Elektrikproblem, F650 GS startet nicht mehr, mögliche ursachen?

  • Hallo zusammen,


    ich habe einem Kumpel meine F650 GS Dakar, bj 2000 geliehen, damit er eine kleine tour durch Deutschland fahren kann.

    Nach knapp 700km problemloser fahrt, kurz vor Leipzig bleibt er liegen und wird per gelbem Engel in ein Zwischenlager gebracht. (Das Motorrad hole ich erst nächste Woche mit Hänger, steht bei meiner Schwester)


    Folgendes Fehlerbild:


    30min vor absterben

    - Tachonadeln spielt verrückt, Abblendlicht funktioniert aber in voller stärke, Motorleistung normal

    USB lader, der die ganze Fahrt über direkt an die Batterie angeschlossen war/ ist hat ebenfalls Aussetzer (Handy macht den eindruck, als wenn das Ladekabel aus und wieder eingesteckt wird)


    10min vor absterben

    - alles wie oben beschrieben, nur immer weniger Motorleistung und Zündaussetzer, Lichtleistung normal.


    Nun will mein Kumpel an einer Bushaltestelle anhalten um nach dem rechten sehen. Während des Anhaltens stirbt der Motor ab und lässt sich nichtmehr starten. Lichtleistung ist noch normal, jedoch hört man nur diese klassische klickern/ rattern wenn man eine leere Batterie hat.


    Der ADAC kann das Motorrad via Starthilfe vorerst wiederbeleben, doch nach weiteren 60km fahrt gibt es das selbe problem.


    Hier meine Gedanken, bin dankbar über euer Feedback:


    1. Gedanke:

    das Motorrad hat irgendwo einen Kriechstrom, deshalb habe ich einen Batterietrennschalter eingebaut, mit dem ich schon seit knapp 5tkm gut unterwegs bin. Batteriepole sind alle fest, habe das auch vor seiner Fahrt nochmal kontrolliert, da ich selbst schon Probleme hat „nur“ wegen losen Batteriepolen. Die Batterie selbst ist ca. 3 Monate alt und kam vor der Fahrt direkt vom Ladegerät zuhause ins mopped.

    Der USB Lader wurde erst kurz vor der Fahrt des Kollegen angebaut. Und direkt mit den Batteriepolen verbunden. Hatte an anderen Moppeds keine Probleme mit dieser Schaltung, man sollte die Verbraucher halt nur abziehen wenn der motor steht.

    reicht evtl. die Leistung der LiMa nicht aus um den USB Lader noch zu betreiben?


    2. Gedanke:

    Das Motorrad ist in der Vergangenheit öfters sehr heiß geworden. Von meinem Gefühl her einfach das heißeste meiner Moppeds. Habe den Kühlkreislauf schon mehrfach mit speziellen Reinigern durchgespült. (Aber das ist ein anderes Problem)

    Hier im Forum lese ich immer wieder, dass die oroginale Position des LiMa-Reglers ungünstig wegen überhitzung gewählt ist.

    Kann es sein, dass der Regler überhitzt, aussteigt und bis zu seinem wiedereintreten durch Abkühlung die Batterie von diesem zusatzverbraucher leer gezogen wird?

    (Unter der Annahme, dass der regler häufiger aussteigt, als dass er aktiv ist, sonst macht son Handyladegerät auch mit 2A nicht viel Leistung…)


    Ich danke euch schonmal im voraus für euer feedback und Gedankenanstöße.

    Melde mich dann nächste Woche wenn ich das Mopped selbst wieder in den fingern hab.


    Grüße aus Aachen :)


    Till

  • Hier im Forum lese ich immer wieder, dass die oroginale Position des LiMa-Reglers ungünstig wegen überhitzung gewählt ist.

    Da betrifft die Vergaser F650. Der Regler bei den Einspritzer ist wesentlich luftiger positioner. Mit ABS beim Motor unten rechts, ohne ABS unter der Sitzbank, aber vertikal und luftig.


    reicht evtl. die Leistung der LiMa nicht aus um den USB Lader noch zu betreiben?

