Über Schotterwege mit der Scarver?

  • Moin,


    da im Sommer wieder mal Schweden als Urlaubsziel ansteht und wir dort auch hin und wieder mal mit dem Bike unterwegs sein wollen, stellt sich mir die Frage, welche Wege ich meiner Scarver überhaupt zumuten kann/ sollte? Es sollen überwiegend Schotterstrassen gefahren werden. Ansonsten müsste eben noch ein anderes (altes günstiges Enduro) Bike für mich her.


    Wie seht ihr das? Habt ihr Erfahrungen mit der Scarver auf was Anderem als Asphalt? Wie würde der Riemenantrieb die schlechten Wege (Steinchen) verkraften?

  • Hi


    Ich bin letztes Jahr mit meiner Scarver gezwungenermaßen einige Schotterpisten gefahren (Teile vom Nassfeld- und vom Splügenpass wurden erneuert). Man kommt durch, aber Spaß macht es nicht wirklich mit der Scarver.


    Ich denke, daß Du Dir vielleicht was Gängigeres für Deinen geplanten Urlaub zulegen solltest... Mit Steinchen im Riemen wird's dann auch ganz schnell teuer.

  • Hallo Susanne,
    wie man sehen konnte ist deine CS von 2002 und die Frage wäre ist der verbesserte Riemenschutz montiert.
    Auch ich bin schon mit der CS über Schotterstraßen gefahren,das lässt sich manches mal nicht vermeiden wenn den Gemeinden der Teer ausgegangen ist.
    Der Riemen hat bisher keinen Schaden genommen.
    Aber nur Schotter ist auch mit dem verbesserte Riemenschutz und Straßenbereifung nicht zu empfehlen.

  • Es sollen überwiegend Schotterstrassen gefahren werden.


    Hallo Susanne,
    für überwiegend Schotter ist die Scarver nicht das richtige Fahrzeug. Da hätte ich Bedenken wg. Riemenantrieb. Die ein oder andere Schotterpassage ist sicherlich machbar, aber wenn du überwiegend Schotter fahren willst, würde ich zu eine Enduro raten.

  • für überwiegend Schotter ist die Scarver nicht das richtige Fahrzeug. Da hätte ich Bedenken wg. Riemenantrieb.

    Ich hätte in erster Linie Bedenken wg. der Bereifung. Aber der Reihe nach:


    1. Straßenreifen auf grobem Schotter geht so gut wie gar nicht: nach meinen Erfahrungen wird man auf diesem Untergrund zwar auch "irgendwie" mit einer CS klarkommen, aber eine deutlich eingeschränkte Traktion hinnehmen müssen. Straßenreifen unterscheiden sich von "Geländereifen" nicht allein im Profil, sondern eben auch in der Reifengeometrie.
    2. die Federwege einer CS sind recht kurz, und eine CS ist härter abgestimmt als z.B. eine GS. Das bedeutet, dass allein deswegen das Fahrtempo sehr moderat gewählt werden muss.
    3. Straßenreifen auf feinem Schotter (Splitt) würde gehen, aber ich würde mir dann auch Sorgen um den Zahnriemen machen. Der ab 2004 verbaute verbesserte Zahnriemenschutz macht da auch keinen allzu großen Unterschied. Wäre der Zahnriemen bei der CS in etwa so gut gekapselt wie bei einer F800S/ST/GT, könnte man sicher auch auf unbefestigten Wegen mit feinem Gesteinsanteil noch relativ gut zurecht kommen.


    Fazit: ich würde es (aus eigener Erfahrung) lassen mit der CS auf Schotter. Das schreibe ich nicht, weil ich überzeugter CS-Fahrer bin, sondern insbes. deswegen, weil ich sowohl die CS als auch die GS sehr gut kenne und direkt miteinander vergleichen kann. ;)


    CU


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Wir waren vor 2 Jahren auch in Schweden unterwegs und da öfters auch mal auf den unasphaltierten "Strassen", allerdings mit dem Auto. War ganz gut machbar aber mit dem Motorrad stellts da ganz andere Anforderungen. Der Split ist rel.fein und könnte auf Dauer dem Riemen abträglich sein, allerdings gibts anderswo auch Strassen mit reichlich Split.
    Es sollte machbar sein, wenn man von vornherein alles langsam plant, sprich, auf den Strecken 80 fahren geht, macht Spaß, ist aber lebensgefährlich, da meißtens nicht weit einsehbar(wenn dort was passiert hört dich keiner schreien :thumbup: ) und der Grip mit Strassenreifen bestimmt nich prickelnd ist. Also musste, je nach Strecke, mit 40 kmh fahren oder langsamer. Ist´s nass (was dort oben öfter und schneller mal passieren kann) dann ist der schöne Schotterweg, nur ne schmierig, rote Rutschbahn.


    Ne ganze Tour Offroad würde ich mit der CS nich machen, aber wenn du immer ne Alternativroute in der Tasche hast, ists ok.

    :beer2:
    ...silbern klingt und springt die Heuer...
    ...heut speel ick dat Feine oos...

