage...

    Hab mal versucht, mit möglichst vielen Verbrauchern wie Licht, Blinker und Griffheizung, die Batterie ne Minute vorzuglühen.

    Ohne Erfolg.

    Erst nachdem ich den Anlasser zweimal vergeblich bemüht hab, kam Leben in die Batterie und und beim dritten Versuch sprang das F'chen dann auch problemlos direkt an.

    Also muß ich nur die Batterie vorglühen wenns kalt ist.

    Macht die das auf Dauer mit oder ist da schon ein Ende in Sicht ?

  • Hier könnte durchaus der Anlasser selbst auch das Problem sein, nicht die Batterie. Den dein Vorglühen sollte durchaus den gedachten Effekt haben. Sprich den Akku konditionieren. Hat es aber nicht, was mich dazu bringt, das der Akku wohl ok ist. Es kann die Dekompression selbst sein die klemmt, dann baut der Motor soviel gegendruck auf, das der Anlasser am Abwürgen ist, seine Stromstärke so ansteigt, das du nur noch 5-6V am Akku hast. Zuwenig für gute Zündung. Nach einigen Umdrehungen rappelt sich die Dekompression und voila, es dreht leichter und sie zündet.


    Aus der Ferne schwer zu beurteilen, hier müsste man vor Ort sein und vieleicht Spannung messen am Akku wärend des Startens.


    Eines könnte man machen: nimm Starthilfekabel, ein Auto mit seinem großen Akku, motor läuft, Also Lichtmaschine vom Auto bringt zusätzliche Power. Und dann starten und beurteilen ob sie nun sofort voll dreht in gewohnter Geräuschkulisse. Wenn das der Fall ist, Akku defekt. Wenn auch auf diesem Weg etwas langsamer dreht, aber anspringt, dann Deko9mpression oder Anlassermotor, vieleicht auch Kohlen des Anlasser. Aus den Unterschieden kann man jedenfalls den Fehler weiter eingrenzen. Passieren wird nichts, schliesslich macht man das jedesmal wenn sich 2 Autos Starthilfe geben. Hier gilt: 12V Lichtmaschine ist 12V Lichtmaschine, egal ob 300Watt oder 3000Watt erzeugt werden an der Lima.

  • Ich denke es liegt an der Batterie.

    Denn auch das Licht wird heller wenn die Batterie "warm" ist.

    Dekompression kann ich ja testen indem ich mal ne Zündkerze rausschraube.

    Dann müsste sie ja ordentlich drehen.

    Oder einfach mal mit einer anderen Batterie versuchen...

    Ich geh mal in die Garage.

  • So,

    vorm Starten 10,8 Volt.

    Wärend des Startens runter auf 7,5 Volt.

    Motor läuft ohne Verbraucher 14,36 Volt.

    Motor läuft mit Licht 14,73 Volt.

    Motor läuft mit Licht und Griffheizung 15 Volt.

    Motor wieder aus 13,16 Volt, nach ca. 30sec. noch12,8 Volt.

    Zündkerze raus versuch ich morgen, jetzt is sie ja nicht mehr kalt...

  • 10,8 vor Start ist praktisch leer. Dein Spannungsanstieg auf 15V ist zuviel. Ich denke das dein Regler zwar nicht völlig hinüber, aber zumindest eine Phase arbeitet nicht mehr korrekt. Wir haben Drehstromlichtmaschine, heist 3 Phasen und damit 3 Thyristoren im Regler. ISt einer defekt und Bremst nicht mehr die Spannung runter entsteht eine Höhere, aber noch nicht kritische Spannung(Kritisch heist Zündung steigt aus). Trotzdem wird deine Batterie permanent überladen dadurch und bei 10,8 Volt tippe ich mal drauf das inzwischen eine Zelle ziemlich hinüber ist. Kurz nach dem Laden hält sie noch Spannung, aber sobald du was verbrauchst, bricht sie weg.


    Bedeutet unterm Strich: halb defekter regler killt dir regelmässig die Batterien. Ne weile halten die das aus, aber viel zu früh hinüber.

  • Den Regler hatte ich auch in Verdacht.

    Schön das Du die Erklärung liefern kannst, selbst für Elektriklegastheniker wie ich einer bin.

    Werde morgen weiter experimentieren und berichten.

  • Die 15V mit Licht und Heizgriffen sind für die Batterie zuviel aber vermutlich kein Defekt des Reglers. Zumindest wenn ein originaler Regler noch in original.Verkabelung verbaut ist.

    Die Spannung wird über die Sense-Leitung hoch getrieben. Der Regler versucht den Spannungsabfall auf der Leitung und an den Kontakten des Zündschlosses zu kompensieren.

    Einfach mal am Stecker brücken und schauen was die Spannung macht.


    jm2ct

    Werner

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.