Kaltstartprobleme

    Liebe Community,

    wahrscheinlich werden einige von euch ein Deja-Vu Erlebnis haben, wenn sie von meinem Problem hören: Ich habe Startprobleme bei meiner Dakar (2007). Manchmal orgelt sie nur, manchmal springt sie an und geht nach 10 Sekunden wieder aus.


    Und obwohl es viele nicht glauben werden, ich habe tatsächlich die Forensuche bedient und einige der folgenden Ratschläge bzw. Lösungen befolgt:

    - Startprozedur durchgeführt (Zündung an, Gas 3x aufdrehen und zur Ausgangsposition bringen, Zündung aus, Warten, Zündung an und Starten)

    - Temperaturfühler im Ansaugschnorchel gewechselt (hatte ich in Reserve)

    - Neue Batterie probiert (ebenfalls in Reserve)

    - Drosselklappenansteller kontrolliert (konnte oberflächlich keine Verunreinigungen feststellen). Drosselklappe sah auch ok aus.

    - Ölgetränkten Luftfilter getauscht


    Ich bin leider mechanisch nicht so bewandert. Was mir aber aufgefallen ist sind folgende drei Punkte:

    - Beim erstmaligem Ausbau der Komponenten, habe ich gemerkt, dass im Luftfilterkasten verdammt viel Öl drinnen war. Ich habe das Bike erst seit 6 Monaten und habe nie Öl nachgefüllt. Der Vorbesitzer war einen Monat vor Verkauf des Motorrads noch beim Service.

    - Ich habe die Startprobleme nur wenn der Motor kalt ist. D.h. meistens funktioniert es nach ein paar Startversuchen und wenn ich dann gefahren bin, den Motor abstelle und ihn zeitnah wieder starte, springt er tadellos an.
    Das hat auch zum Vorführeffekt beim Mechaniker geführt. Die Fahrt dorthin hat gereicht, dass der Motor warm war und sofort anging.


    Irgendwann war ich in der Eile ziemlich verzweifelt und hab mit ein wenig Gas nachgeholfen und dann ist der Motor auch nicht mehr ausgegangen.
    Wie ich diesem Forum im Nachhinein entnehmen durfte, ist das ein Sakrileg und ich habs wieder sein lassen. Seitdem brauche ich wieder mindestens 3 Startversuche damit der Motor anspringt und durchläuft, auch mit Startprozedur.


    Leider habe ich die Dakar nicht beim Mechaniker gelassen, weil er meinte, dass die Suche aufwändig sein könnte und dementsprechend auch der Preis sehr hoch werden würde (in Relation zum Wert des Motorrads). Er meinte, wenn der Motor auch mit ein bisschen Gas anspringt, dann könnte ich es auch zur Gewohnheit machen. Ist zwar nicht schön und gängig, aber aus seiner Sicht lief der Motor auf den ersten Blick auch einwandfrei.


    Meine konkreten Fragen jetzt an euch:

    - Kann es sein, dass ich die Startprozedur öfter durchführen muss bis die Drosselklappe kalibriert/angelernt wurde?

    - Im Reparaturhandbuch steht, dass man beim Ausbau des Drosselklappenanstellers diesen bzw. das Gewinde reinigen sollte. Aber wusste ich auch nicht wie man diesen auseinanderbaut bzw. welches Gewinde gemeint ist. Leider habe ich auch nicht in den Bypasskanal reingeschaut wegen Verunreinigungen.

    - Kann es sein, dass der Vorbesitzer es mit dem Öl übertrieben hat, weil eben der ganze Luftfilterkasten im Öl stand und dass das der Grund für das Startproblem ist?

    - Sonst irgendwelche Hinweise?

    Leute vielen Dank im Voraus für eure Anregungen, Ideen bzw. Vorschläge :notworthy:

    LG

    Servus!


    Zitat von Roddzz

    Drosselklappenanstellers

    Gibts keinen (außer deiner rechten Hand), sondern eben den besagten Leerlaufsteller. Dieser umgeht die Drosselklappe und regelt über einen Konus die Luftzufuhr und damit den Leerlauf.

    Hier in Position 6 zu sehen. Reinigen und sollte wieder passen.

    Zitat von Roddzz

    Drosselklappe kalibriert/angelernt wurde?

