Tuningphase 2 meiner F650GS Dakar

  • Liebe Community!


    zuerst stelle ich euch mal mein Motorrad vor:
    BMW F650GS Dakar 2002
    Hattech Sportauspuff
    K&N Sportluftfilter
    LED Blinker
    Sportliche Rückspiegel
    Mitas E07
    15er Ritzel
    Polisport LED Heck
    Griffheizung
    ABS


    Bilder siehe Anhang


    ...nun meine Wenigkeit:
    Ich fahre Moped\Motorrad seit meinem 9.Lebensjahr und verspüre eine große Leidenschaft darin.
    Fahre im Jahr ~13 000km und verspüre auch bei langen & anspruchsvollen Ausfahren (<6 Stunden) keinerlei Müdigkeit und komme in einen übernatürlich Flow.
    Bin sehr sportlich unterwegs, habe etwas Trial & viel Enduroerfahrung und bevorzuge mittelhartes Endurogelände und sportliche Asphaltstrecken & Pässe.
    Brauche im Jahr 2 Hinterreifen und einen Vorderreifen.
    Wohne im südlichen Österreich und habe die Berge vor meiner Nase.


    Tuningphase 2 - Fragen an euch:
    Nun möchte ich mit Tuningphase 2 das Projekt abschließen und vor allem den Luft-Benzineinlass optimieren.
    Mit meinem kleinen Studentenbudget ist das bereits angebotene Power Commander Tuning mit Abstimmung am Prüfstand zu teuer (400€ Angebot) - daher die hochgelobte Lowbudget Variante.


    Tuningphase 2:
    Luftfilterzufuhr aufbohren (soll viel Drehmoment bringen und den Sportluftfilter mit genug Luft versorgen).
    K&N Schwamm entfernen (siehe BMW Peter & Art Vandelay)
    10k Ohm Widerstandstuning (siehe Thread 94130)


    Fragen:
    2 Fachmänner rieten mir ab, das Widerstandstuning zu machen, da es mit BMW Einspritzelektrik gefährlich sein soll und russisches Tuning ist, jedoch lobt das jeder im Forum?
    Wo & wieviel sollte ich bei der Luftfilterzufuhr aufbohren (wohl bei der Abdeckung vor dem Filter, oder)?
    Ist jemand in Wien \Kärnten der mir dabei helfen kann - gibt ein nettes persönliches Danke


    Vielen Dank und freue mich auf eure Antworten!


    Greetz

  • Zum Aufbohren bloß was kurzes: "viel" Drehmoment bringt das nicht. Mehr Luft bedeutet mehr Leistung, das is klar, aber ne einfache Querschnittsvergrößerung bleibt im überschaubaren Rahmen. N Turbo/Kompressor davor gehängt bringt "viel".


    Zum Widerstandstuning: Das ist kompletter Pfusch. Was du damit tust ist, dem Motor vorgaukeln, sich in einem Betriebszustand zu befinden, in dem er sich nicht befindet. Das is so wie wenn deine Bank behauptet, du hättest 500€ weniger auf dem Konto, als du hast, um dich zum sparen anzuregen. Wobei die Metapher in einem Punkt hakt: der Motor läuft im Volllastbetrieb schon fett. Wenn du das Gas voll aufziehst geht der Motor automatisch in einen angefetteten Bereich, da er sonst (durch die Verzögerung in den ganzen Sensoren, der Auswertung und der Zeit, die die Luft von Sensor zu Brennkammer benötigt) mager laufen würde und ein mager laufender Motor überhitzt sehr schnell.
    Was du mit dem Widerstand machst ist, ihn im Normalbetrieb zu fett laufen zu lassen und im Volllastbetrieb viel zu fett. Vorrangig erhöht das massiv den Spritverbrauch und verringert die Lebensdauer deiner Zündkerzen, viel mehr Leistung ist damit nicht drin. Jedenfalls nicht objektiv.
    Ein Motor ist nur deshalb nicht werksseitig optimal abgestimmt, weil nun einmal jeder Motor in Feinheiten unterschiedlich ist. Die abgegebene Leistung kann durchaus mehrere PS nach oben und unten schwanken, schon bei den Neufahrzeugen. Bei bereits benutzten ist das noch viel schlimmer. Eine Abstimmung auf eben diesen einen Motor mit seinen Besonderheiten ist nur am Prüfstand möglich. Da werden dann verschiedene Kennfelder und Kennlinien einprogrammiert, in welcher Betriebsphase wie viel Benzin eingespritzt werden soll. Das ist ein hochkomplexer Vorgang und mit 400€ schon WIRKLICH günstig. Normalerweise zahlste was in dem Bereich für n vorgearbeitetes Kennfeld, was dann nur noch überspielt wird. Anschließend wird dann das Ergebnis gemessen. Das ist aber keine Abstimmung im eigentlichen Sinne sondern eher ein vorher nachher Vergleich.


