F Bockt bei hoher Drehzahl...aber nur im 5.Gang ?

  • Da es immer ab genau der Drehzahl zum bocken kommt, würde ich die Spritleitung vernachlässigen und in den Vergaser schauen. Aus mehreren benannten Gründen.

  • Moin Eckart,


    den Vergaser habe ich zerlegt weil der Choke nicht reagierte.

    Heut habe ich zur Sicherheit beide Zündspulen getauscht....ohne Besserung.


    Im Moment habe ich den Vergaser wieder ausgebaut und denke ich komme der Sache auf die Spur (Spritmangel).

    Die neuen Schwimmernadeln unterscheiden sich von den alten insofern, dass der Federstift in der Nadel bei den neuen deutlich straffer sind.

    Ich vermute das dadurch die Düse früher zugemacht hat wodurch zu wenig Vorrat in die Schwimmerkammer gekommen ist.

    Im Moment suche ich noch verzweifelt die Einstellmaße für die Schwimmer.


    Hardy

  • Für die F650 laut Clymer 14.6 mm von der Dichtfläche




    Schwimmerständegif.cdr (mikuni-topham.de)



    Wie sieht eigentlich die komplette Choke Mechanik aus ? Kunststoffmutter ok ?

  • PROBLEM GELÖST :dance1:


    Problem:

    Bei hohem Spritbedarf (Hohe Drehzahl und hoher Gang) stand nicht ausreichend zur Verfügung. Dadurch Bockte sie in hohen Drehzahlen.


    Ursache:

    Beim Einbau der neuen Schwimmernadeln habe ich den Schwimmer nicht eingestellt.

    Dadurch stand in der Schwimmerkammer zu wenig Sprit zur Verfügung. :bangin:


    Nun läuft sie wieder so wie sie soll und das Wetter passt auch.

    Ihr könnt euch ja schon denken was ich gleich machen werde. :dance1:


    Lieben Dank an alle die so hervorragend unterstützt haben :victory:


    Liebe Grüße

    Hardy

  • So ihr lieben,


    nun gebe ich euch einen kurzen Abschlussbericht meiner Odysee mit der Uhr-F.

    Vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei der Ursachensuche.


    Vor einigen Wochen hab ich die Uhr F mit ca. 36.000 km in einem stark vernachlässigten Zustand gekauft.

    Um es wieder auf einen akzeptablen (Wartungs-) Zustand zu bringen liste ich auf was gemacht wurde.


    Präventiv:

    - Vergaser kpl. zerlegt, alle Teile Ultraschall gereinigt, neue Düsen und Dichtungen und peinlichst auf Sauberkeit und verstopfungen geachtet.

    - Neue Vergasermembranen eingebaut.

    - Neue Batterie

    - Zündkerzenstecker und Zündkabel erneuert (NGK / 5 Ohm)

    - Zündkerzen erneuert (Iridium)

    - Original Kabel (gelbe) zum Laderegler gegen 2,5 mm² ersetzt. (Original waren schon verfärbt und hart)

    - Luftfilter neu

    - Laderegler neu

    - Ölwechsel

    - Kühlerflüssigkeit gewechselt

    - Bremsflüssigkeit gewechselt

    - Bremsbeläge neu



    Probleme und die Lösungen:

    - Auspuff laut

    > Lösung: Krümmerdichtung (Krümmer-Auspuff) fehlte, neue eingebaut


    - Moped Bockte bei hohen Drehzahlen

    > Lösung: zu wenig sprit in der Schwimmerkammer. Grund: Schwimmer nach wechsel der Schwimmernadel nicht eingestellt.


    - Kühlerlüfter läuft nicht an

    > Lösung: Thermoschalter (in kochendem Wasser geprüft und als defekt erkannt). Neuer Thermoschalter und gut war.


    - Tageskilometerzähler ohne funktion und lies sich nicht mehr auf 0 stellen

    > Lösung: Tacho ausgebaut und kpl. geöffnet. Alles mit Petroleum und Druckluft gereinigt und siehe da...löppt wieder.


    - Zuckende Tachonadel

    > Lösung: neue Tachowelle und optimierung der Wellenführung. Grund: Die F ist Tiefergelegt und dadurch wird die Tachowelle stärker "gebogen" was sich in einem schnelleren Defekt -oder eben mit Nadelzucken- bemerkbar macht.