    Keine Ahnung welches Teil du verbaut hast. Die meisten USB Steckdosen brauchen 6 - 12 W wenn ein Gerät angeschlossen ist und ein paar mW kein Gerät angeschlossen ist. Das kann im Stand die Batterie leersaugen aber in Fahrt ist das kein relevanter Verbrauch.

    Ich danke euch schonmal im voraus für euer feedback und Gedankenanstöße.

    Vieles ist möglich. Am einfachsten Systematisch vorgehen und schauen an was es liegt, angefangen mit den Batterieanschlüssen, über Batterie, Laderegler, und den Kabelbaum (speziell im Bereich des Zündschalters und rechts unten beim Handrad).


    Das vorletzte mal waren es bei mir lose Batterieanschlüsse (auch weil ich noch schnell eine Navi-Halterung montiert habe) und das letzte mal eine neue Batterie die schon ab Verkauf nicht mehr so tolle war. Auch wenn Du die Batterie erst vor drei Monaten eingebaut hast, kann sie im Laden schon Länger rumliegen haben.

  • Hier im Forum lese ich immer wieder, dass die oroginale Position des LiMa-Reglers ungünstig wegen überhitzung gewählt ist.

    Wie ja schon angedeutet wurde, macht der Regler der F650GS eigentlich nie Probleme.

    Eigentlich - Ausnahmen bestätigen die Regel.

    das Motorrad hat irgendwo einen Kriechstrom, deshalb habe ich einen Batterietrennschalter eingebaut, mit dem ich schon seit knapp 5tkm gut unterwegs bin.

    Letzlich bedeutet das, dass Du ihm das Motorrad gegeben hast mit einem nicht lokalisierten Fehler. Ohne den zu kennen, ist es schwer zu sagen, ob der etwas mit dem jertzt aufgetretenen Problem zu tun hat.

    Batteriepole sind alle fest, habe das auch vor seiner Fahrt nochmal kontrolliert

    Für den Pannenhelfer sind das ja alltägliche Probeme, weshalb ich vermute, dass er das mit kontrolliert haben wird - hoffentlich. Denn trotz Kontrolle vor der Fahrt könnten sich die Pole ja später noch gelockert haben.


    stirbt der Motor ab und lässt sich nichtmehr starten. Lichtleistung ist noch normal, jedoch hört man nur diese klassische klickern/ rattern wenn man eine leere Batterie hat.

    Auch wenn Du das als unwahrscheinlich dargestellt hast, klingt das doch alles nach leerer Batterie. Die Helligkeit des Lichts ist zu schwer zu beurteilen, um eine sichere Aussage zu sein, da hilft einzig eine Spanungsmessung. Die hat der Pannenhelfer wahrscheinlich sogar gemacht, aber hat er die Ergebnisse auch mitgeteilt ? Allerdings wäre auch dann noch unklar, wie es zu den Werten kommt.

    Der ADAC kann das Motorrad via Starthilfe vorerst wiederbeleben, doch nach weiteren 60km fahrt gibt es das selbe problem.

    Das deutet darauf hin, dass die Batterie nicht geladen wird. Es könnte aber auch eine defekte Batterie sein.

    Die Batterie selbst ist ca. 3 Monate alt und kam vor der Fahrt direkt vom Ladegerät zuhause ins mopped.

    Das ist schlecht. Warum wurde geladen ?

    Die Batterie eines normal genutzten Motorad muss nie geladen werden bzw, das Motorrad lädt sie ausreichend.

    Je nach Ladegerät, Ldedauer und Batteriezustand kommt es zum Überladen, d. h. ein Dauerladen kann der Batterie schaden. Welches Ladegerät, wie lange und warum ?

    Besser wäre ein größerer zeitlicher Abstand zwischen Laden und Tour, um sicherzugehen, dass die Batterie die Ladung hält, denn manche defekte Batterien funktionieren unmittelbar nach dem Laden zwar noch, später aber nicht mehr.

    Der USB Lader wurde erst kurz vor der Fahrt des Kollegen angebaut. Und direkt mit den Batteriepolen verbunden. Hatte an anderen Moppeds keine Probleme mit dieser Schaltung, man sollte die Verbraucher halt nur abziehen wenn der motor steht.

    reicht evtl. die Leistung der LiMa nicht aus um den USB Lader noch zu betreiben?

