Ersatzteilkit für Mikuni Vergaser

  • Hallo @All.....ich muss mich jetzt über den Vergaser meiner St machen, woher bezieht ihr denn euren Ersatzteilkit? Im Netz gibt's einige Anbieter!

    Wäre klasse wenn ich einige Tips von euch bekomme.

    Vg....Konny

  • ich würde mich auch für Topham entscheiden da passgenau und problemlos


    Liste der Teile


    Es gibt aber auch noch die Keyster-Kits ( Keyster Vergaser-Dichtsatz BMW F650, F 650 (E169) Mikuni BST33, Reparatur-Satz | eBay )


    Die können aber Ärger machen - er hat am Ende auch Probleme mit der Hauptdüse. ( siehe Videos )


    Es gibt 140er und 132.5er


    Wenn die F bis jetzt gut gelaufen ist, würde ich wieder die gleiche Hauptdüsengröße verbauen ( also vorher draufschauen, Größe ist eingraviert !! )


    Anbei ein paar sehr gute Videos dazu :


    BMW F650 (169) Vergaser 1/3 Ausbau - YouTube


    (109) BMW F650 (169) Vergaser 2/3 Überholung (Mikuni BST33) - YouTube


    (109) BMW F650 (169) Vergaser 3/3 Einbau - YouTube


    :wave:


    Mac

  • Vergaserteile sind absolute Präzisionsteile, daher würde ich einen großen Bogen um (günstige) Internetangebote machen. Zudem liegen den Kits oft nicht passende Düsengrößen bei. Es hat sich schon häufiger gezeigt, dass bei einer Vergaserrevision mit der Verwendung von Reparaturkits neue Probleme entstanden sind. So leicht gibt es im Vergaser keinen Verschleiß, der einen Austausch von Teilen erforderlich machen würde. Daher würde ich empfehlen, alles vorsichtig (z.B. keinen Draht oder Ähnliches zur Düsenreinigung verwenden!) aber gründlich zu reinigen, und lediglich alle Gummiteile zu erneuern - bis auf die Schiebermembran, die kann man im Gegenlicht prüfen, und wenn sie unbeschädigt und weich ist wiederverwenden (die wäre in den Reparaturkits auch nicht enthalten). Hab's bei meiner ST so gemacht, und die läuft prima und ohne Probleme.


    Hier mal eine Liste der benötigten O-Ringe (als Werkstoff unbedingt FKM oder FPM auswählen!):


    - 2x Ø10x1,5 (Schieber)

    - 2x Ø7x1,5 (Schwimmerventil, wird von einigen auch als 7x1,7 oder 7x1,8 verbaut)

    - 2x Ø5x1 (Schwimmer)

    - 2x Ø2,9x1 (LL-Schraube, wird auch als 2,5x1 angegeben)


    Beste Grüße und viel Erfolg!

    Gerd

  • Wenn ein Wechsel nicht unbedingt nötigt ist, so verwendet man am besten die Düsen, Nadeln, etc. die drinnen waren.

    Nur jeweils an einem Vergaser arbeiten und die Teile nicht vertauschen. Nicht versuchen die Vergaser zu trennen, das geht nicht. Nicht an der Synchronisationsschraube rumspielen. Wenn man es doch gemacht hat,dann siehe hier.

    In manchen "Reparatur"-Sätzen ist ein zu langes oder kurzes Schwimmerventil (der kleine Bleistift). Vor dem Einbau mit kontrollieren oder das bisherige Ventil verwenden.

    Viele Probleme lassen sich alleine durch das wechseln der Gummiteile beheben. Im speziellen werden die meisten Probleme durch spröde Schwimmer O-Ringe verursachte

    Beim Zusammenbau kein Fett verwenden. Nach dem Zusammenbau der Vergaser und vor dem Einbau in das Motorrad die Schiebermechanik mittels Luftdruck prüfen.

    Sollte der Schieber nicht richtig funktionieren, so ist entweder das Diaphragma (Gummimembrane im Deckel) nicht sauber eingebaut oder diese hat ein Loch (im Gegenlicht Prüfen).