  • Moin,


    vielen Dank euch für die zahlreichen Antworten.


    Anhand eurer Argumente bin ich zu dem Schluss gekommen, daß meine Scarver auf den Schotterwegen wohl überfordert wäre (und ich damit wahrscheinlich auch). Die Reifen, der Riemen, Federung... o.k.


    Also muss doch noch eine Enduro dazu. Hatte ich in einem anderem Thema ohnehin schon gründsätzlich mal überlegt, da ich gern auch mal ne Runde in echtem Gelände drehen würde. Mach mich gern schmutzig. :wink: Die Scarver bleibt dann in ihren Gefilden. Das kann sie dafür dann besser als ne reine Enduro.


    Dazu noch eine grundsätzliche Frage an euch: Wo darf ich (in Deutschland) eigentlich mal mit einer Enduro von der normalen Strasse runter? Hab´bisher so gar keine Erfahrungen damit. Mountainbiken fällt ja nicht weiter auf, da leise...
    Darf ich mit einem Motorrad überhaupt legal Waldwege befahren? (macht Lärm, aber eine Motorsäge vom Förster macht ja auch Lärm) Stillgelegte Kiesgrube? Wie siehts mit dem Naturschutz aus? Habt ihr da Erfahrungen?

  • Darf ich mit einem Motorrad überhaupt legal Waldwege befahren? (macht Lärm, aber eine Motorsäge vom Förster macht ja auch Lärm)



    In fast allen Bundesländern ist das Befahren des Waldes mit Motorrädern (Kraftfahrzeugen) verboten. Eine Ausnahme scheint meines Wissens nach nur Niedersachsen zu sein. Dort darf man auf Wegen, die auch von einem normalen zweispurigen Personenwagen befahren werden können, auch mit einem Motorrad fahren, sofern keine Verbotsschilder aufgestellt sind. Google einfach mal nach Waldgesetz oder (Landes-)Forstgesetz für Dein Bundesland. Dort findest Du entsprechenden Angaben.


    Kiesgruben (auch stllgelegte) sind meistens in Privatbesitz.

  • Hmmm,
    Also Waldwege würde ich lassen. Hab ich zwar auch einmal gemacht, aber nachdem ich mich dann mal informiert hab, was der Spaß kosten würde (bei uns ein Schnäppchen, nur 2000€ - kann aber, je nach Region, deutlich teurer werden) lass ich es mal lieber :g:
    Am besten du suchst dir ne Kiesgrube, ein privates Stück Land o.ä., falls es da Ärger gibt ists niemals nich so teuer...


    (...gilt aber alles nur für mich, da ich sehr Stadtnah wohne. Kann sein, dass es z.B. in Meck-Pomm, keine Sau juckt :thumbup: )

    :beer2:
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  • Niedersachsen ist da halbwegs liberal, wobei man mit durchgedrehten Förstern und Waldspaziergängern rechnen MUSS. Und die ganze Sache mit dem "zweispurig ganzjährig befahrbar mit nichtgeländegängigem Fahrzeug" ist halt Ermessenssache, im Zweifel verlieren oder abhauen ;)


    Also es hängt von der Region ab. Im Emsland zum Beispiel gibt's viele Strecken wo man fahren darf, ganz klar - das ist dann kein hartes Gelände, aber Feldwege und kurze Waldpassagen die auch z.B. zu Camping/Bootsanlegern an der Ems führen und so. Wenn mensch sich auskennt geht da viel.


    In NRW hingegen, wo ich wohne, wirste glaub' ich direkt erschossen. :bangin:


    MeckPom hat viel Sand der durchaus erfahrbar ist in Form von Feldwegen, aus dem Wald sollte mensch sich wiederum besser fern halten (Förster etc.) - da gibt's aber ja einige hier im Forum die dort herum fahren.


    Für ausgedehnte experimente macht's Sinn sich in die Nachbarländer zu verirren, oder einfach auf Trainingsplätze zu fahren.


    Ein El Dorado ist der nördliche Raum (Skandinavien), und im Piemont geht einiges. Alles Insider-Tipps, an Leute dranhängen, dann findet sich einiges. Ich kenne auch Endurofahrer die im Harzvorland unterwegs sind. Es gibt immer Wege wo es keinen stört wenn zivilisiert gefahren wird, aber Ortsfremde werden garantiert beim einzigen Aggro-Bauern/Förster landen.


    Schweden ist schon schön, gerade in Finnland ist aber Schotter ohne Ende, auf ganz normalen Verkehrsstraßen. 7 Millionen Einwohner auf viel zu viel Fläche - da Asphaltieren die einfach nicht.


    Zur Scarver selber: für kurze Abstecher OK, rein von Fahrzeug/Fahrwerk her kein Ding - aber länger würde ich gerade wg. des Riemens nicht riskieren. Ein spitzer Stein und das war's, und der kostet ja auch richtig Schotter...