    Manche USB-Lader ziehen auch ohne Verbraucher einen hohen Ruhestrom, der über längere Zeit die Batterie leert. Für das Fehlergeschehen wäre das aber keine Erklärung.

    Handyladegerät auch mit 2A nicht viel Leistung

    Das bezieht sich auf den Strom auf USB-Seite. Durch den Spannungswandler sind das auf 12-V-Seite weniger als 1 A, also vernachlässigbar. Im Falle eines Defekts, bei den ein Überstrom fließt, müsste das Teil sehr heiß werden (nicht nur warm).


    Was tun, um die Tour zu retten ?


    Bei unbekannten wäre mein erster Versuch mit einer neuen Batterie. In Leipzig müsste sich sowas ja beschaffen lassen, ebenso ein Multimeter.

    Damit dann Spannungsmessungen:

    Eine volle Batterie hat ca. 12,6 V bei ausgeschalteter Zündung.

    Bei eingeschalteter Zündung darf die Spannung leicht abfallen.

    Anlassen müsste dann problemlos möglich sein. Wenn nicht, ist ein Fehler in der Elektrik.

    Bei laufendem Motor müssen um die 14 Volt zu messen sein. Wenn die Spannung nicht deutlich über 13 Volt steigt, wird nicht geladen.


    Wenn nicht geladen wird, liegt ein Defekt vor. Regler oder Lichtmaschine sind kaputt oder Kabel- oder Steckverbindungen. Regler und Lichtmaschine der F650GS gelten als unanfällig, die ziemlich belastete Steckverbindung mit den gelben Kabeln zwischen Regler und Lichtmaschine schon eher (verkohlte Steckberbinder oder Kabel ?). Als problematisch wird auch die Masseverbindung (Gegenstück des schwarzen Kabels an der Batterie) genannt. Das wären aber alles Punkte, die einen Werkstatteinsatz erfordern, um wieder fahrbereit zu werden.

  • Noch ein Nachgedanke zu folgendem Punkt:

    das Motorrad hat irgendwo einen Kriechstrom, deshalb habe ich einen Batterietrennschalter eingebaut, mit dem ich schon seit knapp 5tkm gut unterwegs bin.

    Wie kommst Du zu dieser Aussage ?

    1. Messung (Strommessung)
    2. Obwohl das Motorrad öfter gefahren wird, startet es hin und wieder nicht (sondern erst nach Aufladen)
    3. Nachdem das Motorrad länger stand, startet es hin und wieder nicht (sondern erst nach Aufladen)

    Bei einer Messung wäre das klar. Ansonsten würdest Du im Falle eines Kriechstroms nur Fall 3 haben. Hast Du eher Fall 2, könnte es sein, dass die Batterie schon vorher immer unzureichend geladen wurde, zum Beispiel wegen eines Defekts der Lichtmaschine, des Reglers oder besonders der Steckverbindung der gelben Kabel, der nur eine der drei Phasen betrifft. Bei vielen Überlandfahrten wird dann gerade noch genug geladen, bei Standgas, Stadtfahrten oder ähnlich aber nicht, sodass die Batterie auf Dauer entladen wird. Mit dem Messen der Batteriespannung bei einmal im Standgas laufendem Motor gegenüber ddem bei höherer Drehzahl laufendem Motor kriegt man das leicht raus.

  • sers,



    und den Kriechstrom kannst auch mit nem Multimeter eingrenzen:

    Das Multimeter auf 10A stellen und in die Plus oder Minus Leitung an der Batterie einschleifen.

    Achtung ⚠️ Keine Startversuche, da fliessen extrem hohe Ströme, die Dein Multimeter ermorden


    jetzt wird dir die Höhe des Kriechströms angezeigt —> 1. Hinweis

    dann nach und nach die Sicherungen ziehen. Sobald kein Stromfluss mehr angezeigt wirt, oder er sich ändert hast du den Stromkreis zum weitersuchen. gefunden —> 2. Hinweis

    Solltest du nach ziehen aller Sicherungen noch immer nen Verbrauch haben, liegt die Stelle in den unabgesicherten Stromkreisen.

    Jetzt alle Verbraucher in dem betreffenden Strom/Sicherungs Kreis einzeln auf Verbrauch durchmessen, bis du den Schuldigen gefunden hast.


