Gasannahme / Todpunkt bei der Kraftübertragung

  • Hallo zusammen,


    hab bei meiner ur-F Bj. 93 schon immer das Phänomen, dass bei der "Kraftübertragung" zwischen Gasgeben und wieder von Gas gehen, ein großer Todpunkt ist. Gerade in den niedrigen Gängen ist es besonders stark spürbar.

    Wenn man beim Fahren mit eingelegtem Gang vom Gas geht und dann wieder beschleunigt, macht die Maschine einen Satz nach vorne und zwar so stark, dass es einen fast abwirft wenn man nicht aufpasst.

    Somit ist auch im Stehen zu fahren auch unmöglich.

    Dieses stört mich in letzter Zeit immer mehr und ich frage mich, ob es was Normales ist (bedingt durch den Einzylinder oÄ) oder ob da was mit meinem Mopped nicht stimmt.

    Kettenspannung und Gasgriff sind soweit iO denke ich.

    Dachte ich frag mal hier im Forum, bevor ich mal zur Werkstatt fahr.

    :thanx:

    ==> take nothing but pictures, leave nothing but tyreprints, kill nothing but time :sun:

  • Sagen wir es so, ist Vergaser, da war das immer so. Einspritzer können das genauer ausregeln. Vergaser haben eine mechanische Komponente die über die Membran eine gewisse Selbstverstärkung erreicht, also zuerstmal zuwenig Benzin, das dann beim erreichen von mehr Unterdruck den Gasfluss erhöht. Aber ja, der Einzylinder trägt dann noch zusätzlich mit bei, das es ruppiger zur Sache geht. 4 kleine Kolben können 4 kleine Schläge machen, während unser Gurkenglas nur den 10 Kg Hammer kennt

  • Könnte auch der Dämpfer im Hinterrad sein, Altersbedingt abgenutzt oder geschrumpft.

    Das Teil neu zu bekommen ist schwierig bis nicht möglich.

    Hier im Forum gabs schon einige Ideen und Vorschläge um da Abhilfe zu schaffen. Habe bei mir die Version mit dem Beilegen von Teilen eines Gipsbechers angewendet. Funktioniert prima.

  • Wenn man beim Fahren mit eingelegtem Gang vom Gas geht und dann wieder beschleunigt, macht die Maschine einen Satz nach vorne und zwar so stark, dass es einen fast abwirft wenn man nicht aufpasst.

    Somit ist auch im Stehen zu fahren auch unmöglich.

    Wie war das denn zu Beginn, du hast das Teil doch schon lange.

    Am besten wäre natürlich mal Karrentausch, um das zu beurteilen. Aus der Ferne kann ich dir schon mal sagen, das hört sich doch befremdlich an.

    Ich finde fürn Eintopf fährt die sich eigentlich recht kultiviert, aber ich habe nicht soviele Vergleiche und bin da old school.

    Es wäre natürlich von Vorteil du könntest schon mal lokalisieren ob Motor / Fahrwerk, damit dir die Erfahrenden (dazu gehöre ich leider noch nicht), besser helfen können.

    Ich würde den Gang zur Werkstatt unbedingt vermeiden wollen, schon allein weil die Mühle so alt ist.

  • und dann wieder beschleunigt, macht die Maschine einen Satz nach vorne und zwar so stark, dass es einen fast abwirft wenn man nicht aufpasst.

    Bin zwar jetzt mit der Einspritzer CS unterwegs aber so ein verhalten kenne ich auch von Vergaserfahrzeugen nur , wenn es Probleme mit der Teillastdüse gibt . Oft ist diese verstopft und der Motor kennt dann nur Standgas und Volllast , der weiche Übergang fehlt dann oft .



    Oesie

  • wenn es Probleme mit der Teillastdüse gibt . Oft ist diese verstopft und der Motor kennt dann nur Standgas und Volllast , der weiche Übergang fehlt dann oft .

    Das wären dann Nadeldüse und Düsennadel. Könnte auch ein Problem mit dem Schieber sein oder wieder mal ein Riss im Diaphragma (Gummimembran im Deckel).

  • `nabend :wave:


    ein ähnliches Phänomen hatte ich mit meiner TDM nach langer Standzeit.

    Schlechte Gasannahme bis ca. 3.000 U/min, dann ruckartiges Hochbeschleunigen. Das war auch mit Feingefühl nicht wirklich fahrbar.

    Grund war der linke Vergaser der erst unter Teillast richtig mit gearbeitet hat, nach Reinigung war alles OK.

  • Vielen Dank!

    So langsam wird das Bild deutlicher.

    Zur Zeit tippe ich auf den Ruckdämpfer und werde ihn mir mal genauer anschauen. Jetzt verstehe ich auch den Zusammenhang zum Gipsbecher :)


    Wie war das denn zu Beginn, du hast das Teil doch schon lange.

    Beim Kauf der Maschine 2008 war soweit ich noch weiß das Problem schon da, nur nicht so ausgeprägt.


    Ich würde den Gang zur Werkstatt unbedingt vermeiden wollen, schon allein weil die Mühle so alt ist.

    Wie meinst du das? Die Werkstätten die ich hier im Raum Frankfurt/M. kenne, kennen sich sehr gut mit solch "alten Mühlen" aus. Da gibt es also eher kein Problem.




    Sollte am Ruckdämper nichts zu finden sein, kommt der Vergaser dran. Da müsste ich sowieso mal dran, da er über Nacht immer vollläuft, wenn ich den Benzinhahn nicht zudrehe.


    Grüße,

    Georg

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  • wenn die Leerlaufdrehzahl sehr niedrig eingestellt ist, wird das Moped auch störrischer

    im Lastwechselbereich.


    Ich kann mit meiner alten F sehr schön im Stehen fahren und auch dabei schalten.

    Habe aber auch meine Ruckdämpfer geändert und die Leerlaufdrehzahl recht hoch.

  • Damit der Ruckdämpfer satter sitzt, kannst Du beim Einführen kleine zurechtgeschnittene Stücke eines Fahrrad oder Motorradschlauches dazwischenstecken.

    Sieh mir doch schon nach etwas Spiel aus auf dem Foto.

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]

  • Ruckdämpfer sieht soweit ganz gut aus, denke ich....

    Optisch sieht ein verschlissener Ruckdämpfer nahezu gleich wie ein neuer Ruckdämpfer aus.

    Wenn der Kettenträger einfach so, ohne Widerstand, reingleitet ist das schon mal ein erstes Zeichen das er am Lebensende sein könnte.

    Wenn man dann noch den eingebauten Kettenträger verdrehen kann, ist der Fall mehr als klar.


    Man findet in verschiedenen Foren (das ganze ist ein allgemeines Motorradproblem) berichte wo die Leute die Ruckdämpfer über Nacht oder Länger mit Öl/Silikon-Öl/WD-40 behandelt haben, so dass diese leicht aufquellen und nicht mehr so steinhart sind.


    Wie Stuggi schreibt, kann man es mal mit alten Schlauchstücken oder gar mit Teilen von einem Gipsbecher versuchen.


    Jedenfalls fährt sich eine Motorrad mit funktionierenden Ruckdämpfung um einiges Besser. Das ist wie Tag und Nacht und man meint man habe ein fabrikneues Motorrad.

  • Danke KöfferliRebel!

    In der Tat ließ sich das Kettenblatt sehr leicht auf den Ruckdämpfer schieben und auch minmal verdrehen.

    Werde mich nochmal dranmachen und Teile vom Gibsbecher dazwischen machen.

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