wie schnell sinkt Öl im Ausgleichsbehälter R13

  • eetarga - danke für den Beitrag mit Deinen Argumenten, jetzt kann ich den Gedanken auch nachvollziehen. By the way - schöne Werkstatt.


    Ich bin aber auch der Meinung, dass es nicht wünschenswert ist, wenn der Ölstand im Behälter zu weit absinkt. Von Eintopfer wurde ja schon angesprochen, dass im worst case nicht genug Schmierstoff an der Druckpumpe nachkommt. Weiterhin hat ein Trockensumpfmotor normalerweise weniger Volumen im Ölsumpf, als ein Naßsumpf. Wenn dann nach längerem Stand das Ölvolumen fast vollständig im Motorgehäuse steht, wird die Kurbelwelle ganz schön tief im Öl herumpanschen. Wenn das Öl kalt/zäh ist, können dann hohe Belastungen auf die KW wirken.


    Auch das Argument, die Saugpumpe würde den Motor in kürzester Zeit leeren und das Öl wieder in den Behälter pumpen überzeugt mich nicht. Bei meinem R13 muss ich bis zu 20km gefahren sein, bis wirklich der maximale Ölstand im Ölreservoir erreicht wird. So wie im Handbuch beschrieben, dass man eine Minute nach Start schon den Ölstand prüfen kann, ist es bei mir jedenfalls nicht. Die Saugpumpe hat scheinbar nur wenig mehr Förderleistung als ihr Gegenstück und braucht lange, um den Sumpf leer zu saugen. Ist das bei Euch denn anders, also vielleicht meine Saugpumpe zu schwach?

    Die Förderleistung der Pumpen ist so hoch, das deine 2,3l in deutlich weniger als 1 Minute umgewälzt sind. Was du meinst ist die Differenz zwischen Saug- und Druckpumpe. Nach ca 3-5 Sec ist ausreichend Öl im Tank. Den genau so lange dauert es bis die Druckpumpe Öldruck aufbaut nachdem man den Motor komplett leer gemacht hat für Servicearbeiten. Die Druckpumpe hat weniger Förderleistung als die Saugpumpe. Den das Öl muss schneller zurück in den Tank als die Druckpumpe es in den Motor drückt. Der Einlass für die Saugpumpe liegt nahe am Auslass der Druckpumpe.


    Im Grundsatz hast du zwar recht, das die 2-3 sec ohne Öldruck nicht optimal sind. Aber Ich hatte an anderer Stelle schonmal was dazu geschrieben: Ein Dieselmotor(hohe Verdichtung, heisse Verbrennung) braucht 50km um komplett ohne Öl sich zu verlegen. Ca 50 Minuten Konstantlauf auf der Landstrasse. Und selbst wenn der Motor 3 Monate steht ist die Zylinderbahn und die Lagerschalen weiterhin ölbenetzt, also nicht komplett Metall auf Metall. Das ist was EEtarga letztendlich meint....in der Praxis spielt es keine Rolle. Wir reden also von Verschleiss der zehntausende mal auftreten muss bis er den Motor kaputt macht. Meinst das du 10.000 Startvorgänge hinbekommst? Denk dran, das du dann im Schnitt nur 10km weit pro Startvorgang fahren darfst und 100.000km auf der Uhr hast. Meine hat aktuell ca 144.000 auf der Uhr und garantiert kene 10.000 Startvorgänge bisher.


    Wenn man es also einfach reparieren kann, dann mach es. Wenn du dazu aber Öl ablassen und viel rumbasteln musst, fahr lieber und warte bis zum nächsten Ölwechsel...mal ganz pragmatisch betrachtet.

  • Solange ich den Ölwechsel selber ausführe und keine sichtbaren Leckagen zu sehen sind oder Geräusche hörbar, lasse auch ich den Ölbehälter Ölbehälter sein. Es reicht bei mir schon im falschen "Moment" den Motor abzustellen und schon sehe ich nichts im Schauglas.