    Auf dem Weg hab ich bei Q, der 1150RS einen sporadischen Kriechstrom im Zündschloss Schalter eingegrenzt.

    Viel Erfolg beim Suchen 🔍


    Alles in allem tipp ich auf ne „sterbende“ Batterie durch den Kriechstrom. Ne nach 14 Tagen „tote“ neue Batterie hatte ich auch schon mal, wurde ohne murren und knurren beim Polo zurückgekommen.


    take care, save ride!

    ralph

  • den Kriechstrom kannst auch mit nem Multimeter eingrenzen:

    Das Multimeter auf 10A stellen und in die Plus oder Minus Leitung an der Batterie einschleifen.

    Achtung ⚠️ Keine Startversuche, da fliessen extrem hohe Ströme, die Dein Multimeter ermorden


    jetzt wird dir die Höhe des Kriechströms angezeigt —> 1. Hinweis

    Diese einfache Vorgehensweise kann zu Fehlschlüssen führen, denn die Tachoeinheit und andere Steuergeräte an Dauerplus ziehen unmittelbar nach dem Bestromen einen relativ hohen Strom (30 mA, kann auch über 100 mA sein) trotz ausgeschalteter Zündung, der erst nach einer Wartezeit von etwa 2 Minuten auf den relevanten Standby-Ruhestrom (< 1 mA) zurückgeht. Leider erlauben auch nicht alle Multimeter einen unterbrechungsfreien Wechsel der Strom-Messbereiche und erfordern evtl. ein Umstecken - in diesem Fall müsste man das Messgerät während des Bereichswechsels kurzgeschlossen halten, um eine Versorgungsunterbrechung zu vermeiden.


    Siehe auch:


    Einen Kriechstrom innerhalb der Batterie würde man so gar nicht einkreisen können (mangelnde Batteriequalität, Fehler bei der Inbetriebnahme wie Unsauberkeiten oder Verwendung normalen Wassers statt destillierten Wassers).


    Die Suche nach diesem Fehler sollte man zwar nicht auf die lange Bank schieben, aber hinter die Suche nach der Ursache der Panne schieben, denn ein Kriechstrom kann nicht die Ursache für ein Liegenbleiben des Motorrads während der Fahrt sein, wie es in diesem Fall passiert ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • sers,


    Diese einfache Vorgehensweise kann zu Fehlschlüssen führen, denn die Tachoeinheit und andere Steuergeräte an Dauerplus ziehen unmittelbar nach dem Bestromen einen relativ hohen Strom (30 mA, kann auch über 100 mA sein) trotz ausgeschalteter Zündung, der erst nach einer Wartezeit von etwa 2 Minuten auf den relevanten Standby-Ruhestrom (< 1 mA) zurückgeht

    Stimmt. Da hab ich grad nicht dran gedacht und vergessen zu erwähnen.
    Andererseits wird das Durchmessen länger dauern, dann gibts das Thema Tacho etc. nimmer. :p:

    Also Update meines Beitrags #9:


    Nach einschleifen des Messgeräres ca. 2 min warten, bis sich das System stabilisiert hat und erst dann mit dem Messen beginnen.


    Eckart

    Was ich immer wieder in deinen Beiträgen vermisse, sind praktische Lösungsvorschläge / Workarounds, nicht nur das Verweisen auf Links etc.

    Die Theoretischen Betrachtungen sind ja schön und gut, nur helfen die in den seltensten Fällen weiter, gerade dann wenn der User tech. nicht so bewandert ist.


    take care, save ride!

    ralph

  • Auch wenn Du das als unwahrscheinlich dargestellt hast, klingt das doch alles nach leerer Batterie. Die Helligkeit des Lichts ist zu schwer zu beurteilen, um eine sichere Aussage zu sein, da hilft einzig eine Spanungsmessung. Die hat der Pannenhelfer wahrscheinlich sogar gemacht, aber hat er die Ergebnisse auch mitgeteilt ? Allerdings wäre auch dann noch unklar, wie es zu den Werten kommt.

    Ich vermute auch durch irgendetwas eine leere Batterie. Gemessen wurde nicht, er hat sein Starthilfepaket direkt angeklemmt.

