Andere Bremsbeläge - anderes ABS-Verhalten?


  • ich habe heute mit meiner Werkstatt telefoniert und einen Termin für die 20.000er Inspektion abgemacht.


    Bei der Gelegenheit sprach ich die Bremsbeläge an. "Wenn die ersten Beläge zu Ende gehen sollten möchte ich keine BMW-Beläge mehr haben. Die neigen zum Quietschen. Die von Lucas nicht. Das ist die Erfahrung von vielen anderen F-Fahrern aus dem Forum".


    Die Antwort und Gegenfrage des Meisters war recht interessant:


    Er fragte, ob im Forum von unterschiedlichem ABS-Verhalten bei unterschiedlichen Bremsbelägen berichtet wird. Lucas-Beläge haben nun mal etwas andere Bremseigenschaften als BMW-Beläge. Das wirke sich auch auf das Bremsverhalten im ABS-Regelverhalten aus.


    Natürlich wolle er mir die Lucas verkaufen und einbauen, wenn ich die haben will. Das wäre kein Problem für ihn. Er wollte es mir nur gesagt haben.


    Ich gebe die Frage mal weiter an die Experten hier. Vielleicht hat auch schon jemand Erfahrung diesbezüglich gemacht. Ich habe noch nicht mal Erfahrung mit dem ABS-Verhalten mit den BMW-Belägen gemacht. Das Quietschen aber musste ich mal reklamieren. Die Werksatt sprühte die Belagrückseite mit ich glaube Teflonspray ein. Seither Quietschen meine Bremsen nur noch seeehr selten und dann auch nur ganz leise.


    Lorenz

  • Andere Beläge haben andere Eigenschaften, das wirkt sich selbstverständlich auf das ABS-Bremsverhalten aus.


    Ich fahre seit letzem Jahr hinten mit Sinterbelägen von... Öhm, vergessen. Ich lande hinten definitiv (noch) eher im Regelbereich, speziell bei Regen, da scheinen die sehr gut (besser als die vorherigen auf jeden Fall) zu greifen.


    Jens

  • Hallo Lorenz,

    Zitat

    Original von JensOWL
    Andere Beläge haben andere Eigenschaften, das wirkt sich selbstverständlich auf das ABS-Bremsverhalten aus.


    Ich glaube nicht, dass man sich deswegen irgendwelche Sorgen machen muss, denn sonst gäbe es eine "Belagsbindung". Vielmehr wird das ABS sich ebenso wie es sich an einen anderen Straßenzustand anpassen muss auch an andere Bremsbeläge anpassen.
    Mehr als das ABS wirst Du Dich selber auf ein geändertes Bremsverhalten einstellen müssen - das ABS greift ja erst ein, wenn bereits überbremst wurde.


    Zum Quietschen: Das kenne ich auch gut, aber liegt jetzt schon lange zurück. Ich weiß nicht, ob meine BMW-Werkstatt jetzt andere Bremsbeläge einsetzt oder andere Tricks anwendet oder ob sich mein Bremsverhalten geändert hat - oder alles zusammen.


    Eckart

  • Die unterschiedlichen Reibwerte der Beläge auf den Scheiben wirken sich logischerweise aus. So kommt man bei höheren Reibwerten schneller in den Regelbereich. Auf die Sicherheit wirkt sich das aber nicht negativ aus.
    Bremsenquietschen ist ein sehr kompliziertes Phänomen. Das kommt wären fast jeder Fahrzeugentwicklung vor und läßt sich häufig nicht systematisch abstellen.

    Kawa Z400 J2, BMW K100RS, F650 GS Dakar

  • Zitat

    Original von Streetfighter
    Bremsenquietschen ist ein sehr kompliziertes Phänomen. Das kommt wären fast jeder Fahrzeugentwicklung vor und läßt sich häufig nicht systematisch abstellen.


    Hmm, ich habe meine Bremsbeläge gerade erst gewechselt und die Beläge von Louis genommen mit einer roten Verpackung. Beim Einbau hat mein Schrauber mich Kupferpaste auf die Stellen geben lassen, die am Metall anliegen. Er erklärte, dass die Bremsbeläge beim Bremsen leicht anfangen zu schwingen und somit ein Quietschen erzeugen. Mit dieser Paste Quietschen sie nicht. Als ich die Bremsbeläge gekauft habe, hat ein Louis-Mitarbeiter sogar noch gefragt ob ich eine Tube mitnehmen will.
    Seit dem Einbau hat es nicht einmal gequietscht.


    Eine Auswirkung auf das ABS konnte ich nicht feststellen.


    VG Aileen

    Das Glück liegt auf dem Rücken deines Bikes!

  • Hallo,
    das mit der Kupferpaste kann ich bestätigen. Wird so schon ewig, bei nahezu allen Scheibenbremsen gemacht und bringt im Allgemeinen wirklich was.
    Ich hab bisher auch noch nichts gehört, was dagegen spricht.
    Billiger als Belagwechsel und wenns doch nicht hilft kann man weiter (ver)suchen...