    -Gleichlaufruckeln / Konstantfahrruckeln (bei ca. 2800-3000 U/min)

    > Lösungen: 1. "Reparatur" des Ruckdämpfer

    2. neue Zündkerzen und Kabel

    3. Kettenspannung peniebel eingestellt.

    3. der größte Effekt erzielte der Einbau eines neuen Kettensatz ( obwohl die Kette und Ritzel noch sehr gut aussahen). Anschließend fuhr das Moped wie ausgewechselt !!!!!


    - Lenkung unpräziese/Schwergängig

    > Lösung: Austausch Lenkopflager Ursache: LKL zeigte leichtes "rasten" beim schwenken von links/rechts. Achtung: es gibt zwei verschiedene Lager (28mm & 25mm Innendurchmesser)


    Nebenbei hab ich noch Kofferträger und H&B Koffer angebaut


    So...nun hab ich erstmal wieder den Servicestau behoben und hoffe der Sommer lässt noch ein paar Touren zu.


    Jetzt steht meine R1100 RT gestript in der Garage und wartet auf bisschen Liebe :eekout:


    Sonnige Grüße von der Ostsee

    Hard

  • Sehr gut, danke Hardy für die Tipps und Dokumentation. Sitze gerade eben mit den schwarzen Handschuhen im Garten und schaue ein letztes Mal nach Möglichkeiten. Mache den vergaser gleich zum 5. Mal auf und stelle dann endlich den Schwimmer stand ordentlich ein. Ist die Maschine der Chefin und hat auch das ruckeln im Gas, aber in allen Gängen. Habe es vorher auf der herfahrt mal versucht. Sie Bock in jedem Gang ab ~5000 und wenn man in den niedrigeren Gängen offen lässt kommt sie komischerweise ab 6500 wieder und zieht bis in den roten normal. Habe jetzt 2 Vermutungen. Vorbesitzer hat “neue” (billige nicht originale) Düsen eingebaut und deswegen bekommt sie zu wenig Sprit oder der Schwimmer stand passt nicht. Werde ich jetzt sehen. Schreibe heute Abend nach der Heimfahrt wieder. Auch eine Möglichkeit wäre dass die Zündkerze Stecker nicht mehr gut sind. Aber nacher mehr. Wünscht mir Glück im xten Versuch 😂

  • Danke Hardy, schön beschrieben.



    Sie Bock in jedem Gang ab ~5000 und wenn man in den niedrigeren Gängen offen lässt kommt sie komischerweise ab 6500 wieder und zieht bis in den roten normal.

    Sehr komisch, da bin ich ja mal gespannt.

    Spontan hätte ich da gesagt, Nadel zu tief, wie weit ist der Schieber auf bei 5000, am Anschlag?

  • Bzw. kannst du gar nicht wissen wie weit der Schieber bei 5000U/min und Vollgas auf ist. Da das ja vom Membran gesteuert wird. Weshalb ich immer noch auf Nadel tippe. Da bei Schieber auf Anschlag, die Nadel keine Rolle spielt, glaube ich dass bei 5000 dein Schieber noch nicht auf Anschlag ist. So das die zu tiefe Nadel noch die HD verengt. Was bei 6500 nicht mehr der Fall ist, da dort der Schieber auf Anschlag sein sollte. Ist aber alles nur Mutmaßung.

  • Sehr gut, danke Hardy für die Tipps und Dokumentation. Sitze gerade eben mit den schwarzen Handschuhen im Garten und schaue ein letztes Mal nach Möglichkeiten. Mache den vergaser gleich zum 5. Mal auf und stelle dann endlich den Schwimmer stand ordentlich ein. Ist die Maschine der Chefin und hat auch das ruckeln im Gas, aber in allen Gängen. Habe es vorher auf der herfahrt mal versucht. Sie Bock in jedem Gang ab ~5000 und wenn man in den niedrigeren Gängen offen lässt kommt sie komischerweise ab 6500 wieder und zieht bis in den roten normal. Habe jetzt 2 Vermutungen. Vorbesitzer hat “neue” (billige nicht originale) Düsen eingebaut und deswegen bekommt sie zu wenig Sprit oder der Schwimmer stand passt nicht. Werde ich jetzt sehen. Schreibe heute Abend nach der Heimfahrt wieder. Auch eine Möglichkeit wäre dass die Zündkerze Stecker nicht mehr gut sind. Aber nacher mehr. Wünscht mir Glück im xten Versuch 😂