    Zitat

    Zitat von Till_995

    Die Batterie selbst ist ca. 3 Monate alt und kam vor der Fahrt direkt vom Ladegerät zuhause ins mopped.

    Das ist schlecht. Warum wurde geladen ?

    Die Batterie eines normal genutzten Motorad muss nie geladen werden bzw, das Motorrad lädt sie ausreichend.

    Je nach Ladegerät, Ldedauer und Batteriezustand kommt es zum Überladen, d. h. ein Dauerladen kann der Batterie schaden. Welches Ladegerät, wie lange und warum ?

    Besser wäre ein größerer zeitlicher Abstand zwischen Laden und Tour, um sicherzugehen, dass die Batterie die Ladung hält, denn manche defekte Batterien funktionieren unmittelbar nach dem Laden zwar noch, später aber nicht mehr.

    Damit bin ich voll bei dir.

    Ladegerät: CTEK XS 0.8, geladen wurde immer über Nacht, da das Gerät selbst eine eher geringe Ladeleistung (14,4V, 0.8A = mehr als 10h Ladedauer bei komplett leerer Batterie mit 12ah) hat.
    Geladen wurde, weil bei mir Dein 3. Fall eintritt. Wenn ich selbst damit auf Tour bin und jeden Tag anständig fahre oder jeden zweiten ist es kein Problem, aber innerhalb von 4-5 Tagen Standzeit zieht mir der Kriechstrom die Batterie leer.

    Gemessen habe ich den Strom im Februar, werde mich jedoch erneut auf die Suche begeben. Ich weiß nur noch, dass der Ruhestrom leicht erhöht war, aber fast an der grenze zu unbedenklichkeit von ca. 30mA. Oder sind meine Grenzen für Ruheströme zu groß?


    Werde in Zukunft die Batterie mal voll Laden und 1 Woche in die Ecke stellen und wieder messen, danke dir für den Tipp.

    Mein Kollege ist schon wieder in sicherem Gefilde und das Mopped wartet auf Abholung nächste Woche. :)


    Da werd ich mich nochmal reinknieen, habe im Februar nach ziehen aller Sicherungen keine Veränderung im Ruhestrom gehabt, lediglich meine Motivation hat sich ins negative verändert. Habe mir schon den Stromlaufplan organisiert und werde deine aufgezeigten Schwachstellen direkt als erstes angreifen. Dankeschön.



    Die Suche nach diesem Fehler sollte man zwar nicht auf die lange Bank schieben, aber hinter die Suche nach der Ursache der Panne schieben, denn ein Kriechstrom kann nicht die Ursache für ein Liegenbleiben des Motorrads während der Fahrt sein, wie es in diesem Fall passiert ist.

    Ich bin etwas verwundert über dieses Liegenbleiben, meine Vermutung ist, dass der USB Lader der Übeltäter aktuell ist, der fliegt also erstmal raus (bzw wurde schon dessen Sicherung gezogen) und wird nachgemessen.

  • Die Theoretischen Betrachtungen sind ja schön und gut, nur helfen die in den seltensten Fällen weiter, gerade dann wenn der User tech. nicht so bewandert ist.

    Damn Ralph ich fühle mich einfach mal ned angesprochen. Studiere eTechnik und habe am Montag Klausur, mach mir kein schlechtes Gewissen :D


    Eckart Ich bin für jeden Tipp dankbar, bisher konnte ich auch alle Deine Gedanken gut nachvollziehen :)

  • Was ich immer wieder in deinen Beiträgen vermisse, sind praktische Lösungsvorschläge

    Das waren die unter

    Was tun, um die Tour zu retten ?

    Allerdings hat sich das durch deren Abbruch nun erledigt.

    Wenn ich auf die Ruhestromprobematik nicht ganz so ausführlich eingegangen bin, wie Du erwartet hattest, dann weil das ja für diesen Thread ja eigentlich nur ein Randthema ist bzw. sein sollte.

    nach ziehen aller Sicherungen keine Veränderung im Ruhestrom gehabt

    Es gibt ja einige nicht abgesicherte Stromkreise - sicher kein Musterbesispiel für eine gute Konstruktion. Es gab wohl auch mal einen Fall, wo ein defekter Regler für eine Ruhestrom verantwortlich war (müsste ich im Forum suchen).

