Kraftstoffpumpe PE schweißen

  • Guten Tag liebes Forum!


    Bitte verzeiht mir, wenn ich mit meinem ersten Forenbeitrag die Gelegenheit für eine kurze Einleitung nutze. Weiter unten schildere ich das einfache Problem!


    Zuerst freue ich mich sehr, hier neu zur "Gemeinde" zu gehören. Am Samstag habe ich mir eine F 650 GS Dakar, BJ 2002, mit ~44'000 km Laufleistung für 2500€ und damit mein erstes eigenes Motorrad gekauft! Die Ausstattung ist ordentlich: ABS, Griffheizung, BMW Topcase, BMW "Tank"-rucksack, Abdeckplanen und ein Ladegerät gehören dazu. Die Probefahrt lief trotz 50 - 100 m Sichtweite im Nebel gut - die Maschine hat mich überzeugt. Ich handelte die nette Verkäuferin, die aus sehr guten Gründen zum Motorradfahren keine Zeit mehr findet, von 3000 € VB herunter, da die Griffheizung nicht richtig funktioniert. Auf meiner Heimfahrt ging auf der Autobahn bei entspannten 110 km/h die Reserveleuchte an, also ab an die Tanke und schauen, was in den neuen Schatz hinein geht. Nachdem ich vom Bezahlen zurück kam, stand meine Freundin schockiert neben dem Gerät und beobachtete, wie sich darunter eine Benzinpfütze bildete - was für ein Mist... Nach kurzer Schocksekunde ging die Sitzbank runter und offenbarte ein kleines Loch mitten in einer Ecke der Benzinpumpeneinheit! Wir haben so viel Sprit wie möglich ablaufen lassen, das Leck gestopft und sind langsam und mit regelmäßigen Pausen und Kontrollen bis nach Haus gefahren - immerhin. Nun wurde mir klar, dass nicht der Tank (den es gebraucht relativ erschwinglich gibt) defekt ist, sondern die viel teurere Benzinpumpe...


    Ich war heute also direkt bei einer kleinen Motorradwerkstatt, wo mir ein älterer, sehr selbstüberzeugter Herr erklärte, dass ich nicht um den Kauf einer neuen Pumpeneinheit herumkomme und genau das ist meine große Furcht.

    Hat jemand von euch möglicherweise Erfahrungen mit dem Schweißen von PE gemacht? Wo geht man mit einem solchen Anliegen hin? Die Motorradwerkstatt will es offenbar keinesfalls versuchen - sicher auch aus Gewährleistungsgründen. Kann man das vielleicht selbst schaffen?


    Meine große Vorfreude ist nun leider ein wenig eingetrübt...

    MfG


    P.S. Ein Bild ist im Anhang.

  • Hallo Hans Wurst,


    willkommen im Forum. Dachte das Teil gibt es als Ersatz, dem ist leider nicht so. Ich habe keine Erfahrung mit dem schweißen von Kunststoff. Mutig setzen den Heißluftfön an ... denke ich mir, natürlich nur ausgebaut und weit weg von Restbenzin.


    Viele Grüße

    Torsten

  • Hallo Seevetaler,


    vielen Dank für die schnelle Antwort! Ja, das passende Teil ist dort abgebildet: Nr. 4 - Kraftstoffpumpeneinheit. 314,23 € würden mir schon weh tun. Wenn es nicht anders geht, dann ist das so. Aber eine günstigere Lösung wäre mir natürlich lieber.


    MfG

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe das die Papierwicklungen um den Stecker und die Benzinleitung von der Tankstellen-Aktion stammen und überflüssig sind?


    Loch im Benzinpumpendeckel_autoscaled.jpg

    Das Loch ist in der Mitte vom Pumpenträger, da wo ich den Kreis gezogen habe? Dann fehlt tatsächlich Material. Sieht für mich aus wie gebrochen nach hoher Druckbelastung. Mir ist nicht klar wie man diesen Schaden erzeugen kann:confused:.

    Das Material dürfte PE sein. Wenn es mein Motorrad wäre würde ich die Pumpeneinheit ausbauen und trocknen lassen. Danach kannst Du es mit Klebstoff versuchen. Mit mit dem Begriff PE Kleber bei Go**le und einem Besuch im nächsten Baumarkt kommst Du weiter. Allerdings ist es fraglich ob das unter den Einsatzbedingungen lange hält.


    Für eine dauerhafte Reparatur würde ich Ausschau nach einer gebrauchten Pumpeneinheit halten.


    Danke, Gruß Ralf

    Ein Gott ist der Mensch wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt.

    Friedrich Hölderlin

  • Hallo Ralf,


    das hast du absolut richtig erkannt. Auf Nachfrage teilte mir die Vorbesitzerin dann mit, dass sie vor einiger Zeit (das Motorrad stand lange in einem Schuppen und wurde kaum noch oder gar nicht gefahren) eine Mäusenest unter der Sitzbank hatte. Meiner Meinung nach sehen die Spuren tatsächlich nach Nagetier aus. Dass das nie aufgefallen ist, ist mir aber auch ein Rätsel. Zumal uns bei der Aktion die Stelle sehr klebrig vorkam - als hätte jemand bereits versucht sie abzudichten.


    Vielen Dank für deinen Rat, ich sehe mich mal um. Vor dem Kleben von PE habe ich aber etwas scheu, da das nur schwer möglich ist (PE ist sehr Lösemittelresistent). Daher kam ich auf das Schweißen. Aber eine gute Anleitung findet man für Letzteres eben nicht.


    MfG

  • Servus


    Grosser Lötkolben ein Stück Kennzeichenunterlage vom Auto und dann schön warm machen und zukleben mit dem kunststoff der

    Nummernschildunterlage. Fettfrei ist es ja. Mit dem Lötkolben kannst du das schön glätten. Falk aus Freital

    Wer vor der Wahl etwas verspricht darf sich nicht wundern wenn WIR uns verwählen!

  • Vielen Dank für eure Tips!


    Da ich im Gegensatz zum Heißluftföhn einen Lötkolben da liegen habe, werde ich diese Methode mal selbst ausprobieren. Ich berichte dann sobald ich dazu gekommen bin.


    MfG

  • Ich kann nun nach ettlichen gefahrenen Kilometern und mehreren Tankvorgängen bestätigen, dass das Schweißen hier wirklich seinen Dienst getan hat. Ich habe passenden Kunststoff in dünne Streifen geschnitten und mit einem breiten Lötkolben so lange erwärmt, bis man es geradeso quasi spachteln konnte. So habe ich nach und nach in dünnen Schichten die Ecke wieder anmodelliert. Seitdem hatte ich nur einmal, direkt nach einer randvollen Tankfüllung, das Gefühl, dass die Stelle etwas schwitzt, was mir aber wenig Sorgen bereitet.


    MfG