    Hallo SGrosser


    es war bei mir auch in allen Gängen und ähnliche Sympthome wie bei Dir. Deshalb möchte ich Dir folgende Herangehensweise empfehlen:


    A) Prüfen ob genug Spritt aus dem Tank kommt:

    > Benzinschlauch abziehen, Benzinhahn auf und schauen ob genug läuft. (Teste dabei auch gleich die Reservestellung)


    B) Unbedingt den kleinen Benzinfilter am T-Stück zwischen den Vergasern auf Verschmutzungen prüfen !!

    > Benzinschlauch am T-Stück abziehen und Filter mit Pinzette oder Spitzzange herausziehen.


    C) Prüfe ob das dünne Röhrchen das beide Vergaser verbindet beschädigt oder lose ist. (Ist für den Choke)


    D) Beide Schwimmer mit Schieblehre/Messchieber einstellen.


    .....dann sollte die F wieder laufen.


    Liebe Grüße

    Hardy

  • t auch das ruckeln im Gas, aber in allen Gängen.

    Zu 95% ist es der Spannungsregler (auch bekannt als LiMa-Regler, Laderegler etc. Das schwarze quadratische Kästchen mit den Kühlrippen unter der Sitzbank) der defekt ist. Darum, bevor man irgendwas am Vergaser rumwerkelt, den Spannungsregler prüfen. Am einfachsten beiden Stecker des Spannungsregler trennen und eine Testfahrt von max 15 minuten machen, Wenn das Problem dann verschwunden ist, ist der Fall klar: Spannungsregler hinüber. Ein Klassiker bei der Vergaser-F.


    Hier eine Liste die von einfach zu prüfen, zu immer komplizierter geht und die klassischen, bekannten Ursachen abdeckt.

    • Spannungsregler defekt (zu hohe Bordspannung): Abstecken und Testfahrt machen. Problem verschwunden? Regler defekt.
    • Wasser im Tank : Benzinschlauch vom Benzinhahn trennen, auf Reserve stellen, Benzin in geeigneten Kanister ablassen. Jemand hatte schon 2 liter Wasser im Tank!
    • Zündkerze defekt: Zündkerzen (NGK D8EA) wechseln. Kostet nicht viel und ist schnell gemacht.
    • Zündkerzenstecker vergammelt: Die original blechernen Beru Zündkerzenstecker neigen dazu zu korodieren. Als Ersatz haben sich die Zündkerzenstecker NGK XD05F (schwarz) , NGK XD05F-R (rot) bewährt. Dabei auch gleich die Zündkabel ersetzen. Kabel und Stecker gibt es auch fertig konfektioniert mit 51 cm Kabel als NGK XY11.
    • Zusatzbenzinfilter in Benzinleitung: Dieser Filter ist nicht original und kann vor allem bei heissen Aussentemperaturen zu Problemen führen. Stichwort Vaporlock. Weg damit.

    Erst an diesem Punkt, nachdem man alles obiges abgehakt und erledigt hat, und das Motorrad immer noch rumzickt, sollte man sich an den Vergaser machen.