    Ich war mal auf nem 2-tägigen Lehrgang der Fa. Trijekt zum Motormanagement und wir haben in den 2 Tagen beigebracht bekommen, wie man's macht, eine richtige Abstimmung kann man in der Zeit nicht schaffen. Mit Übung dauert das n paar Stunden, Kenntnis der Technik und der Theorie dahinter vorausgesetzt.
    Viel Leistung mit wenig Geld ist nicht möglich. Entweder hast du viel Leistung, aber der Motor hält nicht lange oder es passiert nur gefühlt was. Sonst würden's ja alle machen :wink:


    Alex

  • bwm:
    Es sollte aber eine spürbar gute Drehmomentsteigerung bieten, laut 2 Tuningfachmännern, welche dies bereits in der Praxis getestet haben.
    Das Widerstandstuning, sollte dem Motor 10 Grad weniger vorgaukeln, womit sie wie in der Praxis getestet glücklicherweise wie perfekt bedüst darauf reagiert d.h. die 10k Ohm sind da wohl optimal.

  • Na wenn du dir schon so sicher bist dann machs doch einfach!? :wink:



    ...und ach ja: Wenn du schon deine airbox schreddern willst, dann doch bitte VOR dem Filter, ja!

    Einmal editiert, zuletzt von LordOh ()

  • spürbar deshalb, weil man es erwartet. Nennt sich Placebo-Effekt, funktioniert wissentschaftlich erwiesen.


    Sämtliche Tuning-Maßnahmen, die du da nennst sind welche, die alle 2 Wochen in allen Golf-Foren von 18-jährigen gestartet werden, weil sie billig sind und sich die Lügengeschichten über den Erfolg der Maßnahme wie n Testbericht eines Bugatti Veyron lesen. Wenn die vorgegaukelten 10°C weniger die optimale Einstellung bedeuten würden hätte BMW das so gemacht, da kannst von ausgehen. 5PS mehr lassen sich dem Kunden mit 500€ mehr verkaufen, auch, wenn's nur n 5 Cent Wiederstand ist. Weil das aber nicht geht wird's nicht gemacht.
    Davon abgesehen: ich weiß nicht genau, wo der Wiederstand dazwischen kommen soll laut Anleitung aber ne Temperaturgeregelte Einspritzung ist nicht üblich. Der Widerstand wird normalerweise so geschaltet, dass das Einspritzventil einfach eine gewisse Prozentzahl der Zeit länger geöffnet bleibt. Sprich: eigentlich sollte es 50ms öffnen, durch den Widerstand öffnet's aber 55ms. Bei höherer Drehzahl dann eigentlich 200ms - jetzt 220ms. Du pumpst also einfach nur mehr Sprit rein, in jeder Betriebsphase.


    Und, wie LordOh schon gesagt hat - wenn du dir so sicher bist dann mach's. Vom rein technischen Aspekt her bringt das ganze bis auf häufigere Zündkerzenwechsel und deutlich höhere Tankrechnungen nichts, aber wenn du dich schneller fühlst reicht das ja schon aus. Der Placebo-Effekt funktioniert ja auch bei Freude.