    Und tiefer Schotter über längere Zeit lässt sich eh erst ab 70km/h richtig zuverlässig fahren, da braucht's dann aber Federwege einer Dakar und entsprechende Bereifung (K60 "aufwärts"). Macht auch sonst keinen Spaß weil's nur frustrierendes rumschwimmen ist. Gas gas gas! :smile:


    Also: schnapp' dir ne Enduro dafür. XT600 oder sowas...

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Moin,


    wie ich das so lese, scheint es ja nicht ganz so einfach zu sein, eine Enduro artgerecht zu bewegen, zumindest in Deutschland nicht. Nur gut, daß ich ca. 40 km von der dänischen Grenze entfernt wohne. Skandinavien wird wohl ohnehin das bevorzugte Einsatzgebiet werden.


    schnapp' dir ne Enduro dafür. XT600 oder sowas...



    Genau an das Modell dachte ich auch schon. Hatte die Z Tenere im Auge. Das ist mir Enduro genug, denke ich.

  • Dann aber den Storm Trooper in schwarz/weiß :biggrin:


    Is ja im Prinzip das gleiche Möp, die 660 is primär neuer. Die 600 ohne E-Starter kann auf den Oberschenkel gehen ... :huh:

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Zur Scarver selber: ... Ein spitzer Stein und das war's, und der kostet ja auch richtig Schotter...

    Nein, nicht ganz. Der Riemen ist robuster als viele glauben. Gegen größere Steine (ab ca. 10 mm Durchmesser) ist der Riemen quasi immun, der Riemenschitz selbst in "Ur-Ausführung" völlig ausreichend. Bei kleineren Steinen ist auch nicht sofort der ganze Riemen hin bzw. sie werden ihn kaum zum Reißen bringen. Der Riemen, den ich letztes Jahr gewechselt habe, hatte 2 "Einschläge": einer davon war an der Riemenflanke. Ich bin damit noch einige tausend km (Mehrtagestouren inkl.) problemlos gefahren, nachdem ich die Steinchen rausgepult hatte. Harte Lastwechsel oder Volllast habe ich ihm aber erspart. Problematisch wird es erst, wenn der Riemen trotz aller Unkenrufe dennoch reißt. Dann ist Ersatz nicht mal eben zu beschaffen. Selbst in Deutschland hat das Ding eine Lieferzeit von mehreren Tagen. Dabei sitzt der Freundliche meines Vertrauens schon in Steinwurfreichweite zum Vertriebszentrum West!

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Hallo Susanne,


    Darf ich mit einem Motorrad überhaupt legal Waldwege befahren?

    Was die Waldwege anlangt, bist Du ja hinreichend aufgeklärt worden. In einigen der neuen Bundesländer - Mecklenburg-Vorüpmmern wurde ja schon genannt, für Brandenburg gilt das aber auch noch- gibt es allerdings noch ein paar unbefestigte Straßen, auch welche, die durch Wald führen. Dass man da legal unterwegs ist, erkennt man daran, dass die Verbotsschilder an den rechts und links abgehenden Waldwegen stehen. Längere solcher Routen werden Dir aber nur richtige Endurofahrer nennen können. Nicht immer machen solche Strecken auch Spaß, denn weil sie eben nicht gesperrt sind, sind sie im Vergleich zu richtigen Waldwegen manchmal recht ausgefahren.


    Eckart

  • Gut, dann lass es ein paar mehr Spitze Steinchen sein.


    Was auf längeren Schottertouren auf das Fahrzeug einprasselt ist nicht ohne. Wir hatten Passagen mit 10cm frisch aufgeschüttetem Schotter. Riemenantriebe sind dafür *nicht* gebaut.

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • ich lies hier nur fününününününü :D



    Klar kann man mit der CS schotterpisten fahren... nur deutlich langsamer als mit ner GS.


    Alles Kein Problem..


    wer beweise brauch muss einfach nur den Tux fragen ;) :D


    ich bin von ner cs auf ner 800er umgestiegen , das hatte dann sein grund :D

  • Riemenantriebe sind dafür *nicht* gebaut.

    Es hat auch niemand etwas anderes behauptet. Wie robust ein Riemenantrieb ist oder nicht, können am besten diejenigen beurteilen, die einen haben oder hatten. Wenn der Riemen wg. kleinerer Steinchen reißen sollte, dann wäre das allenfalls dann möglich, wenn die Einschläge unmittelbar nebeneinander (über die Breite des Riemens) erfolgten. Die Wahrscheinlichkeit dürfte etwa so hoch sein wie ein Sechser im Lotto. Lange nicht jedes Steinchen findet den Weg zwischen Riemen und Riemenscheibe. Schlussendlich ist das Aufwirbeln von Steinchen auch eine Frage der gefahrenen Geschwindigkeit. Und die stellt sich abseits befestigter Straßen angesichts der fehlenden Offroad-Eigenschaften einer CS - wie schon zuvor geschildert - eigentlich nicht.

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Moin,


    Klar kann man mit der CS schotterpisten fahren... nur deutlich langsamer als mit ner GS.


    wer beweise brauch muss einfach nur den Tux fragen



    Was habt ihr der armen Scarver da bloß zugemutet... :wink:
    Neugierig bin...