    Ich bin etwas verwundert über dieses Liegenbleiben, meine Vermutung ist, dass der USB Lader der Übeltäter aktuell ist, der fliegt also erstmal raus (bzw wurde schon dessen Sicherung gezogen) und wird nachgemessen.

    Eine alte, sich aber immer wieder bewahrheitende Weisheit ist ja, dass da, wo zuletzt dran gearbeitet wurde, auch der Fehler ist. Ich wundere micht auch, würde aber wahrscheinlich auch so vorgehen.

    Studiere eTechnik und habe am Montag Klausur

    Als angehender Ingenieur hast Du ja die Grundlagen, sodass Dir meine knappen Hinweise ausreichen dürften, hast Du ja auch so geschrieben. Alle Anderen dürfen gern konkret nachfragen, wenn ich irgendwo zu unklar geblieben bin.


    Zur Klausur wünsche ich Dir viel Erfolg !

  • sers.


    na dann passts ja für dich, aber m.e. halt nicht für etliche andere hier im Forum, denk ich mal.

    klar, dass Du als g'studierter Elektrowurm da keine Schwierigkeiten hast.


    30mA sind bei 12 Ah Batteriekapazität ne Menge Zeug, kannst die mit deinem Wissen locker errechnen, wann eine 100% i.O Batterie 'leergesaugt' ist.

    Die Usb - Lader, die ich verbaut hab, ziehen so ca. 20-30mA Leerstrom
    Heisst in Summe theoretische bis zu 60mA gesamt und das ist schon ein 'Pfund' für unsere kleinen Batterien......


    Drum schliesse ich sämtliche Verbraucher über den Züdungsplus an, um die Batterie nicht aus Versehen leerzumachen. Nen Batt.Hauptschalter hab ich zusätzlich verbaut.

    BTW: mit nem 30mA Kriechstrom hab ich mir 2 niegelnagelneue Batterien 'getötet' u.a. ne sündhaft teuere Hawker für die Q, die 1150RS Boxer mit 19Ah


    take care, save ride!

    ralph

  • sers Eckart,


    Wenn ich auf die Ruhestromprobematik nicht ganz so ausführlich eingegangen bin, wie Du erwartet hattest, dann weil das ja für diesen Thread ja eigentlich nur ein Randthema ist bzw. sein sollte.

    Du da bin ich gänzlich anderer Meinung. Ich halte -aus eigener Erfahrung- das für eine der Hauptursachen, dass die Batterie schlapp macht bei Till_995 und die Maschine sich nicht mehr starten lässt.


    Bei der Q waren es auch 30mA die über sporadische Kriechströme -Metallabrieb im Zündschlossschalter- flossen. Manchmal. Und das hat die Suche sehr, sehr schwer gemacht.


    take care, save ride!

    ralph

  • Bei der Q waren es auch 30mA die über sporadische Kriechströme -Metallabrieb im Zündschlossschalter- flossen. Manchmal. Und das hat die Suche sehr, sehr schwer gemacht.

    Ich will dieses Problem nicht bagatellisieren, aber es fällt mir schwer, einen Kriechstrom, unter dem man einen kleinen dauerhaft fließenden Strom meist im mA-Bereich versteht, in einen direkten Bezug zu einem Fehlerablauf in der Art zu bringen:

    30min vor absterben

    ...
    10min vor absterben

    ...

    Während des Anhaltens stirbt der Motor ab

    Denn das würde bei funktionierender Ladeschaltung einen Fehlerstrom in einer Höhe bedingen, bei der an der Fehlerstelle eine zwei- bis dreistellige Leistung in Watt freigesetzt wird, also mehrere Ampere, die die Lichtmaschine nicht decken kann und die kaum spurlos verschwinden kann.


    Hingegen ist das Fehlerbild typisch für ein Nichtladen der Batterie, wie ich es bei der F800GS mal erlebt habe und in der entschärften Form bei einem früheren Motorrad mit dem Teilausfall der Lichtmaschine durch den Kurzschluss einer der drei Phasen.