    Cya
    Alex

  • Ich würde btw bei den angesprochenen Flickschustereien auch nicht von Tuning sprechen.


    Aber hey, wenn es meinen Golf 2 den ich mit 18 hatte noch geben würde....
    Alter Schwede...
    So viel Schwachsinn an nur einem Auto. :rofl: :rofl: :rofl:
    Gut wenn man gefestigten Blickes in die eigene Vergangenheit schauen kann! :cool:



    Widerstands"""tuning""" am Möppi löst ja hier auch immer heiße Pro und Contra-Schlachten aus, eben wegen dem Placebo-Effekt. Wäre mal lustig, jemanden auf 2 identische Möppis zu setzen, und er soll nach ner ausgiebigen Fahrt das Teil mit Widerstand identifizieren (ohne vorheriges Volltanken). Oder das Teil mit Loch in der Airbox. Oder eben das Teil mit optimiertem Kennfeld. Letzteres dürfte das einzige spürbare Gerät werden. Ob man aber da dann nicht einfach einen Fehler bei der Wahl seiner Liebsten gemacht hat, muss auch jeder selber beurteilen...

  • Wenn ich das Wort Tuning mit ner F650 Gs verbinde bleibt mir das Wasser im Halse stecken.


    ICH BIN EIN FACHMANN. (KFZ-Mechatroniker)


    Lasset sein! Das sind Bastelleinen die kaum etwas bringen. Die GS ist keine Rennsemmel, wird sie auch nie werden. Das bisschen Drehmoment und die 2-5 PS mehr merkst du nur aufm Prüfstand oder auf der Stoppuhr im Bereich der 2. nach Komma stelle.


    Wenn du es aber dennoch machen willst, Spar dir Geld zusammen und mach es vernüftig, so das man es auch wieder zurück bauen kann. Denk an den Wiederverkauf....


    Oder hol dir einfach eine stärkere Maschine.

    Gruß Lukas :victory:


    M. C. Knitterfrei - F650-Youth

  • Wenn die vorgegaukelten 10°C weniger die optimale Einstellung bedeuten würden hätte BMW das so gemacht, da kannst von ausgehen.

    Ja und nein.


    Generell denke ich auch, dass man die Abstimmung von Werk aus ziemlich optimal ist. Aber: was heißt optimal? In Zeiten von Verbrauchsoptimierung und Abgasregelung sind das aber eventuell Randbedingungen, die mir als Fahrer Nachteile verschaffen. Wenn BMW also eine Einstellung macht, dann vielleicht nicht deshalb, weil sie es wollen, sondern weil sie es müssen, um Grenzwerte einzuhalten.
    Kein Autobauer würde sonst eine AGR einbauen... oder auf Lambda = 1 regeln.


    Von daher denke ich schon, dass das Widerstandstunig im unteren Drehzahlbereich helfen kann. Hier im Forum wird auch nicht von einer Leistungsspritze, sondern von besserer Fahrbeikeit berichtet (weniger Ruckeln im unteren Drehzahlbereich). Das entkräftet natürlich nicht Deine Aussage, dass dann bei Anfettung noch fetter gefahren wird. Das ist so. Mit allen Nebenwirkungen wie Verbrauch etc.


    Ideal wäre tatsächlich ein angepasstes Mapping, das man sich aufs Steuergerät lädt. Aber auch da geb ich Dir recht, das macht man nicht in 15 Minuten. Und wohl nicht als erstes bei der F... :biggrin:
    Ich selbst habe keinen Widerstand drin, würde es aber gern mal ausprobieren. Grade um zu sehen, ob es tatsächlich einen nutzbaren Einfluss hat. Eine einfache Schaltung des Widerstandes bei n<3500/min und unterhalb einer gewissen Lastschwelle wäre dann sicher eine feine Sache :)


    Gruß,
    Karsten

    Hier könnte Ihre Signatur stehen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Landy-Paule ()