    Leerlaufsteller "anlernen": https://www.g650x-forum.bmw-mo…/viewtopic.php?f=5&t=4522

    Zitat von Roddzz

    dass der Vorbesitzer es mit dem Öl übertrieben hat

    Ja. Ölkontrolle bitte immer streng nach Handbuch durchführen. Ansonsten wird oft zu viel nachgefüllt. Der Rotax sollte auch bei hoher Laufleistung keinen Ölverbrauch zeigen, daher muss man zwischen den Ölwechsel eigentlich nie nachfüllen.


    Zündkerzen würd ich mir ebenfalls ansehen. Laufleistung?


    PS: Bitte "Mein Motorrad" eintragen. Hilft beim schnellen Blick.

    Guten Morgen FünfzuEins,

    In dem mir vorliegenden Handbuch nannten sie den Leerlaufsteller Drosselklappenansteller. Leerlaufsteller ergibt aber wesentlich mehr Sinn und ich finde definitiv mehr Ergebnisse bei der Suche dazu.
    Kannst du mir sagen wie man diesen reinigen soll? Es ist ein solides Stück Plastik mit einem Metallzapfen. Auf dem Zapfen ist eine Hülse die sich zurückschieben lässt, aber ich hab nicht herausgefunden wie man den LLS auseinanderbaut.

    Ich werde mal die Anlernprozedur versuchen und mein Motorrad habe ich eingetragen.

    Laufleistung ist 44.000 km (40k Service wurde gemacht laut Dokumentation des Vorbesitzers.

    Vielen Dank für deine Antworten!!

    Lies Dich mal hier ein

    CS + GS haben fast idente Einsprotzanlagen


    Beitrag
    RE: Scarver 2 Spark ruckelt in unteren Drehzahlen
    (Zitat von F650CS2005)

    Hallo Michael, diese und andere "einfachen" Tipps habe ich ausprobiert, nichts hat geholfen. Der Tipp von rpr61 brachte für meine CS die entscheidende Hilfe. Einspritzanlage ausgebaut. elektronik abgeschraubt, in Ultraschallreiniger gepackt, eine Stunde brutzeln lassen, nochmal duchgespült, alles zusammen- und eingaut, CS läuft.
    Bei dem einen so und bei dem anderen so. Bei mir war es leider so.
    Gruß Hans-Dieter
    scarvi




    Wenns Gemisch halt nicht sauber Zündfähig zerstäubt ist isses Egal ob Versager mit "versifften " Düsen oder Motronic mit "versifften " Düsen

    Danke für den Tipp. Wäre das Symptom bei einer verstopften Einspritzanlage nicht immer da?
    Nach dem Warmlaufen springt, springt er ohne Probleme wieder an. Oder ist dann die Anlage temporär durchgespült?
    Sorry für die blöden Fragen :D

    Zitat von Roddzz

    Nach dem Warmlaufen springt, springt er ohne Probleme wieder an. Oder ist dann die Anlage temporär durchgespült?

    Egal ob Versager oder Einspritzer

    Kalt muss das Verhälnis perfekt sein sonst kannste Batterie leer orgeln

    Warm zündelt alles dann prima


    Da reichen mü an Ablagerunge das eben nicht mehr alles perfect shiny ist

    Noch eine Zusatzfrage: Sollte der Leerlaufsteller im ausgeschalteten Zustand (also beim Ausbau) komplett eingefahren oder ausgefahren sein?
    Bei mir war der Zapfen (weiß nicht wie man das nennt) ausgefahren beim Ausbau.

    Zitat von Roddzz

    Noch eine Zusatzfrage: Sollte der Leerlaufsteller im ausgeschalteten Zustand (also beim Ausbau) komplett eingefahren oder ausgefahren sein?
    Bei mir war der Zapfen (weiß nicht wie man das nennt) ausgefahren beim Ausbau.

    Dezidiert fragste dazu am besten den bob-muc oder auch den Josef rotax

    Einsprotzer ist eher deren Baustelle,Ich bin Versagerorientiert

    Aber wenns penible buzze reicht um ansich Intakte töffs am laufen zu halten...leiden wir alle unheilbar am selben Virus ;)


    Rolf

    Zitat von Roddzz

    Sollte der Leerlaufsteller im ausgeschalteten Zustand (also beim Ausbau) komplett eingefahren oder ausgefahren sein?

