Steuerkette zu stramm - normal?

  • Hallo!

    Bei meiner Ur-F (96er, 33')habe ich festgestellt daß die Steuerkette SEHR stramm gespannt ist. Daraufhin habe ich die Schraube herausgedreht und den Bolzen herausgeholt. Schon beim Eindrehen der Schraube wird deutlicher Druck auf den Bolzen ausgeübt, es ist unmöglich die Schraube von Hand anzuziehen.

    Ist das normal?

    Der Bolzen ist sehr leichtgängig, der Öldruck ist okay. Alle Bauteile machen einen unbeschädigten Eindruck.

    Im Leerlauf ist ein deutliches Schaben zu hören.

    "Ich bin hier um Autos zu reparieren, nicht um sie zu demolieren!"

  • hallo

    Komisch, bei mir , also so kam es mir vor, war sie bei der Ventilkontrolle zu locker.

    Aber keine Geräusche vorher da gewesen, also habe ich mir weiter keinen Kopf gemacht.

    Gruß

    Oli

    Unterwegs mit:

    Suzuki DR125 ; BMW F650 Gespann ; Honda Transalb 600 ;

  • Daraufhin habe ich die Schraube herausgedreht und den Bolzen herausgeholt.

    mit Bolzen meinst du vermutlich den Kettenspanner?


    Das die Kette zu locker ist, kann passieren, aber zu stramm wäre mit neu. Einzige Idee dafür wäre ein verklemmter Kettenspanner, aber davon habe ich bisher noch nie gehört oder jemand hat da eine andere Feder eingebaut.

    Aber die Steuerkette soll normalerweise recht stramm sein, damit sie weniger verschleißt und vor allem nicht überspringt.

  • Ein defekter Steuerkettenspanner ist bei den Einspritzern nicht selten. Starke Geräuschentwicklung. Hatte ich an meiner Dakar in über 130.000 km zweimal. Bei den Vergasern ist mir da auch nix geläufig.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Ich will mir den Kollegen auch Mal genauer anschauen. Was muss man denn generell machen um da Mal zu schauen wie die Lage ist?

    der Spanner muss eben leichtgängig sein, mehr gibt es da nicht zu testen.


    besser ist der Test im eingebauten Zustand. Beim Start rasselt die Kette ganz kurz, wenn der Motor läuft sollte das Rasseln der Kette verschwinden. Startet man den Motor und das Rasseln kann man relativ lang wahrnehmen, könnte der Spanner defekt sein.

    Ursache für das Rasseln ist, das es ein hydraulischer Kettenspanner ist. Beim Start ist kein Öldruck vorhanden und der Spanner arbeitet nicht optimal. Bei laufendem Motor ist Öldruck vorhanden und das Rasseln der Steuerkette sollte nicht wahrnehmbar sein.

  • Ich habe zwei Reparaturanleitungen hier, die vom Bucheli-Verlag und die von Hans König. In beiden ist zum Thema hier keine Erklärung zu finden. Weil rotax von einer Feder geschrieben hat, die es bei meiner nicht gibt, habe ich noch mal reingeschaut. Und dabei eine mögliche Erklärung für mein Problem gefunden.

    Auf Explo-Zeichnungen in der RA vom Bucheli-Verlag (Bd. 5188, S. 43, Abb. 97 + S. 47, Abb. 115) ist ein Dichtungsring für die Verschlußschraube zu sehen (so wie bei einer großen Ölablaßschraube, z.B. VW T4) - der bei meiner fehlt. Stattdessen gibts dort eine Art Dichtungsmasse. Da war wohl ein Pfuscher am Werk ... :cursing: Ich werde mir einen passenden Dichtring besorgen und dann sehen wir weiter.

    Auf dem Foto kann man recht gut erkennen, wie stark die Schraube gegen den Kolben gedrückt hat.

  • Der Bolzen ist sehr leichtgängig, der Öldruck ist okay. Alle Bauteile machen einen unbeschädigten Eindruck.

    Im Leerlauf ist ein deutliches Schaben zu hören.

    Dann guck Dir die Steuerkettenschiene an...

    Defekter Spanner ist mir 1 bekannt.. Corsicanec kannst bestätgen..