  • Hei,


    also das mit dem Öffnen des Luftansaugtracktes bringt effektiv nicht wirklich was, aber man merkt es sofort beim fahren, weil man plötzlich mal ein Atmen des Motors vernimmt...
    meiner ist im Stil des Oryx-Ansaugtracktes geändert, also einfach vor der Verjüngung absägen :giggle:
    ich habe allerdings ein Gitter vor gemacht, das Blätter und so weiter abhält. klingt gut, hilft aber sonst wenig.
    was helfen sollte, ist etwas komplizierter, auflitern des Luft-Ansaugkastens, beispielsweise mit GFK oder CFK, dazu ist es am einfachsten eine kleinere Batterie zu verbauen, aber das ist halt der Haken dran - find mal eine, die annähernd genug Kapazität hat.


    Widerstand hatte ich mal drine, hilft IMO schon etwas, aber als er wieder raus war, war es auch noch fahrbar. ich habe ihn im übrigen Abschaltbar eingelötet und es war nicht durch einschalten ein plötzlicher Schub da, lediglich die Vibrationen waren etwas geringer. da ich den Schalter unsichtbar eingestellt habe, konnte ich nicht immer sehen, wie er grade steht, aber ich lag mit meinen Vermutungen richtig, nachdem ich wusste, wie es sich äußert.


    lieben Gruß,


    Mo :victory:

  • Naja, ist es "besser" wenn die Airbox in Fetzen hängt, der Auspuff gepfählt und ein Widerstand verlegt wurde?


    Alles Ansichtssache, so wie das Gefühl (!) beim Fahren des verbauten Moppeds! :wink:

  • Generell denke ich auch, dass man die Abstimmung von Werk aus ziemlich optimal ist. Aber: was heißt optimal? In Zeiten von Verbrauchsoptimierung und Abgasregelung sind das aber eventuell Randbedingungen, die mir als Fahrer Nachteile verschaffen. Wenn BMW also eine Einstellung macht, dann vielleicht nicht deshalb, weil sie es wollen, sondern weil sie es müssen, um Grenzwerte einzuhalten.
    Kein Autobauer würde sonst eine AGR einbauen... oder auf Lambda = 1 regeln.


    ja und nein. :biggrin:


    Die gesetzlichen Vorgaben sind auf ganz bestimmte, bis ins kleinste definierte Prüfzyklen ausgelegt. Inzwischen erkennen Autos diese Zyklen sogar und schalten in ein anderes Programm (daher kommen die astronomischen Hersteller-Verbrauchswerte). Is allerdings nicht allzu relevant, wichtiger: diese Zyklen sehen Volllastfahrten überhaupt nicht vor. Und unter Volllast läuft der Motor IMMER fetter, das würde er sonst nämlich nicht lange überleben. Und da ist der Motor weitestgehend optimal abgestimmt. Die Hersteller müssen da halt immer ein Mittelding aus Abnutzung des Motors, Fertigungsstreuung, gesetzlichen Vorgaben, Kundenwünschen etc. bewerkstelligen, daher bringt eine Feinabstimmung am Prüfstand immer was. Da kann man sich das nämlich auf seine eigenen Belange optimieren.


    zu dem ganzen ruhiger Laufen im Bereich unter 3000 rpm: das kann evtl. sogar wirklich funktionieren. Hatte das ganze als Leistungssteigerung verstanden, nicht als Laufoptimierung. Ein nicht schaltbarer Widerstand bringt aber eben dennoch in anderen Drehzahlbereichen die angesprochenen Nachteile.
    Davon abgesehen: Warum muss es denn die Drehzahl sein? Warum nicht n Gang runter schalten und mit 2500-3000 rpm gemütlich dahin cruisen? Der Vorteil der niedrigen Drehzahl besteht ja einzig im geringeren Verbrauch. Das wird aber dadurch, dass mit Wiederstand eben mehr Benzin eingespritzt wird wieder aufgehoben. Ich mein die gute Maschine hat nunmal einen 650 Kubik 1-Zylinder 4-Takter, was in Sachen Laufruhe DER Horror schlechthin ist. Mir ist das in den 2 Wochen fahren auch schon aufgefallen, dass der Motor sich bei 2k und darunter nicht allzu wohl fühlt. Ja dann fahr ich eben drüber :wink:


    Mein Auto hat ne Leerlaufdrehzahl von ca. 750-800. Unter 1500-1600 Umdrehungen ruckelt der Motor unangenehm, sodass ich mich da nicht bewege. Die BMW hat ne Leerlaufdrehzahl von 1500. Nach der heiligen Dreisatzigkeit heißt das unter 3000 macht's keinen Spaß :smile:


    Alex

  • Hallo Lukas,

    Wenn ich das Wort Tuning mit ner F650 Gs verbinde bleibt mir das Wasser im Halse stecken.
    ICH BIN EIN FACHMANN. (KFZ-Mechatroniker)

    Gern glaube ich Dir, dass Du Fachmann bist, aber Du bist kein richtiger Fachmann ... also ich meine; nicht der richtige Fachmann für die hier aufgeworfenen Fragen, nämlich kein Psychologe !
    Ich bin das zwar auch nicht, aber ein paar offene Augen reichen schon:

    Oder hol dir einfach eine stärkere Maschine

    Das kann ja jeder !
    Ein die Lage rational betarchtender Mensch wie wir beide würden das so vielleicht auch tun, aber es gibt es eben viele Leute, für die nicht das Fahren im Vordergrund steht, sondern

    Bastelleinen

    Der Weg ist das Ziel !
    Ob die

    etwas bringen

    interessiert hierbei - wenn überhaupt - nur am Rande.
    Mit Sicherheit bringen dem Durchführeden bei Gelingen ein Erfolgserlebnis und ein Staunen der Betrachter; um technische Daten geht es da weniger.
    So auch, ob nun der Placebo-Effekt wirkt oder "nur" der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.


    Eigentlich geht doch jeder, der ein neues Motorad kauft, auch ein neues altes, 'ran und individualisiert es (ich auch und Du doch bestimmt auch): Neu ist es schon die Wahl der Zusatzausstattung, sonst vielleicht nur die Montage einer passend erscheinenden Scheibe oder einen praktisch erscheinenden Gepäcksystem. Kleinigkeiten wie Aufkleber runden das Ganze ab.
    Manche geben sich aber nicht mit Kleinigkeiten zufrieden und gehen ans Eingemachte.
    Solange das nicht gefährlich wird oder andere belästigt (Auspuff), ist das in meinen Augen ok, auch wenn ich das selber weder kann noch will.
    Der Übergang von der vernüftigen Ergänzung zur sinnlosen Spielerei ist dabei fließend, die Grenze subjektiv, und wer darf sich anmaßen, onjektiv darüber zu richten ?
    Man kommt dabei sehr schnell in Bereiche, die mit Wirtschaftlichkeit nichts mehr zu tun haben, wie Du sie beruflich als KFZ-Mechatroniker wohl wirst anstellen müssen.


    Eckart

  • Ich hab mich auch mal über das Thema informiert,
    folgendes dazu:


    Willst du (spürbar, wir reden nicht von den 0,01 PS die das Widerstandstuning in Verbindung mit Sport-LuFi bringt) eine Leistungssteigerung:


    Viel Spaß, mach den Geldbeutel schon einmal gaaaanz weit auf.


    Wieso?


    Ganz einfach, Der gesamte "Antriebsapparat" der F650GS ist komplett aufeinander abgestimmt,
    soll heißen das Tauschen/ändern einzelner Komponenten ist ziemlich ineffizient.


    Natürlich ist das bei der Vergaser-F auch der Fall,
    dennoch ist es bei dieser deutlich einfacher die Leistung zu steigern. Der große Unterschied ist der Vergaser vs. Einpritzung.



    Für die GS heißt das:


    Du schnippelst am Lufteinlass rum?
    Schön, bringt dir aber (fast) nix.
    Wenn dann bitte gleich eine größere Airbox inkl. größerem Filter, dafür müsstest du mindestens die Batterie verlegen,
    im Idealfall auch noch einen neuen Öltank an anderer Stelle verbauen.


