Frage zum Kettenöler

  • Hallo Bernhard,

    Zum Ölen der Kette müsste es doch auch reichen. Und das Hinterrad bleibt dann sauber

    Vielleicht theoretisiere ich auch nur, aber ob da nicht ein Denkfehler ist ?


    Ob es sein kann, dass die Kettenöler-Hersteller bei ihren Anbauvorschriften falsch gedacht haben ?


    Wenn Öl abgeschleudert wird, dann ja wohl, weil es mehr war als nötig, um die Kette einzufetten.


    Wenn Öl abgeschleudert wird, dann dort, wo die Kette umgelenkt wird. Bei dem kleineren Ritzel wird das genauso der Fall sein wie am Hinterrad.


    Das Öl wird auf der Ketteninnenseite benötigt. Wegen der Laufrichtung der Kette bei Vorwärtsfahrt bedeutet das, dass das Öl zuerst am Hinterrad ankommt, wenn es von oben auf die Ketteninnenseite getropft wird. Damit das Öl zuerst am Ritzel ankommt, müsste es entweder oben aufgebracht werden, was die Wirkung mindert, indem es dann eher abgeschleudert wird, bevor es die vorgesehenen Teile erreicht hat ... oder es müsste von unten nach oben auf die Kette gespritzt werden. Letzteres wäre eine interessante Erfindung, vielleicht bringst Du Deine Idee (oder war es meine ?) hier ein: "Das F-Team forscht" - Eine Tüte Ideen


    Wo ich gerade am Erfinden bin: Vielleicht könnte man ähnlich dem Kettenöler einen Hinterradreiniger erfinden, der ähnlich dem Kettenöler während der Fahrt Reinigungsmittel auf das Hinterrad abgibt, um dieses vom Kettenöl sauberzuhalten.


    Eckart *


    *) Nichtkettenölerfahrer

  • Hallo Eckart,
    dass es günstiger ist auf die Ketteninnenseite zu tropfen, ist klar. Ich vermute mal, dass jeder, der per Hand die Kette, mit ner Sprühdose schmiert, dann auf dem Durchhang zur Innenseite einsprüht.
    Und für den Hersteller sind Anbau-Anleitungen an der Schwinge, zum hinteren Kettenrad, bestimmt universeller, als für die z.T. kniffligen Motorseite-Befestigungen.
    Ich stelle mir vor, wenn das Öl als Tropfen die Spenderdüse verlässt, haftet es auch am Kettenrad und verläuft nicht auf der Kette, sondern am Kettenrad.
    Wenn es nur auf die Kette tropft, bleibt vielleicht mehr in den Kettengliedern hängen.
    Und - diese „Sauerei“ könnte ich mir am vorderen Ritzel, geschützt durch die Ritzelabdeckung der Motorseitenteile dann eher vorstellen.
    Wär mal interessant davon zu hören – falls es mal jemand gemacht haben sollte ….
    Gruß Bernhard *)


    *) Möchtegernkettenölerfahrer

  • Ich fänd auch ehrlich gesagt den Dreck da, wo man ihn sieht besser als da, wo man ihn nicht sieht. Wie oft macht man schon unter der Ritzelabdeckung sauber. Wenn sich dann da das Öl sammeln würde würde sich gerade bei gelegentlichen Off-road Fahrten da ein riesiger Dreckklumpen bilden, der irgendwann anfängt, an der Kette zu "schleifen"
    Alex *)


    * nicht-Kettenöl-fahrer

  • Den riesigen Dreckklumpen hat man doch eher mit konventionellem Kettenfett. Da bildet sich doch vor dem Ritzel immer nen dicker Schnoderbatzen.
    Mit dem Öl des Kettenölers hab ich das noch nicht beobachten können, da zu dünnflüssig. Jedoch ist mein Motorblock ein wenig verölt, es ist noch zu prüfen, ob die Ölablassschraube schwitzt, oder es das Öl vom Kettenöler ist, das vom Ritzen hinunterläuft. Tippe aber eher auf zweiteres, da das Öl sehr frisch aussieht und nicht schwarz ist. Werde das aber genau erkennen können, wenn die Kiste jetzt im Winter komplett sauber gemacht worden ist und ein paar Monate steht. Der Kettenöler wird dann ja kein Öl verteilen. Wenn's die Ölablassschraube ist, wird trotzdem wieder neues Öl am Motorblock sein.


    Gruß Grandy

  • Hallo Grandy,
    ich vermute mal, dass im Stand nichts laufen wird. Schwitzende Dichtungen schwitzen auch nur unter Belastung bei genügend „Dampf“ also Temperaturausdehnung.
    So wie du es beschreibst empfehle ich dir mal alle Motorblockschrauben mit dem Drehmo nachzuziehen. Das kenne ich auch von meinen Einzylinder(n). Bis 10Nm lässt sich so manches Mal noch was „bewegen“. Die Kontrolle mache ich in jeder „Winterpause“.