    Grüße,
    Micha

  • Zitat

    Original von migli
    ....das mit der Kupferpaste.....
    Ich hab bisher auch noch nichts gehört, was dagegen spricht.


    Kein Problem, da habe ich doch was :evil::
    "Kupferpaste wird in Verbindung mit dem Bremsstaub sehr zäh und beeinträchtigt dadurch die Leichtgängigkeit der Bremssattel-Führungselemente und die Beweglichkeit der Scheibenbremsbeläge im Bremssattelschacht. Bei übermäßiger Verwendung besteht zudem die Gefahr, dass überschüssige Kupferpaste durch die rotierende Bremsscheibe an den ABS-Sensor gelangt, und dadurch die ABS-Warnlampe aufleuchtet. Des weiteren verhindert Kupferpaste das Plan anlegen der Bremsscheibe an die Radnabe, was zu erhöhtem Seitenschlag führt und folglich zu Auswaschungen der Bremsscheibe.


    Neuere Fahrzeuge, zum Beispiel die BMW 3er-Reihe (E46), 5er-Reihe (E39) oder der Golf IV haben Bremssättel aus Aluminium-Legierungen (AL-Leg.). Aluminium und Kupfer bilden zusammen eine elektrochemische Spannungsreihe, mit der Folge, dass das edlere Metall (Kupfer) das unedlere Metall (Aluminium) zerstört (Korrosion)."Quelle: ATE Homepage, Hersteller von Bremsen
    (Ich habe es aber nicht von ATE sondern vom ersten Google-Hit:
    http://www.pagenstecher.de/Tec…2/Warum-quietscht-es.html bin halt auch faul :D)


    Woraus sind eigendlich die Bremssaettel de F :evil:?
    Man nimmt wohl z.B. 'ATE Plastilube'
    Ich habe bei meinen Autos(ABS) bis jetzt auch Cu-Paste genommen, bisher keine Probleme. Ich werde es jetzt aber aendern!


    Gruss
    Matthias


    Edit: Ein Teil der Probleme betrifft Motorraeder oder speziell die F nicht. Der ABS-Ring ist relativ weit weg und bei sinnvoller Menge kann dort kaum etwas hinkommen. Auch habe ich noch nie etwas auf die Fuehrungen sondern immer nur auf die Kontaktflaeche Kolben-Belagstraeger gemacht, unter die Bremsscheibe beim Moppet sowieso nicht.
    Die Korosionsgefahr sehe ich aber schon!


    Leider werden diese Infos auch wieder in der Datenwueste untergehen :sad: und beim naechsten "Bremsenquitschthread" neu dikutiert werrden.

  • Zitat

    Original von migli
    das mit der Kupferpaste kann ich bestätigen. Wird so schon ewig, bei nahezu allen Scheibenbremsen gemacht und bringt im Allgemeinen wirklich was.


    ..Im Allgemeinen... Das ist aber kein Allheilmittel. Und wie Matthias beschrieben hat bringt die Paste auch Probleme mit sich.


    Gruß


    Jürgen

    Kawa Z400 J2, BMW K100RS, F650 GS Dakar

  • Streetfighter,
    deshalb habe ich ja auch im Allgemeinen geschrieben und nie behauptet es wäre ein Allheilmittel... ;)
    Nur ein erster Ansatzpunkt...


    @Matthias,
    Danke für die Infos...
    Das ABS Problem sehe ich bei unseren Moppeds auch nicht.
    Wenn jemand seine kompletten Bremsbeläge dick in Paste einschmiert, dann würde es mich schon wieder wundern wie der "DAU" seine Beläge alleine ausbaut. Generell ging es aber auch nicht um falsche Anwendung...
    Das Korrosionsproblem könnte eines sein. Hab selber CU-Paste auf einer Grimeca Scheibenbremse benutzt, dort sich die Führungen auch aus Alu, etwas Paste kommt auch immer auf die Führungen, egal wie wenig man benutzt... keine Korrosion bisher (2 Jahre)...


    Edith schiebt noch hinterher:
    Selbst wenn die Aufnahmen aus Alu sind, so sollten sie eigtl. eloxiert sein, bzw. auch auf blanken Alu bildet sich in kürzester Zeit eine Alu-Oxid Schicht.
    Ich könnte mir vorstellen, das die Eloxal-/Oxid-Schicht als Barriere ausreicht um einer Korrosion entgegen zu wirken... nur als Anregung...

    2 Mal editiert, zuletzt von migli ()


  • meine Information ist auch, dass die Verwendung von Kupferpaste längst überholt ist. Mittlerweile gibt es was besseres. Meine Werkstatt hat die Rückseite der BMW-Beläge eingesprüht, ich glaube es war mit so einem speziellen Teflonspray. Damit haben sie das Qietschen so gut wie in den Griff bekommen.


    Also alle die keine BMW-Beläge haben haben keinen Unterschied beim ABS bemerkt. Kann man das so stehen lassen?


    Lorenz