    Habe ja schon mehrfach geschrieben das ich nicht viel Ahnung von der Motortechnik habe. Diese Ventile bestehen ja lediglich aus einer Feder und einer Gummikugel, gefühlt denke ich, dass die nur abdichten können wenn auch die Pumpe läuft, ohne Druckunterschied ist es meines Erachtens nur eine Frage der Zeit bis der Ölstand in dem Behälter sinkt, ob er ganz leer läuft, keine Ahnung. Bisher hörte sich meine F beim Starten immer ganz normal an und ich hoffe, das bleibt auch noch ein Weilchen so.

  • "In einem Nasssumpfmotor verursacht Ölschwappen gegen drehende Teile einen erheblichen viskosen Widerstand, der parasitäre Leistungsverluste erzeugt . Ein Trockensumpfsystem entfernt Öl aus dem Kurbelgehäuse, zusammen mit der Möglichkeit eines solchen viskosen Widerstands."

  • "In einem Nasssumpfmotor verursacht Ölschwappen gegen drehende Teile einen erheblichen viskosen Widerstand, der parasitäre Leistungsverluste erzeugt . Ein Trockensumpfsystem entfernt Öl aus dem Kurbelgehäuse, zusammen mit der Möglichkeit eines solchen viskosen Widerstands."

    Also wenn jetzt noch jemand einen Ölhobel für die Trockensumpfschmierung als Starterleichtung im zuviel Rückfluß aus dem Öltank-syndrom vorschlägt, dann sind wir so langsam auf Formel 1 Niveau. :bikerbesser:


    Leute, das ist ein Bauernmotor, schaut euch mal z.B. die Literleistung an. Dies ist eine Weiterentwicklung der Rotax Motoren (348, 500 und 560) der mit Militäransprüchen entwickelt wurde. Kein Nebenantrieb eines Raumschiffs. Da sollten damals Schimpansen unter feindlichem Dauerfeuer den Zahnriemen wechseln können - das war das höchte was den Anwendern zugemutet werden sollte.

    Also hier sparen wir uns doch mal den Overkill an Prüfen, Schrauben oder Totlieben?!


    Der will nichts anderes als simples Öl, saubere Luft, gekühlte Flüssigkeit und möglichst wenig Dranrumschrauberei und Verschlimmbesserungen. Wirklich als einzige sinnvolle Optimierung erscheint mir eine Iridiumkerze, das Ding ist nicht zum Tunen vorgesehen. Kaputtgehen tut da im Grunde auch nichts, ich hatte in x-Motoren noch nicht einmal ein Problem mit diesem besagten Ventil. Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd und zu faul zum Nachschauen? :bangin:

    Aprilia Enduros von A bis Z - und mehr :wave:

  • Da hast du recht! Nachschauen ist bei dem Motor wirklich Sinnfrei. Entweder er tropft irgendwo, (was fast ausgeschlossen ist) oder er bläut was eventuell zum Prüfen Zwingen sollte....... Beim Wechsel kippe ich 2,2l (nicht 2,3) wieder rein und gut. Da steht er nach der Fahrt zwischen Mitte und Max.

  • sers,

    ich schau ab und an nach, ob er noch da ist, der motor. :p:

    wie schon geschrieben kriegt der zwischen 10&15.000 km neues öl+filter. ab und an mal nachhorchen ob die ventile zu laut sind, das sollte reichen.


    have phun!

    ralph

  • Nachschauen ist bei dem Motor wirklich Sinnfrei. Entweder er tropft irgendwo, (was fast ausgeschlossen ist) oder er bläut was eventuell zum Prüfen Zwingen sollte....... Beim Wechsel kippe ich 2,2l (nicht 2,3) wieder rein und gut.