    • Gummimembrane/Diaphragme im Vergaserdeckel auf Risse und Löcher Kontrollieren. Dies geht ohne Ausbau des Vergasers). Allenfalls ersetzen. Da kriegt man auch gleich einen Eindruck wie es im Vergaser drin so aussieht. Falls als grün ist, ist das ganz und gar nicht gut.
    • Die Vergaser nicht versuchen zu trennen! Nichts an der Synchronisation-Schraube zwischen den beiden Vergaser verstellen.
    • Chokeüberwurfmuter (BMW No. 13112343422): Achtung, diese ist aus Plastik und kann brechen! Wenn rissig, sorgt es für ein schlechtes Leerlaufverhalten.
    • "Pupenstubenteefilter" / Filter im T-Stück reinigen. Nicht verlieren, gibt es nicht mehr!
    • Gummidichtungen ersetzen. Speziell der O-Ring beim Nadelventil und vom Schwimmer ( 1.5 x 7 und 1.5 x 5 aus Viton/FKM) können für eine überlaufende Schwimmerkammer führen. Äussert sich auch durch Benzinpfütze auf dem Boden.
    • Falls man den O-ring der LL-Düse wechselt. Zuerst die Düse ganz reinschrauben und dabei die Anzahl Umdrehungen notieren. Erst dann rausdrehen. Beim zusammenbau zuerst die Düse reindrehen und dann die notierte Anzahl Umdrehungen rausdrehen. Ab Werk sind es 3.5 Umdrehungen raus,
    • Vergaser reinigen.
    • Nadeln, Düsen ersetzen. In der Regel nicht nötig ausser die original Teile sind sichtbar verschlissen. Achtung: bei vielen sogenannten "Reperatursätzen" sind falsche, oder gar unpassende Teile vorhanden!
    • Schwimmerhöhe einstellen: Wenn das Nadelventil (Der Bleistift der am Schwimmer angemacht ist) gerade schliesst, sollte die Kante des Schwimmers parallel mit dem Gehäuse sein.
  • Ihr zwei könntet auch recht haben.

    Laderegler ist auch schnell überprüft.


    wenn man in den niedrigeren Gängen offen lässt kommt sie komischerweise ab 6500 wieder und zieht bis in den roten normal

    Passt das aber wirklich dazu?


    Beim stottern ab 5000 könnte auch wieder etwas Sprit nachlaufen, so das es ab 6500 reicht. Ist für mich aber auch unwahrscheinlich. Genau wie Zündkerze und Kabel. Filter zu kann ich auch ausschließen, da dreht oben raus gar nichts mehr.

  • Passt das aber wirklich dazu?

    Nicht eine Frage ob es passt, sondern eine Fage ob Du das Problem definitiv ausschließen kannst. Das kann man nur, wenn man es auch tatsächlich geprüft hat. Wenn man einfach nur sagt, dass kann es aber nicht sein, dann wird es genau das sein. Mein Beileid oder wie Mr. T sagt: Pity the fool . Darum nach Testfahrt mit abgesteckten des Regler die Ladespannung der Batterie bei 3000 und 5000 RPM messen. Wenn über 14.8 V Regler futsch - > tauschen.


    Zur Reihenfolge: Wie mit der Suche nach den Hausschlüssel, wird die Ursache dass sein, dass Du zuletzt prüfst. Wenn Du anfängst den Hausschlüssel zu suchen, fängst Du die Suche auch nicht damit an den Estrich auszuräumen (ausser Du weisst 102% dass Du den dort oben verloren hast) sondern schaust zuerst ob er evtl. im Türschloss steckt (innen wie aussen).


    Kommt dazu, dass das Problem verschiedene Ursachen haben kann, die alle ein klein wenig beitragen, dass das Motorrad nicht rund läuft. Je zwei neue Zündkerzen, Zündkerzenstecker, und Zündkabel kosten zusammen ca. € 30 - 40. Das sind gerade mal zwei Tankfüllungen. Wenn Du einmal das Vergnügen hattest, den Vergaser bei der Vergaser-F auszubauen, weisst Du warum das sehr, sehr gut investiertes Geld ist.

  • Mit was man anfängt stellst du philosophisch in Frage. Bei der Suche nach dem Fehler gibt es fast kein richtig oder falsch. Sondern meist systemisch oder intuitiv. So lange du es nicht machst wie die betrunkene, der unter der Lampe seinen Schlüssel sucht.


    Die Geschichte vom verlorenen Schlüssel - Paul Watzlawick - und was das vielleicht mit deinen Bewerbungen zu tun hat
    Eine meiner Lieblingsgeschichten. Auf den ersten Blick ist das Verhalten des Mannes nicht rational, aber verhalten wir uns nicht manchmal alle so?
    www.brennemann-coaching.ch

  • Hallo,

    ich hätte da mal ne Frage. Wo bekommt mann den "Kaffeefilter" her? warte schon seit Wochen auf Antwort von BMW bezüglich der Ersatzteilveersorgung meiner 94er 650