    Wenn man den Vergaser überholt hat, die Zündung nicht Vergessen. Falls noch die originalen blechern Beru-Kerzenstecker verwendet werden diese durch neue von NGK (XD05F oder XD05F-R falls in Rot gewünscht) ersetzen und neues Zündkabel verbauen.


    Achtung: Ruckelt die Maschine bei höheren Drehzahlen oder kommt es gar zu Zündaussetzer dann unbedingt den Spannungsregler überprüfen!


    Bauteil
    Bezeichnung
    Nadel (Clip im vierter Rille von Oben) 5E 94-4
    Nadeldüse 0-2
    Hauptdüse (Nur Ur-F) 140
    Hauptdüse 80 dB (sowie Uhr-F und ST) 132.5
    LL-Düse 41.3

    Quelle: MW-198-20 BMW F650 F650 ST 1999 Repair Manual (01 51 7 653 664) (Reparaturanleitung, Werkstattanleitung F 650)

  • Hi,

    wenn Du den Vergaser komplett überholen willst dann hol den Keystar für de F650/ST Satz. Ich hatte einen "NoName" geholt und mich nachher geärgert, das die Hauptdüse nicht exakt war, der Düsenstock zwar stimmte aber die Nadel nicht exakt in der Länge und Stärke entsprach und der Schwimmersitz war auch nicht im Maß. Ausserdem fehlte bei dem preiswerten der O Ring für unter dem Schieber.

    Keystar war ok aber der Düsenstock bedurfte ein klein wenig nach Arbeit in Form von leichtem Entgraten am Fuß des Düsenstocks mit 1000er Papier. Sonst aber ok und hat einwandfrei gepasst, Moped startete mit Standard Werten einwandfrei. (4,15 Umdrhg., CO Wert messe ich morgen dann nach)


    Meistens ist aber nur die Dichtung der Schwimmerkammer zu ersetzen, Schwimmersitz und Nadel defekt/ verschlissen , Leerlaufdüse zugesetzt und der darin sitzende O Ring verschlissen/ gerissen / aufgelöst und die meisten Leitungen einfach etwas zu gesetzt.

    Ich wechsel eigentlich immer Schwimmernadel und Sitz, da die neue Schwimmernadel in dem alten Sitz nicht mehr richtig reinpasst. Hauptdüse , Düsenstock und Nebendüse wechsel ich eigentlich (ausser bei der jetzigen) selten, sondern reinige diese sehr vorsichtig und immer manuell mit Petroleum und einem weichen Tuch das reicht meistens vollkommen eventuelle Anhaftungen zu entfernen. Düsenstock über Nacht in Petroleum oder Reiniger einlegen und am nächsten Tag mit Druckluft ausblasen. Bisher war noch nie ein "Bürsten" oder "Feilen" dabei nötig . ( Würde ich auch nicht tun, zu weich zu empfindliches Material)

    Zum Reinigen des Vergaserkorpus und der internen Leitungen, reicht entweder Ultraschallbad und anschließendem Ausspülen mit Petroleum und durchpusten mit Druckluft oder Du nimmst den Vergaser Reiniger aus dem "S" Programm von der Tante oder Polo. das ist auch ok . Aber das auspusten ist trotzdem notwendig. (Gute Ab und Be Lüftung während und nach der Arbeit, da der Reinger Lösemittel enthält)

    ABER ACHTUNG ! Der Vergaserreiniger enthält unter anderem Xylol und das greift das Gummi der Unterdruckmembran an, diese unbedingt vor der Reinigung mit besagten Reiniger entfernen, die nimmt sonst Schaden. ( Bei anderen Vergasertypen hier auch die Beschleuniger Membranen entfernen)

    Bei mir war in der "F" alles nur noch ein Klumpen und da habe ich alle Düsen, Düsenstöcke und Sitze erneuert. Da half auch ein reinigen und Ultraschallbad nicht mehr). Die Schieber und die Drosselklappen hatte ich wieder hinbekommen.

    Ich lege mir, wenn ich am Vergaser arbeite immer ein großes weiches Tuch auf dem Tisch unter, das hilft kleine Teile beim wegspringen etwas im Zaum zu halten :) .