    Dann hast du viel Luft, allerdings nicht genug Sprit, keinen Weg die Luft in den Zylinder zu bekommen.
    (eventuell auch zu wenig Platz im Zylinder, dazu später mehr) und einen zu restriktiven Auspuff.


    Fangen wir mit dem Auspuffproblem an.


    Offener Auspuff? Kein Ding, gibts wie Sand am Meer, solange dir der Tüv schnuppe ist.
    Aaaaber, Stichwort Abgasgegendruck.
    Bei einem Zweitakter sehr wichtig, bei einer 4 Takt Maschine ist es nur so,
    dass ein zu hoher Gegendruck hinderlich beim erreichen der höchstmöglichen Leistung ist,
    es ist also ab einer gewissen Zielleistung hilfreich einen gescheiten Krümmer zu haben.



    Dann bleibt "nur" noch das Sprit/Luftproblem.
    Das ist der Moment wo du deinen Geldbeutel dann richtig aufreißen solltest.


    Die Luft soll in den Zylinder?
    Sportnockenwellen. Je nach dem, ob du deine eigenen einsendest oder komplette kaufst, liegst du da ganz schnell zwischen 400 und 800 €.


    Fehlt noch der Sprit.
    Da brauchen wir zunächst einmal eine andere Einspritzdüse, Bosch 0280 155 892 ist eine Möglichkeit.


    Dann wäre da natürlich noch das Steuergerät....kennst du jemanden der gut mit KFZ Software ist?
    Ich hoffe es für dich.



    All das ist schonmal nicht allzu schlecht, aber naja, ein paar ccm mehr schaden auch nicht,
    bei den Einspritzern sind 698 ccm das Maximum, danach sind die Zylinderwände zu dünn.




    Rechne das alles zusammen und du hast eine sehr, sehr teure 650er BMW welche nach wie vor schwer ist und ein eher bescheidenes Fahrwerk hat.
    Davon abgesehen hast du den großen Trumpf, den zuverlässigen Motor, gerade in das Gegenteil verwandelt.
    :happybday:






    Das sollte jetzt nicht allzu hart klingen, aber das Thema ist halt schon mehr als durchgekaut und Fakt ist,
    dass eine ernsthaft erwähnenswerte Leistungssteigerung extreme Maßnahmen erfordert.


    Alles was über den Wechsel auf eine kürzere Übersetzung hinaus geht ist es also schlicht nicht wert oder bringt nichts,
    außer du willst in den Motorsport und hast zu viel Geld,
    denn erst eine Kombination der ganzen kleinen Umbauten, welche einzeln kaum Mehrleistung bringen, führt zu etwas Nennenswertem.

  • IMHO lohnen sich nur recht wenig Änderungen am F-Eintopf:


    Übersetzung kürzen (ABE erlischt is klar),
    Gewicht erleichtern (egal ob Fahrer oder Mopped)
    und Sportauspuff montieren.
    Ein SR-Racing bringt tatsächlich ein paar wenige Pferdchen -
    die anderen Endtöpfe sind zumindest lauter und es fühlt sich dadurch "kräftiger" an.