    Deshalb auch meine Rückfrage. Vielleicht irre ich mich auch in meiner Einschätzung, weil ohne Auslösen einer Sicherung doch ein derart hoher Fehlerstrom geflossen ist, dessen Spuren nur noch nicht gefunden wurden.


    Wir werden im Forum nicht ausfechten können, was es nun tatsächlich ist, sondern die Fehleranalyse und -behebung durch den Fragesteller abwarten müssen. Er müsste ja sowieso nach dem Kriechstrom suchen und dabei wird sich ja ergeben, ob beide Fehler etwas miteinander zu tun haben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Rechtschreibung; Satz ergänzt

  • Perfekt ich danke euch für die ganzen Hinweise. Immer wieder verblüffend was für Fehlerquellen es gibt: Metallabrieb im Zündschloss… holy shit, aber werde auch das auseinandernehmen und checken.

    Ihr habt einen Haufen Erfahrungen, es macht echt Spaß eure Antworten zu lesen 🙃

    Am liebsten würd ich die Klausur einfach schieben und das Mopped direkt abholen, deshalb ist es vielleicht ganz gut, dass ich gerade keinen Zugriff darauf hab :D

  • Am liebsten würd ich die Klausur einfach schieben und das Mopped direkt abholen, deshalb ist es vielleicht ganz gut, dass ich gerade keinen Zugriff darauf hab

    Müsstest Du nicht jetzt für die Klausur lernen statt im Forum zu surfen ?

    Es wäre vielleicht ganz gut, wenn Du bis zur Klausur darauf keinen Zugriff hättest ;)

    Metallabrieb im Zündschloss… holy shit, aber werde auch das auseinandernehmen und checken.

    Ralphs Zündschlossfehler war zwar bei einem anderen Motorradmodell, aber bei der F650GS hat es auch schon welche gegeben. Baujahr 2000 ist nicht mehr jüngste, aber es kommt mehr auf den Gebrauch an, den man am Kilometerstand ablesen würde. Eher drohen Dir Sachen wie der Kabelbruch, den inzwischen viele ältere GS schon gehabt haben. Sporadische Fehler wie in Ralphs Fall sind natürlich besonders gemein, ich kenne sowas von meinem Drosselklappenpotentiometer.


    Aber zur Vorgehensweise: Bevor Du das Zündschloss auseinandernimmst: Vor der Reparatur steht die Diagnose.

    Und anders als im Forum, wo Du mit allen Tips gleichzeitig überschüttet wirst, geht man da Schritt für Schritt vor, wobei das Ergebnis eines jeden Schritts über den nächsten entscheidet. Bei konkurrierenden Punkten geht man von einfach und billig zu teuer und kompliziert.

    In Deinem Fall also mit den Spannungsmessungen beginnend zum Einkreisen des Fehlers. Wenn der schhießlich hoffentlich gefunden ist, Reparatur. Dann wäre der Kriechstrom aufzuspüren und zu beheben, wenn sich das Problem mit der vorhergehenden Reparatur nicht erledigt hat bzw natürlich auch, wenn keine andere Ursache für den Ausfall zu ermitteln war.


    Immer wieder findet man Abschlussmeldungen, bei denen die Leute irgendwas gefummelt haben bis es wieder ging ohne dass sie wissen, was es war. Um sich später wieder ohne ungutes Gefühl aus Motorrad zu setzen, um eine längere Tour anzutreten, wäre es aber gut, den Fehler nicht nur behoben zu haben, sondern auch lokalisiert, um sicher zu sein, dass er sich nicht nur zufällig gerade nicht zeigt. In diesem Sinne wäre es sinnvoll, den verdächtigen USB-Wandler nicht nur zu entfernen, sondern später auch unter die Lupe zu nehmen, falls er nicht vorher als Ursache ausgeschlossen werden kann.

  • Studiere eTechnik und habe am Montag Klausur, mach mir kein schlechtes Gewissen

    Kann ich Eckart nur beipflichten

    Studierst was eckart ist ,Inschenör fürs Kurzschluss Chaos,dann halt dich auch an dessen Ratschläge inkl lernen fürd Klausur

    Tip von mir

    Verleih nix was mit F beginnt,finanzen,fahrzeuge,frauen...Was zurück bekommst ist beschädigt oder malade ;)