    Ich als fauler Sack stelle immer zwei Töpfe für Schrauben und Kleinmaterial zum trennen in Linken und Rechten Vergaser ( Oder von Vergaser 1 bis 4 entsprechend erweitert)

    und wie weiter oben erwähnt am einfachsten immer nur an einem Vergaser arbeiten und Teile nicht vertauschen, man ärgert sich nachher nur unnötig........


    Caramba oder WD 40 einen Tag vorher auf die Schrauben der Schwimmerkammerwanne (4x) und der Unterdruckhaube(4x), hilft beim demontieren. Die Schrauben fressen sich bisweilen durch Elektrolyse im Gehäuse fest. ( PH2 ist meistens die Größe der Schraubeninlets)

    Die Feder der Drossel fette ich nach dem Reinigen mit Lagerfett, man kann auch Kettenfett nehmen.

    Beim Einbau dann die Gummiränder vom Lufa und Zylinderstutzen mit ein bisschen Motoröl fetten und den Rand vom Vergaser am Ein und Auslass, dann gehts "fast" von selbst wieder rein. Schön drauf achten das alle Schlauchschellen und Anschlüsse wirklich wieder dicht sind, Nebenluft macht fiese Fehlerbilder, die einem das Siegesbierchen anschließend echt verderben können ;-))


    Aber by the way, ich kenne es eigentlich, das die Doppel - Vergaser auch bei den Eintöpfen ( zB DR 800, 650 ) nach der Revision synchronisiert werden, ist das bei der Ur F nicht nötig ? Ich konnte da nichts in der Unterlagen finden.


    Viele Grüße



    Thorsten

  • matottiberlin:

    Gute Tipps, so würde ich es auch machen :thumbup:

    Beim Einbau dann die Gummiränder vom Lufa und Zylinderstutzen mit ein bisschen Motoröl fetten und den Rand vom Vergaser am Ein und Auslass, dann gehts "fast" von selbst wieder rein.

    Dafür würde ich allerdings Silikonfett bzw. -öl nehmen, bekommt meiner Meinung nach den Gummistutzen besser als Motoröl. Die freuen sich auch zwischendurch über eine kleine Dusche damit.

    Aber by the way, ich kenne es eigentlich, das die Doppel - Vergaser auch bei den Eintöpfen ( zB DR 800, 650 ) nach der Revision synchronisiert werden, ist das bei der Ur F nicht nötig ? Ich konnte da nichts in der Unterlagen finden.

    Wenn man die Vergaser nicht trennt, ist das eigentlich nicht nötig - die Einstellung wird dann ja nicht angetastet.


    Konny25 :

    Noch ein Nachsatz zum Vergaserausbau: Gaaaaanz vorsichtig mit der Kunststoff-Überwurfmutter vom Chokezug umgehen. Die verabschiedet sich sehr schnell, und Ersatz ist original nicht mehr zu bekommen, ist dann nur über Alternativen zu reparieren.

  • Aber by the way, ich kenne es eigentlich, das die Doppel - Vergaser auch bei den Eintöpfen ( zB DR 800, 650 ) nach der Revision synchronisiert werden, ist das bei der Ur F nicht nötig ? Ich konnte da nichts in der Unterlagen finden

    Aufgrund der fehlenden Unterdruckanschlüssen kann man, wenn überhaupt, nur rein mechanisch synchronisiern. Sieh dazu das Video, dass ich schon oben verlinkt habe, oder auch dieses.

    Sind zwar beide in Englsih aber die Idee sollte auch so klar werden. Man vergleichet die Öffnung der Drosselklappen und stellt dann beide gleich ein.

    Aber wie gesagt: Wenn man am entsprechenden Schräubchen nichts verstellt muss man dies nicht machen. Also Finger und Schraubenzieher weg.


    Apropos Schraubenzieher: Bei der Arbeit am Vergaser lohnen sich wirklich hochwertige Philips Schraubenzieher von PB Swisstool oder von Vessel aus Japan. Die Gefahr, dass man die Schrauben vernudelt ist mit denen reduziert.