    Ich kam ja durch viel Glück an das Extrembeispiel in Sachen Tuning:
    An meiner Werks-Rallye wurde für die 2002er Dakar enormer Aufwand getrieben.
    Mehrteiliger Segmentkrümmer Titan mit durchgehend 10mm mehr Durchmesser,
    Ölkühler, eigens angefertigter Trockensumpfbehälter aus Alu mit 4 Litern Öl-Inhalt
    Der Luftfilterkasten aus Carbon ist wesentlich größer und hat vier Einlassöffnungen,
    wobei man durch jedes der Löcher ein Hühnerei reinwerfen könnte.
    Das Luftfilterelement ist von einer Yamaha TRX850 und rund 6x so groß wie der F650GS-Filter.
    Dadurch wurde ein aus Alu geschweißter und komplett verlegter Trockensumpfbehälter in der Rahmenmitte nötig.
    Als Folge brauchte man einen vorne verkürzten, speziell gefertigten, 6 Liter großen Zentraltank.
    (Mit den beiden Zusatztanks vorne bleiben 28 Ltr, mit Hecktank wären es 45 Ltr)
    Die Batterie wäre dem Luftfilterkasten auch im Weg gewesen.
    Daher ist eine Hawker senkrecht stehend knapp über dem Motor in der Ritzelgegend verbaut.
    Es wurde natürlich auch ein speziell angepasstes Motorsteuergerät verbaut und abgestimmt.
    Im Renntrimm wurde der Hubraum durch Team-Pami auf fast 700ccm gebracht.
    Um den Wärmehaushalt im Griff zu behalten, wurde der Originalkühler entfernt
    und jeweils ein senkrecht stehender Kühler links und rechts des Rahmenbrustrohres angebracht.




    Mit dem offenen Titanrennschalldämpfer kommen so über 70PS raus.
    Mit einem Auspuff, der auch nur halbwegs im öffentlichen Raum fahrbar ist,
    (wer meine Rallye kennt, weiß, dass das immer noch grenzwertig laut ist)
    verbleiben bestenfalls noch 60PS.
    Die sind aber alle vollzählig versammelt und glänzen durch lammfrommes Ansprechen.
    Das Ansauggeräusch ist beim Fahren eine Wucht.


    Eine Challenge mit ihrer 53 Serien-PS und einem SR-Racing-Endtopf ist damit aber auch nicht wesentlich langsamer.
    Wenn man jetzt noch bedenkt, wie viel zeitlicher und monetärer Aufwand getrieben wurde,
    sollte klar sein, dass Tuning beim Einzylinder-F650GS-Triebwerk bestenfalls für Rennzwecke sinnvoll sein kann.


    Gruß aus Franken - Ray

  • Liebe Community!

    Tuningphase 2:

    ich möchte ein Fahrzeug nicht verpfuschen und deshalb habe ich mich auch durch fachmännischen Rat und Forum erkundigt, bevor ich es blind durchführe, deshalb macht mich ein Golf Vergleich nicht ganz glücklich.
    BMW hat das Motorrad nicht optimal sportlich abgestimmt, sondern Faktoren wie Abgaswerte, Verbrauch und Richtlinien miteinbezogen, was auf Kosten von sportlichen Eigenschaften gehen kann.
    Hier scheint eher ein Großteil penibler\genauer\korrekter Fachmänner zu schreiben, was ja auch gut ist, aber sehr auf "du musst ganz viel Geld\Zeit investieren, sonst gibt es nichts" geht.


    Das sehe ich in diesem Fall etwas lockerer, da alle Testprobanden (~10 gefunden) sehr glücklich mit diesen zwei günstigen Maßnahmen waren und ich keinerlei Negativbeispiele gefunden habe.
    Es wird unter Anderemvon besserer Gaßannahme, ruhigem Lauf <3000rpm , etwas mehr Drehmoment gesprochen und das nur einmal beim Widerstandstuning (mit Luftiler & Auspuff noch besser).
    ...dann kommt noch die ungedrosselte Luftzufuhr an der AirBox, was sogar laut 2 Fachmännern (Hattech und KFZ Elektronik Werkstatt) und 4 Forenmitgliedern als spürbarste Drehmomentsteigerung angepriesen wurde.
    In Kombination, dass der 3 Wege Kat inkl. braven originalen Auspuff weg ist, ein Sportluftfilter ohne Schwamm drinnen ist und man an die sehr brave\zahme Abstimmung von BMW denkt kommt man schnell zu der Annahme, dass es doch sehr passen würde dem Motorrad etwas mehr Sprit\Öl zu geben.