    Bei konventionellem Kettenspray ist auch ordentlich Haftmittel dabei. Das bindet auch den Dreck-Staub-Modder so gut als Klumpen. Und dieser sammelt sich dann in den Spalten um das vordere Ritzel.
    Bei Kettenöler fällt mir immer nur das besprenkelte Hinterrad auf. Zentrifugal-Streifenverlauf auf der seitlichen Gummipelle. Ölspritzer durch haftmittelfreies Kettenöl darf sich gerne in der vorderen „Kammer“ sammeln, verteilen und verlaufen.

  • Das war kein Argument gegen den Kettenöler. Ich bin aus anderen Gründen kein Fan davon.
    Das war ein Argument dagegen, das Öl vor's Ritzel zu leiten, anstatt vor das große Zahnrad hinten. Lieber den Schmodder da, wo man ihn sieht und wegwischen kann, solange er noch frisch ist als hinter einer Abdeckung, die du bloß alle Jahre mal öffnest

  • Es gibt vorne am Ritzel unter Einfluss eines Kettenölers keinen Schmodder!
    Ich habe einen Scottoiler und eine TT-Ritzel-Abdeckung an meiner Dakar, da schaue ich quasi täglich hin, ohne auch nur ein Schräubchen zu drehen.


    Dürfte mehrere Gründe haben, warum die Hersteller von Kettenölern eine Leitung über die Schwinge zum (hinteren) Kettenrad vorgeben.


    - Einmal ist das Ritzel vorne bei den meisten Motorrädern in der Serienausführung nur schwer zugänglich (so auch bei der F...).


    - Zum zweiten soll sich das herab tropfenden Öl (ca. ein Tropfen pro Minute) möglichst gründlich auf der Kette verteilen. Das klappt bei dem viel größeren hinteren Kettenrad entschieden besser, weil die Kette viel länger über dessen Zähne läuft als vorne.
    Das kleine vordere Ritzel eignet sich als "Transport-Medium" zur Übertragung des Öls von Zahnrad auf Kette aufgrund seiner geringen Größe einfach nicht so gut.


    Sorry, Jungs, für einen gecsheiten Beitrag zum Thema "F-Jugend forscht" müsst Ihr weiter grübeln...


    Hanno*


    *Begeisterter Betreiber eines Kettenölers

  • Bei Kettenöler fällt mir immer nur das besprenkelte Hinterrad auf. Zentrifugal-Streifenverlauf auf der seitlichen Gummipelle.

    Hallo Bernhard,


    wenn das so ist hast du viel zu satt eingestellt :attention:


    Ich stelle so ein das etwa alle 90-100 Sekunden ein Tropfen kommt.


    Es soll sich dann so verteilen das die Kettenrollen leicht mit Öl benetzt sind und nicht die ganze Kette trieft.


    Mein Vorratsbehälter reicht übrigens mit einer Füllung für ca. 6000 Km.


    Ich denke auch das die Lösung Kettenritzel nicht sehr günstig ist, normalerweise geht das Öl auf das Kettenrad, wird dann durch die Zentrifugalkraft zur Kettenaußenseite geleitet und von dort auf die Kettenrollen.

  • Nun

    Zitat

    Das kleine vordere Ritzel eignet sich als "Transport-Medium" zur Übertragung des Öls von Zahnrad auf Kette aufgrund seiner geringen Größe einfach nicht so gut.


    das klingt dann überzeugend. :punk:


    Danke für die Beiträge. :schmoekern:
    Dann werde ich mir mal ein Weihnachtsgeschenk machen .... :angel2::rudolph:
    :wave:

  • Hallo Bernhard


    Du fährst doch ne CS ? Warum willst den Zahnriehmen Ölen? Oder hab ich was übersehen?






    - Zum zweiten soll sich das herab tropfenden Öl (ca. ein Tropfen pro Minute) möglichst gründlich auf der Kette verteilen. Das klappt bei dem viel größeren hinteren Kettenrad entschieden besser, weil die Kette viel länger über dessen Zähne läuft als vorne.
    Das kleine vordere Ritzel eignet sich als "Transport-Medium" zur Übertragung des Öls von Zahnrad auf Kette aufgrund seiner geringen Größe einfach nicht so gut.



    Einen Tropfen pro Minute. Das sind bei einer 2 Stündigen Ausfahrt gut 100Tropfen , dann ist die Kette gut im Öl gebadet und mich wundert nicht , das dann das Hinterrad und die Schwinge Ölverschmiert sind. (so seh ich das zumindestens)

  • :angel2: Ahhh , GS , ok übersehen & ein wenig vom Bild leiten lassen.