    Mache ich bei meiner exakt genauso! Nach dem Ölwechsel fülle ich 2,2l ein und es kommt der Deckel mit seinem Peilstab auf den Rahmentank - und wenn nichts suppt oder qualmt mache ich den erst zum nächsten Ölwechsel wieder auf.


    Allerdings ich habe ja auch kein Schauglas, dass mir ständig ins Auge fällt und eventuell sagt, dass mein Öl sich bei längeren Standzeiten komplett ins Motorgehäuse verkrümelt. Und wenn sich jetzt Jemand sorgt, dass die Druckpumpe deswegen beim nächsten Start nicht sofort ausreichend Öl an die Lager liefern kann und Abhilfe schaffen möchte, dann hat er dafür mein Verständnis.

  • Den Motor würde ich wegen der Sache jetzt auch nicht extra zerlegen. Aber beim nächsten Filterwechsel mal schnell das neue Ventil für 10€ reinschrauben ist es mir wert. Bin auch neugierig, ob/wie sich die Ölhaltung im Tank dadurch ändert.


    < ralph > Ventile die klappern sind nicht besonders problematisch. Gefahr für den Motor droht eher bei zu geringem Ventilspiel. Wenn Auslassventile nicht ganz schließen überhitzen sie gerne mal. Habe bei meinem Motor anfänglich 2-3mal bei den Inspektionen nachgemessen und es dann gelassen, weil es sich nicht verändert hat. War mir zu viel Aufwand um den Ventildeckel abzunehmen...

  • Also ich sag das mal so, wenn du wirklich gegen den Grundsatz "never touch a running system" verstoßen möchtest, dann findest du das Pöse hinter dem Ölfilter versteckt.

    Angeblich soll man den mit 24 NM angezogenen Vogel relativ einfach losdrehen können. Nimm einen vernünftigen Schraubenzieher, keinen Schrott. Und laß eventuell jemand das gesamte Bike gegenhalten, wenn du den Schraubenzieher druckvoll drehend im Einsatz hast.

    Vor meinem geistigen Auge läuft gerade Kopfkino, wie eine F von einer improvisierten Hebebühne seitlich einen Highsider macht, weil der Druck auf den Schraubenzieher dann ein bißchen zu groß war... :devil2:


    Ich schreibe dies aber wie der Blinde vom Sehen :fresse: , ich habe dieses Ventil noch nie ausgebaut..., weder bei den Vorläufern noch bei den F.´s


    Du magst mich und meine Werkstatt nun zu Dilettanten erklären - ich entlüfte auch beim Ölwechsel nichts und niemanden - also bleibt das Ventil wo es ist und hingehört.

    Aprilia Enduros von A bis Z - und mehr :wave:

  • "never touch a running system"

    Genau, zumindest bei diesen Ventilen. Tröste Dich, ich war genauso verunsichert wie Du in der Anfangszeit, aus diesem Grund war auch ich der Meinung ein Problem mit den Ventilen zu haben. Das Problem ist der große Schlitz und einen passenden Schraubendreher o.ä. zu finden, aber wenn Du unbedingt möchtest, nur zu! Ohne passenden Schraubendreher wird es auch schwer die 24Nm wieder anzuziehen, ich habe keine Ahnung weshalb die eine so fest sitzt, die Temperaturunterschiede und Vibrationen tun vermutlich ihr übriges. Du findest für Dich bestimmt die richtige Lösung!

  • Schon aus Forscherdrang muss ich den Ventilwechsel nun wohl mal ausprobieren. Kommt aber erst mit dem nächsten Ölwechsel dran. Bis dahin werde ich noch genau prüfen, wie schnell der Ölstand im Tank absinkt, damit ich feststellen kann, ob die Maßnahme etwas gebracht hat.


    Wahrscheinlich ist der Rotax auch ohne neues Rücklaufventil unkaputtbar, aber bei 10€ für Teile und etwas Arbeitszeit kann ich meinen Basteldrang ruhig ausleben.