    Dies kann durch 400€ (Spezialangebot auf Projektbasis) mit PowerCommander & Prüfstand gewährleistet werden oder um 5€.
    Wenn 400€ in den nächsten 12 Monaten keinesfalls zu realisieren sind, was würdet ihr dann machen?
    Wohl das von allen positivst vernommene Low Budget Tuning, was keinerlei Nachteile bei allen Testern brachte weder ein Motorrad verpfuscht\schadet.
    Nochmals gesagt die 10K Ohm (jemand hat bereits mit Poti mehrere Werte getestet), scheinen zufällig wirklich sehr gut zum Motorrad zu passen und bringen oben genannte Vorteile.
    Ebenso wurde die Kerzenbilder nach ausgiebigen Tests (verschiedene Höhenmeter, Volllast, Mittellast, Asphalt, Enduro= auch abgeglichen und alle Ergebnisse waren optimal.


    Somit bin ich ziemlich davon überzeugt, dass ich dies wohl so durchführen werde.


    Zum Motorrad:
    Mir macht es nach wie vor viel Spaß damit zu fahren und ich kaufte kein Anderes Motorrad, weil dies das beste Kompromissbike für mich ist.
    Denn ich fahre ebenso ins Ausland (Spanien, Kroatien, Italien...), Autobahnen und Asphaltpässe, wie auch viel im mittelharten Endurogelände.
    Ebenso bin ich vom Dakar Fahrwerk auch sehr positiv überrascht und konnte gegenüber der KTM 450EXC im mittelharten Gelände keine großen Nachteile entdecken.
    ...das Dakar Fahrwerk steckt soweit alles weg, ohne durch zuschlagen und vorne kann man mit leicht dickerem Öl, auch zu einer härteren Federgabel kommen.
    Wenn man sich z.B. die schöne neue Alternative Yamaha Tenere 2012 ansieht, sieht man auch wie genial die BMW ist, denn diese hat hinten noch etwas mehr Federweg und 20kg weniger.
    Wohl wenn man mehr Leistung haben möchte und trotzdem den oben genannten Allrounderzwecks erfüllt haben möchte, gibt es wohl am Besten nur die Husquarna TR650 Terra, welche wohl später mit einem höheren Budget realisierbar ist.
    http://www.motorradonline.de/v…a-xt-660-r-im-test/437528
    Ebenso ist die ruhige Laufleitung <3000rpm der F650 für einen Einzylinder auch super geworden - siehe Vergleich LC4.
    Auch die geniale Tankverteilung, welche einen tiefen Schwerpunkt vermittelt und Kopfschwere verhindert d.h. sie fühlt sich einige Kilo's leichter an.


    Bevor man die teuren Tuningmaßnahmen (Nockenwelle, Einspritzdüse, Hubraum...) durchführt, kann man sich aber wirklich ein anderes Motorrad kaufen, das ist nicht zu bestreiten.
    Leichtes Tuning (Felgen, Auspuff, Luftfilter, Optisches...) hingegen mache ich bei jedem meiner Fahrzeuge, seitdem ich welche besitze und dies gibt einem alleine schon gefühlte 10PS und das macht Freude und darauf kommt es an.



    Fragen:
    1.Ich habe das Widerstandtuning in diesem Dokument (siehe Anhang) bestmöglichst zusammengefasst und wollte fragen ob das so passt als Anleitung?
    2.Weiteres wie sollte ich die AirBox am Besten bearbeiten?
    ...viele haben die ganze Fläche abgenommen und dann ein Gitter zwecks Blätter und so drangemacht oder einfach nur ein paar Löcher?
    ...bitte um ein Bild davon, wer es schon durchgeführt hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von Michi777 ()

  • Offtopic:
    Habe bei der Recherche nach einer wahren Alternative zur F605GS Dakar ein Traummotorrad gefunden, welches gerade erstmal auf den Markt gekommen ist und eine vollkommene\sportliche F650GS zu sein scheint:
    http://www.welt.de/motor/news/…sqvarna-TR-650-Terra.html



    Noch dazu ein sehr vernünftiger Preis von 6400€ neu.
    Ich getraue mich sagen in einigen Jahren wird es Diese werden, derweil bleibe ich sehr glücklich bei meiner F650GS Dakar;