    Ich habe an keiner meiner BMW einen Kettenöler verbaut. Ich halte nicht viel von den Dingern. Ich nehm immer noch ganz retro ne Dose Kettenspray und verpass den Ketten je nach Fahrleistung ein wenig.

  • Ob es sein kann, dass die Kettenöler-Hersteller bei ihren Anbauvorschriften falsch gedacht haben ?


    Die Anbau"vorschriften" sind wohl bei den Kettenölern mit vielen variablen Anbaumöglichkeiten eher Hinweise - und wie bereits gesagt nicht modellspezifisch. Darüber hinaus empfehlen m.E. die Hersteller die Montage, die auch für einen Laien einfach nachvollziehbar ist, möglichst schnell geht und am wenigsten Risiko einer Fehlbedienung in sich birgt - weil diese Kriterien in der Regel, insbesondere, wenn es nicht läuft (Wortspiel :giggle: ), auf das Produkt und nicht auf die eigenen Montagefähigkeiten bezogen werden.


    Gockel bietet ja einige Treffer, die Ritzelmontage wurde wohl bereits öfter verwendet.
    Hiergibt es bereits einen Threat, der sich damit beschäftigt... ohne Ergebnis...


    Meine theoretische Meinung:
    - der Öler müsste ja, um die Kette von innen zu schmieren, unten hinter dem Ritzel Öl auftragen
    - das Öl wird dann auf der Kette zum Kettenblatt transportiert, viel Zeit, in die Kette zu laufen, ist ja bei der Umlaufgeschwindigkeit nicht
    - dann wird am Kettenblatt durch die Zentrifugalkraft das Öl nach außen gedrückt
    - und hier ggf. zu viel Öl auf das Hinterrad verteilt??
    Mit Blick auf das Vermeiden des Abschleuderns auf das Hinterrad wird es m.E. wenig bringen.


    Längere Standzeit des Motorrades bei laufendem Motor: Hier könnte es m.E. zum Tropfen kommen, da die Reifenflanke übersteht ggf. auf den Reifen? Wie sind denn hier die Erfahrungen?


    Wenn man dann wieder fährt hat die Kette zu viel Öl, wird es aber, egal wo aufgetragen, wieder über das Kettenblatt auf das Hinterrad verteilen, denke ich.


    Bei Vermeiden von Öltropfen auf dem Reifen würde die Montage vorne ja Sinn machen... (Gibt ja auch Sets mit Radsensoren, die bei Stillstand abschalten)


    Gruß,
    Marc

  • Ich glaube es wird keinen großen Unterschied machen,ob die Düse nun am Ritzel oder am Kettenblatt montiert ist.
    Ich hatte auch schon überlegt die Düse vorn zu montieren,aber damit es auf die Innenseite der Kette tropft muß die Düse entweder vorn am Ritzel angebracht werden,was nicht einfach werden sollte
    oder hinter dem Ritzel direkt auf die Kette tropfen,wo wahrscheinlich die Verteilung doch erst am Kettenblatt statt findet.
    Das Öl landet auf der Kette,dem Kettenblatt und auch auf dem Ritzel und wird von allen Teilen zwar in unterschiedlicher Menge,auf die Hinterradfelge,den Ritzelschutz und die Straße geschleudert.
    Je nach Einstellung mehr oder weniger.Es löst sich ja nicht in Luft auf.
    Auf dem Reifen hab ich aber noch kein Öl festgestellt. Da scheint die Felge wohl ausreichend Schutz zu bieten.

  • Längere Standzeit des Motorrades bei laufendem Motor: Hier könnte es m.E. zum Tropfen kommen, da die Reifenflanke übersteht ggf. auf den Reifen? Wie sind denn hier die Erfahrungen?

    Da hilft nur, Lappen halb auf Felge/Boden, oder noch besser die Sicherung vom Magnetventil ziehen.


    Außerdem verwende ich Stihl Kettensägenöl biologisch abbaubar.

  • Hey Peter,
    Hat der Hersteller des K-Ö-S nicht geschrieben, man soll nicht das biologische verwenden, weil das ausflockt und dann die feinen Teile verstopft? Wie sind denn deine Erfahrungen? Ich für meinen Teil mache jede Saison >7.000 km.
    Jetzt beim Einmotten hab ich den Vorratsbehälter wieder aufgefüllt und mein Vorrat, der zum Lieferumfang gehörte, ist jetzt leer, somit muss ich nächste Saison neues Öl kaufen. Vom umweltschonenden Aspekt wäre das Abbaubare schon besser.


    Gruss Grandy