    Ich habe beide und kann sagen, dass beide absolut ebenbürtig sind. Erster habe ich aus offensichtlichen Grund, letztere da behauptet wird, dass diese Japanischen speziell gut bei den Vergaserschrauben seien.

    Ach ja. Wenn es um Innen- und Aussnsechskant geht dann ist Wera mit seinen Hex-Plus das Non-Plus-Ultra.

  • Noch ein Nachsatz zum Vergaserausbau: Gaaaaanz vorsichtig mit der Kunststoff-Überwurfmutter vom Chokezug umgehen. Die verabschiedet sich sehr schnell, und Ersatz ist original nicht mehr zu bekommen, ist dann nur über Alternativen zu reparieren.

    Kann ich dementieren. Hab erst im Juli eine bei leebmann gekauft.


    https://www.leebmann24.de/fuehrungshuelse-13112343422.html

    Das ist das Gute an diesem Forum: Irgendwer weiß immer etwas, und ist auch bereit es zu teilen :thumbsup2:

    Wußte bisher nur aus anderen Beiträgen, dass die Führungshülse nicht mehr lieferbar ist - ich habe sie bisher selber noch nicht neu benötigt. Umso besser, dass Leebmann dieses empfindliche Teil offensichtlich wieder im Programm hat! Danke für die Info! :thumbsup2:

  • Hi,

    ja mit Silikon massiere ich die Lufa Anschlüsse vorher und nachher auch ein, das hatte ich vergessen, das hilft bei der flexibilitie :) .

    Wenn man im Winter an den Vergaser ran muss, dann Benzin ablassen, einen Fön nehmen ( entweder einen Haarföhn oder einen Heißlutföhn mit Temp. Wahl ) und die Gummis bei 50 bis 60 Grad warmföhnen. Das hilft enorm. ( Dauert ne Weile..........) . Man muss nicht unbedingt den Lufakasten abbauen.

    Mit dem Schraubendrehern kann ich auch nur absolut bestätigen. Ich habe mir auch extra und nur dafür, damit diese nicht vergnaddelt werden, ein Set PH 2, Ph1, und PH3 gegönnt. Wera ist schon ganz gut, andere namenhafte Werkzeughersteller tun es auch ;) . Weil, wenn die Schrauben vergnaddelt sind dann heissts ausbohren, was ich am Vergaser echt ungern tue :) . Auch für die Düsen sollte man den richtigen Schlitzdreher nehmen. Auch da habe ich ein eigenes Set nur für Vergaser.

    Die Choke Schraube bekommt man mit einem sauberen 12er Schlüssel rausgedreht, dann mit etwas Feinmotorik beim raus drehen angesagt und schauen das die Choke Nadel nicht irgendwo gegenschlägt . Raus ist oft nicht das Problem, eher das rein, weil der Choke Zug gerne möchte das das Kunststoffgewinde nicht absolut gerade aufsitzt. Da muss man sehr aufpassen das stimmt :) , aber ist alles keine Raketentechnik und mit List und Tücke kriegt man fast jede Mücke :) . Nur Mut :) !


    Zum einstellen der Leerlaufschraube empfiehlt sich ein Winkelgetriebeschlitzdreher oder man bastelt sich selbst einen kurzen Schlitzdreher, bei der F stört der Ölschlauch beim ersten/linken Gaser etwas.. ( Ein bisschen fluchen ist erlaubt, kicher kicher)




    Viele Grüße


    Thorsten

  • Zum einstellen der Leerlaufschraube empfiehlt sich ein Winkelgetriebeschlitzdreher oder man bastelt sich selbst einen kurzen Schlitzdreher, bei der F stört der Ölschlauch beim ersten/linken Gaser etwas..

    Wenn man eine 1/4" Ratsche mit feiner Rasterung und einen passenden Bit-Einsatz nimmt, geht das auch ganz gut (der Motor sollte allerdings kalt sein, ansonsten helfen geeignete Handschuhe gegen Verbrennungen am Krümmer oder man macht's von der linken Seite, wenn Ratsche und Handgröße das hergeben). Den Bithalter vorher mit einem Edding markiert, gelingt das Zählen der Umdrehungen deutlich einfacher.