    Weder noch, ich denke der bleibt einfach so wie kurz vor dem Abschalten des Motors. Bei Zündung an entscheidet sich das Motorsteuergerät aufgrund der Ansaugtemperatur (=Lufttemp.) und Motortemp. (=Lufttemp, bei Kaltstart) für einen Wert und regelt nach dem Starten davon ausgehend weiter. Zumindest habe ich das so verstanden. Daher die "goldene Regel" ohne Gas zu starten - ansonsten muss die Regelung zusätzlich diesen Fehler im Luftstrom ausgleichen.


    Konus und vor allem die Bohrung sauber machen. Bremsenreiniger und die Kunststoff/Gummiteile besser auslassen ;)

    Guten Abend Zusammen.


    Was ich hier zum Thema Kaltstartprobleme lese, erinnert mich sehr stark an meinen Eintrag, der dann recht viel Aufmerksamkeit hatte:


    Beitrag
    Motor springt schlecht an
    Hallo Zusammen.

    Unsere F650 CS hatte letzten Sommer ca. 19.000 km auf dem Tacho. Für das Baujahr 2002 vgl. wenig. Wir haben uns aber gedacht, wir könnten der Kleinen was Gutes zun. Also haben wir im Vorfeld der 20.000 km Inspektion den Luftfilter gewechselt und eine Iridium-Zündkerze eingebaut. In der Werkstatt haben wir dann gesagt, man möge bitte das Motul 10W-40 Öl rein tun (5100) (Vorher wurde - warum auch immer - Automotoröl 10W-40 von Aral rein gemacht). Eigentlich lief der Motor…
    T800


    Ich habe in dieser Zeit folgendes probiert:


    Keine Besserung:

    • Andere Zündkerze
    • Startprozedere mit Drehen am Gasgriff oder ohne
    • Neue Gel-Batterie
    • Zündspule wurde von BMW geprüft: OK
    • Steuergerät wurde von BMW geprüft: OK
    • Systemreiniger von Liqui Moly
    • Alle Relais ausgetauscht
    • Alle elektrischen Zusatzverbaucher abklemmen
    • Reinigung Leerlaufregler
    • Ruhestrommessung (3 µA)


    Gewisse Besserung:

    Wenn man das Motorrad selten bewegt, dann kann das mit dem Starten schon dauern. Wird das Motorrad täglich benutzt, gibt es keine Probleme.


    Was ist damals noch sehr interessant fand, dass bei Temperaturen < 5 °C Starten mit einem Powerpack immer funktioinerte. Ohne Powerpack war es ein Vabanquespiel.


    Zum Thema Öl im Luftfilterkasten: Auch bekannt. Hier ist es allerdings so, das wohl die freie Werkstatt bei der Inspektion nicht drauf geachtet hat, das MAX bei warmen Motor anliegen muss und nicht bei alten Motor.


    Gruss, Horst.

    Zitat von FünfzuEins
    Zitat von Roddzz

    Sollte der Leerlaufsteller im ausgeschalteten Zustand (also beim Ausbau) komplett eingefahren oder ausgefahren sein?

    Weder noch, ich denke der bleibt einfach so wie kurz vor dem Abschalten des Motors. Bei Zündung an entscheidet sich das Motorsteuergerät aufgrund der Ansaugtemperatur (=Lufttemp.) und Motortemp. (=Lufttemp, bei Kaltstart) für einen Wert und regelt nach dem Starten davon ausgehend weiter. Zumindest habe ich das so verstanden. Daher die "goldene Regel" ohne Gas zu starten - ansonsten muss die Regelung zusätzlich diesen Fehler im Luftstrom ausgleichen.


    Konus und vor allem die Bohrung sauber machen. Bremsenreiniger und die Kunststoff/Gummiteile besser auslassen ;)



    Vielen Dank Leute, echt tolle Community.
    Ich habe die eine oben erwähnte Prozedur zum Anlernen des Leerlaufstellers probiert und seitdem springt die Maschine zumindest jedes Mal an. Nach ca. 10 Sekunden tut sie sich schon schwerer (sofern ich nicht schon losgefahren bin).
    Ich werde jedenfalls die Bohrung und verdreckten Teile sauber machen und berichten was das Outcome war (blöd, dass ich nicht daran gedacht habe als ich alles freigelegt hatte).