    War dem madmike seiner..Nach Ersatz aus meinem Fundus schnurrte dessen F wie eine Katze

    Insofern muss Ich unserem Michel kontra geben



    War diese Aktion


  • Hallo,

    ist ein Dichtungsring für die Verschlußschraube zu sehen (so wie bei einer großen Ölablaßschraube

    Richtig, es ist genau die gleiche Dichtung.

    18 mm Innendurchmesser.

    Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Aluminium- oder Kupferring handelt.

    Die Anzugskraft kann ich nicht sagen, aber es ist unwahrscheinlich, dass Sie das Gewinde zerreißen. Es ist kein so launischer Ort wie ein Ölablassstopfen.


    Der Bolzen ist sehr leichtgängig, der Öldruck ist okay. Alle Bauteile machen einen unbeschädigten Eindruck.

    Es ist sehr schwierig zu bestimmen, ob die Details in Ordnung sind. Vor allem, wenn Sie kein neues Teil zum Vergleich haben.

    Ich schlage vor, einen kurzen Test durchzuführen, um besser zu verstehen, ob ein hydraulischer Kettenspanner funktioniert.

    Legen Sie eine passende Münze zwischen den Stopfen und den Kettenspanner. Die Münze kann physisch nicht in den Motor gelangen, also keine Sorge.

    Starten Sie den Motor und fahren Sie normal mit dem Motorrad.

    Wenn keine Fremdklickgeräusche auftreten, muss der Kettenspanner ausgetauscht werden.

    Wenn die Geräusche bestehen bleiben, müssen Sie weiter nach der Ursache suchen. Ich würde damit beginnen, die Position der Nockenwellen und den Ventilspalt zu überprüfen.


    Viel Glück!

    Nik

    Ich will nie schlechte Dinge sagen. Vielleicht ist das die Schwierigkeit der Übersetzung.

  • Der dicke Dichtring, den ich eingebaut habe, hat das Problem gelöst. Das Schaben ist weg, es ist aber auch kein Rasseln zu hören. Die Spannschiene wird jetzt offenbar nicht mehr durch die Schraube auf den Kolben drückend mechanisch gespannt sondern, wie es sich gehört, mit Öldruck. Auf die Dauer wäre der bisherige Zustand wohl der vorzeitige Tod der Spannschiene gewesen.

    "Ich bin hier um Autos zu reparieren, nicht um sie zu demolieren!"

  • Der, den ich eingebaut habe, hat 18 x 24 x 2 mm.

    Guten Abend, bei mir sieht man auch die Abdrücke an der Schraube. Kann sein dass das nicht sein darf. Kann aber auch sein, dass es ein endanschlag ist? Es sind ja seitlich Löcher in dem Kolben drin die ihn mit Druck beaufschlagen auch wenn er an der Schraube anliegt. Was denkst du? Gruß famster

  • Theorie:

    Sobald der Motor abgestellt wird bricht der Öldruck zusammen, die Steuerkette bewegt sich aber noch. Die nicht mehr gespannte Kette "flattert" kurz und gibt kleine Schläge auf die Spannschiene, die wiederum diese Schläge an den Kolben weitergibt und der dann gegen die Verschlußschraube schlägt.


    Durch den dicken Dichtring hat der Kolben bei meiner wieder seine notwendige Bewegungsfreiheit. Er wird, wie es sein soll, nur noch vom Öldruck gegen die Spannschiene gedrückt und nicht mehr durch die Verschlußschraube.


    Wie oben bereits geschrieben, ist das vorher deutlich hörbare Schaben ("OMG, ich habe Schaben in meinem Motorrad!" =O ) seit dem Einbau des dicken Dichtrings verschwunden. Es sind auch keine anderen "verdächtigen" Geräusche zu hören.

    Gestern habe ich mit meiner 650er eine kleine Tour von etwa 100 km gemacht, 50/50 Landstraße und Autobahn. Sie fährt tadellos.

    Es macht so einen Spaß sie zu fahren daß ich mir keine anderes Verbrenner-Motorrad mehr kaufen werde.

    Spoiler-Alert: Eventuell kommt noch eins mit Elektromotor dazu - falls ich was passendes finde. :whistle:

    "Ich bin hier um Autos zu reparieren, nicht um sie zu demolieren!"