    Zitat von Roddzz

    Noch eine Zusatzfrage: Sollte der Leerlaufsteller im ausgeschalteten Zustand (also beim Ausbau) komplett eingefahren oder ausgefahren sein?
    Bei mir war der Zapfen (weiß nicht wie man das nennt) ausgefahren beim Ausbau.

    ich musste das Ding noch nie ausbauen, gehe aber davon aus das ausgefahren (Bypass verschlossen) der Normalzustand bei Zündung aus ist. (die Chance richtig zu liegen ist 50% ...)


    Auf der anderen Seite funktioniert er ja bei warmen Motor, ansonsten würde der Motor die Leerlaufdrehzahl nicht halten.


    Wenn der Motor warm ist, ist die Drehzahl konstant oder sägt der Motor => Drehzahlschwankungen?


    Nach dem Reinigen des Leerlaufsteller würde ich ein paar Meter fahren damit sich die Adaptionswerte anpassen, falls es für den Leerlaufsteller welche gibt.

    Ich vermute mal du hast keine Diagnosegerät um die Adaptionswerte zurückzustellen.


    Wenn der Motor warm ist, dann ist die Drehzahl konstant.

    Ich habe kein Diagnosegerät, werde aber auf jeden Fall den Rat mit dem Fahren befolgen. Danke dir.

    Meiner sägt warm immer minimal. Nadel bewegt sich nicht wirklich, aber man hört es. Hab alles probiert, ist einfach so.


    PS: Text markieren, dann als Zitat einfügen. Mobil nicht immer ganz einfach, am PC jedoch wunderbar.

    Wie ist denn der Systemdruck des Spritversorgung? Kann es sein, dass das Rückschlagventil defekt ist und so kein Haltedruck aufgebaut wird. Dann würde es immer etwas dauern, bis die Spritpumpe genug Benzindruck aufgebaut hat. Hört man das Surren der Pumpe für 2 Sekunden, wenn die Zündung eingeschaltet wird?

    Zitat von citronaut

    Wie ist denn der Systemdruck des Spritversorgung? Kann es sein, dass das Rückschlagventil defekt ist und so kein Haltedruck aufgebaut wird. Dann würde es immer etwas dauern, bis die Spritpumpe genug Benzindruck aufgebaut hat. Hört man das Surren der Pumpe für 2 Sekunden, wenn die Zündung eingeschaltet wird?

    Hi Citronaut, ja die hört man. Auch dir vielen Dank.

    Dann ist die Spritpumpe zumindest elektrisch in Ordnung. Ob sie den aufgebauten Druck auch hält, kann so noch nicht abgeschätzt werden. Was passiert, wenn du die Leitung vom Benzinfilter/Druckregler zum Einspritzventil abziehst - kommt da eine Schwall Benzin? So müsste es zumindest sein, wenn der Haltedruck anliegt.

    Gegen ein defektes Ventil spricht allerdings, dass die Maschine warm problemlos anspringt. Denn wegen Dampfblasenbildung müsste das Problem bei warmen Motor eher noch stärker auftreten.


    Hast du die Möglichkeit, den Fehlerspeicher auszulesen? Bei meiner stand da der Idle speed sensor (Leerlaufsteller) als Fehler drin. Der regelt nicht immer richtig und dann geht der Motor einfach aus, weil zu viel oder zu wenig Luft beigemischt wird. Ich habe den Sensor demontiert und gereinigt - vor allem den Teil der Einspritzeinheit, wo der Sensor drin sitzt. seit dem ist der Fehler nicht wieder aufgetreten. Falls er doch wieder auftritt, würde ich den Leerlaufsteller erneuern.

    Da dein Motor startet, wenn du etwas Gas gibst, würde ich eher zu wenig Luft vermuten. Denn durch das leichte Öffnen der Drosselklappe würde der Fehler des Leerlaufstellers quasi übertüncht.

    sers Roddzz ,


    seh grad dass du im 20. zuhaus bist.

    könnt ggf mal vom 21. , nähe birner rüberkommen um die motronic auszulesen. hab den adapter+ motoscan.

    wenn du magst, sag bescheid! vllt am besten per tel, meins findest du im profil bei über mich.


    take care, ride save!

    ralph